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bettina_thaler49

Büroräume sind extrem hellhörig

Bettina Thaler
vor 5 Jahren
zuletzt bearbeitet:vor 5 Jahren

Es ist ein neues Gebäude und die Räume wurden im Frühjahr bezogen. Mit Arbeiten fällt jetzt auf, dass die Räume extrem hellhörig sind. Z.B. In den Beratungsräumen kann man am Gang mithören, das Besprechungszimmer ist für Gruppenarbeiten viel zu laut und es wird sehr anstrengend... Die Räume sind sehr hoch und bis auf die tragenden Wände wurden alle anderen in Trockenbauweise errichtet. Zudem gibt es flächige Fenster mit einem Abstand zur Decke ansonsten aber durchgehend bis zum Boden. Optisch schaut alles sehr toll aus, aber zum Arbeiten eine Katastrophe. Nun wollen wir das Problem lösen... schalldämmende Bilder, Filzplatten, Vorhänge oder doch die Decke abhängen und eine prinzipielle Frage: Ist das ein Baumangel?

Kommentare (6)

  • PRO
    Raumagentur ArteFakt
    vor 5 Jahren
    Zuletzt geändert: vor 5 Jahren

    Wir müssen Raumschall und Körperschall unterscheiden. Der Raumschall ist die Reflexion von Geräusch, und der Körperschall durchdringt die Baukörper.

    Hier liegt scheinbar beides vor, bzw. kann auch das eine vom anderen "gepusht" sein.

    Die Schnelle Lösung sind Schallabsorber, die den Raumschall mindern, und damit auch den Körperschall, da ja weniger Schall auf die Bauteile trifft.

    Vorhänge sind eine erste gute Möglichkeit den Schall zu mindern, doch ist ihre Fläche ggü. der gesamten Raumfläche eher klein. Einzelne Schalloabsorbierende Bilder werden ebenso keine spürbare Wirkung zeigen, und eine abgehängte Decke bleibt eine glatte, schallreflektierende Fläche, wenn nicht ein besonderes Material dafür eingesetzt wird.

    Schallabsorbierende Decken können aber eine schnelle und effektive Lösung sein. Das geht zum einen durch untergeklebte, raumfüllende Platten, oder durch abgehängte Deckensegel in allen nur erdenklichen Formen, die den gegebenen Raumeindruck zB. noch unterstützen können,





    Die anbietenden Firmen berechnen Ihnen sicher gern den Bedarf und die zu erwartenden Ergebnisse.

    Bettina Thaler hat Raumagentur ArteFakt gedankt
  • Bettina Thaler
    Ursprünglicher Verfasser
    vor 5 Jahren

    Danke für die schnelle Antwort und wirklich hilfreiche Informationen

  • PRO
    Raumagentur ArteFakt
    vor 5 Jahren

    Vieles regelt die DIN EN12354, aber wenn der Raum leer ist, wird der Luftschall extrem gepusht, was wiederum den Körperschall verstärkt. Das ist also in den seltensten Fällen ein Planung- oder Umsetzungsfehler, sondern vielmehr der Nutzung durch viele Menschen in leeren, schallreflektierenden Räumen geschuldet. Einen Baumangel hier nachzuweisen würde bedeuten, daß es auch ohne Messung zu erkennbaren Abweichungen der Vorschriften kommt, oder aber aufwändige Messungen durchzuführen sind, die vermutlich zu dem Ergebnis kommt: Alles i.O.

    Daher regelt die Arbeitsstättenverordnung auch hier näheres und gibt auch Infos und Tips dazu.

    Bettina Thaler hat Raumagentur ArteFakt gedankt
  • PRO
    Koch-Kohlstadt, Michael, Dipl.-Ing.
    vor 5 Jahren
    Hallo Bettina,

    so wie sich das liest liegen zwei unterschiedliche Probleme vor.

    Zunächst habt Ihr ein Problem mit der Akustik. Schmale, hohe Räume neigen besonders dazu den Schall zu reflektieren. Wie die Redner zuvor beschrieben haben, können Absorber hier Abhilfe schaffen. Im Wesentlichen geht es darum weiche Flächen, z.B. können das Teppiche, Vorhänge, etc. ein zu bauen, die wie Schallbremsen wirken. Das Problem mit der Akustik, kann damit angegangen werden.

    Aber Du beschreibst auch, dass Schall aus anderen Räumen übertragen wird. Dafür sind die oben genannten Dinge nutzlos. Man kann Trockenbauwände sehr gut zum Schallschutz nutzen. Es gibt dort diverse Konstruktionen, je nach dem ob Sie ein- oder zweilagig Beplankung sind, welcher Abstand zwischen den Platten liegt, ob der Hohlraum mit Mineralwolle gefüllt ist oder nicht ergeben sich andere Eigenschaften. Das Problem ist, durch einfaches Anschauen lässt sich das nicht ermitteln. Große Fehler können auch gemacht werden bei den Schallnebenwegen. Oft wird der Schall dann über die flankierende Bauteile, Decke, Wand, Boden, übertragen.
    Was sich leider auch oft findet ist, dass die Beplankung der Trockenbauwände mit der abgehangen Decke enden.

    Kann ein Mangel vorliege? Das kann er, zumindest im Bezug auf den Schallschutz.
    Ich würde einen Sachverständigen für Schall- und Wärmeschutz hinzuziehen. Die findest Du auf den Seiten der Architekten- und Ingenieurkammern.
    Gruß

    Michael Koch-Kohlstadt
    Bettina Thaler hat Koch-Kohlstadt, Michael, Dipl.-Ing. gedankt
  • Bettina Thaler
    Ursprünglicher Verfasser
    vor 5 Jahren

    Danke für den Tipp

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