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Wieso Messing das neue Gold und Chrom das neue Silber ist
Die prunkvollen Zeiten von Bronze, Silber und Gold sind vorbei – jetzt liegen Chrom, Kupfer und Messing schwer im Trend
Clara Ott
3. Oktober 2014
Houzz-Contributor. Innenarchitekteneltern & Shabby-Chic-Liebhaberin
Früher war die Welt einfach, und die Menschen wollten wie beim Medaillenspiegel entweder Bronze, Silber oder Gold um sich häufen. Doch aktuell kristallisiert sich heraus, dass Chrom, Kupfer und Messing viel begehrter sind – und die viel wertvollere Währung und Auszeichnung für unser Zuhause bilden. Wir zeigen Ihnen, was sich aus diesen glänzenden Metallen herstellen lässt und was sich dahinter verbirgt.
Inspiriert von den olympischen Medaillen entwarf Tom Dixon mit seiner „Void“ 2010 eine Leuchtenserie, die das Herz von Metall-Liebhabern höher schlagen lässt. Statt Gold, Silber und Bronze glänzen hier Messing, Edelstahl und Kupfer um die Wette und zeigen wieder einmal, dass Tom Dixon seinen Platz im Design-Olymp verdient hat.
Wieso die schicken Metalle momentan so heiß begehrt sind – wir schauen mal nach…
Wieso die schicken Metalle momentan so heiß begehrt sind – wir schauen mal nach…
Messing ist das neue Gold
Um zu verstehen, was Messing ist, sollte man zunächst wissen, dass es sich dabei um eine der bekanntesten Kupferlegierungen handelt. Außerdem gibt es nicht das eine Messing, sondern mehrere Varianten: Guss- oder Knetlegierungen, die in verschiedenen Anteilen aus Kupfer, Zink und anderen Legierungen bestehen.
Ob Messing bräunlich, rötlich, hellgelb oder weißgelb schimmert, hängt immer vom Zinkanteil ab, der maßgeblich die Farbe beeinflusst.
Um zu verstehen, was Messing ist, sollte man zunächst wissen, dass es sich dabei um eine der bekanntesten Kupferlegierungen handelt. Außerdem gibt es nicht das eine Messing, sondern mehrere Varianten: Guss- oder Knetlegierungen, die in verschiedenen Anteilen aus Kupfer, Zink und anderen Legierungen bestehen.
Ob Messing bräunlich, rötlich, hellgelb oder weißgelb schimmert, hängt immer vom Zinkanteil ab, der maßgeblich die Farbe beeinflusst.
Recyceltes Messing
Aus uralten Messingrohren und Wasserhähnen lassen sich sehr beständige und trendige Lampen bauen. Dieses Modell beispielsweise beweist, wie bedauerlich es war, dass Messingrohre für Jahrhunderte versteckt hinter Hauswänden verliefen. Daher ist es erfreulich, dass recycelte Rohre als Lampen, Garderobenhaken oder als Kunst Wiederverwendung finden und so neu gewertschätzt werden.
Weiterlesen: So spannend können simple Rohre sein >>>
Aus uralten Messingrohren und Wasserhähnen lassen sich sehr beständige und trendige Lampen bauen. Dieses Modell beispielsweise beweist, wie bedauerlich es war, dass Messingrohre für Jahrhunderte versteckt hinter Hauswänden verliefen. Daher ist es erfreulich, dass recycelte Rohre als Lampen, Garderobenhaken oder als Kunst Wiederverwendung finden und so neu gewertschätzt werden.
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Goldene Zeiten
Diese Armaturen aus Messing mit einem sehr hohem Zinkanteil leuchten fast golden und sind dennoch deutlich erschwinglicher als echtes Gold. Und in Kombination mit dem alten Holzwaschtisch und der schweren Marmorplatte fühlt man sich in königliche Zeiten zurückversetzt.
Diese Armaturen aus Messing mit einem sehr hohem Zinkanteil leuchten fast golden und sind dennoch deutlich erschwinglicher als echtes Gold. Und in Kombination mit dem alten Holzwaschtisch und der schweren Marmorplatte fühlt man sich in königliche Zeiten zurückversetzt.
Kupfer ist die wärmere Bronze
Eine der bekanntesten Kupferlegierungen ist Bronze. Wie Zinn und Neusilber hat sie nur einen geringen Messinganteil und zählt zu den Leichtmetallen.
Weniger bekannt: Bronze besteht zu circa 60 Prozent aus Kupfer. Je nach weiteren, dominanten Legierungen spricht man daher von Aluminiumbronze, Bleibronze oder Zinnbronze. Und deswegen kann man mit Fug und Recht behauptet: Kupfer ist die schönere, weil wärmere Bronze, wie auch hier wieder Tom Dixon beweist – diesmal mit seiner „Copper Shade“.
Eine der bekanntesten Kupferlegierungen ist Bronze. Wie Zinn und Neusilber hat sie nur einen geringen Messinganteil und zählt zu den Leichtmetallen.
Weniger bekannt: Bronze besteht zu circa 60 Prozent aus Kupfer. Je nach weiteren, dominanten Legierungen spricht man daher von Aluminiumbronze, Bleibronze oder Zinnbronze. Und deswegen kann man mit Fug und Recht behauptet: Kupfer ist die schönere, weil wärmere Bronze, wie auch hier wieder Tom Dixon beweist – diesmal mit seiner „Copper Shade“.
Kupfer-Möbel
Auch diese Stühle von HK Living sind kupferfarben, diesmal mit hohem Braunanteil. Sie schimmern matt und wirken wesentlich wuchtiger und schwerer als sie in Wirklichkeit sind.
Und auch der Plastikhocker rechts im Bild glänzt durch den fast spiegelnden Lack in Roségold. Beide harmonieren absolut perfekt, abgerundet von der brauen Ledercouch von Loods 5 und der Tapete von Arte.
Houzzbesuch: Entdecken Sie die ganze Amsterdamer Wohnung im Kupferrausch >>>
Auch diese Stühle von HK Living sind kupferfarben, diesmal mit hohem Braunanteil. Sie schimmern matt und wirken wesentlich wuchtiger und schwerer als sie in Wirklichkeit sind.
Und auch der Plastikhocker rechts im Bild glänzt durch den fast spiegelnden Lack in Roségold. Beide harmonieren absolut perfekt, abgerundet von der brauen Ledercouch von Loods 5 und der Tapete von Arte.
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Das Metall eignet sich auch hervorragend in der Küche, ist es doch besonders wärmeleitend. Durch das Speichern der Wärme bleibt das Essen im Topf zudem länger heiß – viel länger als zum Beispiel in einem Edelstahltopf – und Energie sparen Sie so bei den schicken Töpfen und Pfannen obendrein.
Und auch diese Küche in Essex erstrahlt in warmem Glanz. Die Verkleidung der Kücheninsel mit einer Kupfer-Platte ergänzt sich ideal mit den Kupfer-Lampen darüber und der cleanen Arbeitsplatte aus Caesarstone, die ansonsten vielleicht etwas zu kühl wirken würden.
Entdecken Sie die ganze Küche in London >>>
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Chrom ist das neue Silber
Chrom ist ein Übergangsmetall, dessen Pigmente gern zur Herstellung von Farben und Lacken verwendet werden. Auch Silber zählt zu den Übergangsmetallen, ist aber viel teurer, weil es ein Edelmetall ist. Aus Chrom lassen sich hochwertige Armaturen herstellen, die sehr robust und elegant sind. Und wenn es um Dekoration geht, wie bei einen Spiegelrahmen oder Kerzenleuchtern, so hat Chrom den Vorteil, dass es im Gegensatz zu Silber nicht anläuft.
Chrom ist ein Übergangsmetall, dessen Pigmente gern zur Herstellung von Farben und Lacken verwendet werden. Auch Silber zählt zu den Übergangsmetallen, ist aber viel teurer, weil es ein Edelmetall ist. Aus Chrom lassen sich hochwertige Armaturen herstellen, die sehr robust und elegant sind. Und wenn es um Dekoration geht, wie bei einen Spiegelrahmen oder Kerzenleuchtern, so hat Chrom den Vorteil, dass es im Gegensatz zu Silber nicht anläuft.
Chrom-Schwester Edelstahl
Der Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle auch auf den Edelstahl hingewiesen, der sich vor allem bei Küchenarmaturen und als Arbeitsplatte im Gastronomiebereich großer Beliebtheit erfreut. Edelstahl ist härter, zerkratzt nicht so leicht wie Chrom und wird mit matter oder glänzender Oberfläche eingesetzt.
Der Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle auch auf den Edelstahl hingewiesen, der sich vor allem bei Küchenarmaturen und als Arbeitsplatte im Gastronomiebereich großer Beliebtheit erfreut. Edelstahl ist härter, zerkratzt nicht so leicht wie Chrom und wird mit matter oder glänzender Oberfläche eingesetzt.
Blattgold? Blattsilber!
Echtes Blattgold hat seinen Preis, wird aber dennoch gern in der modernen Food-Szene als Dessert-Dekoration verwendet. Günstiger ist da „Blattsilber“ (das in diesem Fall aus Chrompartikeln hergestellt wurde), mit dem hier die Türen verziert sind. Dadurch entsteht ein mattierter Spiegeleffekt, der den Schiebetüren eine sehr edle Note verleiht, ohne zu dekadent zu wirken.
Echtes Blattgold hat seinen Preis, wird aber dennoch gern in der modernen Food-Szene als Dessert-Dekoration verwendet. Günstiger ist da „Blattsilber“ (das in diesem Fall aus Chrompartikeln hergestellt wurde), mit dem hier die Türen verziert sind. Dadurch entsteht ein mattierter Spiegeleffekt, der den Schiebetüren eine sehr edle Note verleiht, ohne zu dekadent zu wirken.
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