Visualisierung eines Projekts

vor 7 Jahren

Wie wichtig ist Euch die Visualisierung bei der Entwicklung eines Projekts??

Angenommen man will sich eine komplette Inneneinrichtung für sein Wohnzimmer anfertigen lassen.

Wie wichtig ist es Euch alles bis ins kleinste Detail visuell zu sehen,
oder reichen Euch Musterflächen und Vorstellungsvermögen um den Auftrag
bestätigen zu können.

Und wie weit muss man dem Vorstellungsvermögen entgegen kommen und in
welcher Art würdet Ihr es Euch wünschen, wenn Ihr in dieser Situation
wärt?

Visualisierung muss bis ins kleinste Detail gehen

Musterflächen und Vorstellung mit Zeichnung reichen zu

Anhand von Zeichungen kann ich es mir vorstellen

Hervorgehobene Antwort

Lasse G

vor 7 Jahren

Schönes Thema!

Ich habe jetzt mal "pro Visualisierung bis ins kleinste Detail" gestimmt, weil ich die Problematik innerfamilär kenne. Während ich in der Planungsphase in Gedanken schon durchs neue Haus gelaufen bin, war der Plan für meinen Mann ein großes Blatt mit mehr oder weniger wirren Strichen. Es gibt einfach Menschen, die haben andere großartige Stärken, aber Bilder im Kopf projizieren gehört eben nicht dazu. - Denen kann mit einer guten Visualisierung geholfen werden.

Und auch Materialmuster haben nach wie vor ihre Berechtigung: Viele Menschen sind Haptiker, die mögen das Leder, das Holz, die Oberfläche jeglicher Dinge gerne einmal anfassen, um das gute Gefühl zu haben, sich danach für das Richtige entschieden zu haben. Ich kenne das aus dem Autoverkauf: Lenkräder sind rund, Handschuhfächer klein ;-), Radio spielt Musik, Lederausstattung duftet . . . im Grunde könnte ein Bild reichen und trotzdem will sich (fast) jeder vorm Kauf in ein neues Auto setzen. Da nutzen seit Jahren auch die schönsten und immer besser werdenden Konfiguratoren nicht viel. ;-)) (Vergl. IAA Frankfurt :-))

Also, gerade wenn´s um hochwertige Dinge geht: individuell abgestimmt auf der Klaviatur spielen - "zur Not" das komplette Programm! VG!

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Kommentare (15)

midmodfan
vor 7 Jahren
Der Kunde muss da abgeholt werden, wo er ist. Generell würde ich sagen: immer lieber etwas "zu viel" als zu wenig. Auch bei Leuten, die ein gutes Vorstellungsvermögen haben, schadet es nicht, sehr ins Detail zu gehen, denn jeder stellt sich unter bestimmten Details etwas anderes vor. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man zwar denkt, dass man über dasselbe spricht, sich das jedoch oftmals im nachhinein als Irrtum herausstellt.

Wie sagte schon G.B. Bernard Shaw: "Das größte Problem mit der Kommunikation ist die Illusion, sie sei gelungen." Dagegen helfen detailreiche Visualisierungen.
Möbel- und Bautischlerei Thomas Wähner hat midmodfan gedankt
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hockylanetixx
vor 7 Jahren
Stimme den vorigen Beiträgen voll zu.

Bei mir im Kopf ist schon alles fertig, meine Frau braucht immer was zu gucken und ist immer sehr skeptisch wenn ich ihr meine Pläne erkläre. Nun habe ich mich mal ein bisschen in Sketchup eingefuchst und siehe da - plötzlich findet sie alles toll was ich plane (naja fast ;-).

Ich denke ein Auftragnehmer der eine schöne Visualisierung ohne große Zusatzkosten ist immer im Vorteil. Der "haben will"-Effekt ist einfach ungleich größer als bei einer eher abstrakten Planung. Ohne große Zusatzkosten geht aber nur wenn man es aus dem FF beherrscht und da nicht Unmengen Zeit reinstecken muss. Es gibt Menschen die können einem so eine Visualisierung fast in Echtzeit mit dem Kunden auf den Bildschirm malen, andere brauchen da Tage für und wollen dann eben entsprechend Entlohnung dafür. Für letzteres habe ich dann aber eher wenig Verständnis da ich weiß wie schnell und einfach es gehen kann.
Möbel- und Bautischlerei Thomas Wähner hat hockylanetixx gedankt
PRO
Bernhard Marks Fotografie
vor 7 Jahren
Der wichtigste Faktor im Verkauf ist Vertrauen. Wenn ich dem Verkäufer / Dienstleister zutraue, meine Wünsche umsetzen zu können, ist eine Visualisierung nicht so wichtig., bzw. nur ein erstes Hilfsmittel. Vertrauen weckt der Dienstleister im Käufer, wenn er z.B. wertige Fotos von seinen schönsten Referenzprojekten zeigen kann und zwar in fein gedruckter Form, so dass man als Kunde blättern kann und auf ein Bild tippen und sagen: "Das will ich so auch haben.". Visualisierungen sind zwar auch nützlich, haben aber keine emotionale Ebene wie gute Fotografie. Menschen entscheiden vorwiegend emotional, nicht rational, auch wenn viele das von sich glauben. Außerdem sind Visualisierungen nicht authentisch, weil "künstlich" erzeugte Bilder. Darüber hinaus macht das "Jeder". Der Dienstleister wirkt dann zwar professionell, aber austauschbar. Oft ist es auch so, dass z.B. beim Hausbau die Realität später (stark) von der Visualisierung abweicht, weil Umstände unvorhersehbar auftraten und eine Planänderung nach sich zogen. Deshalb ist Vertrauen in die Fähigkeiten des Dienstleisters der wichtigste Faktor
Möbel- und Bautischlerei Thomas Wähner hat Bernhard Marks Fotografie gedankt
PRO
sicht.bar
vor 6 Jahren
was für eine spannende Diskussion! Ich starte gerade als Anbieter für Visualisierung und möchte einen Stil entwickeln, in dem Experten und Nutzer besser kommunizieren können, ohne aufwändigen Photorealismus.

Visualisierung und Planung für Freshfields Bruckhaus Deringer Berlin · Mehr Info
Ich bin gelernte Bühnenbildnerin uns habe die Erfahrung, dass ein einfaches Modell bei der Kommunikation von Raum und Fläche sehr hilft. Ich würde mich auch über persönliches Feedback freuen!
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Schreinerei Linker
vor 6 Jahren
Sehr interessant, das Thema Visualisierung ist auch für uns ein großes Thema. Kleine Handwerksbetriebe haben oft viel Innovativere Produkte und Ideen als die Händler und die Industrie. Aber wie soll man das dem Kunden darstellen. Ein Küchenhändler z.B hat eine Ausstellung wo alles greifbar ist . Ein kleiner Schreiner kann das nicht leisten, aber er hat dafür die Indivduelleren Lösungen. Diese gilt es dem Kunden (be)greifbar zu machen. Wir gingen bis jetzt den Weg der Visualisierung mit gerenderten 3D Animationen. In Zukunft werden wir unsere Produkte in einer Virtual Reality präsentieren.
PRO
Bernhard Marks Fotografie
vor 6 Jahren
@ Schreinerei Linker: Um Ihre Frage zu beantworten, Das geht am besten mit hochwertigen Fotos (Produktfotos, Werbefotografie oder Video). Wie erklären Sie sich sonst, dass quasi alle erfolgreichen Unternehmen von Aldi bis Mercedes viel in wertige Fotos investieren? Wenn Sie etwas sehr individuelles anbieten, kann man das am besten mit individuellen, hochwertigen Bildern. Menschen verknüpfen die Eigenschaften von Bildern intuitiv mit den Egenschaften des dargestellten Produktes oder der dargestellten Dienstleistung. Rolex hätte wohl keine Chance, wenn sie Ihre Uhren mit Smartphone-Schnappschüssen bewerben würde.
PRO
Hamburger Hütten
vor 6 Jahren
Zuletzt geändert: vor 6 Jahren
Da wir als Architekten zunächst vor allem räumlich arbeiten - also mit den Dimensionen des Raumes, mit seiner Aufteilung, Zonierung und Ausrichtung - würde bei unserer Arbeit eine photorealistische Darstellung oft über das Ziel hinausschießen: sie stellt Dinge dar, die zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht wichtig sind und nur vom Wesentlichen ablenken würden. Ein Raum oder Raumgefüge soll später mit unterschiedlichen Möbeln, mit unterschiedlichen Oberflächen und bei verschiedenen Lichtsituationen funktionieren. Unsere Darstellungen sind daher zwar häufig perspektivisch, aber ohne Oberflächen und Strukturen.

Für die spätere Ausstattung mit Oberflächen, Objekten, Materialien und Möbeln kann ich die oben genannten Erfahrungen jedoch teilen, dass nicht nur genaue bildliche Darstellungen, sondern auch Muster(ausstellungen) sehr entscheidend vor allem für Menschen sind, die nicht beruflich oder privat bereits mit solchen Themen konfrontiert waren. Wer einmal gebaut/eingerichtet hat, kann jedoch meist schon mit wesentlich weniger Hilfsmitteln und deutlich fokussierter entscheiden.
PRO
Schreinerei Linker
vor 6 Jahren
@ Bernhard Marks Fotografie: Da gebe Ich Ihnen recht. Wir müssen an unseren Fotos arbeiten. Die Darstellung im Netz stellt den Erstkontakt dar und der erste Eindruck zählt. Wenn wir mit dem Kunden dann in der Planungsphase sind und Farben, Materialauswahl, Formen und Wirkung im Raum geht, reichen Bilder nicht aus. Hier setzt die Foto Realistische Darstellung des Individuell geplanten Produktes an. Und der nächste Schritt ist dann die Darstellung in einer virtuellen Realität. Das Gesamtkonzept muss stimmen. Dazu gehören, wie sie es gesagt haben gute Fotos.
PRO
Bernhard Marks Fotografie
vor 6 Jahren
@ Schreinerei Linker: Ja genau. So denke ich auch. In der Planungsphase Visualisierungen und Modelle. Wertige Fotos dann von fertigen Referenzprojekten, mit denen ein Dienstleister zeigen kann, welche "Liga" er spielt.
PRO
Garten Design - Design Garten
vor 6 Jahren
Neben der Visualisierung mit Skizzen finde ich es wichtig, Materialien "in Natura" gesehen und gefühlt zu haben. Kataloge oder Internetbilder geben die Farben oft verfälscht wieder und auch die Haptik erfährt man nur am Original.

Ideal sind natürlich Musterflächen aber bei Vielzahl an angebotenen Pflastermaterialien bestelle ich oft Musterstücke, damit die Kunden sich ein genaues Bild machen können. Viele haben trotzdem Probleme, die Wirkung eines kleinen Probestückes auf eine große Fläche zu übertragen - hier kommt dann hoffentlich das Vertrauen in den Planer zum Tragen :)
PRO
sicht.bar
vor 6 Jahren
@schreinerei Linker; @Hamburger Hütten mich würde sehr interessieren, wie solche Visualisierungen aussehen. Haben Sie vielleicht Bilder? Wieviel Zeit investieren Sie in der Planungsphase in solch eine Ansicht?
PRO
sicht.bar
vor 6 Jahren
@ Bernhard Marks Fotografie: Ich gebe Ihnen recht, wenn es um die Darstellung hochwertiger fertiger Produkte geht. Da geht nichts über ein Hochrealistisches Render. Mich interessiert in der Planungsphase die Kommunikation mit dem Kunden. Ich habe lange Jahre als Bühnenbildner festgestellt, dass sich Kunden zwar Materialien und Farben im Raum vorstellen können, aber nicht Raum an sich. Viele Theaterregisseure sind dann auch nach langjähriger Erfahrung doch überrascht, wie wenig oder viel 4 quadratmeter sind. @Schreinerei Linker: welche Software benutzen Sie für VR?
PRO
Bernhard Marks Fotografie
vor 6 Jahren
@sicht.bar: Da haben Sie mich missverstanden. Fertige individuelle Referenz-Projekte oder Produkte präsentiert man am besten mit hochwertiger Fotografie. Ein gerendertes Bild ist nicht authentisch und austauschbar. Ein gutes Fotos hat immer noch eine individuelle, persönliche Note. Wenn z.B. ein Architekt seine fertigen Projekte mit Computer-Visualisierungen und Bauplänen präsentiert, ist das zwar professionell aber austauschbar, nicht authentisch. Ein Foto hat immer noch den Ruf, ein "Beweis" zu sein. Und welcher Dienstleister möchte schon austauschbar sein?
PRO
Schreinerei Linker
vor 6 Jahren
Zuletzt geändert: vor 6 Jahren
@sicht.bar hier mal 2 Beispiele . Die Küche wurde mit Vector Works gezeichnet und gerendert. Das Haus haben wir mal als Demo gemacht. Das Rendering wurde aus Bildern einer Drohne errechnet. Bei der VR Software sind wir noch am Testen . ein kleines Demo gibts unter dem Link https://vgx.vectorworks.net/export-b1498745114063e1498745114063r1498745114063n1498745114063d/WebGlTemplate.html

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Visualisierung eines Projekts

Lasse G

Kommentare (15)

midmodfan

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