Wohin mit den Rohren einer zentralen Lüftungsanlage ?

vor 4 Jahren

Hallo, ich bräuchte mal eine Entscheidungshilfe aus der Community.

Und zwar wollen wir in unserem neuen Haus eine zentrale Lüftungsanlage einbauen.

Jetzt stellt sich uns die Frage, ob wir die Rohre hierfür in die Betondecke mit eingießen sollen, oder ob wir diese in die abgehängte Decke mit verlegen sollen ?! Wir wollen sowieso abhängen, wegen Deckenspots, LED-Stripes usw. Um die Rohre unter zu bekommen müssten wir ca.15cm abhängen.

Würde uns aber nicht stören, da wir trotzdem noch eine Raumhöhe von 265cm ab Fertigfussboden hätten. Was meint Ihr dazu. In die Betondecke damit, oder in die abgehängte Decke. Wie ist es vielleicht mit dem Schall ? Reinigung ?

Danke Gruß Christian

Kommentare (4)

PRO
Raumagentur ArteFakt
vor 4 Jahren
in die Decke eingebracht würden die Rohre möglicherweise einzubringende Eisen verhindern, was die Tragfähigkeit beeinflusst. In den Estrich eingebracht muss dessen Schichtdicke erhöht werden, um auch im Bereich der Rohre Stabilität aufzubringen. Wenn es dennoch irgendwie möglich ist, wird Schall weniger ein Hindernis sein als Wärme. Reinigung ist kein Problem, da eine Lüftungsanlage von den offenen Endpunkten aus gereinigt wird.

In die abgehängte Decke eingebracht ist üblich, um v.g. Punkte zu umgehen, aber die Planung sollte gut mit der Lichtplanung abgestimmt sein, um Konflikte mit der Raumnutzung innerhalb des abgehängten Raumes zu vermeiden.
PRO
SEYSTA Architekten Stadtplaner - Hannover
vor 4 Jahren
Wir planen die Lüftungsrohre bei einem Neubau immer in der Stahlbetondecke mit ein. Der Verlauf muss mit dem Statiker und evtl. Einbautöpfen für Spots abgestimmt werden. Bei einer rechtzeitigen Planung ist dies kein Problem und die abgehängte Decke ist eingespart.
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Bei dem Thema Lüftungsanlage wurde recht heftig diskutiert. Als von Deutschen Gutachter un Sachverständigen Verband zertifzierter Sachverständiger für Energieberatung und Dipl.-Ing. Technische Gebäudeausrüstung möcht ich etwas Licht ins Dunkel bringen. Es gibt keine Vorschrift, das in Wohnungen ein Lüftungsanlage eingebaut werden muss oder nicht. Jedoch die Vorschrift, das in einer Wohnung ausreichend Luft eingebracht werden soll, nämlich 0,5 x das Luftvolumen der Wohnung innerhalb einer Stunde. Bei älteren unsanierten Gebäuden kommt Luft über Undichtigkeiten der Fenster rein. Außerdem sollten Wohnungen unabhängig von Alter und Energiestandard täglich 2-4 mal pro Tag für 5-10 Minuten gelüftet werden, abhängig der Nutzung, berufstätige die tagüber nicht zu Hause sind 2x für 10 Minuten. Da Gebäude energetisch optimiert werden, sind die Gebäude auch dichter und die Fensterundichtigkeiten nicht mehr vorhanden sind, muss Luft auf andere Art eingebracht werden. Hierzu ist ein Lüftungskonzept erforderlich. Ab KfW-70 oder besser ist eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgwinnung sinnvoll. Diese sind zwar etwas teurer als dezntrale Lüftungsanlagen, bieten aber deutlich mehr Komfort und es werden Heizkosten durch die Wärmerückgewinnung gespart. Wenn es zu Zugerscheinungen bei eine Lüftunsanlage kommt, kann es verschiedene haben: die Einstellung der Luftauslässe, falscher Einbau oder falsche Planung. Mit der Aufzählung der möglichen Ursachen möcht ich niemanden zu nahe treten. Welche Ursache zum tragen kommt muss jedoch direkt vor Ort geklärt werden und kann von hier aus nicht bestimmt werden.
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Zentrale oder dezentrale Zuluft?
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Kommentare (8)
Sicher ist eine Lüftungsanlage empfehlenswert bei einem modernen, energieeffizienten Haus (und auch bei älteren). Wer eine richtig laufende Anlage hat, möchte nicht mehr ohne. Wichtig ist in jedem Fall die richtige Planung und Auslegung. Auch der Verlauf der Rohrleitungen (in der Betondecke? Bewehrung?) Ich habe schon gesehen, dass die Bewehrung einfach weggeschnitten wird und die Rohre mit zu scharfen Knicken Reinigung!) verlegt wurden. Und alle Leitungen nebeneinander geht in einer tragenden Decke natürlich auch nicht - PLANUNG! Auch sollten es für die bessere Reinigung innen glatte (Hersteller?) Rohrwandungen sein! 15.000 EUR ist schon reichlich für eine neue Lüftungsanlage, üblich sind 50- 55 EUR/m². oder ist das das ganze Heizsystem? Wenn es nur die Lüftung ist erscheint es mir viel. Ich würde eine unabhängige Überprüfung der Berechnungen/Planungen empfehlen. Eine Luft / Wasserwärmepumpe läuft nur bei sehr guter Planung und guter Technik (Qualität Wärmetauscher etc.) effizient, zu oft wird mit Strom geheizt und das traurige ist, dass viele das gar nicht merken! Wundern sich über die hohe Stromrechnung, dafür haben sie ja aber niedrige Heizkosten ... In der Anlage befindet sich ein Heizstab, der zuheizt wenn die Wärmepumpe die Heizwärme nicht aus der Luft liefern kann (und dass kommt oft vor!) Ein Extra-Stomzähler für die Anlage ist wichtig! Und die Jahresarbeitszahl garantieren lassen. Sonst sind nachher irgendwelche mysteriösen Umstande schuld am hohen Strombedarf. Lassen Sie sich von einem Fachmann (Planer) die Anlage erläutern, was Sie nicht verstehen ist meist auch nicht zu verstehen. Wärmepumpen sind schöne, teure Technik, die beherrscht werden muss, eine gute Anlage allein reicht nicht. Planung ......
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Lüftungsanlage ja/nein?
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Kommentare (9)
Hallo, wir haben auch ein KfW55-Haus und dies sehr bewußt ohne Lüftungsanlage gebaut. Für uns waren folgende Gründe ausschlaggebend: Strombedarf Wartungsaufwand Hygiene Geräusche und mit den ersten beiden Punkten einhergehend die "Frage", in wie fern dann tatsächlich noch von einer (Ressourcen-)Einsparung die Rede sein kann. Zudem sollte man sich die Frage stellen, inwiefern eine Lüftungsanlage zu den eigenen Lebensgewohnheiten paßt. Wir sind z.B. so gestrickt, dass wir - sobald es die Temperaturen zulassen - unsere Fenster gerne weit aufreißen und das Drinnen um den "Wohnraum" draußen erweitert wird. - Eine Lüftungsanlage würde dazu gar nicht passen. Wichtiger scheint mir tatsächlich - wie von Herrn Rosner beschrieben - ein vernünftiger Wandaufbau mit Lehm oder -in unserem Falle - Kalk. Der nimmt ebenfalls die Luftfeuchtigkeit auf und gibt sie langsam wieder ab, wirkt alklisch gegen Schimmel und sorgt für ein absolut angenehmes Raumklima. Wer dann noch regelmäßiges Stoßlüften beherzigt, der braucht m.E. keine Lüftungsanlage. Bei diesen Fenstern mit integrierter Lüftung stellt sich mir ehrlich gesagt die Frage, was daran anders ist, als an gekippten Fenstern? Verbessert mich bitte jemand, wenn ich falsch mit meiner Annahme liege, aber auch dort strömt im Winter die kalte Luft unmittelbar gegen den Fenstersturz oder den Rolladenkasten im beheizten Raum. Wenn sich dort Kondensat bildet, ist das m.E. ebenfalls ein Traumklima für Schimmel. - Aber ich kann ja - wie gesagt- falsch vermuten. Insgesamt kann sowas doch nur funktionieren, wenn das Gesamtkonzept (Wandaufbau, Dämmung, etc.) zusammen paßt. DIese Systeme werden ja gerne für Modernisierungen angeboten und insofern haben wir auch schon mal Bekanntschaft damit gemacht, überzeugt hat uns das Ganze aber dennoch nicht. VG!
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Planung Familienbad
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Kommentare (9)
Hallo Michael, so in der Art könnte ich mir die Aufteilung eures Bades vorstellen. Euer Bad ist doch recht geräumig und es könnten alle eure Wünsche untergebracht werden - ohne dass es beengt wirkt. Wenn ich das richtig verstanden habe, laufen am Drempel die Lüftungsrohre lang, die zugänglich sein sollten. Daher habe ich parallel zum Drempel ein Trennwand eingezogen mit einer schmalen Tür die möglichst oberflächenbündig ausgeführt sein sollte. Zudem kann auf die Tür ein Spiegel vollflächig aufgebracht werden, so dass es als Tür dann nicht mehr auffällt. Am "Eingang" würde ich die Wand mit einem Schrank mit geringer Tiefe und Sideboardhöhe gestalten, um ein ansprechendes Entree zu erreichen. Das WC ist dezent aus dem Raum genommen und mit einer Vorwand versehen. Hier kann man die Vorwand auch raumhoch erstellen und mit einer horizontalen beleuchteten Nische ausbilden. Vorteil an dieser Position des WCs ist, dass das Fallrohr auf kurzem Weg mit in den Drempelraum verlegt werden kann. In die Trennwand WC/Dusch lässt sich von der Duschseite aus sehr gut eine Nische für Shampoo & Co. einarbeiten. (Die Situation WC/Dusche lässt sich auf der Wand auch tauschen/anders anordnen.) (Die BRH hattest du mit 43cm bemaßt, das wäre jedoch nicht mit der Fenstergesamthöhe passend gewesen. Daher habe ich eine BRH von 80cm angenommen und mich auf das Fenstermaß konzentriert...) Ich hoffe, es sind für euch einige Denkansätze dabei!! VG Ellen Sylvester
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PRO
Licht + Planung GmbH & Co. KG
vor 4 Jahren
Zuletzt geändert: vor 4 Jahren
Hallo, in der energetischen Gesamtbetrachtungsweise ist das Einbringen in die Betondecke vorteilhafter, da eine Bauteilaktivierung erfolgen kann. D. h. die Wärme/Kälte hat einen unmittelbaren Effekt auf das Bauteil. Durch dessen Trägheit hat es einige Vorteile. Siehe Artikel hier: https://www.db-bauzeitung.de/db-themen/energie/die-masse-machts/

Herzliche Grüße
PRO
ambros + partner
vor 4 Jahren
Zuletzt geändert: vor 4 Jahren
Da wir nahezu ausschließlich KfW-Effizienz- oder Passivhäuser planen, versuchen wir bei massiver Bauweise auch die Lüftungsrohre direkt in die Decke zu integrieren. Bei den Raumhöhen und wenn ohnehin eine abgehängte Decke geplant ist, werden auch schnell 15cm mit Downlights erreicht, sodass weiter kein Aufwand entsteht. Je nach Projektgröße, werden die Rohrquerschnitte aber auch einfach zu groß, um diese noch direkt in eine Stahlbetondecke integrieren zu können.

Viele Grüße

H.-P. Ambros, Arch./Ing.

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