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g_raf

Risse in Fliesenfugen im Badezimmer - Mängelrüge?

g raf
vor 5 Jahren

Hallo und guten Abend,


im Neubau-Badezimmer sind über der Badewanne - genau im Duschbereich (d.h. im Bereich der Schubstange) - Risse in der Fliesenverfugung zu sehen.


Es handelt sich um eine 1-lagig beplankte Gipskartonwand (12,5 mm GKBI) mit geklebten Fliesen.

(Die Verfugung an den übrigen Wänden ist -trotz gleichem Wandaufbau- augenscheinlich ohne Risse ausgeführt.)






Sind diese Risse als Mangel zu beurteilen und falls ja, wie kann man dies beheben?


Ich habe den Fliesenleger kontaktiert (noch innerhalb der Gewährleistungsfrist) und sein Vorschlag ist, nochmal drüber zu verfugen...

Kann dies sachgemäß bewerkstelligt werden?

Oder sollte man die Fugen entfernen (wie und womit auch immer), wenn ja - geht dies, ohne die Flächenabdichtung zu beeinträchtigen (und damit mehr Schaden anzurichten als bereits vorhanden)?


Ich bedanke mich für Auskünfte, wie ich in diesem Fall weiter verfahren soll, um Folgeschäden (Schimmel etc.) zu vermeiden.

Kommentare (4)

  • PRO
    Koch-Kohlstadt, Michael, Dipl.-Ing.
    vor 5 Jahren

    Hallo G raf,


    Ich geh davon aus, dass das Problem wohl aufgetreten ist, weil nur einlagig Gipskarton 12,5 mm aufgebracht worden ist. Entweder man nimmt eine dickere Platte 18mm oder besser, zweilagig Gipskarton je 12,5 mm. Zweilagig ist besser, da die Fugen der Platten versetzt montiert werden.

    Wichtig wäre nachzulesen welche Konstruktion der Hersteller des Trockenbausystems für die Fliesenbelegung vorsieht. Ist abweichend gebaut worden, liegt da der Mangel.


    Die einlagige Beplankung in 12,5 mm wird wohl zu biegeweich sein. Die Fliesen werden da halten, da sie starr sind, im schlimmsten Fall brechen sie. Die Fliesen sind gesintert, also ein homogenes Material. Die Fugenmasse, aber besteht aus verklebten Feinteilen, die brechen auf, wodurch die Risse entstehen.


    Wusste der Fliesenleger davon, dass hier nur einlagig 12,5 mm beplankt worden ist? Dann hätte er sich weigern müssen, diese Arbeit aus zu führen, da er es nicht fachgerecht ausführen kann.


    Jetzt einfach darüber zu fugen, behebt das Problem nur temporär, die Schale bleibt zu weich.

    Wer ist denn der Hersteller des Trockenbausystems? Knauf.....


    Gruß


    Michael Koch-Kohlstadt

  • woikebenny
    vor 5 Jahren
    Hallo g raf
    Ich weiss nicht ob bei diesen rissen wirklich ein Mangel vorliegt! Diese sind im Millimeter Bereich und nicht offen. Ich würde erst mal mit dem Vorschlag vom Fliesenleger gehen die Fugen nachzubessern. Durch die Ausbesserung startet meines Erachtens die Garantiefrist für die Fugen neu.
    Und auch eine einfache Beplankung hält in der Regel einen fliesenbelag ohne Probleme. Hier sollten sie in den Vertrag schauen was für beplankungen vorgesehen waren. Haben sie doppelt beplankte leichtbauwände im Vertrag besteht tatsächlich ein Mangel und sie können auf die doppelten beplankung und deren Nachbesserung bestehen.
  • g raf
    Ursprünglicher Verfasser
    vor 5 Jahren

    @Michael Koch-Kohlstadt

    Möchte mich gleich eingangs entschuldigen, komme erst jetzt dazu, mich für den Kommentar zu bedanken.


    Die Wohnung wurde von einem Generalunternehmer errichtet, also gehe ich davon aus, dass der Fliesenleger wusste, welcher Aufbau der Ständerwand zugrunde liegt,

    Ich habe zwischenzeitlich die Aufbauten lt. behördlichem Bestandsplan eruiert:

    "Scheidewand nicht tragend CW 75/125 - reduzierter Ständerabstand - Fliesen"

    Aufbau wie erwähnt beidseitig je einlagig GKBi 12,5 mm.


    Welches Fabrikat verbaut wurde entzieht sich leider meiner Kenntnis, ich gehe jedoch davon aus, dass es Knauf sein wird.

    Die Fliesen sind Feinsteinzeug 30x60cm.


    Ich habe den Fliesenleger mit diesen Fugenrissen konfrontiert, zuerst wollte er über die Fugen einfach nochmal drüberfugen, nachdem ich wissen wollte, ob dies die Risse dauerhaft und fachgerecht ausbessern würde, steht er nun auf dem Standpunkt es sei alles ok und vom Bauleiter mangelfrei abgenommen!

    Schimmel würde sich durch diese Risse nicht bilden, denn Schimmel würde ausschließlich durch Verschmutzung der Oberfläche entstehen.


    Inzwischen nehme ich an, dass dies Schwindrisse durch nicht richtig eingestellten oder bereits zu trockenen Fugenmörtel sein könnten, da diese Probleme "bloß" bei den beiden "letzten" Wänden zu sehen sind, hier jedoch zigfach.


    Die Verfliesungen in WC und an den anderen Wänden im Badezimmer sind davon nicht betroffen.

    Jetzt ist guter Rat teuer...


    LG g raf

  • g raf
    Ursprünglicher Verfasser
    vor 5 Jahren

    @woikebenny

    Danke für die Antwort.


    Wie tief die Risse gehen, kann ich nicht zerstörungsfrei eindeutig eruieren, einige sehen jedoch so aus, als ob sie durchgehend wären, d.h. als ob der Fugenmörtel durch die gesamte Dicke gerissen wäre.


    Meine Bedenken sind, dass (insbesondere da es sich um den Duschbereich handelt) aufgrund der Kapillarwirkung Feuchtigkeit in den Zwischenraum zwischen Fliese und Abdichtung gelangt, dort nicht mehr auftrocknen kann und dann im Lauf der Zeit Schimmel entsteht.


    Die Leichtbauwand ist anscheinend bloß einlagig beplankt ausgeschrieben worden, jedoch mit "reduziertem Ständerabstand".

    Als "Häuselbauer" würde ich es natürlich zweilagig beplanken...ein Bauträger spart jeden Cent...

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