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gutberlet

Mein Besuch auf der imm cologne 2019

FINDHUS
vor 5 Jahren
zuletzt bearbeitet:vor 5 Jahren

Die diesjährige imm cologne bot für mich keine allzu großen Überraschungen. Wer die Entwicklung der Trends über das laufende Jahr kontinuierlich verfolgt konnte diese bestätigt sehen. Dennoch mag ich von meinen Eindrücken berichten.

Es waren einige wenige Anbieter, die die Pantone Farbe 2019 "Living coral" bereits auf dem Messestand präsentierten. Gut gefällt mir, dass dieser Ton eine spielerische Bandbreite im Einsatz bietet, mal als Akzent minimalistisch oder als Tonangeber exponiert und großflächig. Ganz spannend fand ich, dass einige Hersteller das Violet aus 2018 für colour blocking mit der Vielfalt der Korallentöne kombinierte.





Hier als eine sehr dezente Variante, die zugleich den neuen skandinavischen Trend verkörpert:



Kupferelemente habe ich auf der Messe kaum noch entdeckt. Aber wen wundert es, wenn man z.B. bereits seit Monaten immer mal wieder sogar die Copper oder Etch von Tom Dixon als Kupfervariante deutlich reduziert kaufen kann. Das Kupfer aus 2017/2018 ist durch Messing und Gold abgelöst worden. Teilweise für meinen Geschmack zu quietschig aber die brünierten und gebürsteten Varianten sind sehr schön und stimmig zu dem allgemein zu verzeichnenden Trend der dunkleren satten Farben.


FREIFRAU hat in Halle 3.1 einen sehr schönen, stimmigen und lebendigen Stand. Dort findet der Besucher neben Eiche, Nussbaum und Walnuss bei den Möbeln, Böden und Wandgestaltung dunkle Meerestöne in Blau und Grün, rauchige Senftöne, dunkles Aubergine, weiche Leder, die wie Handschmeichler daher kommen und das Schwarz in Metallteilen und Rauchglas. Dieser Stand war mein Lieblingsstand, die Besucher wurden zum Teil des Standes, man fühlte sich eingeladen zu verweilen.


Aber auch sehr viele andere Anbieter haben die dunkle Farbigkeit gegen das textile Grau eingetauscht. Gerade im Bereich der Sitzmöbel habe ich eine erfreuliche Vielfalt neuer Farben entdecken können. Das so gern genommene graue Sofa hat seinen Bezug gegen Blau und Grün getauscht, wobei hier der graue Unterton noch immer tonangebend ist. Blaugrau, Grüngrau in unterschiedlichen Hell- und Dunkelvarianten. Somit ist klar, dass das Sitzmöbel in 2019/2020 eine deutlich dominantere Rolle innerhalb eines Raumes einnehmen wird. Die großen Player setzen aber auch bei dieser Messe noch auf Grau- und Sandtöne, dieser Trend wird (wenn auch rückläufig) weiter anhalten. Denn Grau ist und bleibt auf Grund seiner großen Bandbreite eine "sichere Bank".


Die Sonderausstellung der 7 großen Trends war für mich so lala. Im Grunde genommen zeigte sie nur den Spiegel der derzeitigen Trends, vielleicht ein wenig hochgepuscht aber nicht unbekannt.


Die sieben üblichen Verdächtigen:


Der Materialist mit weichen Tönen und Materialien in Natur und Rose.

-Klar in Form und Haptik-



Der Romantiker mit weichen Formen, Rot- und Pinktönen und ein wenig Boudoirfeeling.

-Leicht verrucht und doch edel-



Der ewig Reisende mit viel Grün in Form von botanischen Tapeten und allem Beiwerk, dass Bewegung und Leben verspricht. Witzig fand ich in diesem Zusammenhang die zahlreichen Grünpflanzen, hier ist ein guter Freundeskreis zum regelmässigen Bewässern nötig...

-Erdige Farben mit üppigem grünen Auftritt-


Der Minimalist setzt auf das verlässliche Weiß/Grau/Schwarz Thema mit schlichten Formen, zeitlosem Design, gerne hochwertig.

-Weniger ist Mehr-



Der Nachtschwärmer holt sich das Feeling seiner Lieblingsclubs in die eigenen vier Wände. Dunkle Töne, Samt und Messing. Opulenz, die haarscharf die Grenze zum Kitsch streifen kann. Also Vorsicht!

-Ein wenig überspitzt, man ist halt hip-



Der Sammler umgibt sich mit wenigen aber ausgesuchten Designstücken. Natürlich mit Geschichte und Alter. Hier sucht man den Schweden vergeblich, dieser wäre unter seiner Würde.

-Kritisch mit Sammelleidenschaft von Klassikern-



Der neue Skandinave setzt auf Pastelltöne. Hygge ist nicht mehr nur das schlichte Holz sondern es darf ein Griff in die Bobonschatulle sein. Weiche Formen, fast ein wenig wie der Blick durch die rosarote Brille, weichgespült, ein Trend mit dem Männer sicher nicht warm werden.

-Zu viel Bonbon - als Akzent nett sonst erschlagend-



So, damit will ich meinen kleinen Messebericht beenden. Was ich von der Messe mitgenommen habe ist, dass wir uns einrichten können und sollten wie wir wollen und uns wohlfühlen. Denn auch für das kommende Jahr gibt es wieder kein Richtig und kein Falsch und das stimmt mich milde...zeigt mir aber auch, dass ich nächstes Jahr eine Messepause einlege und einfach auf mein Bauchgefühl höre.


In diesem Sinne allen, die die Messe noch besuchen viel Spaß bei euerer Entdeckungstour und in jedem Fall bequeme Schuhe einpacken...sonst wird es echt hart.


Sigrid Gutberlet von FINDHUS

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