Vorher-Nachher: Prachtvolle Altbauwohnung in Berlin
Wie der ursprüngliche Charakter einer alten Wohnung neu interpretiert werden kann? Eine Houzz-Expertin macht es vor
Auf einen Blick
Hier wohnt: ein junges Paar
Auf: 140 Quadratmetern
In: Berlin-Charlottenburg
Expertin: Agnieszka Kuczyńska von Takk Studio
Ein junges Paar zog es aus Berlin-Mitte in den Westen der Stadt, nach Charlottenburg. Der Grund für den Umzug: Sie wünschten sich etwas Größeres – und einen Altbau. Den fanden sie auch, allerdings ließ der Zustand zu wünschen übrig.
Hier wohnt: ein junges Paar
Auf: 140 Quadratmetern
In: Berlin-Charlottenburg
Expertin: Agnieszka Kuczyńska von Takk Studio
Ein junges Paar zog es aus Berlin-Mitte in den Westen der Stadt, nach Charlottenburg. Der Grund für den Umzug: Sie wünschten sich etwas Größeres – und einen Altbau. Den fanden sie auch, allerdings ließ der Zustand zu wünschen übrig.
Die Interior Designerin ist überzeugt: „Wenn man es mit einem alten Gebäude zu tun hat, sollte man dessen Charakter unterstreichen, nicht dagegen angehen.“
Getreu diesem Motto ging sie auch an die Sanierung der Charlottenburger Wohnung heran. Altes sollte, soweit möglich, erhalten und neu interpretiert werden. Der Stuck an den Decken sollte aufgearbeitet, Küche und Bad generalüberholt und ein neues Farbkonzept umgesetzt werden.
Getreu diesem Motto ging sie auch an die Sanierung der Charlottenburger Wohnung heran. Altes sollte, soweit möglich, erhalten und neu interpretiert werden. Der Stuck an den Decken sollte aufgearbeitet, Küche und Bad generalüberholt und ein neues Farbkonzept umgesetzt werden.
Umsetzung: Moderne Interpretation
► Grundriss: Den Grundriss hat die Expertin den Bedürfnissen der neuen Bewohner angepasst. Küche und Esszimmer wurden in den größten Raum verlegt, die ehemalige Küche zum Badezimmer umfunktioniert, das direkt an das Schlafzimmer des Paares angebunden und durch einen Einbauschrank versteckt ist.
► Grundriss: Den Grundriss hat die Expertin den Bedürfnissen der neuen Bewohner angepasst. Küche und Esszimmer wurden in den größten Raum verlegt, die ehemalige Küche zum Badezimmer umfunktioniert, das direkt an das Schlafzimmer des Paares angebunden und durch einen Einbauschrank versteckt ist.
► Stuck und Co.: Bei der Gestaltung haben die Expertin und die Bewohner darauf geachtet, die erhaltenen architektonischen Details wiederherzustellen. Stuck an den Wänden und Decken wurde erhalten, die Fenster wurden belassen. „Die Fenster sind alle wirklich schöne, originale Holzfenster“, sagt Kuczyńska. „Wir haben sie einfach nur gesäubert und neu gestrichen.“
► Fußboden: Ursprünglich war auch geplant, den alten Holzfußboden aufzuarbeiten. Im Arbeitsbereich war schönes altes Parkett im Mosaikmuster verlegt, allerdings war es durch den aufgeklebten Laminatboden so stark beschädigt worden, dass es sich nicht mehr retten ließ.
„Zwischen den Holzbalken wurde früher einfach mit Schutt aufgefüllt“, so Kuczyńska. „Der musste erst einmal weg und dann haben wir stattdessen für akustische Isolation gesorgt. Da waren ziemlich viele Container nötig, um den ganzen Schutt loszuwerden!“
„Zwischen den Holzbalken wurde früher einfach mit Schutt aufgefüllt“, so Kuczyńska. „Der musste erst einmal weg und dann haben wir stattdessen für akustische Isolation gesorgt. Da waren ziemlich viele Container nötig, um den ganzen Schutt loszuwerden!“
Obwohl es um das alte Parkett schade war, hatte die Erneuerung des Bodens einen entscheidenden Vorteil: „Wir konnten dadurch die Höhenunterschiede ausgleichen.“ Für den neuen Fußboden wurde traditionelles geöltes Eichenparkett gewählt.
Einrichtungskonzept: Mix aus Modernem und Altem
Als „modern-eklektisch“ bezeichnet Kuczyńska den Einrichtungsstil, mit einem Mix aus Altem und Neuem. „Ziel war es, einen zeitlosen Look zu schaffen, von dem die Bewohner nicht nach zehn Jahren gelangweilt sind“,erklärt Kuczyńska. „Das Arrangement lässt ihnen noch genügend Raum, um neue Teile hinzuzufügen, ohne das Grundkonzept verändern zu müsse.“
Als „modern-eklektisch“ bezeichnet Kuczyńska den Einrichtungsstil, mit einem Mix aus Altem und Neuem. „Ziel war es, einen zeitlosen Look zu schaffen, von dem die Bewohner nicht nach zehn Jahren gelangweilt sind“,erklärt Kuczyńska. „Das Arrangement lässt ihnen noch genügend Raum, um neue Teile hinzuzufügen, ohne das Grundkonzept verändern zu müsse.“
Bei der farblichen Gestaltung hat sich die Interior Designerin an Blau, der Lieblingsfarbe der Bewohner, orientiert. So wurde ein altes Sofa, das die Kundin aus ihrer vorherigen Wohnung mitgebracht hat, neu gepolstert und um zwei Runde Kissen ergänzt..
Perfekt dazu: das eigens für die Wohnung entworfene Tagesbett in der Erkerfensternische mit blauem Bezug.
Perfekt dazu: das eigens für die Wohnung entworfene Tagesbett in der Erkerfensternische mit blauem Bezug.
Zum Blau kombiniert Kuczyńska Weiß und Grau. Letzteres findet sich auch an den Wänden wieder, wie hier im Arbeitszimmer.
Die Stühle mit Drahtgeflecht sind vom italienisch-amerikanischen Designer Harry Bertoia.
Akzente setzt Kuczyńska mit zartem Rosa, zum Beispiel mit diesem Kunstwerk, das überwiegend in Rosa gehalten ist, jedoch auch das allgegenwärtige Blau aufgreift.
Bei der Kunstauswahl hat die Interior Designerin eine beratende Rolle eingenommen: „Die Kundin hat mir die Bilder gezeigt, die ihr gefallen haben, und mich gefragt, ob sie ins Konzept passen. Da die Auftraggeberin sehr designaffin ist, haben wir schnell eine gemeinsame Basis gefunden.“
Akzente setzt Kuczyńska mit zartem Rosa, zum Beispiel mit diesem Kunstwerk, das überwiegend in Rosa gehalten ist, jedoch auch das allgegenwärtige Blau aufgreift.
Bei der Kunstauswahl hat die Interior Designerin eine beratende Rolle eingenommen: „Die Kundin hat mir die Bilder gezeigt, die ihr gefallen haben, und mich gefragt, ob sie ins Konzept passen. Da die Auftraggeberin sehr designaffin ist, haben wir schnell eine gemeinsame Basis gefunden.“
Rosa ist auch die Wand hinter den Küchenmöbeln. „Hier haben wir ein dunkles, pudriges Pink gewählt, damit die hellen Möbel besser zur Geltung kommen“, erklärt Kuczyńska.
Die Kücheninsel wurde mit einem Zement-Finish versehen, die weißen Küchenfronten sind aus satiniertem Glas.
Die Kücheninsel wurde mit einem Zement-Finish versehen, die weißen Küchenfronten sind aus satiniertem Glas.
Ein Grundsatz, den die Expertin in der ganzen Wohnung verfolgt hat: möglichst viel Stauraum zu integrieren. „Die Leute unterschätzen immer, wie viel Platz sie brauchen“, weiß Kuczyńska aus Erfahrung.
Sie empfiehlt, den Stauraum gleich im ersten Schritt der Planung mitzudenken und bestenfalls auf Einbaumöbel zu setzen, da diese sich besser in Einrichtungskonzepte integrieren lassen. Den bis unter die Decke reichenden Einbauschrank im Flur hat Kuczyńska, wie auch die anderen Einbauten, selbst entworfen.
Finden Sie hier Expert:innen für individuelle Möbel nach Maß
Sie empfiehlt, den Stauraum gleich im ersten Schritt der Planung mitzudenken und bestenfalls auf Einbaumöbel zu setzen, da diese sich besser in Einrichtungskonzepte integrieren lassen. Den bis unter die Decke reichenden Einbauschrank im Flur hat Kuczyńska, wie auch die anderen Einbauten, selbst entworfen.
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Hier spendet die „PH Snowball“-Leuchte von Louis Poulsen Licht.
Über den Flur kommt man ins Schlafzimmer, das minimalistisch in Weiß und Grau gehalten ist.
Über den Flur kommt man ins Schlafzimmer, das minimalistisch in Weiß und Grau gehalten ist.
Der Einbauschrank im Schlafzimmer nimmt eine ganze Wand ein.
Hinter einer der Türen versteckt sich der Zugang zum Badezimmer.
Das Badezimmer ist, bis auf die grauen Bodenfliesen, in Weiß gehalten. Der Stahlhocker von Oskar Zięta ist eine Hommage an die polnischen Wurzeln der Inneneinrichterin.
Hinter der Ziernut-Front über der Toilette versteckt sich ein Schrank.
Kuczyńska: „Das neue Fenster hat einen schmaleren Rahmen, sodass mehr Licht hineinkommt.“
Im Gästebad hat die Expertin ebenfalls auf graue Fliesen gesetzt, die auch an der Wand verwendet wurden.
Im Gästebad hat die Expertin ebenfalls auf graue Fliesen gesetzt, die auch an der Wand verwendet wurden.
Hinter dem Spiegel über dem Waschbecken findet sich Stauraum.
Die graue Tür mit dem Gittergewebe verdeckt die Waschmaschine und die Therme, die von der alten Küche ins Gästebad verlegt wurde.
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Die Heimbibliothek ist von der polnischen Marke Tylko. Im Hintergrund ist die „Zettel’z“-Leuchte von Ingo Maurer zu sehen.
Mobiliar: Maßgefertigtes und Design-Klassiker
Als spannenden Kontrast zum Altbau-Charakter hat Kuczyńska auf zeitgenössische Möbel und Design-Klassiker im Bauhausstil gesetzt – eine Kombination, die auch die Begeisterung für moderne Kunst der Wohnungsbesitzer widerspiegelt.
Mobiliar: Maßgefertigtes und Design-Klassiker
Als spannenden Kontrast zum Altbau-Charakter hat Kuczyńska auf zeitgenössische Möbel und Design-Klassiker im Bauhausstil gesetzt – eine Kombination, die auch die Begeisterung für moderne Kunst der Wohnungsbesitzer widerspiegelt.
So findet zum Beispiel im Arbeitszimmer der „Wassily Chair“ Platz, der mit seinen Stahlrohren als klassischer Vertreter des Bauhausstils gilt.
Über den Freischwingern von Marcel Breuer hängt eine von Kuczyńska gestaltete Leuchte aus zahlreichen Glaskugeln.
Die Interior Designerin hat außerdem den halbrunden Tisch auf dem Balkon entworfen, der sich je nach Bedarf hoch- oder herunterklappen lässt.
Agi Kuczyńska, die ihre spätere Kundin durch eine gemeinsame Freundin kennenlernte, erinnert sich: „Die Wohnung hatte ihren ursprünglichen Charakter verloren.“ Die neuen Bewohner wünschten sich, dass die alte Pracht wiederhergestellt wird – „allerdings auf eine moderne Art und Weise.“