Was sind die wichtigsten/dringendsten Fragen zum Interiordesign?

vor 3 Jahren

Bitte beleuchtet das Thema Interiordesign einmal klar von Kundenseite und von Expertenseite. Was "beschäftigt" euch also am meisten? Was bewegt euch ganz allgemein oder habt Ihr nur immer projektbezogene Fragen? Mit was könntest du hilfreich unterstützt werden?

Z.B. von Kundenseite: Was sind die aktuellen Trendfarben? Was für Trends gibt es überhaupt? Wo finde ich verlässliche Informationen? Wie kann ich meine Wohnung modernisieren und gleichzeitig vorhandene Möbel und Bodenbeläge einzubinden? Wie finde ich für mich die perfekte Interiordesignerin bzw. den perfekten Interiordesigner? Was muss ich für eine Beratung bezahlen? Welche Produkte (Möbel, Farben, Accessoires, Bodenbelag) werden nachhaltig erzeugt?

Z.B. von Expertenseite: Wie finde ich die besten Handwerker? Wie finde ich die passenden Kunden für meinen Stil? Brauche ich die Sozialen Medien? Muss ich täglich viel Zeit in Instagram oder Facebook investieren damit ich wahrgenommen werde? Wie informiere ich mich über die aktuellen (Farb-)Trends? Bringe ich Trends in meine Gestaltung ein oder behalte ich einen "festen" Stil bei? Wo finde ich nachhaltig erzeugte Produkte, und wie überzeuge ich meinen Kunden davon?

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Kommentare (5)

PRO
User
vor 3 Jahren
Hej,

ich fang mal an von der Expertenseite aus zu berichten. Ich bin jetzt seit gut 13 Jahren als Interior Designerin tätig - 11 Jahre davon selbständig mt eigenem Planungsbüro.

- Handwerker: Hm, die besten - wer legt solche Bewertungen nach welchen Kriterien fest? Solide, bodenständig, zuverlässig, Erfahrung, gutes Know How und eine gute Portion Kreativität im eigenen Fach, das ist für mich der beste Handwerker. Damit fahre ich in der Zusammenarbeit sehr gut. Und ganz ganz wichtig Humor müssen sie haben. Ich finde solche Handwerker durchs netzwerken und manchmal auch durch meine Kunden.

- Passende Kunden für meinen Stil? Als Beraterin begleite ich meine Kunden, damit sie Ihren Stil finden oder im Raum umsetzen können. Dabei können Trends eine Rolle spielen, müssen sie aber nicht. Wenn ich ein Produkt designe und verkaufen möchte, ist das natürlich etwas anderes. Dazu weiter unten mehr.

- Trends? Sind eine schöne Inspirationsquelle für Kunden und natürlich auch für mich als Fachfrau. Trends in der Gestaltung sind bei meiner Tätigkeit abhängig vom Kundenwunsch. Bei gewerblich genutzten Räumen können Trends eine größere und / oder wichtige Rolle spielen.

- Nachhaltig erzeugte Produkte: Nach meiner Erfahrung macht "überzeugen wollen" keinen Sinn. Ich erzähle eine Geschichte zu den Produkten und erläutere Eignung und Vor- und Nachteile. Das kommt in der Regel sehr gut an. Nachhaltige Produkte finden sich auf Portalen, die sich diesem Thema widmen, auf Messen und von Herstellern direkt.

- Informationen und woher bekomme ich sie? Bei mir ist es eine Mischung aus informiert werden und läuft mir bei meiner Recherche über den Weg. Im Bereich Interior Design gibt es spezielle Webseiten und Datenbanken, wo unterschiedliche Hersteller gelistet sind.

- Ich selbst entwerfe ggf. Produkte, die speziell zu Projekten passen. Bei mir ist also zunächst das Projekt und dann das passende Produkt da.

- Wenn ich eine bestimmte Produktlinie entwerfen würde, würde ich einen Teil daraus an aktuelle Trends anlehnen und gleichzeitig meinem Stil dabei treu bleiben. Ich habe beispielsweise hypoallergene Kissenfüllungen aus natürlichen Materialien und aber auch Federfüllungen, natürlich ohne Lebendrupf im Programm. Mein Stil ist, darauf zu achten, dass die Produkte nicht nur eine hochwertige Qualität haben, sondern nachhaltig und fair entstanden sind und gehandelt werden.

Die passenden Kunden zu den entworfenen Produkten finden sich leichter nach einer Zielgruppenanalyse. Und wenn man ermittelt hat, wer die Zielgruppe ist und wie sie tickt, wird klar, wo die so unterwegs sind. Das leitet quasi zum nächsten Punkt über.

- Marketing: Das ist ein sehr weites Feld und gerade im Bereich Social Media gibt es keine pauschalen Lösungen und Vorgehensweisen. Voraussetzung für ein erfolgreiches Marketing ist aber immer eine individuelle Zielgruppenanalyse und eine daraus folgende Strategie mit passenden Maßnahmen. Das kann dann Social Media sein, muss aber nicht. Social Media kostet Zeit wie alle Maßnahmen, vieles lässt sich aber effizient mit entsprechenden Tools steuern und händeln. Und natürlich kann man auch Experten dafür engagieren. In Puncto Sichtbarkeit gibt es beispielsweise hier auf HOUZZ eine Möglichkeit der Unterstützung für Experten.

Nun bin ich gespannt, ob sich daraus eine Diskussion entwickelt, denn jeder hat andere Erfahrungen.

Grüße aus der Lüneburger Heide

Susanne Schreiber-Beckmann

www.interior-designerin.com
crossoverdesign hat User gedankt
PRO
crossoverdesign
Ursprünglicher Verfasser
vor 3 Jahren
Liebe Susanne, danke für deine großartige Ausführung - ich bin natürlich am meisten gespannt auf weitere Erfahrungen ;)

Übrigens: Erschreckend finde ich, wie unbekannt der Begriff Interiordesign in Deutschland noch immer ist. Ich hatte mal bei Google-Trends geschaut.... Vielleicht ist es auch deswegen, dass bei uns eher nach dem Begriff Innenarchitektur gesucht wird.
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Kommentare (20)
zur arbeitsstättenverordnung: ja, das ist mir klar. bin gelernte juristin. habe schon ein paar informelle gespräche dazu gehabt. ich werde versuchen, als Eigentümer/Vermieter soweit als möglich daran "entlangzusanieren". allerdings kann der bezirk kreuzberg-friedrichshain nicht einerseits festlegen, dass mglst viele souterrain-gewerbe eben dieses, also gewerbe bleiben und nicht zu wohnungen werden - und andererseits dann quasi Neubaustandards fordern. und das erwarten auch nicht alle potenziellen mieter. zum glück. Und es gibt zudem eine Art versteckte Öffnungsklausel in § 3a (3) Nr2 letzter Satz ArbStättV (Belange der kleineren Betriebe) für den Arbeitgeber (der ja nicht ich sein werde in diesem Haus). Für mehr als 3 Personen ist die Fläche eh zu klein. Insb. die ASR A 1.6 + 1.2. + 3.4. Fenster etc+Abmessungen+Beleuchtung schaue ich mir sehr genau an, quasi täglich :). LG bs
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Hilferuf an die Bad-Experts! Langeweile trotz Raum und schönen Element
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Kommentare (31)
Hallo an alle Beteiligte! Nachdem ich das We krank im bett verbringen musste, habe ich heute Nacht Euren Input gesehen und schlagartig ging es mir besser!!! Vorab möchte ich mich bei allen bedanken, die mir Ihre Zeit, Mühe und Ideen zukommen lassen. Ich weiß das zu schätzen und bin sehr dankbar. Inhaltlich sollte ich vorab doch noch mal klarer sagen, dass ich in diesem Bad aus verschiedenen Gründen eine Wanne unterbringen möchte (auch wenn ich selbst selten bade), daher begrüße ich alle 3 nunmehr entstandenen Wannen-Bad-Lösungen. Jeder der Vorschläge (Herr Ganzer, Frau Stueber und Frau Gutberlet), hat etwas für sich! Alle Entwürfe sind besser im Sinne von ducrhdachter und besonderer als meine hier eingestellte Lösung des Badstudios. Bei Herrn Ganzer ist die freistehende Dusche und ein Gleichgewicht der Raumseiten toll. Ihr Vorschlag Frau Stueber macht die Wanne zum besonderen Mittelpunkt und bei Frau Gutberlet entsteht eine Riesendusche mit mega Zugang und Verkehrsfläche Fensterseitig. Witzig ist, dass ich am Freitag noch in einer badausstellung war und im Prinzip Herrn Ganzers Vorschlag "live" gesehen habe (Foto anbei). Dabei entsprachen die "Raummaße" fast meinem Raum, die Duschseite war in der Ausstellung 20cm kürzer und die Durschgänge zur Dusche jeweils mit 52 cm schon eng, aber "machbar" jedenfalls für mich. Mir wurde dort bewusst, dass bei der Lösung eine halbfreistehende Wanne für die Verkehrsfläche "besser" und auch was die Armatur angeht (Vorwandinstallation) günstiger ist. Eine solche würde auch beim Vorschlag von Frau Gutberelt gehen. Man hätte eine "saubere" Anbindung an die Vorwand. Im Vorschlag von Frau Stuber sehe ich keine Halbfreie sondern definitiv eine Freistehende sein, was toll ist, dennoch tendiere ich gefühlsmäßig gerade eher zu den beiden anderen Vorschlägen..da ich die Elemente (WC/Dusche) sichtbar eigentlich ganz schön finde.. Ich bin sehr begeistert und vorallem beruhigt bin, da es nun doch ein tolles Bad wird! Ich habe noch eine Frage wegen der Wanne und freue mich über zahlreiche Meinungen... @Herrn Ganzer & Frau Gutberlet: Was sehen Sie in Ihren Entwürfen für eine Wanne ? Freistehend oder Halbfreistehend ? Die Wanne, die ich ausgesucht habe hänge ich hier als Foto an. Die halbsfreistehende habe ich noch nicht konkret ausgesucht, habe mal eine beispielshaft angehängt. Was würden Sie empfehlen? Welche konkret wenn halbfrei?
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Garten mit Grillecke - suchen Ideen, Tipps, Ratschläge
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Kommentare (18)
Lieber Bastian, Sie haben keine Eile, das Haus ist fertig, und irgendwie kommen Sie ja aufs Grundstück. Viele Leute haben Hemmungen, sich individuelle Gestaltungsberatung "einzukaufen", gilt auch für Innenräume. Gerade beim Garten habe ich es oft erlebt, daß es in der Familie sehr unterschiedliche Auffassungen gab, wie der werden soll - das kam aber erst heraus, als darüber gezielt gesprochen wurde. Jeder hat andere, persönliche Erfahrungen, Wunschvorstellungen oder Anregungen irgendwo gesehen. Oder der Experte bringt die Leute auf ganz neue Ideen... Sie müssen auch keinen Plan beauftragen; viele Leute können mit so einer Zeichnung wenig anfangen, sich das nicht vorstellen, wobei auch 3D-Simulation nur begrenzt hilft. Ist auch recht aufwendig; man muß ja u.a. die Größenentwicklung der Gehölze kurz-, mittel- und langfristig darstellen, weil sich das maßgeblich auf den Gartenraum und die Lichtverhältnisse auswirkt. Und es gibt Hunderte von Gehölzen für Gärten, die alle völlig anders wirken. Vielleicht vereinbaren Sie zunächst eine Gartenberatung, die nach vereinbartem Stundensatz im Nachweis abgerechnet wird. Das werden einige Gespräche, bei denen Sie Bilder von Gärten vorlegen können, die Ihnen gefallen, damit der Planer so etwa die formale Richtung erkennt. Wenn Sie dann merken, daß Sie "harmonieren" und die wesentlichen Kriterien geklärt sind, sollte man Pläne machen, auch wegen der Ermittlung von Ausführungskosten. Wenn so eine Anlage richtig geplant uns ausgeführt ist, hält sich der Pflegeaufwand in Grenzen, das ist ja auch wichtig. Es sei denn, Sie brauchen unbedingt hoch differenzierte "mixed borders" wie in England, dann gibts mehr zu tun. Viel Erfolg!
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Einrichtung Appartement - Wäre sehr dankbar für Unterstützung!
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Kommentare (6)
Hallo Evelyn, Ihre Frage ist recht offen gefasst und wenig greifbar. Was aber herauszuhören ist, daß Sie gerne nur die Wandfarbe ändern und Möbel kaufen wollen, in der Hoffnung, daß beides zusammen dann die gewünschte Gemütlichkeit bringt. außerdem hat die Wohnung Punkte, die Sie so gar nicht mögen, wie den Ofen oder den Boden. Beides sind allerdings Elemente, die sich nciht wegdekorierten lassen. Hier MÜSSEN Sie sich mit dem Raum auseinandersetzen, ihm das DU anbieten und in einen Dialog treten. Wenn Sie GEGEN die Fabre und das Material am Boden arbeiten, wird es umso deutlicher hervortreten. Wenn Sie allerdings MIT ihm arbeiten, haben Sie die Chance, den Fokus auf etwas anderes zu lenken. Je kleiner die Räume, umso eher sollten Einbauten zum Zuge kommen, da jedes Einzelmöbel mehr im Raum diesen nur noch weiter zustellt - Genaus das, was Sie vermeiden wollen. Beginne ich mit dem Flur: Er ist zu klein, um irgendwo etwas zusätzlich hineinzustellen oder gar zu hängen. Er ist das Verbindet primär die genutzten Räume miteinander (Wohnen / Kochen / Bad / Schlafen). Erst in zweiter Linie ist er die Schleuse noch innen nach außen. Der alte Durchgang zum Wohnraum wurde nur mit Regalbrettern gefüllt, weil dort eine Nische war, nicht aber, weil es räumlich gut passte. Öffnen Sie den Durchgang wieder, aber stellen Sie hinter den Kamin neue Wände, so schaffen Sie im Wohnraum einen kuscheligen Rückzugsraum, öffnen sich aber im Flur einen Garderobenraum. Zugleich wird der Ofen stärker ein Teil der Architektur, nimmt sich also viel mehr zurück. Farblich wäre der Flur hell zu setzen, und die zwei Wände der Innenecke zum Treppenhaus würde ich noch etwas dunkler absetzen. So entsteht die Wirkung, als sei der Raum eigentlich quadratisch (also größer), und die Ecke steht eher wie ein Möbel in dem ansonsten großen Raum. Spannende Schlafsofas für die verbleibenden Nischenbreite gibt es einige, wie zB. das REVOLVE von Prostoria. Dazu ein passender Sessel, der den Wohnbereich zum offenen Raum hin begrenzt. Im wohnlichen Bereich ist es wichtig Zonen zu schaffen, damit nicht alles auf einer Fläche stattfindet. zB liesse sich wahlweise der Essbereich, oder aber der Wohnbereich (je nach persönlicher Gewichtung) mit einem Teppich zu einer Insel auf der Fläche gestalten. Die übrige Bodenfläche "umfliesst" dann diese Insel. Vielleicht bietet es sich auch an, diese Insel in Rund oder Oval zu setzen, um diese lineare Aufreihung wie Perlen auf einer Schnur von Wohn- und Essbereich zu unterbrechen. Das entschärft die Lineare Ausrichtung durch die Bodenfugen und zugleich würde der Zugangsbereich des Raumes ohne gerade Teppichkante nicht noch stärker vom übrigen Raum "abgeschnitten" wirken. Hier ein diesem Bereich darf zB. ein Sideboard stehen um alles aufzunehmen, was man am Tisch oder im Wohnbereich haben mag. Der Teppich sollte harmonisch zu den Fliesen passen. Dabei ist es egal, ob es ein flacher Webteppich oder ein Hochfloor wird, und ob er uni dezent oder Vielfarbig ist. Stellen Sie den Esstisch auch freier in den Raum und schieben Sie ihn nicht hinten in die Ecke. Er muss sich nicht an Fenstern oder Wänden ausrichten. Im Schlafraum würde ich überlegen, ob ein Solitärmöbel nicht schöner wäre als ein wuchtiger, kantiger Schrank von der Stange. Dazu eine passende Kommode für Leibwäsche. Vielleicht mögen Sie ja auch den Raum mit Teppich auslegen und sich ein ganz eigenes Reich schaffen. Am wichtigsten ist aber: hören Sie auf Ihren Bauch und lassen Sie den Kopf weg, wenn es um die Frage geht: passt das zusammen? Wenn es Ihnen gefällt, wird auch alles zusammenpassen. Ich hoffe, Ihnen ein paar hilfreiche Anregungen dagelassen zu haben und wünsche weiter viel Spaß am Dialog mit den neuen Räumen. Herzliche Grüße, Steffen Ganzer
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PRO
FINDHUS
vor 3 Jahren
Ich habe es auch schon erlebt, dass ich große Fragezeichen in den Augen meines Gegenübers sah als ich meine Berufsbezeichnung nannte. Dann kam: "Aha...und was ist das?" Ich antwortete: "Ich helfe Kunden z.B. dabei Ihren ganz persönlichen Einrichtungsstil zu finden." Die Antwort darauf lautete: "Achso...Sie sind also Kissenknickerin...."

Viele Menschen scheinen also gar keine Vorstellung davon zu haben wie umfangreich unsere Tätigkeit ist.......^^..........Ich musste jedenfalls herzlich lachen :-))
crossoverdesign hat FINDHUS gedankt
PRO
User
vor 3 Jahren
@Findus: Kissenknickerin!!! Großartig!!! Habe ich auch noch nicht gehört.
crossoverdesign hat User gedankt
PRO
crossoverdesign
Ursprünglicher Verfasser
vor 3 Jahren
Unfassbar! :)))

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