Innenausbau
Update! Jetzt erobern moderne Muster die traditionellen Zementfliesen
Moderne Zementfliesen überraschen mit grafischen Designs und knalligen Farben – wir stellen einige der spannendsten Hersteller weltweit vor
Zementfliesen haben in Europa eine bis ins 19. Jahrhundert zurückreichende Tradition. Vor allem in der Architektur des Art Nouveau waren sie weit verbreitet. Besonders beliebt waren sie in Spanien – zum Beispiel in den Bauten von Gaudí in Barcelona –, Frankreich und Deutschland, aber bald auch in vielen anderen Ländern der ganzen Welt. Mit dem Aufkommen des Bauhaus-Stils und anderen modernen Strömungen des 20. Jahrhunderts sowie dem Aufkommen preiswerterer, synthetischer Bodenbeläge kamen sie aus der Mode.
Heute sind Zementfliesen wieder im Kommen. Sie passen gut zum weltweiten Vintage-Trend und dem allgemeinen Interesse an handgefertigten Produkten. Mit modernen Mustern geben Designer und Hersteller den Fliesen jetzt eine zeitgenössische Prägung. Die alten Zementfliesen erwachen zu neuem Leben – und sind vielseitiger als je zuvor.
Heute sind Zementfliesen wieder im Kommen. Sie passen gut zum weltweiten Vintage-Trend und dem allgemeinen Interesse an handgefertigten Produkten. Mit modernen Mustern geben Designer und Hersteller den Fliesen jetzt eine zeitgenössische Prägung. Die alten Zementfliesen erwachen zu neuem Leben – und sind vielseitiger als je zuvor.
Das Innovative: Anders als Ton- oder Keramikfliesen mussten Zementfliesen nicht mehr gebrannt werden. Damit war die Herstellung wesentlich einfacher, zumal sich die Farben der Fliesen nach dem Aushärtungsprozess nicht mehr grundsätzlich veränderten. Ganz anders bei gebrannten Fliesen: Hier zeigten sich nach dem Brennprozess oft beträchtliche Unterschiede in den Farben, so dass bis zur Festlegung der eingesetzten Farben eine aufwändige Testphase zu absolvieren war.
Herstellungsprozess
Bei der Herstellung von Zementfliesen wird eine Masse (bestehend aus Zement, Natursteingranulat und Farbpigmenten) in eine Metallform gepresst, die entsprechend der Fliesenform quadratisch, sechs- oder achteckig sein kann. In ihrem Inneren ist sie weiter unterteilt; diese Innenform (spanisch trepa) dient dazu, die späteren farbigen Ornamente zu definieren, wie auf dem Bild zu sehen.
Zementfliesen werden einzeln gefertigt. Nachdem die Masse in der Form zusammengepresst und anschließend aus ihr entfernt wird – ein Prozess, der etwa drei Minuten dauert –, werden die Fliesen einige Stunden lang gewässert. Wenn die trockenen Bestandteile mit dem Wasser in Berührung kommen, entsteht eine chemische Reaktion, der Portlandzement beginnt auszuhärten, und seine verschiedenfarbigen Teile verbinden sich miteinander. Nach dem Wasserbad müssen sie noch ungefähr vier Wochen trocknen.
Herstellungsprozess
Bei der Herstellung von Zementfliesen wird eine Masse (bestehend aus Zement, Natursteingranulat und Farbpigmenten) in eine Metallform gepresst, die entsprechend der Fliesenform quadratisch, sechs- oder achteckig sein kann. In ihrem Inneren ist sie weiter unterteilt; diese Innenform (spanisch trepa) dient dazu, die späteren farbigen Ornamente zu definieren, wie auf dem Bild zu sehen.
Zementfliesen werden einzeln gefertigt. Nachdem die Masse in der Form zusammengepresst und anschließend aus ihr entfernt wird – ein Prozess, der etwa drei Minuten dauert –, werden die Fliesen einige Stunden lang gewässert. Wenn die trockenen Bestandteile mit dem Wasser in Berührung kommen, entsteht eine chemische Reaktion, der Portlandzement beginnt auszuhärten, und seine verschiedenfarbigen Teile verbinden sich miteinander. Nach dem Wasserbad müssen sie noch ungefähr vier Wochen trocknen.
Die Herstellungstechnik hat sich bis heute nicht verändert – nur dass sie heute als aufwändig gilt.
Das Design jedoch wird seit einigen Jahren neu erfunden; viele Hersteller haben begonnen neue Muster zu entwickeln. Die Zementfliesen aus der Drops-Kollektion, die hier zu sehen sind, wurden vom spanischen Studio Mut Design gestaltet. Hergestellt werden sie seit 2012 von Enticdesigns.
Das Design jedoch wird seit einigen Jahren neu erfunden; viele Hersteller haben begonnen neue Muster zu entwickeln. Die Zementfliesen aus der Drops-Kollektion, die hier zu sehen sind, wurden vom spanischen Studio Mut Design gestaltet. Hergestellt werden sie seit 2012 von Enticdesigns.
Spielerische Kombinationen: Zementfliesen aus Spanien
„Die Drops-Kollektion hat bei den Herstellern für Aufsehen gesorgt, denn sie gehörte zu den ersten Neugestaltungen, die den klassischen Mustern und ihren strengen Formen etwas hinzufügten“, sagt Alberto Sánchez, der Gründer von Mut Design. Geometrische Muster gab es auf Zementfliesen schon immer, aber mit Drops wurde es möglich, auch Zufallsmuster zu erzeugen. „Das hat es vorher nicht gegeben, soweit ich weiß“, sagt Sánchez. „Ein Boden aus Zementfliesen hatte eher etwas Strenges. Das jeweilige Muster gab es nur in einer Variante, und daraus ergab sich ein einheitliches Gesamtbild. Wir wollten unsere Fliesen nicht nur mit einem einzigen schönen Muster versehen, deshalb haben wir vier unterschiedliche Varianten gestaltet. Sie lassen sich offener anordnen – man kann mit den Mustern spielen und den Rhythmus verändern.“ Dieser Küchenfußboden zeigt, wie sich die Vielfalt nutzen lässt.
„Das offene Design macht es den Bewohnern möglich, selbst an der Gestaltung des Fußbodens mitzuwirken. Sie entscheiden darüber, wie die Fliesen am Ende angeordnet sind“, erklärt Sánchez.
„Die Drops-Kollektion hat bei den Herstellern für Aufsehen gesorgt, denn sie gehörte zu den ersten Neugestaltungen, die den klassischen Mustern und ihren strengen Formen etwas hinzufügten“, sagt Alberto Sánchez, der Gründer von Mut Design. Geometrische Muster gab es auf Zementfliesen schon immer, aber mit Drops wurde es möglich, auch Zufallsmuster zu erzeugen. „Das hat es vorher nicht gegeben, soweit ich weiß“, sagt Sánchez. „Ein Boden aus Zementfliesen hatte eher etwas Strenges. Das jeweilige Muster gab es nur in einer Variante, und daraus ergab sich ein einheitliches Gesamtbild. Wir wollten unsere Fliesen nicht nur mit einem einzigen schönen Muster versehen, deshalb haben wir vier unterschiedliche Varianten gestaltet. Sie lassen sich offener anordnen – man kann mit den Mustern spielen und den Rhythmus verändern.“ Dieser Küchenfußboden zeigt, wie sich die Vielfalt nutzen lässt.
„Das offene Design macht es den Bewohnern möglich, selbst an der Gestaltung des Fußbodens mitzuwirken. Sie entscheiden darüber, wie die Fliesen am Ende angeordnet sind“, erklärt Sánchez.
Die gleiche Idee steht auch hinter der Keidos-Serie mit ihren noch stärker geometrischen Mustern (im Bild), die ebenfalls von Enticdesigns stammt.
2005 gründete María-Eugenia Rubio das Unternehmen in Valencia. Enticdesigns arbeitet bei der Herstellung der Zementfliesen mit einer Werkstatt in Córdoba zusammen, die bereits seit vier Generationen Erfahrung auf dem Gebiet sammeln konnte. „Zementfliesen haben etwas zu bieten, das anderen Materialien fehlt: Sie werden mit dem Alter immer schöner“, sagt Rubio. „Über die Jahre entwickeln sie eine wunderschöne Patina. Das ist auch ein Grund dafür, dass dieser Bodenbelag wieder beliebter wird – neben der Tatsache, dass Handarbeit allgemein an Wertschätzung gewinnt.“
„Die Kunden sind heutzutage sehr anspruchsvoll. Deshalb versuchen wir, uns durch unsere Designs – mit besonderen Farben oder Mustern – von der Masse abzusetzen“, schildert Alberto Sánchez von Mut Design die Philosophie, die hinter seinen Produkten steht. „Was wir für Enticdesigns machen, ist etwas völlig Neues. Die Muster unterscheiden sich stark von denen, die man von Zementfliesen gewöhnt ist.“
2005 gründete María-Eugenia Rubio das Unternehmen in Valencia. Enticdesigns arbeitet bei der Herstellung der Zementfliesen mit einer Werkstatt in Córdoba zusammen, die bereits seit vier Generationen Erfahrung auf dem Gebiet sammeln konnte. „Zementfliesen haben etwas zu bieten, das anderen Materialien fehlt: Sie werden mit dem Alter immer schöner“, sagt Rubio. „Über die Jahre entwickeln sie eine wunderschöne Patina. Das ist auch ein Grund dafür, dass dieser Bodenbelag wieder beliebter wird – neben der Tatsache, dass Handarbeit allgemein an Wertschätzung gewinnt.“
„Die Kunden sind heutzutage sehr anspruchsvoll. Deshalb versuchen wir, uns durch unsere Designs – mit besonderen Farben oder Mustern – von der Masse abzusetzen“, schildert Alberto Sánchez von Mut Design die Philosophie, die hinter seinen Produkten steht. „Was wir für Enticdesigns machen, ist etwas völlig Neues. Die Muster unterscheiden sich stark von denen, die man von Zementfliesen gewöhnt ist.“
Individuelle Farbwahl dank Handarbeit
Diese Wohnung in Barcelona hat das Büro CaSA – Colombo and Serboli Architecture gestaltet, die Fliesen stammen von Zelart. Ihre Farben wurden angepasst, sie befinden sich im Einklang mit den anderen Farbtönen im Haus. „Einer der größten Vorteile von Zementfliesen ist, dass sie handgefertigt werden. Das bedeutet, die Farben können auf die Wünsche der Kunden abgestimmt werden“, sagt Rubio.
„Dass es Zementfliesen jetzt auch mit aktuelleren Mustern gibt, erweitert die Einsatzmöglichkeiten dieses Bodenbelags und macht ihn für viele Zielgruppen interessant“, sagt Matteo Colombo von CaSA. „Das Material lässt sich auf ganz neue Weise nutzen, auch in modernen Wohnräumen, in denen ein neuer Fußboden gelegt werden muss. An der Wohnung in Barcelona (im Bild) kann man das gut sehen. Hier haben wir die Fliesen so verlegt, dass sofort deutlich wird: Es sind keine alten Originalfliesen. Hätten wir es nicht so gemacht, würde es heute vielleicht wie ein Fake wirken. Wenn wir einen neuen Fußboden legen, zeigen wir den Leuten lieber, dass es ein modernes Material ist – statt so zu tun, als hätte der Boden schon eine lange Geschichte.“
„Mit den neuen Designs verlieren die Zementfliesen keinesfalls an Identität“, sagt Andrea Serboli von CaSA. „Ganz im Gegenteil: Die Muster machen den Weg frei für völlig neue Möglichkeiten. Jedes Material hat seine eigene Entwicklungsspanne. Wir sind überzeugt davon, dass die neuen Formen ebenso in Würde altern wie die traditionellen Muster.“
Mehr Bilder des Apartments >>>
Diese Wohnung in Barcelona hat das Büro CaSA – Colombo and Serboli Architecture gestaltet, die Fliesen stammen von Zelart. Ihre Farben wurden angepasst, sie befinden sich im Einklang mit den anderen Farbtönen im Haus. „Einer der größten Vorteile von Zementfliesen ist, dass sie handgefertigt werden. Das bedeutet, die Farben können auf die Wünsche der Kunden abgestimmt werden“, sagt Rubio.
„Dass es Zementfliesen jetzt auch mit aktuelleren Mustern gibt, erweitert die Einsatzmöglichkeiten dieses Bodenbelags und macht ihn für viele Zielgruppen interessant“, sagt Matteo Colombo von CaSA. „Das Material lässt sich auf ganz neue Weise nutzen, auch in modernen Wohnräumen, in denen ein neuer Fußboden gelegt werden muss. An der Wohnung in Barcelona (im Bild) kann man das gut sehen. Hier haben wir die Fliesen so verlegt, dass sofort deutlich wird: Es sind keine alten Originalfliesen. Hätten wir es nicht so gemacht, würde es heute vielleicht wie ein Fake wirken. Wenn wir einen neuen Fußboden legen, zeigen wir den Leuten lieber, dass es ein modernes Material ist – statt so zu tun, als hätte der Boden schon eine lange Geschichte.“
„Mit den neuen Designs verlieren die Zementfliesen keinesfalls an Identität“, sagt Andrea Serboli von CaSA. „Ganz im Gegenteil: Die Muster machen den Weg frei für völlig neue Möglichkeiten. Jedes Material hat seine eigene Entwicklungsspanne. Wir sind überzeugt davon, dass die neuen Formen ebenso in Würde altern wie die traditionellen Muster.“
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Grafische Schönheiten: Zementfliesen aus Schweden
„Wie in anderen europäischen Ländern waren Zementfliesen vor hundert Jahren auch in Schweden sehr beliebt. Vor allem in Fluren und Empfangsräumen von Schulen, Theatern und anderen öffentlichen Orten fand man sie“, erzählt Per Anders Olvin. 2006 gründete er gemeinsam mit seiner Frau Inga-Lill das schwedische Unternehmen Marrakech Design , benannt nach der Stadt in Marokko, die ihnen als Inspirationsquelle diente. „In Wohnräumen sah man Zementfliesen nur selten, dort setzt man in Schweden eher Holz ein. Schließlich gerieten Zementfliesen völlig in Vergessenheit. Das änderte sich erst in den letzten fünf bis zehn Jahren.“
„Dieser Wandel lässt sich unserer Meinung nach auf einen internationalen Trend zurückführen: die verstärkte Nachfrage nach unverwechselbaren, persönlichen Wohnräumen, die Vorliebe für Vintage-Gegenstände aller Art und das steigende Interesse an geometrischen Mustern – all das sind Antworten auf den Minimalismus, der vorher so dominant war“, sagt Ovin. „Die Fliesen sind von sich aus einfach schön und bekommen mit der Zeit eine wirklich tolle Patina. Diese Eigenschaften kommen zusammen und sorgen dafür, dass Zementfliesen viel interessanter sind als andere Materialien – die möglicherweise moderner sind, aber nicht so stilvoll reifen.“
Allerdings kommen Zementfliesen in Schweden immer noch vorwiegend in öffentlichen Gebäuden zum Einsatz. Mit einer Ausnahme: Als Bodenbelag für das Bad sind sie auch in Wohnhäusern mittlerweile sehr gebräuchlich.
„Wie in anderen europäischen Ländern waren Zementfliesen vor hundert Jahren auch in Schweden sehr beliebt. Vor allem in Fluren und Empfangsräumen von Schulen, Theatern und anderen öffentlichen Orten fand man sie“, erzählt Per Anders Olvin. 2006 gründete er gemeinsam mit seiner Frau Inga-Lill das schwedische Unternehmen Marrakech Design , benannt nach der Stadt in Marokko, die ihnen als Inspirationsquelle diente. „In Wohnräumen sah man Zementfliesen nur selten, dort setzt man in Schweden eher Holz ein. Schließlich gerieten Zementfliesen völlig in Vergessenheit. Das änderte sich erst in den letzten fünf bis zehn Jahren.“
„Dieser Wandel lässt sich unserer Meinung nach auf einen internationalen Trend zurückführen: die verstärkte Nachfrage nach unverwechselbaren, persönlichen Wohnräumen, die Vorliebe für Vintage-Gegenstände aller Art und das steigende Interesse an geometrischen Mustern – all das sind Antworten auf den Minimalismus, der vorher so dominant war“, sagt Ovin. „Die Fliesen sind von sich aus einfach schön und bekommen mit der Zeit eine wirklich tolle Patina. Diese Eigenschaften kommen zusammen und sorgen dafür, dass Zementfliesen viel interessanter sind als andere Materialien – die möglicherweise moderner sind, aber nicht so stilvoll reifen.“
Allerdings kommen Zementfliesen in Schweden immer noch vorwiegend in öffentlichen Gebäuden zum Einsatz. Mit einer Ausnahme: Als Bodenbelag für das Bad sind sie auch in Wohnhäusern mittlerweile sehr gebräuchlich.
In der Regel, erklärt Ovin, würden die Fliesen hier nicht verlegt, um einem Zimmer ein mediterranes Ambiente zu verleihen. Eher dienten sie dazu, einen Raum besonders hervorzuheben – wie zum Beispiel in diesem Schlafzimmer. Das auffällige Muster mit dem Namen „Dandelion“ (Löwenzahn) entwarf das bekannte schwedische Architekturbüro Claesson Koivisto Rune.
Für Ovin ist der neue, ungewöhnliche Stil der Fliesen „eine ganz natürliche Entwicklung. Wenn Sie sich traditionelle Fliesenmuster anschauen, entdecken Sie dort viele geometrische Muster. Die neuen Designformen gehen einfach einen Schritt weiter.“
Die Ovins arbeiten eng mit ihren Geschäftsfreunden von Popham Design zusammen. Das 2007 von dem amerikanischen Ehepaar Caitlin und Samuel Dowe-Sanders in Marrakesch gegründete Unternehmen stellt ebenfalls Zementfliesen her. „Wir fertigen einige ihrer Produkte, und sie liefern einige von unseren. In Schweden sind wir ihre Repräsentanten und vermarkten ihr Angebot“, erläutert Ovin.
Für Ovin ist der neue, ungewöhnliche Stil der Fliesen „eine ganz natürliche Entwicklung. Wenn Sie sich traditionelle Fliesenmuster anschauen, entdecken Sie dort viele geometrische Muster. Die neuen Designformen gehen einfach einen Schritt weiter.“
Die Ovins arbeiten eng mit ihren Geschäftsfreunden von Popham Design zusammen. Das 2007 von dem amerikanischen Ehepaar Caitlin und Samuel Dowe-Sanders in Marrakesch gegründete Unternehmen stellt ebenfalls Zementfliesen her. „Wir fertigen einige ihrer Produkte, und sie liefern einige von unseren. In Schweden sind wir ihre Repräsentanten und vermarkten ihr Angebot“, erläutert Ovin.
Neuer Markt für Zementfliesen in den USA
„In den USA hat dieser Bodenbelag nicht so eine lange Tradition wie in Europa. Ich glaube, der momentane Boom erklärt sich durch das gestiegene Interesse an authentischen, handgefertigten Dingen. Wie eine Zementfliese aussieht und sich anfühlt, das kann man einfach nicht mit einem Produkt vergleichen, das vom Band kommt. Und es ist unwahrscheinlich, dass man die beiden verwechselt“, meint Caitlin Dowe-Sanders.
„In den USA hat dieser Bodenbelag nicht so eine lange Tradition wie in Europa. Ich glaube, der momentane Boom erklärt sich durch das gestiegene Interesse an authentischen, handgefertigten Dingen. Wie eine Zementfliese aussieht und sich anfühlt, das kann man einfach nicht mit einem Produkt vergleichen, das vom Band kommt. Und es ist unwahrscheinlich, dass man die beiden verwechselt“, meint Caitlin Dowe-Sanders.
„Was das Design betrifft: Für Amerikaner sind Zementfliesen etwas Exotisches, das aus einem fernen Land kommt, zum Beispiel Marokko. Damit es zu ihrem Lebensstil passt, braucht es eine Art Filter“, erklärt Dowe-Sanders. „Das ist die Idee hinter Popham Design: Wir bedienen uns einer traditionellen Technik, tragen dazu bei, ein Handwerk zu bewahren – und gleichzeitig machen wir das Produkt zeitgemäß, indem wir es mit aktuellen Mustern und Farben versehen.“
„Der Stil unserer Muster alles andere als traditionell. Architekten und Inneneinrichter setzen sie ein, um Räumen Persönlichkeit zu verleihen. Wenn sie an Wänden oder auf Böden angebracht werden, entfalten sie dort eine Wirkung wie Tapeten oder große Teppiche und bringen etwas Frisches in den Raum“, sagt Dowe-Sanders. „Dass die Farben in unseren Mustern komplett angepasst werden können, gibt Einrichtern und Architekten die Möglichkeit, ihren Projekten ein dekoratives Element hinzuzufügen, das es nirgendwo anders gibt.“
„Der Stil unserer Muster alles andere als traditionell. Architekten und Inneneinrichter setzen sie ein, um Räumen Persönlichkeit zu verleihen. Wenn sie an Wänden oder auf Böden angebracht werden, entfalten sie dort eine Wirkung wie Tapeten oder große Teppiche und bringen etwas Frisches in den Raum“, sagt Dowe-Sanders. „Dass die Farben in unseren Mustern komplett angepasst werden können, gibt Einrichtern und Architekten die Möglichkeit, ihren Projekten ein dekoratives Element hinzuzufügen, das es nirgendwo anders gibt.“
„Wie gesagt: Dass Zementfliesen gerade so gefragt sind, liegt zum Teil daran, dass handgemachte Produkte eine stärkere Wertschätzung erfahren“, fährt Dowe-Sanders fort. „Die Handwerker, die für uns die Fliesen anfertigen, haben jahrelange Erfahrung und sind sehr stolz auf das, was sie tun. Ich glaube, das sieht man dem fertigen Produkt auch an. Gleichzeitig stehen heute überall auf der Welt geometrische Muster und auffällige Farben hoch im Kurs. Unsere Fliesen führen beide Trends zusammen und sorgen dafür, dass die Räume, in denen sie verlegt werden, eine einzigartige Wirkung haben. Es entsteht eine persönliche Note.”
„Wir lieben traditionelle Zementfliesen. Wir würden niemals behaupten, dass die modernen Fliesen besser sind als ihre Vorgänger“, sagt Dowe-Sanders. „Design ist etwas, das sich immer weiterentwickelt. Die besten Produkte sind oft diejenigen, in denen Know-how und Techniken aus der Vergangenheit mit neuen Ideen und Verfahren kombiniert werden. Mit den neuen Mustern, die es seit einigen Jahren gibt, sind Zementfliesen einem breiteren Publikum bekannt geworden. Das trägt auch dazu bei, dass diese Tradition erhalten bleibt.“
„Wir lieben traditionelle Zementfliesen. Wir würden niemals behaupten, dass die modernen Fliesen besser sind als ihre Vorgänger“, sagt Dowe-Sanders. „Design ist etwas, das sich immer weiterentwickelt. Die besten Produkte sind oft diejenigen, in denen Know-how und Techniken aus der Vergangenheit mit neuen Ideen und Verfahren kombiniert werden. Mit den neuen Mustern, die es seit einigen Jahren gibt, sind Zementfliesen einem breiteren Publikum bekannt geworden. Das trägt auch dazu bei, dass diese Tradition erhalten bleibt.“
Zementfliesen erobern Russland
Die Innenarchitekten Alexander Kolganov und Evgeny Schepenok vom russischen Büro Model_Bananova setzen in ihren Projekten so gut wie immer Zementfliesen ein. Die Fliesen, mit denen sie den Spritzschutz und die Säulen dieser Küche bestückt haben, kommen von dem spanischen Hersteller Mosaic del Sur.
Auch in Russland werden Zementfliesen als typisch marokkanische Tradition wahrgenommen, obwohl sie dort erst nach Anfängen in Frankreich und Spanien gebräuchlich wurden. „In den meisten Fällen werden sie eingesetzt, um einem Projekt eine mediterrane Ausstrahlung zu geben. Doch auch in modernen Interiors sind sie immer häufiger zu sehen“, sagt Kolganov. „Popham Design ist als Hersteller noch nicht lange auf dem Markt, aber ihre Fliesen heben sich am stärksten von der Masse ab, sie sind wirklich alles andere als traditionell. Dieser Hersteller gehört zu unseren Favoriten, neben dem französischen Unternehmen Carocim und Mosaic del Sur, die in Malaga sitzen.”
Die Innenarchitekten Alexander Kolganov und Evgeny Schepenok vom russischen Büro Model_Bananova setzen in ihren Projekten so gut wie immer Zementfliesen ein. Die Fliesen, mit denen sie den Spritzschutz und die Säulen dieser Küche bestückt haben, kommen von dem spanischen Hersteller Mosaic del Sur.
Auch in Russland werden Zementfliesen als typisch marokkanische Tradition wahrgenommen, obwohl sie dort erst nach Anfängen in Frankreich und Spanien gebräuchlich wurden. „In den meisten Fällen werden sie eingesetzt, um einem Projekt eine mediterrane Ausstrahlung zu geben. Doch auch in modernen Interiors sind sie immer häufiger zu sehen“, sagt Kolganov. „Popham Design ist als Hersteller noch nicht lange auf dem Markt, aber ihre Fliesen heben sich am stärksten von der Masse ab, sie sind wirklich alles andere als traditionell. Dieser Hersteller gehört zu unseren Favoriten, neben dem französischen Unternehmen Carocim und Mosaic del Sur, die in Malaga sitzen.”
Klassische Schönheit: Zementfliesen aus Deutschland
In Deutschland sind Zementfliesen schon seit der Zeit des Art Nouveau bekannt. Sehr populär waren sie am Anfang des 20. Jahrhunderts. Einer der bekanntesten zeitgenössischen deutschen Hersteller ist Via.
„Wir arbeiten mit verschiedenen Designern zusammen, und einige unserer Zementfliesen habe ich selber gestaltet“, berichtet Almut Lager, die das Unternehmen leitet. „Bei Via lassen wir uns gerne von den alten Mustern begeistern – vor allem, wenn sie noch aus der Ära des Art Nouveau stammen. Zementfliesen sind wunderschön, und es gibt so viele Muster, mit denen sie ihre Wirkung entfalten, auch neuere. Natürlich sind die alten Muster einfach Klassiker. Sie sind immer eine gute Wahl, wenn etwas wirklich Dauerhaftes gesucht wird, das haben wir über die Jahre beobachten können. Bei den neuen Designs wissen wir noch nicht, wie sie in ferner Zukunft auf uns wirken werden.“
Houzzbesuch: Zementfliesen-Idyll – Zuhause bei den Fabrikanten von Via >>>
In Deutschland sind Zementfliesen schon seit der Zeit des Art Nouveau bekannt. Sehr populär waren sie am Anfang des 20. Jahrhunderts. Einer der bekanntesten zeitgenössischen deutschen Hersteller ist Via.
„Wir arbeiten mit verschiedenen Designern zusammen, und einige unserer Zementfliesen habe ich selber gestaltet“, berichtet Almut Lager, die das Unternehmen leitet. „Bei Via lassen wir uns gerne von den alten Mustern begeistern – vor allem, wenn sie noch aus der Ära des Art Nouveau stammen. Zementfliesen sind wunderschön, und es gibt so viele Muster, mit denen sie ihre Wirkung entfalten, auch neuere. Natürlich sind die alten Muster einfach Klassiker. Sie sind immer eine gute Wahl, wenn etwas wirklich Dauerhaftes gesucht wird, das haben wir über die Jahre beobachten können. Bei den neuen Designs wissen wir noch nicht, wie sie in ferner Zukunft auf uns wirken werden.“
Houzzbesuch: Zementfliesen-Idyll – Zuhause bei den Fabrikanten von Via >>>
Aus Stardesigner-Hand: Italienische Zementfliesen
Auch einige große Unternehmen der Branche haben den Trend erkannt: 2015 brachte der italienische Glasmosaik-Hersteller Bisazza eine eigene Kollektion mit Zementfliesen heraus.
Eine ganze Reihe namhafter Designer steuert die Muster für die Bisazza-Fliesen bei, darunter Tom Dixon, India Mahdavi, Paola Navone, Carlo Dal Bianco und Jaime Hayon, von dem das hier gezeigte Design stammt.
Auch einige große Unternehmen der Branche haben den Trend erkannt: 2015 brachte der italienische Glasmosaik-Hersteller Bisazza eine eigene Kollektion mit Zementfliesen heraus.
Eine ganze Reihe namhafter Designer steuert die Muster für die Bisazza-Fliesen bei, darunter Tom Dixon, India Mahdavi, Paola Navone, Carlo Dal Bianco und Jaime Hayon, von dem das hier gezeigte Design stammt.
Was die Fliesen von Jaime Hayon von vielen anderen unterscheidet, sind die unzähligen Kombinationen, die seine Muster zulassen. Im Gesamtbild entsteht eine dichte Textur aus geometrischen Figuren. Die einzelnen Elemente scheinen sich immer wieder zu erneuern, sie erzeugen ein Wechselspiel aus Bewegung und Kontinuität, das sich von einer Ecke des Raums zur anderen erstreckt.
Ganz anders sind die Muster von Tom Dixon, die ein ganzes Stück urbaner wirken und die Sprache der Popkultur sprechen – ein Ansatz, den man von Dixon gut kennt. „Mit dieser Kollektion wollen wir Zementfliesen zeitgenössisch und auf hohem Niveau neu interpretieren. Wir kombinieren die Attribute modernen Designs mit der reizvollen Ausstrahlung eines handgemachten Produkts“, sagt Rosella Bisazza, Tochter des Firmengründers und Kommunikationsleiterin des Unternehmens.
„Auch wenn Zementfliesen eine ganz andere Sprache sprechen als Glasmosaiksteine: Wir haben einen Weg gefunden, sie mit dem Bisazza-Stil zu verbinden“, fügt sie hinzu.
Dieses Bild zeigt ein Muster von Paola Navone, deren Designs besonders spielerisch mit dem Medium umgehen.
Dieses Bild zeigt ein Muster von Paola Navone, deren Designs besonders spielerisch mit dem Medium umgehen.
Zementfliesen-Trend beeinflusst Keramikhersteller
Eine weitere Entwicklung, die der Zementfliesen-Boom ausgelöst hat: Einige Hersteller, die auf Keramik spezialisiert sind – unter anderem Peronda und Porcelanosa – orientieren sich auch bei Teilen ihrer Keramikfliesen-Kollektion an der typischen Zementfliesen-Optik. Hier sind Exemplare aus der „FS“-Kollektion zu sehen, die Francisco Segarra für Peronda gestaltet hat. In der Regel greifen die Muster solcher Fliesen den Retro-Charme ihrer Vorbilder auf, und die Fliesen erhalten ihre Patina bereits in der Produktion.
Eine weitere Entwicklung, die der Zementfliesen-Boom ausgelöst hat: Einige Hersteller, die auf Keramik spezialisiert sind – unter anderem Peronda und Porcelanosa – orientieren sich auch bei Teilen ihrer Keramikfliesen-Kollektion an der typischen Zementfliesen-Optik. Hier sind Exemplare aus der „FS“-Kollektion zu sehen, die Francisco Segarra für Peronda gestaltet hat. In der Regel greifen die Muster solcher Fliesen den Retro-Charme ihrer Vorbilder auf, und die Fliesen erhalten ihre Patina bereits in der Produktion.
Hier zu sehen: „Roll“, ein Fliesenmuster aus der „Harmony“-Kollektion, gestaltet von Dsignio und erhältlich seit Ende 2015. Ein komplexes, gut durchdachtes Design.
„In diesen Räumen wird der komplette Boden von einem einzigen Fliesenmuster gebildet. Die sechseckigen Einzelfliesen sind nur unterschiedlich positioniert, dabei finden sie immer wieder Anschluss aneinander“, erläutert Patxi Cotarelo von Dsignio. „Was die möglichen Anordnungen betrifft, gibt es endlos viele Möglichkeiten. Manche davon ergeben ein ziemlich geordnetes Gesamtbild, andere wirken eher chaotisch und witzig.“
„In diesen Räumen wird der komplette Boden von einem einzigen Fliesenmuster gebildet. Die sechseckigen Einzelfliesen sind nur unterschiedlich positioniert, dabei finden sie immer wieder Anschluss aneinander“, erläutert Patxi Cotarelo von Dsignio. „Was die möglichen Anordnungen betrifft, gibt es endlos viele Möglichkeiten. Manche davon ergeben ein ziemlich geordnetes Gesamtbild, andere wirken eher chaotisch und witzig.“
Aber: Nicht nur im Material unterscheiden sich Keramikfliesen von den weniger glatten Zementfliesen, sondern auch in ihrer Herstellung. Keramikfliesen kommen aus der Fabrik, während Zementfliesen – wie wir gesehen haben – in Handarbeit produziert werden. Und das ist etwas, was in unseren automatisierten Zeiten einen großen Reiz auf die Menschen ausübt.
Weiterlesen: Zementfliesen – Tipps für die Auswahl des richtigen Musters >>>
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Auch wenn Zementfliesen in einigen Teilen der Welt bis vor kurzem unbekannt waren, gehören sie zum kulturellen Erbe Europas. In Spanien kommt beim Renovieren nicht selten unter den Schichten anderer Beläge ein alter Zementfliesenboden zum Vorschein. Solche alten Böden aus Zementfliesen sind oft sehr wertvoll, inzwischen werden sie häufig aufwändig restauriert. Für manche Menschen ist die Entdeckung alter Zementfliesen im eigenen Haus wie ein Lottogewinn; wenn auch andere keinen Blick für den Wert haben, der in ihnen stecken könnte, oder kein Geld für eine Restaurierung.
Ein Grund für die neue Wertschätzung, die Zementfliesen erfahren, liegt darin, dass sie noch immer in Handarbeit entstehen. Der Herstellungsprozess hat sich in den vergangenen hundert Jahren nicht verändert.
Zementfliesen, eine Innovation des 19. Jahrhunderts
Die Technik entstand Mitte des 19. Jahrhunderts in Südfrankreich. Einige Jahre zuvor hatte sich der Brite Joseph Aspdin den sogenannten Portlandzement patentieren lassen, der die Entwicklung hin zu modernen Zementen stark vorantrieb. Die ersten Hersteller, die Fliesen mit geschützten Mustern herausbrachten, stammten aus Katalonien.