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Ist das Tonware, Steinzeug oder Porzellan? Keramik im Kurzporträt
Wir zeigen Unterscheidungsmerkmale und Einsatzbereiche verschiedener Keramiken im Überblick.
Franziska Land
7. März 2015
Houzz Deutschland Contributor und Freelance Content Creator. Mit besonderer Vorliebe für Textilien und Porzellan. Außerdem ein echter Kopenhagen-Fan.
Houzz Deutschland Contributor und Freelance Content Creator. Mit besonderer Vorliebe... Mehr
Sie zerspringen alle in Scherben, wenn sie auf den Boden fallen. So viel ist sicher. Doch abgesehen von der hohen Stoßempfindlichkeit liegen Welten zwischen Porzellanteller und Terrakottatopf.
Porigkeit, Oberflächenversiegelung und Farbigkeit des Scherbens: Anhand dieser drei Faktoren differenziert der Experte die verschiedenen keramischen Massen. Die Unterschiede sind oftmals fein und Ergebnis spezieller Zusammensetzungen aus den Ausgangsmaterialien Ton bzw. Kaolin und gegebenenfalls Feldspat, Quarz und weiteren Mineralien. Das lässt erahnen, wie weit sich das Feld der Keramiken ausdehnt. Damit Sie wissen, wovon Sie sprechen, stellen wir anhand von Kurzporträts die bedeutendsten Keramikklassifizierungen vor.
Porigkeit, Oberflächenversiegelung und Farbigkeit des Scherbens: Anhand dieser drei Faktoren differenziert der Experte die verschiedenen keramischen Massen. Die Unterschiede sind oftmals fein und Ergebnis spezieller Zusammensetzungen aus den Ausgangsmaterialien Ton bzw. Kaolin und gegebenenfalls Feldspat, Quarz und weiteren Mineralien. Das lässt erahnen, wie weit sich das Feld der Keramiken ausdehnt. Damit Sie wissen, wovon Sie sprechen, stellen wir anhand von Kurzporträts die bedeutendsten Keramikklassifizierungen vor.
Grundsätzlich werden Keramiken in die zwei Klassen „Irdengut“ und „Sinterzeug“ eingeteilt. Umgangssprachlich würde man Irdengut mit Getöpfertem; Sinterzeug mit edlem Porzellan gleichsetzen. Auch wenn diese Zuordnung ein Fünkchen Wahrheit in sich hat, unterscheidet sich beide Klassen nicht durch Grobe vs. Feine oder handgemacht vs. industriell gefertigt, sondern in erster Linie ihre Porigkeit: Während Irdengut stark porös ist, handelt es sich bei Sinterzeug um sehr dichte „Scherben“ (so nennt man gebrannte Keramikmasse).
1. Sinterzeug
Der Name dieser Klasse an Keramiken bezieht sich direkt auf ihre wesentliche Eigenschaft: Das Sintern. Darunter versteht man das Verdichten von keramischen Materialpartikeln bei sehr hohen Brenntemperaturen, so dass sich die Keramik zusammenzieht. Oder im Fachjargon: Schwindet. Die Porenräume werden dabei so stark verkleinert, dass das Material nach dem Brand wasserundurchlässig ist.
Hier finden Sie tolle Inspiration zu blauen Wänden.
1. Sinterzeug
Der Name dieser Klasse an Keramiken bezieht sich direkt auf ihre wesentliche Eigenschaft: Das Sintern. Darunter versteht man das Verdichten von keramischen Materialpartikeln bei sehr hohen Brenntemperaturen, so dass sich die Keramik zusammenzieht. Oder im Fachjargon: Schwindet. Die Porenräume werden dabei so stark verkleinert, dass das Material nach dem Brand wasserundurchlässig ist.
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1.1. Steinzeug
Bei dieser Unterklasse des Sinterzeugs ist der Scherben nahezu vollständig gesintert, also verdichtet. Der „Grünkörper“ (so nennt man die ungebrannte Keramikmasse) besteht hauptsächlich aus Ton, dazu Quarz und ein kleiner Anteil Feldspat. Auf der Töpferscheibe gedreht, wird die Keramik bei etwa 800°C erstmals im Ofen gebrannt (Schrühband) und anschließend in Glasur, ein Gemisch aus Wasser und pulverisierten Materialien, getaucht. Dabei „saugt“ der geschrühte Scherben das Wasser, so dass sich die Mineralien um den Scherben legen und im zweiten Ofenbrand bei 1200-1300°C zu einer wasserabweisenden, glänzenden Schicht schmelzen. Vor diesem zweiten, dem sogenannten Glattbrand wird traditionell Kochsalz in den Ofen gestreut. Durch dieses Verfahren wird die Glasuroberfläche hart und verschleißfest, also gegen Angriffe durch Säuren resistent.
Die salzglasierte, beige, hell-rotbraune oder auch blau-graue Steinzeugware taucht vor allem im Haushalt als Gefäße auf. Von Vorratsdose, Krug, Schale, Topf bis Bierkrug. Immer dabei: ihr uriger, bäuerlicher Charme.
Bei dieser Unterklasse des Sinterzeugs ist der Scherben nahezu vollständig gesintert, also verdichtet. Der „Grünkörper“ (so nennt man die ungebrannte Keramikmasse) besteht hauptsächlich aus Ton, dazu Quarz und ein kleiner Anteil Feldspat. Auf der Töpferscheibe gedreht, wird die Keramik bei etwa 800°C erstmals im Ofen gebrannt (Schrühband) und anschließend in Glasur, ein Gemisch aus Wasser und pulverisierten Materialien, getaucht. Dabei „saugt“ der geschrühte Scherben das Wasser, so dass sich die Mineralien um den Scherben legen und im zweiten Ofenbrand bei 1200-1300°C zu einer wasserabweisenden, glänzenden Schicht schmelzen. Vor diesem zweiten, dem sogenannten Glattbrand wird traditionell Kochsalz in den Ofen gestreut. Durch dieses Verfahren wird die Glasuroberfläche hart und verschleißfest, also gegen Angriffe durch Säuren resistent.
Die salzglasierte, beige, hell-rotbraune oder auch blau-graue Steinzeugware taucht vor allem im Haushalt als Gefäße auf. Von Vorratsdose, Krug, Schale, Topf bis Bierkrug. Immer dabei: ihr uriger, bäuerlicher Charme.
1.2. Porzellan
Es ist das weiße Gold und der Inbegriff filigraner Eleganz und Reinheit. Sein strahlendes Weiß erhält Porzellan zum einen durch den hohen Anteil an Kaolin, einem sehr feinen, eisenfreien und damit weißen Mineral, im Gemisch mit Quarz und Feldspat. Zum anderen ist eine Reduktion der rötlichen Eisenoxide im Glattbrand (etwa durch Sauerstoffmangel im Ofen oder Gaszufuhr) notwendig, um vollkommen reinweißes Porzellan zu erzeugen. Hier spricht man von einem Reduktionsbrand.
Außerdem ist der Anteil an Quarz für die Härte des Porzellans entscheidend: Bei bis zu 25% Quarzanteil spricht man von Weichporzellan. Ab 25% handelt es sich um Hartporzellan.
Die genaue Rezeptur von Porzellan blieb allerdings bis zu Beginn des 18. Jahrhunderts wohlgehütetes Geheimnis der Chinesen. Erst 1708 gelang es in der späteren Meißner Manufaktur erstmalig eigenes Porzellan in Europa herzustellen. Auch wenn es feste Porzellanmassen zum Drehen an der Töpferscheibe gibt, wird Porzellan meist flüssig gegossen. Anschließend wird es wie das Steinzeug im Schrüh- und Glattbrand gesintert.
Mehr: Zurück in die Zukunft – zu Besuch in der Porzellanmanufaktur Meissen >>>
Es ist das weiße Gold und der Inbegriff filigraner Eleganz und Reinheit. Sein strahlendes Weiß erhält Porzellan zum einen durch den hohen Anteil an Kaolin, einem sehr feinen, eisenfreien und damit weißen Mineral, im Gemisch mit Quarz und Feldspat. Zum anderen ist eine Reduktion der rötlichen Eisenoxide im Glattbrand (etwa durch Sauerstoffmangel im Ofen oder Gaszufuhr) notwendig, um vollkommen reinweißes Porzellan zu erzeugen. Hier spricht man von einem Reduktionsbrand.
Außerdem ist der Anteil an Quarz für die Härte des Porzellans entscheidend: Bei bis zu 25% Quarzanteil spricht man von Weichporzellan. Ab 25% handelt es sich um Hartporzellan.
Die genaue Rezeptur von Porzellan blieb allerdings bis zu Beginn des 18. Jahrhunderts wohlgehütetes Geheimnis der Chinesen. Erst 1708 gelang es in der späteren Meißner Manufaktur erstmalig eigenes Porzellan in Europa herzustellen. Auch wenn es feste Porzellanmassen zum Drehen an der Töpferscheibe gibt, wird Porzellan meist flüssig gegossen. Anschließend wird es wie das Steinzeug im Schrüh- und Glattbrand gesintert.
Mehr: Zurück in die Zukunft – zu Besuch in der Porzellanmanufaktur Meissen >>>
Geschmacksneutral, reinigungsfreundlich, hygienisch, langlebig – mit diesen Eigenschaften hat sich Porzellan neben Glas als Material für Geschirr und Haushaltsgefäße bewährt. Seine ursprüngliche, magische Ausstrahlungskraft – erhaben und kostbar – hat es jedoch seit der industriellen Großproduktion und spätestens seit dem massenhaften Einsatz in Haushalt und Großküche nahezu verloren.
In Ansätzen spürt man sie noch bei hauch dünn gegossenem Porzellan, dessen Scherben halbtransparent, lichtdurchlässig ist. Dieser Effekt tritt besonders stark bei Bone China Porzellan auf. Dem Grundgemisch dieser Porzellansorte wird Knochenasche beigefügt, was Transparenz und Glanz des Scherbens erhöht.
In Ansätzen spürt man sie noch bei hauch dünn gegossenem Porzellan, dessen Scherben halbtransparent, lichtdurchlässig ist. Dieser Effekt tritt besonders stark bei Bone China Porzellan auf. Dem Grundgemisch dieser Porzellansorte wird Knochenasche beigefügt, was Transparenz und Glanz des Scherbens erhöht.
2. Irdengut
Diese zweite keramische Klasse nimmt den größten Raum in unseren Häusern und Wohnungen ein. Sie werden überrascht sein, was alles zum porösen Irdengut zählt!
2.1. Baukeramisches Irdengut
Der Begriff Baukeramik verrät schon alles: Bei dieser Untergruppe des Irdenguts handelt es sich um grobkeramische, hauptsächlich tonhaltige Baumaterialien wie Ziegelsteine, Klinker oder auch Dachziegel. Braunrot: So kennen wir die meisten Ziegel. Doch sie können hartgebrannt ebenso tiefdunkel-violett aus dem Ofen kommen, wie man es von den Gebäuden des 1920er Backsteinexpressionismus kennt.
Unter relativ hohen Temperaturen (über 1100-1300°C) wird das baukeramische Gemisch gebrannt und so die Porigkeit verdichtet. Anschließend kann das Material kaum noch Wasser aufnehmen. Wegen dieser Eigenschaft wurde es früher standardmäßig als Mauerwerk im Hausbau verwendet. Heute ist es wahres Wohnglück, ein frei gelegtes Ziegelmauerwerk zu haben. Der raue, strukturierte Look lockert mit seinem nostalgischen Charme den sterilen Charakter glatter,weißer Wände dezent auf.
Diese zweite keramische Klasse nimmt den größten Raum in unseren Häusern und Wohnungen ein. Sie werden überrascht sein, was alles zum porösen Irdengut zählt!
2.1. Baukeramisches Irdengut
Der Begriff Baukeramik verrät schon alles: Bei dieser Untergruppe des Irdenguts handelt es sich um grobkeramische, hauptsächlich tonhaltige Baumaterialien wie Ziegelsteine, Klinker oder auch Dachziegel. Braunrot: So kennen wir die meisten Ziegel. Doch sie können hartgebrannt ebenso tiefdunkel-violett aus dem Ofen kommen, wie man es von den Gebäuden des 1920er Backsteinexpressionismus kennt.
Unter relativ hohen Temperaturen (über 1100-1300°C) wird das baukeramische Gemisch gebrannt und so die Porigkeit verdichtet. Anschließend kann das Material kaum noch Wasser aufnehmen. Wegen dieser Eigenschaft wurde es früher standardmäßig als Mauerwerk im Hausbau verwendet. Heute ist es wahres Wohnglück, ein frei gelegtes Ziegelmauerwerk zu haben. Der raue, strukturierte Look lockert mit seinem nostalgischen Charme den sterilen Charakter glatter,weißer Wände dezent auf.
2.2. Feuerfestes Irdengut
Typisches Beispiel für die zweite Untergruppierung, das feuerfeste Idengut, ist Schamotte.
Umgangssprachlich eher als Sammelbegriff für alle feuerfesten Steine verwendet, versteht der Experte unter Schamotte ein spezielles, aus Rohton synthetisiertes, feuerfestes Material, das optisch hellgrauem Gestein oder grobkörnigem Beton gleicht. In seiner Anwendung bekommt man Schamotte selten zu Gesicht. Eher hält sich das vergleichsweise preiswerte Material versteckt: Als Ausmauerung in Kaminen, Pizzaöfen oder in Gebäudeheizungen kommt es aufgrund einer Feuerresistenz und sehr guten Fähigkeit, Wärme zu speichern, zum Einsatz.
Hier finden Sie tolle Ideen uns Designs zu freistehenden Kaminen.
https://www.houzz.de/magazin/freistehende-kamine-basics-zu-formen-einbau-und-kosten-stsetivw-vs~89685263
Typisches Beispiel für die zweite Untergruppierung, das feuerfeste Idengut, ist Schamotte.
Umgangssprachlich eher als Sammelbegriff für alle feuerfesten Steine verwendet, versteht der Experte unter Schamotte ein spezielles, aus Rohton synthetisiertes, feuerfestes Material, das optisch hellgrauem Gestein oder grobkörnigem Beton gleicht. In seiner Anwendung bekommt man Schamotte selten zu Gesicht. Eher hält sich das vergleichsweise preiswerte Material versteckt: Als Ausmauerung in Kaminen, Pizzaöfen oder in Gebäudeheizungen kommt es aufgrund einer Feuerresistenz und sehr guten Fähigkeit, Wärme zu speichern, zum Einsatz.
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2.3 Tonware
Immer etwas handwerklich grob, ockerfarben oder rotbraun: Das ist das allgemeine Bild von Tonware, die neben Porzellan wohl zu den bekanntesten und am meisten verbreiteten Keramikarten zählt. Das Grundgemisch aus Ton, Quarz und Feldspat wird meist auf der Töpferscheibe per Hand gedreht, seltener auch gegossen oder pressgeformt und anschließend bei vergleichsweise niedrigen Temperaturen von 900-1100°C gebrannt.
Da der Scherben bei diesen Brenntemperaturen nicht vollständig aussintern, also sich in seiner Protzigkeit verdichten kann, ist Tonware im unglasierten Zustand nicht wasserdicht. Die Farbigkeit des Scherbens wird mit höheren Eisenanteil intensiver rot, mit höherem Kalkanteil umso stärker gelb. Haushaltsgeschirr, Gefäße und Pflanzenkübel sind klassische Anwendungsformen für Tonware.
Immer etwas handwerklich grob, ockerfarben oder rotbraun: Das ist das allgemeine Bild von Tonware, die neben Porzellan wohl zu den bekanntesten und am meisten verbreiteten Keramikarten zählt. Das Grundgemisch aus Ton, Quarz und Feldspat wird meist auf der Töpferscheibe per Hand gedreht, seltener auch gegossen oder pressgeformt und anschließend bei vergleichsweise niedrigen Temperaturen von 900-1100°C gebrannt.
Da der Scherben bei diesen Brenntemperaturen nicht vollständig aussintern, also sich in seiner Protzigkeit verdichten kann, ist Tonware im unglasierten Zustand nicht wasserdicht. Die Farbigkeit des Scherbens wird mit höheren Eisenanteil intensiver rot, mit höherem Kalkanteil umso stärker gelb. Haushaltsgeschirr, Gefäße und Pflanzenkübel sind klassische Anwendungsformen für Tonware.
Terrakotta stellt ein klassisches Beispiel der Untergruppe unglasierter Tonwaren dar. Diese stark erdig-rotbraunen Keramiken verdanken ihren bezeichnenten Farbton dem hohen Eisenanteil im Ton-Quarz-Feldspan-Gemisch. Nur einmal bei 900-1000°C gebrannt, ist der Terrakotta-Scherben porös und daher feuchtigkeitsdurchlässig. Diese Eigenschaft findet in Pflanzgefäßen optimale Funktion. Staunässe brauchen Zimmer- und Gartenpflanzen bei Terrakottagefäßen also nicht fürchten. Damit sich keine Pfützen um die Pflanzen bilden, sollte vor allem im Innenraum ein glasierter Teller unter dem Topf nicht fehlen!
Mehr über Terrakotta im Wohnbereich >>>
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Stuck aus Keramik, nicht aus Gips? Im Südeuropäischen Raum nutze man tatsächlich Tonware als Zierelement für Decken. Der Fachmann bezeichnen diese farbig glasierten Keramiken, die noch häufiger in Form von Ziergeschirr oder Fliesenspiegel auftauchen, als Fayencen. Dabei handelt es sich technisch gesehen um geschrühte, gelbgraue bis leicht rotbraune Scherben, die zuerst zinnglasiert und anschließend mit Unterglasurfarben (Dekorfarben, die Brenntemperaturen von 1300-1400°C aushalten, oftmals Grundfarben) verziert und erneut gebrannt werden.
Bekannte Fayencen sind die in Grundfarben bunt glasierte Keramiken aus Mallorca, die sogar einen eigenen Begriff bekommen haben. Der Experte betitelt sie nach dem Namen der Insel als Majoliken. Auch Keramiken mit Delfter Blau sind typische Faycencen.
Mehr dazu: Was sind eigentlich… Delfter Fliesen?
Bekannte Fayencen sind die in Grundfarben bunt glasierte Keramiken aus Mallorca, die sogar einen eigenen Begriff bekommen haben. Der Experte betitelt sie nach dem Namen der Insel als Majoliken. Auch Keramiken mit Delfter Blau sind typische Faycencen.
Mehr dazu: Was sind eigentlich… Delfter Fliesen?
2.4 Steingut
In seiner Materialität gleicht Steingut stark der Tonware. Sein Grundgemisch setzt sich ebenso aus Ton, Quarz, Feldspat und gegebenenfalls weiteren mineralischen Partikeln zusammen. Terminologisch wird es gern mit Steinzeug verwechselt. Im Gegensatz zum Steinzeug wird Steingut mit 970-1320°C aber bei niedrigeren Temperaturen gebrannt und versintert nicht vollständig. Genauso wie Tonware – und damit im Gegensatz zu Steinzeug – ist Steingut porös im Scherben und nicht wasserdicht.
Um eine Wasserresistenz zu erzeugen wird eine dünne Glasurschicht bei nur 100°C aufgeschmolzen. In Folge der niedrigeren Glasurbrenntemperatur entstehen die für Steingut typische Haarrisse in der Glasur – der sogenannte Krakelee-Effekt. Auch wenn sich in den feinen Rissen oft Fett und andere Rückstände sammeln, wird Steingut oft für Vorratsdosen und Brotkästen verwendet.
In seiner Materialität gleicht Steingut stark der Tonware. Sein Grundgemisch setzt sich ebenso aus Ton, Quarz, Feldspat und gegebenenfalls weiteren mineralischen Partikeln zusammen. Terminologisch wird es gern mit Steinzeug verwechselt. Im Gegensatz zum Steinzeug wird Steingut mit 970-1320°C aber bei niedrigeren Temperaturen gebrannt und versintert nicht vollständig. Genauso wie Tonware – und damit im Gegensatz zu Steinzeug – ist Steingut porös im Scherben und nicht wasserdicht.
Um eine Wasserresistenz zu erzeugen wird eine dünne Glasurschicht bei nur 100°C aufgeschmolzen. In Folge der niedrigeren Glasurbrenntemperatur entstehen die für Steingut typische Haarrisse in der Glasur – der sogenannte Krakelee-Effekt. Auch wenn sich in den feinen Rissen oft Fett und andere Rückstände sammeln, wird Steingut oft für Vorratsdosen und Brotkästen verwendet.
In seine Farbigkeit schwankt Steingut zwischen Weiß (jedoch nie Reinweiß) bis Elfenbein. Aus diesem Grund hat es als Material das Badezimmer für sich erobert: Durch die niedrigen Brenntemperaturen ist Steingut in der Herstellung wesentlich kostengünstiger als Porzellan. Im Gießverfahren werden deshalb Fliesen und Sanitärprodukte (mit Ausnahme von emaillebeschichteten Badewannen und Duschtassen) aus Steingut produziert und mit weiß-opaker Glasur auf Porzellan-Optik gebracht.
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Ist das Kiefer, Birke oder Buche? 8 Holzarten im Kurzporträt
Ist das Marmor, Schiefer oder Granit? 6 Natursteine im Kurzporträt
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