Architektur
Die sind platt: Vor- und Nachteile von Häusern mit Flachdach
Flachdachhäuser sind zeitgemäß und modern. Wie läuft der Aufbau ab und wo liegen die Vorteile dieser Dachform?
Ein Haus mit flachem Dach ist der Inbegriff moderner Architektur. Der platte Abschluss führt die geraden Linien der Fassade konsequent weiter – schnörkelloser geht es kaum! Wer die Freiheit hat, ein Flachdachhaus zu bauen (sofern der Bebauungsplan keine bestimmte Dachneigung vorschreibt) kommt im Vergleich mit anderen Dachformen nicht nur optisch gut weg, sondern gewinnt auch beim Wohnkomfort.
Im Bild: Einfamilienhaus von [lu:p] Architektur mit Holzfassade und begrüntem Flachdach
Haben Flachdächer auch Nachteile?
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Haben Flachdächer auch Nachteile?
- Die Wartung eines Flachdachs ist über die Jahre teurer als beispielsweise bei einem Satteldach.
- Schnee ist ein Problem. Je nach Tragfähigkeit des Flachdachs muss dieser entfernt werden, wenn die Schneelast zu groß wird. Es gibt mittlerweile smarte Messsysteme, die auf dem Dach montiert werden und im Winter die Schneelast messen. Bei Überschreiten werden die Bewohner über Smartphone oder die Smart-Home-Anlage gewarnt. Dann muss geschippt werden.
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Im Bild: Architekt Dominik Burkhard verfolgt mit diesem Haus am Hang die Geradlinigkeit moderner Architektur von der Fassade bis zum Dach
Flachdach aufbauen und abdichten
Keine Angst, bei einem Flachdach kann kein Wasser durchsickern (ein Problem von alten Gebäuden mit Flachdächern). Auch wenn der Name es anders vermuten lässt: Flachdächer sind keinesfalls hundertprozent plan. Eine Neigung von drei bis fünf Prozent ist heute üblich, damit das Regenwasser besser abfließen kann. Zudem haben sich Baustoffe und die Konstruktion von Flachdächern massiv verbessert, so dass mögliche Bedenken gegenüber dieser Dachform völlig unbegründet sind.
Flachdach aufbauen und abdichten
Keine Angst, bei einem Flachdach kann kein Wasser durchsickern (ein Problem von alten Gebäuden mit Flachdächern). Auch wenn der Name es anders vermuten lässt: Flachdächer sind keinesfalls hundertprozent plan. Eine Neigung von drei bis fünf Prozent ist heute üblich, damit das Regenwasser besser abfließen kann. Zudem haben sich Baustoffe und die Konstruktion von Flachdächern massiv verbessert, so dass mögliche Bedenken gegenüber dieser Dachform völlig unbegründet sind.
Im Bild: Ein Beilharz Haus mit schwebenden Flachdächern, die praktischerweise die Terrassen überdachen
Der Aufbau eines Flachdachs erfolgt in mehreren Schichten. Generell basieren Flachdächer auf einer massiven Stahlbetondecke, die zugleich als Wärmespeicher und im Sommer als Wärmeschutz fungiert. Auf den Beton wird eine Dampfsperre aufgeklebt, also eine spezielle Kunststoff- oder Aluminiumfolie, die das Eindringen von Feuchtigkeit verhindert. Danach folgt die Gefälledämmung. Dabei werden Hartschaum-Dämmplatten so verlegt,
dass auf dem Dach ein Gefälle entsteht, welches der Entwässerung dient. Anschließend heißt es: Das Flachdach abdichten, damit Feuchtigkeit draußen bleibt, beispielsweise mit Bitumenbahnen oder Kunststofffolie. Den krönenden Abschluss bildet eine Schicht Kies; im Bereich von Dachterrassen sind schicke Holzbeläge üblich.
Der Aufbau eines Flachdachs erfolgt in mehreren Schichten. Generell basieren Flachdächer auf einer massiven Stahlbetondecke, die zugleich als Wärmespeicher und im Sommer als Wärmeschutz fungiert. Auf den Beton wird eine Dampfsperre aufgeklebt, also eine spezielle Kunststoff- oder Aluminiumfolie, die das Eindringen von Feuchtigkeit verhindert. Danach folgt die Gefälledämmung. Dabei werden Hartschaum-Dämmplatten so verlegt,
dass auf dem Dach ein Gefälle entsteht, welches der Entwässerung dient. Anschließend heißt es: Das Flachdach abdichten, damit Feuchtigkeit draußen bleibt, beispielsweise mit Bitumenbahnen oder Kunststofffolie. Den krönenden Abschluss bildet eine Schicht Kies; im Bereich von Dachterrassen sind schicke Holzbeläge üblich.
Was kostet ein Flachdachhaus?
Experten gehen davon aus, dass ein Flachdachhaus pro Quadratmeter Wohnfläche ähnlich teuer ist wie ein Einfamilienhaus mit (nicht ausgebautem) Satteldach. Beim direkten Vergleich der Kosten nur für das Dach schneidet das Satteldach etwas besser ab. Allerdings ist so eine Gegenüberstellung schwierig, da es auf den Aufbau des Daches ankommt. „Hier gibt es aufgrund der verschiedenen Konstruktionen und Dachbekleidungen große Kostenunterschiede“, sagt Architekt Axel Nieberg.
Wohnen Sie in einem Flachdachhaus? Erzählen Sie davon!
Experten gehen davon aus, dass ein Flachdachhaus pro Quadratmeter Wohnfläche ähnlich teuer ist wie ein Einfamilienhaus mit (nicht ausgebautem) Satteldach. Beim direkten Vergleich der Kosten nur für das Dach schneidet das Satteldach etwas besser ab. Allerdings ist so eine Gegenüberstellung schwierig, da es auf den Aufbau des Daches ankommt. „Hier gibt es aufgrund der verschiedenen Konstruktionen und Dachbekleidungen große Kostenunterschiede“, sagt Architekt Axel Nieberg.
Wohnen Sie in einem Flachdachhaus? Erzählen Sie davon!
Vorteile von Flachdächern:
- Optimale Raumausnutzung: „Da Dachschrägen fehlen ist die Nutzung eines oberen Geschosses bei Flachdächern immer besser“, weiß Axel Nieberg. Der Architekt mit Büro in Hannover hat schon viele Flachdachhäuser realisiert und kennt die Vorteile gegenüber anderen Dachformen. „Bei geneigten Dächern sind die besten Räume die Flure, da dort die größte Raumhöhe erreicht wird“. Das heißt: In einem typischen Einfamilienhaus liegen die am häufigsten genutzten Räume im Dachgeschoss unter den Schrägen. Je nachdem, wo das Satteldach ansetzt, also wie hoch der Kniestock des Hauses ist, wird es unter Umständen schwierig, höhere Sideboards oder Schränke aufzustellen.
- Mehr Luftigkeit: Ein Flachdach bietet etwa die Möglichkeit, ein Oberlicht ins Dach zu setzen und das Haus von oben mit Sonnenlicht zu fluten.
- Eingebaute Dachterrasse: Axel Nieberg zeichnet ein Flachdach auch gern für eine Dachterrasse, die einen „erhöhten Ausblick in die Landschaft“ biete.
- Begrünung: Ein begrüntes Dach trifft den Geschmack vieler Bauherren, da es eine dämmende Wirkung hat, und ist vielerorts sogar vorgeschrieben.
- Nachträglicher Wohnraum: Bei einer Flachdachaufstockung kann das bereits vorhandene Flachdach als Zwischendecke genutzt werden. Allerdings muss mit einem Architekten bzw. Statiker vorher überprüft werden, ob die Statik und das Baurecht den Aufbau zulassen.
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