Verlegerichtung und Dimension Landhausdielen

vor 3 Jahren

Hallo liebe Houzzers,

wir bauen gerade unser Traumhaus und viele eurer Beiträge haben uns schon sehr geholfen!

Im Frühjahr steht die Verlegung des Parketts an und da sind wir uns sehr unsicher was die "richtige" Verlegerichtung und Dimension der Landhausdielen betrifft. Zum Einen haben wir einen sehr individuellen Grundriss im Wohn/Essbereich, zum anderen fallen die Räume in ihrer Größe nicht allzu groß aus, sodass sich für uns die Frage nach der Verlegerichtung der Dielen und Dimensionen stellt, damit die Wohnräume optimal ihre Wirkung entfalten können.

Im Anhang unsere Grundrisse für das EG und OG. Die Dielen sollen im EG überall bis auf die Diele und das Gäste-WC verlegt werden. Im OG überall bis auf das Badezimmer. Sämtliche Treppen (vom EG ins KG und OG) sollen ebenfalls mit den Parkett-Dielen ausgestattet werden. Der Esstisch soll an die Küche angrenzend auf der Ostmauer Platz finden, mit der Langen Seite von Nord nach Süd. Das Wohnzimmer ist im Westen des Wohn/Essbereichs. Die beigefügten Grundrisse sind auf Norden ausgerichtet.

Hier noch unsere Gedanken, die wir zur Verlegung hatten:

Situation EG:

- Beim Eintritt in den Wohn/Essbereich (von der Diele) und von der Treppe aus dem OG kommend, müssten die Dielen wahrscheinlich Richtung Terrasse verlaufen (also Nord-Süd), um den Fluss zu erhalten

- Allerdings widerspricht das dann dem Treppenverlauf, auf dem die Dielen quer verlegt werden

- Auch verläuft im Wohn/Essbereich im EG ein Unterzug (h=20 cm) von West nach Ost - damit es hier zu keiner "Kreuzung" mit dem Unterzug kommt, müsste die Verlegerichtung der Dielen parallel dem Unterzug folgen

- Entgegen diesem Gedanken dachten wir uns wiederum, könnte man das kleine Wohnzimmer im Westen strecken und auch optisch vergrößern, wenn die Dielen Nord-Süd verlaufen und so dann die angrenzende Terrasse mit in den Raum einbezogen wird. Hier haben wir eine fast 5 m lange Glasfront.

Situation OG:

- Von der Treppe kommend (mit quer verlegten Dielen) sollten die Dielen in der Galerie wahrscheinlich ebenfalls quer verlegt werden, da dies zum einen die Galerie breiter wirken lässt (und nicht als schmalen Gang) und andererseits die Verlegung "in die Räume führt".

- Außerdem haben wir auch hier einen Unterzug quer von Ost nach West verlaufend in der Mitte der Galerie

- In den südlichen zwei Zimmern (Eltern und Kind) laufen die Dielen dann aber fortgeführt in die Seitenwände, wobei es wahrscheinlich schöner wäre, wenn diese zu den Balkontüren laufen würden?

Da die Räume wie gesagt nicht allzu groß ausfallen, welche Dielendimension würdet ihr emfpehlen? Die typ. Dielengröße (LxB) bei dem von uns bevorzugten Hersteller liegen bei 225 x 190 cm oder 180 x 17 cm.

Wir hätten gerne ein Verlegekonzept, das wir in allen drei Ebenen anwenden damit die Bodenwirkung harmonisch und nicht störend auf Bewohner und Gäste wirkt.

Für Eure Meinungen schonmal vielen lieben Dank!

Liebe Grüße,

Oliver und Corinna

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Kommentare (3)

PRO
Raumagentur ArteFakt
vor 3 Jahren
Zuletzt geändert: vor 3 Jahren
Hallo,

Primäre Relevanz hat die Wirkung im Raum, nicht die Wechselwirkung mit Gegebenheiten, die für das Parkett keine Rolle spielen.

Früher wurden von der Hautachse innen die Deckenbalken aufgelegt, die dann gegenüber auf der Außenwand endeten. Auf diese Balken wurden dann die Bretter verlegt. In Ihrem Fall also Parallel zur Terrasse.

Bei den Räumen von ca. 3m Breite werden enorm breite Diele eher fremd ausschauen. Es ist eben keine offene Scheune, sondern einzelne Wohnräume. Passend sollten 12-18 cm sein.

Die Wirkung von Parkett zeichnet sich primär durch ihre Sogwirkung in Verlegerichtung aus. dieser Sog kann fliehend wirken, oder verbindend.

Im EG schafft diese Verelegerichtung einen breiten Steg, der uns zunächst ausbremst und von der Hektik draussen stoppt, bevor durch den offenen Durchgang der Boden uns in die Wohnebene "zieht".

Natürlich wird im großen leeren Raum der Boden enorm sein, doch wird dieser Raum nicht leer bleiben. Er bekommt eine komplette Küche, eine Essinsel und eine Wohninsel. Der Wohnraum vor der Terrasse ist nicht so tief, daß zwischen Sofa und Terrasse kein leerer Raum entsteht, dessen Boden in Parallelrichtung zur Terrasse einen "Flur" ausbilden könnte. Also auch hier alles möglich.

Der kleine Raum ist von Ihnen als "kleines Wohnzimmer" beschrieben. Wenn sie dieses strecken und in den Essbereich führen, ist es kein kleines Zimmer mehr. Nutzen Sie auch hier lieber die Möglichkeit, es zu separieren ohne es zu separieren. :-)

Und wie Sie schon richtig erkannt haben, liegt im OG der Boden dann ebenfalls als breiter Steg vor uns und weist schon in die Durchgänge der Zimmer.

Diese und weitere Gründe sprechen dafür, die historische Verelgerichtung auch hier im Haus anzuwenden. Ebenso wie diverse andere Gründe dagegensprechen.

Die Treppe selbst ist kein Boden, sondern ein eingebautes Möbel, eine Skulptur im Raum. Sie führt nicht nur in die Höähge sondern wechseln auch die Richtung. Daß sie eine ganz eigene Material-und Farbsprache hat ist da nur hilfreich.

Herzliche Grüße, Steffen Ganzer
Oliver Greil
Ursprünglicher Verfasser
vor 3 Jahren
Lieber Herr Ganzer,

vielen Dank für Ihre Anmerkungen!

Wenn ich Ihre Ausführungen richtig verstanden habe, würden Sie empfehlen, die Landhausdielen sowohl im EG als auch OG "quer" wie in beigefügten Skizzen zu verlegen? In der Diele werden wir Fliesen verlegen und im Küchenbereich ebenfalls.

Bei der Querverlegung im EG stimme ich Ihnen voll zu. Von der Diele kommend "zieht" die Querverlegung die Bewohner/Gäste in den Wohnraum und vom OG kommend "bremst" die Querverlegung ab. Und im OG hätte man kommend vom EG bei Querverlegung des Parketts ebenfalls einen Steg vor sich, der ein wenig ausbremst und in die einzelnen Zimmer führt. Das würde sehr gut passen. Hoffentlich wirkt das auch auf unseren Hund so :-)

Wir haben nun eine rustikale und gebürstete Landhausdiele mit 158 mm Breite und 2000 mm Länge gefunden, die uns sehr gut gefällt. Ich hoffe, dass diese Dimension vor allem die kleineren Räume etwas größer wirken lässt, bei den großen Flächen aber nicht zu viel "Unruhe" bringt.

Stimmt es, dass bei dieser Art der Verlegung der Lichteinfall den Charakter der Dielen besonders hervorhebt, da man die einzelnen Fugen mehr wahrnimmt? Auch das würde uns prinzipiell sehr gut gefallen.

Liebe Grüße,

Oliver & Corinna
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vor 3 Jahren
Jede Ihrer Annahmen kann ich bejahen 😊
Nur in der Küche würde ich überlegen, das Parkett durchzuziehen. Es wird hier weit weniger beansprucht als unter dem Esstisch und vor der Terrassentür. Sie können auch überlegen, ob Sie nur einen „Teppich“ aus Fliese zwischen die Arbeitszeilen legen.

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