Lassen Sie Gras drüber wachsen! Basics zum Gräsergarten
Vom Winde verweht: Ziergräser bringen Struktur und Bewegung in jede Gartenlandschaft – und im Herbst leuchtende Farben vors Fenster
Ziergräser sind ein Gewinn für jeden Garten. Sie können sich als Strukturgeber dezent zurückhalten, aber auch als Solitäre in den Vordergrund treten. Mit den richtigen Sorten sorgen sie für ein herbstliches Farbenmeer, dank ihrer schlanken, beweglichen Grundformen bringen sie immer Leichtigkeit und Dynamik mit. Lange Zeit kamen Gräser vor allem als niedrig wachsende Lückenbüßer zum Einsatz. Mit dem Trend zu naturnahen Gärten gewannen auch hoch wachsende Gräser an Bedeutung. Mit gutem Grund: Auch wenn sie manchmal zu imposanter Größe heranwachsen können, haben Gräser immer etwas Filigranes und Leichtes. Ein Einstieg ins Thema Gräsergarten.
Viele Gräser präsentieren sich in dieser charakteristischen Bogenform, bei vielen beugen sich die Halme unter dem Gewicht der im Wind schaukelnden Blütenstände.
„Überhängend“ nennen Gärtner dieses Erscheinungsbild, das Gegenteil bezeichnet man als „straff aufrecht“. Oft lässt eine Pflanze gleichzeitig beide Wuchsformen erkennen, wie hier das Chinaschilf (Miscanthus sinensis).
„Überhängend“ nennen Gärtner dieses Erscheinungsbild, das Gegenteil bezeichnet man als „straff aufrecht“. Oft lässt eine Pflanze gleichzeitig beide Wuchsformen erkennen, wie hier das Chinaschilf (Miscanthus sinensis).
Fast kerzengerade ragt dagegen das Garten-Reitgras (Calamagrostis x acutiflora ‘Karl Foerster’) empor. Aufrechte Gräser in dieser Höhe bilden einen klaren, rhythmischen Hintergrund – vor allem, wenn sie in Reihen stehen. Ohne Begleiter passen sie gut zu moderner Architektur und puristischen Stilelementen, deren klare Linien sie betonen.
Wo es weniger formstreng zugehen soll, bieten sich gemischte Pflanzungen an. Hier bildet das aufrecht wachsende Japanische Blutgras (Imperata cylindrica ‘Red Baron’) in Farbe und Form einen Kontrast zu den kugelig geschnittenen Buchsbäumen.
Regelrecht zerzaust und fluffig zeigt sich das Federgras oder Engelshaar (Stipa tenuissima). Hier hält eine Mulchdecke die Einzelpflanzen davor zurück, zu einem filzigen Teppich zusammenzuwachsen. So bleibt der verwegene Look erhalten, ohne dass es allzu sehr wuchert.
Tipp: Strukturieren Sie Flächen mit Gräsern, die in Horsten zusammenstehen. So schaffen Sie ein homogenes und zugleich lockeres Raster.
12 gute Gründe für Gräser im Garten
Tipp: Strukturieren Sie Flächen mit Gräsern, die in Horsten zusammenstehen. So schaffen Sie ein homogenes und zugleich lockeres Raster.
12 gute Gründe für Gräser im Garten
Die meisten hoch wachsenden Gräser (hier wieder Chinaschilf) stehen so dicht zusammen, dass sie sich gut als Sichtschutz eignen. Mit Kübeln lässt sich die Privatsphäre nicht nur in der Höhe aufstocken, sondern bei Bedarf auch transportieren.
Blickdichte Wände lassen sich auch aus Rosa Haargras (Muhlenbergia capillaris) zusammenstellen. Die aus Amerika stammende Art demonstriert mustergültig die Kombination aus Fülle und Zartheit, die vielen Gräsern eigen ist. Die unzähligen filigranen Rispen wirken wie sprühende Funken. Ihre leuchtende Farbe zeigt sich im Spätsommer und bleibt bis in den Herbst.
Die späte Blüte und der Farbenwechsel im Herbst zeichnet viele Gräser aus. Wenn die meisten Blumen schon verwelkt sind, läuft mancher Gräsergarten erst zu Höchstformen auf. Die Farbenpalette reicht von Beige- und Brauntönen über Ocker und Gelb bis zu leuchtendem Rot. Auch das Lampenputzergras (Pennisetum) lässt seinen sommerlichen Kontrast aus Grün und Weiß hinter sich und verfärbt sich goldgelb.
Selbst im Winter haben Gräser noch etwas zu bieten. Die meisten Arten sollten nicht zurückgeschnitten werden – die trockenen Halme schützen die Pflanze vor Kälte. Besonders schön wirken die winterlichen Ähren, wenn sich Raureif oder Schnee auf ihnen absetzt (hier im Chinaschilf der Sorte Miscanthus sinensis ‘Gracillimus’). Und die Vögel in Ihrem Garten freuen sich im Winter über den gedeckten Tisch.
11 der schönsten robusten und winterharten Gräser im Garten
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Ein Klassiker, der diese Merkmale vereint, ist das Lampenputzer- oder Federborstengras (Pennisetum). In Gruppen gepflanzt, finden die einzelnen Büschel („Horste“) zu einem einheitlichen, dabei aber von jedem Windhauch bewegten Bild zusammen. Hier zeigt die Sorte Pennisetum setaceum ihre bogenartigen Formen.