später Dachaufbau mit Wohnraum oder jetzt Flachdach erneuern

vor 6 Jahren

Liebe houzz Community,

vor nicht all zu langer Zeit hat sich jemand in meinem Bekanntenkreis einen Flachdach Bungalow gekauft. Während der Renovierungsarbeiten hat sich herausgestellt das das Dach undicht war, somit wurde die Dämmung des Dachs erneuert und ein Dachdecker beauftragt das Dach neu zu schweißen. Da die Eigentümer Angst hatten das im Herbst und Winter wieder Feuchtigkeit durch das Dach kommt und ihre ganze Arbeit zunichte macht hat der Dachdeckern dieses noch vorher geschweißt. Er sollte auch die Holz Umrandung erneuern und die vorhandene Lichtkuppel ersetzten, dies ist noch nicht geschehen.
Nun sind die Eigentümer noch sehr jung und wünschen sich drei Kinder. Sie stehen nun vor der Frage ob es Sinn macht die noch ausstehenden Arbeiten durchführen zu lassen oder ein paar Jahre zu warten und dann ein Dach aufsetzen zu lassen welches noch zusätzlichen Wohnraum ermöglicht.

Hier noch ein paar Infos zum Haus:
Kaltdach Konstruktion
Ca. 130m^2 Wohnfläche (Anbau ca.20m^2 eingerechnet - Hobbyraum u. Waschküche)
Reihen-Mittelhaus
Teilunterkellert
Aufteilung m^2:
WohnZ 29,
Diele m. Küche 24,
Büro 10,5,
Gäste-Z 13,
Schlaf-Z 19,
Bad m Badewanne 4,5,
Durchgangsbad m. Dusche 5 (zum Anbau),
Flur 6
Kellerabgang ?

Gäste-Z und Büro könnte man ohne Probleme in Kinderzimmer umwandeln. Das wäre zwar auch bei dem Hobbyraum im Anbau möglich, aber da man da erst durch das Bad und die Waschküche muss finden die Eigentümer das nicht optimal. Da das Haus letztes Jahr eine große Renovierung durchgemacht hat sind Änderungen an der aktuellen Aufteilung nicht mehr möglich.

Was würdet ihr an ihrer stelle machen?
Die restlichen Arbeiten auch noch durchführen lassen oder warten und dafür dann das Dach bei Zeiten ändern?

Über zahlreiche Meinungen und ggf. auch Lösungsvorschläge würden die Eigentümer und ich uns sehr freuen

Danke ihr lieben :)

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Kommentare (3)

PRO
habes-architektur
vor 6 Jahren
Hallo, es ist schwer ein Aussage zu treffen, wenn man keinen Grundriss und andere Angaben zur Verfügung hat. Erst einmal sollte die Bekannte sich beim Bauamt kundig machen, ob eine Aufstockung überhaupt genehmigungsfähig ist. Gibt es einen Bebauungsplan für das Baugebiet? Wenn ich lese, dass es ein Reihenbungalow ist, dann hört sich das nach einer 60-er oder 70er-Jahre Siedlung an mit einem durchgeplanten städtebaulichen Konzept und einem sehr stringenten B-Plan. Daher erst einmal beim Amt nach dem B-Plan forschen und danach weitere Pläne machen.

MFG

Martin Habes
sophia_schmidt_seidel
vor 5 Jahren
Hallo,

Also das hört sich wirklich nach einer schwierigen Entscheidung an, ich weiß auch nicht so recht ob Außenstehende ihnen die Entscheidung abnehmen können. Im Endeffekt müssen sie das ja selbst wissen.

Ich würde mich aber für die Alternative des Dachausbaus entscheiden. Wenn sie Kinder planen, dann sind sie bestimmt über jeden Zentimeter mehr froh. Einfach weil man sich dann auch mal besser aus dem weg gehen kann und jedem Kind ein eigenes Zimmer ermöglichen kann. Dann würde mich mir lieber das Geld sparen und es in das neue Dach investieren, welches ihnen eine Möglichkeit der Vergrößerung bietet. Falls ihr übrigens einen guten Anbieter für die Isolierung, Dämmung und generell alles rund um Dächer sucht, dann würde ich mal hier schauen: https://www.isover.de/. Meine Eltern haben vor kurzem die Dämmung ihres Daches dort erneuern lassen und sie sind rundum zufrieden. Saubere Arbeit zu fairen Preisen, vielleicht interessieren sich deine Freunde ja dafür.

Haben sie denn im Endeffekt entschieden was sie machen wollen? Ist ja schon ein paar Wochen her. Ich hoffe sie konnten im Endeffekt eine Entscheidung treffen und sie sind zufrieden damit. Vielleicht konnte ich ja noch weiterhelfen.

LG!
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PRO
Raumagentur ArteFakt
vor 5 Jahren
Die fachlichen Punkte, die Herr Habes angesprochen hat sind Grundvoraussetzung für weitere Gedankenspiele.

Ansonsten zum Nachdenken mal eine Frage und ein Gedankenspiel.

Frage: wussten die Eltern in Spe schon vor nur 5 Jahren, wo sie heute stehen oder welche Entscheidungen sie treffen und aus welchen Beweggründen? Oder hatten Sie ganz andere oder gar keine Vorstellungen von dem, was sie erwartet?!

*****

Ein Gedankenspiel zur Zeit: Von der Planung bis zum schlüpfen vergeht ca. 1 Jahr. Ein weiteres Jahr vergeht, bis das Anstellbett aus dem Schlafzimmer kommt. Die nächsten Jahre sehen die Kleinen nur Ihre nächste Umwelt, primär die Eltern. Sie laufen uns überall hin nach und brauchen nur irgendwo ein Bett. Bespielt werden sie eh in der Küche oder im Wohnraum.

Mit dem zweiten Lebensjahrsiebt beginnen die Kleinen sich selbst zu sehen und auszuprobieren. Dennoch werden Bastelrunden und Hausaufgaben anfangs immer am Küchentisch erledigt. Eine Kommode und ein niedriger Schrank für Hängekleidung reichen neben den offenen Regalen im Kinderzimmer. Alle Schätze sollen im Blickfeld sein. Was hinter einer Tür steckt, das wird vergessen.

Es folgt das dritte Jahrsiebt, wo die Kleinen merken, daß ihre Umwelt auf sie reagiert und sie auch auf ihre Umwelt. Der enge Radius wird aufgebrochen, es folgt zB. der Wunsch nach Behalten, aber nicht mehr sehen. Die Regale werden zu Schränken, und das Bett wird Lebensmittelpunkt.

Sobald ein zweites Kind hinzukommt, durchmischen sich diese Phasen. Da wird dann schon mit 5-7 Jahren die Unterschiede manchmal so groß, daß es mehr Ruhe schafft, ein zweites Zimmer zu haben, oder das gemeinsame Zimmer zu parzellieren (zB. Kojenbetten), für definierte Bereiche für "meins", "deins" und "unseres".

*****

Rechnen wir zusammen, braucht es ab jetzt noch ~2-3 Jahre, bis ein Kinderzimmer nötig werden könnte. Und es dauert ~8 Jahre, bis ein zweites Zimmer schön wäre. Bis dahin fühlen sich Kinder in einem gemeinsamen Zimmer wohl, da es eh nur zum Schlafen dient. Gewohnt wird in den Lebensräumen der Familie.

Und jetzt der Bogen zu der o.g. Frage: Wollen wir wirklich jetzt eine Entscheidung treffen auf etwas, was in so ferner Zukunft liegt, wo wir nicht einmal vor 5 Jahren wussten, was wir heute alles sehen und wünschen? Und die eigentlichen Entscheidet, die Kinder, sind noch nicht einmal daran beteiligt.

Wir bauen Spielzimmer, Ruhezonen, Schlafräume, Vorleseecken, Spielzeug-Lager, Kinder-Themenreiche, Hochbetten, Kojenbetten,... und am Ende bauen sich die Kleinen ein gemeinsames Zelt aus Tischen und Decken, um im Spielzimmer gemeinsam zu schlafen und im Wohnzimmer wird gespielt, während die sorgsam geplanten Kinderzimmer nur Reinstellstuben für Kleidungsstücke sind. ;)

*****

"Da das Haus letztes Jahr eine große Renovierung durchgemacht hat sind Änderungen an der aktuellen Aufteilung nicht mehr möglich."

Lassen Sie lieber das Dach machen, holen sich Licht ins Haus, sparen über die nächsten Jahre und warten ab, was das Leben so bringt. Es ist noch Zeit genug genau das zu machen, was zu dem späteren Zeitpunkt auch nötig ist, und dann ist sogar schon etwas Kapital dazu da.

Es wäre schade jetzt mehr Raum zu bauen, der zunächst zum Lagerraum von "unnötigen Notwendigkeiten" (M. Twain über die Definition von Luxus) verkommen wird und später nicht die ideale Aufteilung bietet, weil alles anders gekommen ist, während niemand mehr weiß, wohin dann mit dem angehäuften Luxus.

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