Zuhause in der Höhle – wir brauchen jetzt kleine Verstecke

Der Herbst ist da und wir wollen uns einfach nur verkriechen: In Tipis, Kokons und Himmelbetten. Wir zeigen die schönsten Höhlen für daheim

Anne Roesner 27. September 2014

Houzz Deutschland Contributor. Designerin Schwerpunkt Eco www.faserwerken.de

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Kommentar2

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Ich bau mir eine Höhle, und dann versteck ich mich darin. Ich bau mir eine Höhle, und alle suchen wo ich bin (…)“, so heißt es in einem Kinderlind von Rolf Zuckowski. Erinnern Sie sich auch noch an früher, als Sie als Kind überall im Haus Höhlen gebaut haben? An den deckenverhangenen Esstisch, das Matratzenzelt im Kinderzimmer oder an das gute, alte Prinzessinnenhaus? Dort hatten wir ein geschütztes Plätzchen nur für uns – unbeobachtet und gemütlich. Doch auch als Erwachsene sehnen wir uns manchmal nach Geborgenheit, Schutz und Ruhe.

Nach der klassischen Definition ist eine Höhle ein unterirdischer Hohlraum mit nur einer kleinen Öffnung nach außen. Weil wir uns aber nicht unbedingt gerne in die feuchte Erde einbuddeln wollen (und uns das auch nicht sonderlich gemütlich erscheint), sind Himmelbetten, Zelte, Tipis oder Gartenlauben mögliche Interpretationen von Schutzhöhlen. Mit unseren Wohninspirationen werden Sie jedenfalls zum talentierten Höhlenforscher in Ihrem kleinen Rückzugs-Gemach. Kriechen Sie rein!

Shannon Malone

Weidenlaube
Die herabhängenden Zweige einer Trauerweide bieten genügend Sichtschutz und formen so von Natur aus eine kleine Höhle. Die grüne Oase ist genau das Richtige für Romantiker und ein gemütliches Outdoor-Bad mit Kerzenschein. Wenn Sie lieber drinnen baden, können Sie unter der Weide auch einfach eine rustikale Gartenbank aufstellen, auch so wird es unter den Zweigen ziemlich kuschelig.

Jute Interior Design

Zeltlager
Ja, man kann auch in Innenräumen zelten! Dieses Zelt dient zwar Kindern als Spielparadies, doch auch Erwachsene könnten es sich im Zelt gemütlich machen und von großen Abenteuern träumen. Sofern der Raum groß genug ist, ist solch ein Indoor-Tipi eine originelle Ergänzung zur Einrichtung. Mit weichen Kissen und Decken ausgestattet, lädt es zum Verweilen ein, kann bei Bedarf aber jederzeit abgebaut oder an einen anderen Ort verlagert werden.

Rizzoli New York

Himmelbett
Das Bett ist der Inbegriff von Ruhe und Schutz. Tiere verstecken sich zum Schlafen in Höhlen, wir suchen uns ein geschütztes Lager. Mit einem Himmelbett und leichten Vorhängen schaffen wir uns einen sicheren Raum. Weiße Vorhänge sind der Klassiker für Himmelbetten; von einem Metallring, der an der Decke befestigt ist, fallen die Vorhänge dann zart um das Schlafgemach und garantieren Ihnen Stunden nur für sich.

Hopkins Designs

Mit Lichterketten und ganz vielen, bunten Kissen wird Ihre Höhle noch gemütlicher und romantischer. Und wie Sie sehen, ist auch ein Dachgiebel bestens für die Einrichtung einer heimeligen Ecke geeignet.

Platform 5 Architects

Shoffice: Patrick Michell
Dieses architektonische Meisterwerk von Patrick Michell von Platform 5 Architects ist eine Mischung aus Büro und Geräteschuppen. Es liegt zwar nicht unter der Erde, doch ahmt die organische Formgebung einer Höhle nach. In einem harmonischen Schwung sind Terrasse und Fassade aus einem Stück gefertigt. Zwei gebogene Stahlringe dienen als Gerüst, das mit Sperrholz der amerikanischen Weißeiche verkleidet wurde. In den sieben Quadratmetern lässt es sich im „Shoffice” wirklich ungestört arbeiten und eine Weile versteckt im eigenen Garten leben.

Zur ganzen Geschichte des „Shoffice“ >>>

Simon Dale

Hobbit-Haus: Simon Dale
Nicht ganz so modern, aber architektonisch von gleicher Besonderheit ist diese Wohnhöhle. Der Brite Simon Dale baute für seine Familie dieses Hobbit-Haus ganz nach ökologischen und nachhaltigen Prinzipien – in nur drei Monaten! Dabei ist er gar kein Architekt. Die Idee war, ein Haus zu schaffen, das völlig im Einklang mit der Natur steht – ähnlich wie eine Tierhöhle. Demnach ist sämtliches Baumaterial, das er verwendete, biologischen Ursprungs und zum Teil recycelt; das mit Gras bewachsene Dach fügt sich harmonisch in die Umgebung ein. Besonders die ovalen Eingänge und Fenster erinnern an eine Hobbit–Behausung.

Simon Dale

Der Innenraum des Hobbit-Hauses gleicht aufgrund der gewölbten Decke und der ovalen Fenster wahrlich einer Höhle, eine Konstruktion als Altholz dient als Gerüst. Das naturverbundene Bauwerk ist völlig unabhängig von Strom- und Gasleitungen. Strom erhält die Familie über Solarzellen, geheizt wird mit einem Lehmofen.

Marco Antunio

Hängestuhl
Ähnlich wie das obige Tipi, aber irgendwie doch ganz anders, ist dieser hängende Korbsessel von Dedon eine wahre Lesehöhle. Losgelöst vom Boden entschwinden Sie hier allen Alltagssorgen. Nur eine kleine Öffnung in der organisch geformten Hängehöhle lässt den Blick nach draußen zu.

User

Kokon
Eingerollt wie ein Igel oder wie eine Seidenraupe im Kokon liegt man in dieser exzentrischen Ecke. Ein weicher Teppichboden gibt ihr das gewisse Etwas und eingekuschelt mit einer Handvoll Büchern möchte man hier gar nicht mehr herauskrabbeln. Um die private Höhle vor Fremdlingen zu schützen, schließt man einfach die Tür, und niemand erfährt je vom Höhlenglück.

Lilah Horwitz

Frei interpretiert
Würden Sie dieses Lager auch als Höhle bezeichnen? Vielleicht ist es eher eine freie Interpretation einer Höhle. Mit leichten Vorhängen über dem Kopfteil wird am Kopfende eine Höhle dezent angedeutet. Auf dem Metallgestell über dem Bett kann der zarte Vorhang über das ganze Bett geschoben werden, so dass eine romantisch-rustikale Schlafkoje entsteht. Aber am Ende ist das gesamte Haus ein Rückzugsort: Ein junges Ehepaar baute es sich mit eigenen Händen im Wald – mit einer Front aus alten Fenstern. Die ganze Geschichte erzählen wir in unserem Houzzbesuch >>>

Und wo verkriechen Sie sich am liebsten? Erzählen Sie es uns in den Kommentaren!