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Edelrost und der richtige Stahl

Wir bekommen von unseren Kunden in letzter Zeit häufiger zu hören, dass ihre bisherigen Objekte (in der Regel sind es Feuerstellen) in Rostoptik durchgerostet sind und sie nun auf der Suche nach Alternativen sind. Aus diesem Anlass möchten wir gerne ein wenig Know How dazu vermitteln.


Grundsätzlich kann heutzutage nahezu jedes Metall in die immer beliebter werdende Edelrostoptik gebracht werden. Es gibt diverse Rostbeschleuniger am Markt die das vollbringen. Allerdings verändern sich dadurch nicht die Eigenschaften des Metalls. Ist es kein Edelstahl oder der spezielle Cortenstahl, wird das Metall früher oder später durchgerostet sein. Das eine oder andere Material kann durchaus 10 Jahre halten, aber die meisten Metalle geben sozusagen schon früher den Geist auf. Auch bei verzinktem Stahl (welcher durch die Verzinkung rostsicher gemacht wird) kann ein kleiner Kratzer zur Folge haben, dass auch hier der natürliche Rostvorgang beginnt.


Mit Edelstahl ist man definitiv auf der sicheren Seite was die Langlebigkeit anbelangt. Allerdings ist dieser Stahl auch sehr teuer.


Der eigentliche Hype um den Edelrost ist direkt mit der Stahllegierung COR-TEN verbunden. Das ist der Stahl der nicht durchrostet und eine echte Rostschutzschicht bildet. Rost und Schutz mag widersprüchlich klingen, ist aber eben jener ausschlaggebende Punkt der diesem Stahl eine nahezu unendliche Lebensdauer bescheinigt.


Die Schweizer haben es diesmal nicht erfunden. Es waren die Amerikaner. Und die bauten schon immer ihre Wolkenkratzer aus Stahl ebenso wie auch ihre Brücken. Gerade bei den Brücken wurde auffällig, welch hohe Kosten die Wartungen verursachten. Ständig mussten gerostete Stahlteile komplett ersetzt werden. Die Korrosion war immens hoch.


Also tüftelte man an der Legierung und 1932 war es soweit und Byramji D. Saklatwalla meldete ein entsprechendes Patent an. Die westentlichen Legierungszusätze waren Kupfer, Phosphor, Silizium, Nickel und Chrom. Sie bilden im Gesamten eine Eisenoxidschicht die gleichzeitig auch als Sperrschicht fungiert. Somit rostet nur die Oberfläche von Cortenstahl, das "Innere" bleibt vom Rost verschont.


Cortenstahl schimmert im walzblanken Zustand ein wenig bläulich und setzt sehr schnell schon Rost an, sobald der Stahl mit Wasser oder Feuchtigkeit in Berührung kommt. Der Gesamte Rostprozess kann bis zu 3 Jahren dauern. In dieser Zeit wechselt der Rost auch immer wieder seine Farbe und wird von mal zu mal dunkler. Ist der Prozess beendet, verändert sich die Optik nicht mehr.


Ein kleines Merkmal um echten Cortenstahl von anderen zu unterscheiden: der Rost färbt kaum bis gar nicht ab. Streichen Sie mit der flachen Hand über ein Rostobjekt. Wenn Ihre Hand quasi voll mit Roststaub ist, können Sie davon ausgehen, dass es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht um Corten handelt.


Sicherlich sind Produkte aus Cortenstahl auch etwas teurer als Edelrostobjekte aus anderen Metallen. Aber sie halten ein Leben lang, sind überdies recyclebar und können durchaus auch einmal Erbstücke werden.




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