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Es muss nicht immer ein Keller sein!

Fichtner Gruber Architekten
vor 6 Jahren
zuletzt bearbeitet:vor 6 Jahren

Liebe Houzz Community, liebe Kollegen,

wir haben bei der Planung für Kunden häufig die gleichen Fragen auf dem Tisch. Bei der Planung eines Neubaus geht es z. B. nach dem Finden eines geeigneten Grundstückes bzw. der Erschließung des vorhandenen Areals zunächst um die Frage: Bodenplatte oder Unterkellerung?

Nicht nur die Baukosten werden dadurch beeinflusst. Im Folgenden finden sich einige Gründe, warum der Bauherr auch auf einen Keller verzichten kann. Wir freuen uns auf eine rege Diskussion und Ergänzungen von den Kollegen.

Was spricht gegen einen Keller:

Zunächst einmal kann man als aller erstes die Kosten betrachten, welche je nach geplantem Objekt mindestens 10% höher sind als ohne Keller.

Des Weiteren können sich bei schwierigen oder schlechten Bodenverhältnissen die Herstellungskosten des Kellers stark verteuern. Schwerer Fels z. B. kann nur mit großem Aufwand gelöst werden.

Durch einen hohen Grundwasserspiegel oder auch sehr bindige Böden sind die Anforderungen an die Kellerabdichtung höher, da das anfallende Wasser nicht abfließen kann und dabei auf die Außenwände und die Bodenplatte drückt. Desto höher die Anforderung, desto höher auch der Preis für die Abdichtung.

Ein ebenfalls nicht zu vernachlässigender Aspekt ist der höhere Zeitaufwand bei der Realisierung des Eigenheims. Gerade bei zeitlich eng geplanten Bauprojekten macht sich der Zeitaufwand für den Bau eines Kellers bemerkbar.

Welche anderen Aspekte machen eine Unterkellerung durchaus überflüssig oder bieten eine angenehmere Alternative?

Die hierzulande meisten Wohnhäuser werden noch mit einem geneigten Dach wie z. B einem Satteldach versehen. Dort kann der Dachraum oder der entstehende Spitzboden als Stauraum genutzt werden. Der eh schon entstandene Raum bleibt nicht ungenutzt, sondern erfüllt einen Zweck.

Ein weiterer Aspekt ist die Anordnung der Räumlichkeiten. Der Hauswirtschaftsraum und das Arbeitszimmer befinden sich nicht wie bei vielen Häusern im dunklen Keller, sondern liegen besser oberirdisch in Räumen mit ausreichend Tageslicht. Wer arbeitet schon gerne nur mit Kunstlicht und ohne Bezug nach außen?!

Vor allem für die Wäsche macht sich der in der Wohnebene liegende Hauswirtschaftsraum mit kurzen Wegen besonders positiv bemerkbar. Ein zusätzlicher Treppenlauf entfällt und spart Kosten.

Um auch unter langfristiger Betrachtung alle Räume des Eigenheims nutzen zu können, ist mit steigendem Alter der Bewohner ein barrierefreier Zugang durchaus als notwendig zu erachten. Wurde dieser Punkt zu Planungsbeginn oder durch die gegebene Bausubstanz nicht mit einbezogen, werden schnell zusätzliche Investitionen nötig.

(Anmerkung: Dieses EFH ist mit und ohne Unterkellerung projektiert worden)

Zu guter Letzt entfällt auch die Gefahr von möglicher Schimmelbildung aufgrund erhöhter Feuchtigkeit. Da Kellerräume meist kühler sind, kann es durch Abgabe von Feuchtigkeit aus abgekühlter Luft zur Kondensatbildung an den kühlen Außenwänden kommen. Bleiben die Wände über einen längeren Zeitraum feucht, ist Schimmelbildung die Folge.

Liebe Bauherren und Kollegen, wie sehen Sie das? Gibt es noch weitere Aspekte, die vergessen wurden? Was spricht umgedreht definitiv für einen Keller?

am besten komplett unterkellert
teilunterkellert reicht
ein Keller ist nicht notwendig

Kommentare (13)

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