Tischbeine - Was ist wirklich gefragt?

vor 6 Jahren

zuletzt bearbeitet:vor 6 Jahren

Wir fertigen gerade ein erstes Musterstück von einem Couchtisch. Bestehend aus Eiche Maser, Beton- ( Spachtel ) und einem Überzug aus Epoxydharz mit folgenden Maßen: 400mm x 800mm x 65mm. Der Epoxidharz wird noch mehrmals geschliffen und poliert bis zum Ultra Hochglanz. Jetzt stellt sich uns die Frage, welche Unterkonstruktion bzw. Tischbeine er erhalten soll. Jeder in unserer Firma hat eine andere Idee. Vom zierlichen Rahmengestell bishin zu massiven Betonsäulen ist einiges dabei. Aber was gefällt wirklich? Welche Unterkonstruktion würdet Ihr euch wünschen, um diesem feinen Stück das gewisse Etwas zu verleihen und Ihn in euer Wohnzimmer zu holen? Wir hoffen Ihr könnt uns weiterhelfen. Weitere Infos zum Projekt

Das erste Musterstück nimmt langsam Form an. Nach vielen Arbeitsgängen mit Beton · Mehr Info

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PRO

Raumagentur ArteFakt

vor 6 Jahren

Mal abgesehen davon, daß ein Couchtisch immer im Weg steht und immer vollgestellt ausschaut und unbequem zu erreichen ist...

Mal ganz abgesehen von all dem, sollte diese Massive platte auch glaubhaft getragen werden. Ein feines Untergestell ist möglich, aber unglaubwürdig. Wie soll eine feine Stelze ein solch (optisches) Gewicht halten?

Ebenso ist ein massiver Sockel nicht der richtige Unterbau für die gewünschte Wirkung. Mit einem massiven Block wirkt es eher wie ein Deckel, nicht wie eine Platte.

Metallkufen in der breite der Platte und entsprechender Dicke würden den Tisch auf jeden Fall glaubhaft stützen, ja präsentieren können. Ich denke da an Liegende Rechteckprofile von ~65 x 25 mm

Ich sehe an den Stirnseiten je eine Kufe, etwas eingerückt zur Tischmitte hin, deren Bodenliegendes Stück ca. 300 mm breit, deren beiden Seiten im 10° Winkel nach aussen geneigt bis unter die Tischplatte führen. Da haben zumindest die Füße noch Platz und es entsteht ein Gleichgewicht zwischen Heben, Tragen, Dynamik und Kraft.

Es entseht ein emporheben, präsentieren, der Platte, ohne das Gefühl zu haben, daß die Platte gleich wieder fällt oder daß die irgendwo drauf abgelegt ist.

Die Farbe der Kufen sollte ebenfalls das Tragen unterstützen. Chomglänzende Kufen würden von der Masse des Tisches zerdrückt wrden, so daß eher ein Farbton in der Nähe des Betongrau in Frage kommt. Schwarz wäre auf jeden Fall zu schwer und Rohstahl träte in Konkurrenz zu der Oberfläche der Platte. Zumal Rohstahl ein eher unbehandeltes, ehrliches, ursprüngliches Material ist, der Tisch aber aufwändige Handwerkskunst ist.

Daher tendiere ich zu einem dunkeln braungrau in matt. Matt, weil eine glänzende Kufe wieder an empfundener Tragkraft verliert, da sie die Umegbung und Licht reflektieren und dadurch an Eigenständigem Volumen verlieren. Dennoch sollte es eine glatte, keine raue Oberfläche sein. Uni lackiert in seidenmatt bis stumpf matt.

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Kommentare (14)

Anne
vor 6 Jahren
Stahlrahmen oder Kufen, nicht zu breit.

Ins Wohnzimmer holen würde ich ihn mir trotzdem nicht, aber das ist ja zum Glück Geschmackssache ;) Und es sieht auf jeden Fall nach toller Arbeit aus!
Tischlerei Kreutzer GmbH hat Anne gedankt
Lasse G
vor 6 Jahren
Also ich finde die Idee klasse! Das Projektfoto mit dem Messingrahmen gefällt mr auch schon sehr gut. Eine andere Idee: Ähnlich diesem ASCO-Tisch. . .

ASCO-Möbel | we love tables! · Mehr Info
Soll heißen: Ein ähnlicher, aber natürlich wesentlich niedrigerer Unterbau (ähnlich einem T-, bzw. H-Träger) mit einer Fussplatte aus Schwarzstahl oder alternativ Edelstahl poliert, die Aufrechte in der Breite etwas eingerückt, damit es aussieht, als würde die Tischplatte über der Bodenplatte schweben. Verständlich? Bin gespannt auf weitere Ideen. VG!
Tischlerei Kreutzer GmbH hat Lasse G gedankt
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Kommentare (9)
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PRO
FINDHUS
vor 6 Jahren
Zuletzt geändert: vor 6 Jahren
Mein erster Gedanke war: Da mich die Tischplatte sofort an Bernstein erinnert hat und somit die Verbindung zu Wasser gegeben ist, musste ich gleich an den Tisch BREE E RONDA von RIVA 1920 denken. Ein Standfuß (Effekt Titan, matt gebürstet) in geschwungener Form, der an die Wellen des Meeres erinnert. Stabil genug um die Platte zu tragen, dynamisch und naturverbunden um die Thematik der Oberfläche aufzugreifen, zurückhaltend genug um der Maserung nicht die Show zu stehlen. Aber als Symbiose ein bewegendes und starkes Team.

Mein zweiter Gedanke war: Hat aber auch etwas von dem Blick einer Raumstation auf einen Planeten und: Ach, ist schwerelos schweben schön! Warum sollte die massive Platte nicht auch (wie jeder Planet) schwerelos schweben dürfen und da fiel mir sofort das Sofa Mell Lounge von COR ein. Ich liebe es, weil dieser massive Körper auf extrem filigranen Stahlkufen ruht und das Sofa dadurch zu schweben scheint. Ein Kontrast, der stärker nicht sein könnte...Eine schwergewichtige Platte, die kaum wahrnehmbar getragen wird und dadurch für Spannung und Erstaunen sorgt.
Tischlerei Kreutzer GmbH hat FINDHUS gedankt
PRO
Raumagentur ArteFakt
vor 6 Jahren
Der Schwung des Riva 1920 ist genial, aber ich sehe die Gefahr darin, daß ein kunsvoll geschwungener Fuß der kunstvollen Musterung der Platte zu sehr Konkurrent ist.

Und die Mell Lounge ist deshalb so filigran aufgeständert möglich, weil der Stoff eine gewisse Leichtigkeit durch seine Luftdurchlässigkeit mitbringt. Nicht von ungefähr ist der dazu gestaltete Tisch nur mit einer sehr dünnen Platte ausgestattet...

Auch Trompetenfüße hatte ich gedanklich durchgespielt, um ein "Schweben" bei gleichzeitig glaubhafter Unterstützung zu bekommen - bin aber as den o.g. Gründen davon abgekommen, da Die Platte ansich schon das Highlight ist, das nur einen entsprechenden Sockel braucht, der der Platte nur dient.
PRO
FINDHUS
vor 6 Jahren
Zuletzt geändert: vor 6 Jahren
Hallo Herr Ganzer,

Schwung und Muster müssen kein Konkurrent sein, ich sehe hier mehr eine symbolische Verbindung wie aus der Natur entsprungen. Wie das Zusammenspiel bei einer Schlange aus ihren kunstvollen Fortbewegungen in Kombination mit dem Farbspiel der Haut. Es kommt auf die Proportionen von Platte und Untergestell an um die richtige Gewichtung zugunsten der Platte zu erzeugen.

Hier ein Beispiel wie harmonisch ein filigranes Kufengestell in Verbindung mit einer starken Platte aussehen kann. 65mm sind nicht so viel, dass sich so eine Kombination nicht rechtfertigen lassen würde. Ich persönlich würde mir z.B. eine so auffällige Platte lediglich kaufen, wenn das Untergestell zurückhaltend daher käme. Ansonsten hätte ich einen Klotz von Tisch, der mir too much wäre. Stärkere Beine, wie in Ihrem Vorschlag stellen für mich eine deutlich größere visuelle Ablenkung von der Platte dar und dienen ihr nicht.

Aber so sind die Geschmäcker unterschiedlich und das ist ja auch gut so, denn sonst würden wir alle in Einheitshäusern mit gleichen Möbeln leben...^^...oh Graus...und ich wäre meinen Job los ;-)). LG
PRO
Raumagentur ArteFakt
vor 6 Jahren
Ein schönes Beispiel von ANNA, wobei hier die Platte natürlich gewachsen ist und nur poliert wurde.Sie ist hell, und das dunkle Gestell aus den Linien einer exakt passenden Kiste darunter trägt dazu bei, die Plate auch glaubhaft stützen / tragen zu können. Im Gegensatz zum Beispiel von COR ist auch der Querschnitt größer und die Farbe dunkler als die Platte. So könnte es tatsächlcih auch zur Holz/Beton-Platte passen.

Wobei ich immer noch eine Diskrepanz dabei fühle, weil die Platte selbt nicht einfach ein bearbeitetes natürlcihes Material ist, sondern eine Mischeung aus dem eingeschlossenen Holz und dem in Form gegossenen Beton. Da wäre mir auch aufgrund der dunklen Farbe der Platte ein filigranes Gestell zu unpassen, weil es u.a. auch an der Kante den wunderbaren Aufbau der Platte stoppen würde.

Bei tragenden Kufen hingegen lässt sich die Platte von der Oberseite über die Kante bis zur Unterseite der Platte optisch entdecken.

Aber in der Tat, das neue einegbrachte Beispiel wäre mir einen Versuch wert, um durch den Prozess auch andere Lösungen zu entdecken und erfahren, die eine Einheit mit der Platte ergeben :)
PRO
Hamburger Hütten
vor 6 Jahren
Interessante Frage. Durch die Politur und das (zumindest auf dem Foto) "Wurzelholzigartige" wirkt die Platte auf mich ein wenig altmodisch und sollte daher für meinen Geschmack nicht zu sehr Richtung 70er Jahre Flokati-Wohnzimmer abdriften (- und auch vielleicht gar nicht sooo sehr poliert werden.)

Ich könnte mir matt gebürstetes, eher kantiges und vielleicht sogar etwas unebenes Messing darunter vorstellen - vielleicht als quer gestellte, schwere Platten oder quer gestellte Rahmen aus Vierkant-Profilen, vielleicht aber sogar auch als flachen, zurückversetzten und massiv wirkenden Sockel.

Mir persönlich gefällt übrigens diese etwas"roughere" Gestaltung am besten:
Couch Tisch/ Coffee Table · Mehr Info
PRO
FINDHUS
vor 6 Jahren
Den Tisch hatte ich mir auch gleich abgespeichert, er ist grandios!
Lasse G
vor 6 Jahren
Ich finde nach wie vor das Zusammenspiel oder m.E. besser: den Kontrast/ das Widersprüchliche von Maserknolle und Beton (natürlich vs. künstlich, warm vs. kalt ) spannend und würde diese Widersprüchlichkeit weiter durchziehen. Hochglanz vs. matten, rohen Stahl, Schwere vs. Schweben . . .

In einem ansonsten sehr reduzierten Umfeld kann ich mir das sehr gut vorstellen. Aber - wie Find Hus* schon sehr treffend schrieb - Geschmäcker sind "gottlob"! (auch wenn ich´s sonst nicht damit habe) verschieden.

*) Sorry, liebe Frau Gutberlet: Zusammengeschrieben fand ich´s besser. Vor den Findus-sagern so schnell die Segel zu strecken, . . . tat das wirklich not? ;-))
PRO
FINDHUS
vor 6 Jahren
Zuletzt geändert: vor 6 Jahren
Ach wissen Sie liebe Lasse G, mein Firmenname hat sich nicht geändert und es hat weniger etwas mit dem Streichen von Segeln sondern eher was mit was mit learning by reading zu tun *g*
richterclan
vor 6 Jahren
Ich finde, da muss was massives, robustes drunter. Ich hatte sofort Doppel-T-Träger vor Augen, über Kreuz miteinander verschraubt, gern mit großer massiver Mutter, schwarz matt und schwer.

Ja, würde ich so hinstellen. Fänd ich richtig gut.
PRO
Tischlerei Kreutzer GmbH
Ursprünglicher Verfasser
vor 6 Jahren
Vielen Dank für die Anregungen. Das hat uns denke ich wirklich weiter gebracht... ich finde alle Vorschläge sehr schön begründet jeder auf seine Weise stimmig.
Ich habe mich für die Variante des Riva 1920Tisches mit dem Schwung entschieden.
Vielen Dank an der Stelle an @FINDHUS für den Beitrag.
Die Diskussion im Allgemeinen hat mich begeistert. Ich werde das ganze jetzt angehen und halte sie bei Interesse in unserem dazugehörigen ideenbuch auf dem laufenden beste Grüße B. Kreutzer
PRO
FINDHUS
vor 6 Jahren
Hallo Herr Kreutzer,

das freut mich! Ich habe so überlegt, dass dies bisher ja nur ein kleiner Prototyp ist und ich mir durchaus vorstellen könnte den endgültigen Tisch mit unterschiedlichem Untergestell als Variation anzubieten. Die Diskussion hat sehr lebhaft gezeigt wie vielfältig Geschmäcker und Wahrnehmungen sind. Sie erreichen mit Sicherheit eine deutlich größere Kundschaft bei einer individuellen Auswahl zwischen z.B. drei gänzlich unterschiedlichen Ausführungen.

Viel Erfolg und belohnen Sie uns gerne hier mit Fotos nach Fertigstellung.

Einen schönen Abend, Sigrid Gutberlet FINDHUS

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