Interessante Frage und nicht pauschal zu beantworten. Denn es hängt doch von vielen verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. dem Lebensabschnitt in dem ich gerade bin, Schnitt der Wohnung/Haus (qm alleine sind nicht entscheidend). Ich denke aber, ich hätte gerne Wohnen und Schlafen getrennt. Ich brauche auch Platz für einen Schreibtisch und ganz wichtig ein Hundebett.

Um die Frage aber zu beantworte, für mich sollten es nicht unter 70qm sein. Denk ich mal.

Aber egal wie viele Quadratmeter man hat/braucht, es braucht auf jeden Fall einen Lieblingsplatz.

Moin,

auch wenn ich diese ganzen Mini-Apartment-Geschichten sehr spannend finde, wäre das auch niemals was für mich. Zumindest auf Dauer nicht. Insofern ist das - wie Anke ja schon schrieb - eine sehr individuelle Geschichte.

Ich brauche Raum und lange Sichtachsen. Schlafzimmer kann ruhig klein und funktionell sein, der Rest sollte schon großzügig sein. Notwendig zum Überleben ist das sicher nicht, notwendig (für mich) zum Wohlfühlen schon. Ich hatte ein sehr kleines Kinderzimmer seinerzeit - vlt. hab ich da einen Knacks bekommen ;-)

Wohnen und Schlafen würde ich auch immer getrennt haben wollen, es sei denn man ist extrem diszipliniert und wenn man ein Hobby hat finde ich es deutlich entspannter wenn seinen "Hobby-Kram" in einem eigenen Raum auch mal liegen lassen kann.

EDIT: Achso, als Ergänzung: die Frage lautet ja auch "wenn man nicht mehr berufstätig ist." Dann wäre für mich der Platzbedarf eher noch größer, da ich ja dann (potentiell) mehr Zeit zu Hause verbringe.

LG, Thorsten

Man sollte bedenken, dass es mit vortschreitendem Alter auch zu Einschränkungen der Mobilität kommen kann. Werden Gehilfen oder ähnliches notwendig, sind zu kleine Räume eher nachteilig. Separates Wohn- und Schlafzimmer finde ich wichtig. Vielleicht fällt einem später das ewige Betten wegräumen oder einklappen schwerer. Ich würde eher ein größeres Schlafzimmer mit ausreichend Schrankraum und einer großzügigen Hobbyecke bevorzugen. das hängt aber natürlich auch von den Hobbys ab - Tischler- oder Metallarbeiten möchte ich auch nicht im Schlafzimmer haben.

Wirklich spannendes Thema... Ich konnte in den letzten Jahren mehrere solcher Umzüge in der Verwandschaft beobachten. Einige gingen gut - andere eher nicht. Da wo es nicht gut ging, lag es eigentlich immer am selben Problem: Die neue Wohnung sollte mit Möbeln und Hausrat aus der alten (viel größeren) eingerichtet werden. Dann wurde alles irgendwie so hingestellt, wie es vom Platz her reingepasst hat. - Katastrophe!

Ich glaube, der Erfolg hängt ganz grundlegend daran, welche Einstellung man zu einem solchen Umzug hat. Sie haben geschrieben, Sie wollen reduzieren. Das klingt nach kleiner, weniger, nach Trennung - alles irgendwie negativ besetzte Begriffe. Stellen Sie sich besser vor, wie Sie gerne leben möchten. Was möchten Sie tun? Und was brauchen Sie dazu? Und dann suchen Sie nach einer Wohnung, die gerade groß genug für Ihr Leben ist. :-)

Toll! So verschiedene Ansätze und Blickwinkel. Und ich mag wirklich gern lesen, wie die Meinungen so sind. @Anita: Ja - reduzieren, loslassen - aber im positiven Sinn sich lösen! Kein Neubeginn, sondern sich konzentrieren auf das Wesentliche. Das ist wunderbar! @ Thorsten: Zumindest in der dunkleren Jahreszeit sind die Räume wichtig, und im Sommer ist der Balkon ein guter Ausgleich. @midmodfan: So ist das auch bei mir. Schlafen minimalistisch, dafür aber ein separater Ankleideraum ... Ich finde alle Beiträge spannend zu lesen. DANKE! Und ich bin gespannt, wohin meine Wohnungs-Reise geht ...

Wir sind hier ja einige Mitarbeiter, die in unterschiedlichsten Verhältnissen leben. Ich z. B. wohne allein mit einem mittelgroßen Hund in einer 2-Zimmer-Wohnung auf 50 qm. Die Wohnung ist gut geschnitten und hat einen großen Keller. Getrenntes Wohnzimmer und Schlafzimmer sind mir sehr wichtig. An sich ist die Wohnfläche ausreichend, allerdings hätte ich dennoch gern ein halbes Zimmer mehr, einfach um z. B. den Wäscheständer so aufstellen zu können, dass er mir im Wohnzimmer nicht immer im Weg steht. Aktuell gibt's bei mir dafür keine wirklich gute Lösung.
Große Wohnungen mit viel Platz finde ich natürlich auch schön, aber dafür bin ich dann doch zu praktisch veranlagt und denke immer daran, dass ich die ganze Wohnfläche ja auch putzen und heizen muss! Ich glaube nicht, dass man so pauschal sagen kann, wie viel qm eine Person benötigt - das hängt von so vielen individuellen Umständen ab. Glücklich sein kann man überall ... es kommt immer darauf an, was man daraus macht und welche Erwartungen man hat.

Bei meiner Immobiliensuche nach weniger Raum treffe ich leider immer wieder auf wirklich ungünstige Raumaufteilungen. A) wie midmodfan schon schreibt: viel Flur B) keine offene Raumkonzepte, denn ich glaube, dass man weniger qm braucht, wenn alles offen ist C) was mich richtig nervt sind diese schrägen Wände in irgendwelchen Winkeln D) in keinem Raum kann man wirklich einen Schrank stellen; früher passte der Schrank hinter die Türöffnung ... über miserable Bäder wollen wir gar nicht reden - oder doch? Badewanne "ade!" Dusche und Bidet sollten rein! ... Ich liebe Houzz, die tollen Lösungen trösten mich, heben aber auch weiterhin meine eigenen Ansprüche ;-)

Und genau deshalb, vor allem wegen der komischen Winkel, im Altbau suchen. ;-)))

@Katja: Wie wäre es mit einem Gestell, dass man an die Decke ziehen kann, z.B. im Bad?

"Wieviel Quadratmeter braucht der moderne Mensch in der Stadt?"

Ich habe keine Ahnung und darauf gibt es auch keine Antwort. Jedenfalls keine, die wir Ihnen geben könnten. Tragen Sie all Ihre Lieblingsstücke zusammen, überlegen Sie wo genau Ihr erwähnter Überfluss ist, trennen Sie sich von allem, was nicht Ihr Herz berührt und ziehen für sich Bilanz. Was bleibt übrig, wieviel Platz nimmt es ein? Das wäre nur das Materielle...

Jetzt kommt die Seele, die Empfindung. Wieviel Platz braucht Ihre Seele um fliegen zu können? Wo ist die Luft zum Atmen? Was lähmt mich? Was macht mir Freude, was Angst?

Sie fordern sich heraus. Sehr mutig und in der Tat modern. Gehen Sie nicht nach qm. Halten Sie nach dem Objekt Ausschau, dass Sie zum Leuchten bringt. Das können 35qm oder 150qm sein. Es ist Ihr Leben und ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Suche nach dem richtigen Ort unabhängig von Rastern oder Quadratmetern.

Auch ich habe immer wieder den Impuls in mir, dass ich mich materiell reduzieren sollte. Aktuell lebe ich allein auf 100 qm, fühle mich aber auf Grund der äußeren Gegebenheiten nicht mehr wohl.

Ich habe mir eine neue Wohnung ausgesucht, mit noch mehr qm, nicht weil ich der Meinung bin, dass ich das brauche, sondern weil das Umfeld passt und die Wohnung bezahlbar ist. Ich habe mit den qm gehadert, aber ich denke, Raum gibt auch Freiheit. Raum eröffnet Möglichkeiten, wie z.B meine Mutter im Alter aufnehmen zu können.

Ich bin begeistert für die Ideen in Tiny Houses oder Miniwohnungen, aber ich glaube, mit der Zeit für es mich stressen, jeden Abend mein Bett irgendwo aus der Schublade zu ziehen oder mich in der Küche arrangieren zu müssen.

Daher kann ich nur sagen, für mich muss es etwas mehr Raum sein. Und obwohl ich mich vergrößer, reduziere ich mich und freue mich auf die Chance auf Neues. Alles was nicht zur neuen Wohnung passt, verkauf ich. Und auch das ist ein Prozess, ich habe fast vier Monate für den Umzug mit Renovierung eingeplant. Bei vielen Möbeln war ich mir sicher, dass ich sie mitnehme und ich habe meine Meinung geändert. Inzwischen verkaufe ich viel mehr als gedacht. Und es tut mir unheimlich gut.

Mehr Fläche heißt ja eben auch nicht automatisch "mehr Krempel".

Das ist eine sehr spannende Diskussion. Die Beiträge zeigen ja ganz deutlich wie individuell die Bedürfnisse und Ansprüche an das Wohnen sind.

Die Immobilie und deren Umgebung sollte das Herz berühren und gleichzeitig den Wünschen für den Alltag überwiegend entsprechen. Vielleicht ist die tatsächliche Quadratmetergröße dabei nicht so entscheidend, sondern vielmehr die Raumaufteilung, die Raumanzahl und die Ausstattung und das Umfeld. Also, solche Dinge wie Aufzug, barrierearm, energieeffizient, Mitgestaltungsmöglichkeit, Mitspracherechte, Freiräume, Privatsphären, Freisitze, ... zumindest bei Mietobjekten.

Die Mutter einer Kundin hat als Abschlussarbeit zur Hauswirtschaftsmeisterin ihre eigene Küche geplant und hat dabei milimetergenau in Arbeitsabläufe und tatsächliche Bedarfe analysiert und hinterfragt. Mit dem Ergebnis einer passgenauen Küche, mit sie über viele Jahrzehnte nicht nur sehr effizient, sondern auch beglückt gearbeitet hat. Diese Geschichte finde ich ganz toll und wünsche mir mehr Menschen davon.

Mit welchen Dingen wir uns umgeben und wieviele das sind, ist meines Erachtens ebenfalls eine zwei geteilte Sache: Was benötige ich an praktischen Dingen und welche Dinge liegen mir am Herzen? Dabei ist Ehrlichkeit zu sich selbst ganz wichtig, wenn jemand seinen Besitz reduzieren möchte.

Mein Mann und bewohnen seit 6 Jahren eine 48-qm-Wohnung auf 2 Ebenen mitten in einer Großstadt. Ein kleiner Flur, ein kleines Bad (Dusche, keine Badewanne), Wohnküche, Wohnzimmer, Balkon (mit Blick ins Grüne) in der unteren Ebene, oben das Schlafzimmer mit Schrägen. Hier gibt es eine Nische, die wir mit einer Tür und einer Trockenbauwand abgetrennt haben und die unsere "Kleiderkammer" ist. Zusätzlichen Stauraum gibt es in den 4 Schubladen unseres Ikea-Bettes. Wir haben in allen Räumen Fenster, die nach Osten bzw. Süd-Westen ausgerichtet sind, alle Räume sind wunderbar lichtdurchflutet. Die Räume sind durch Türen mit Glasausschnitten getrennt, so dass man nie das Gefühl hat, eingesperrt zu sein. Die Dusche ist aus Klarglas, also quasi nicht sichtbar. Der einzige Luxus, den wir uns geleistet haben, war eine maßgeschneiderte Küchenzeile, in der neben allen Küchengeräten auch eine Waschmaschine versteckt ist. Die übrige Einrichtung ist überwiegend von Ikea. Beim letzten Umzug haben wir uns von allem getrennt, was wir von Wohnung zu Wohnung mitgeschleppt und meistens doch nur im Keller deponiert haben. Unsere Hobbys spielen sich überwiegend im Freien ab, so dass wir keinen Hobbyraum o.ä. benötigen. Auch brauchen wir kein 12-teiliges Kaffee- und Speiseservice und wenn ich mir neue Schuhe kaufe, fliegt dafür ein altes Paar raus ;-). Im nächsten Jahr starte ich "ein Jahr ohne Shopping", denn in meiner Kleiderkammer finde ich ohnehin alles, was ich brauche. Wie schon andere schrieben: Es tut gut, sich von manchen Dingen zu trennen. Es ist viel wichtiger, dem Menschen Raum zu geben.

Für mich ist die Lage meiner Wohnung sehr wichtig, nämlich mitten in Berlin. Dafür nehme ich gerne weniger Quadratmeter in Kauf.

Ansonsten wünsche ich mir für einen Ein-Personen-Haushalt mindestens zwei Zimmer oder Platz für eine Schlafecke und eine Wohnecke. Außerdem eine Abstellkammer für unansehnliche Dinge wie Staubsauger und Bügelbrett. Und ein Bad mit Fenster und Badewanne. Ein Balkon ist natürlich nice to have, aber der Park um die Ecke tut es auch.

Mir würden gut geschnittene 60qm reichen, aber auch auf weniger Fläche wohne ich derzeit gut :)

Da wird eben regelmäßig ausgemistet bzw. über jeden neue Gegenstand, der in die Wohnung kommt, entscheide ich ganz bewusst - so hat Chaos keine Chance.

Sehr schwierige Frage, die Sie hier stellen, die Antwort muss jeder für sich selbst herausfinden. Ist man Single, will man Single bleiben, hat man Platz für Gäste, wie will man sein (Arbeits-)Leben gestalten, will man sich neuen Hobbies widmen, die dann doch "platzintensiv" werden?

Wichtig ist es, regelmäßig seine Sachen zu sortieren und die Dinge wegzugeben, die man nicht mehr benötigt. Und dann muss man diszipliniert sein und nicht Dinge kaufen, weil "man hat ja jetzt Platz".

Aus meiner Erfahrung als Feng Shui-Beraterin kann ich den Gedankengang mitgehen, Wohnen und Schlafen voneinander räumlich zu trennen, sinngemäß den aktiven vom passiven Teil funktional zu gestalten.

Dinge brauchen allerdings auch ihren Raum, um sich zu entfalten. Vor allem der Aspekt der Kreativität benötigt Raum. Wenn man ein Bild malt und möchten sehen, ob es gut geworden ist, gehe ich immer einige Schritte zurück und betrachte es aus der Distanz. Das Blickfeld öffnet sich.

Daher sollte die Wohnung nicht zu klein und vollgestellt werden, so dass man fortwährend einen Hindernislauf in den eigenen vier Wänden absolvieren muss.