Houzzbesuch: Helligkeit, Möbelmix und Kanalblick in Hamburg
Wohnen mit Urlaubs-Leichtigkeit: Ihr Zuhause komponierte eine Interior-Designerin aus effizienten Maßanfertigungen und erlesenen Möbeln
Die klaren Linien neu gebauter Wohnhäuser lassen oft den Charme gelebter Vergangenheit missen. Nicht so das Haus von Interior Designerin Nicole Lindemann und ihrer Familie. Mit einem geschickten Zusammenspiel aus rauen und glatten Oberflächen, alten und neuen Materialien sowie einem sicheren Gespür für praktische Details verwirklichte sie ihren ganz persönlichen Wohntraum. Scheinbare Gegensätze vereinte sie so harmonisch, dass starke Statements entstanden.
Auf einen Blick
Hier wohnt: Nicole Lindemann mit ihrer Familie
In: Hamburg
Auf: 200 Quadratmetern
Experte: Open Ruum – mit der Hausherrin Nicole Lindemann
Auf einen Blick
Hier wohnt: Nicole Lindemann mit ihrer Familie
In: Hamburg
Auf: 200 Quadratmetern
Experte: Open Ruum – mit der Hausherrin Nicole Lindemann
Weiter geht es in den großzügigen offenen Wohn-, Ess- und Kochbereich, der sich mit einer Fensterfront über die gesamte Breite des Hauses zum Garten hin öffnet. So sitzt man bei offenen Schiebetüren praktisch im Grünen.
Fröhlich und unbeschwert wirkt die Einrichtung des großen Raumes, der in drei Bereiche gegliedert ist. Lindemann mixte dafür Designklassiker mit Möbeln vom Flohmarkt und ergänzte die Einrichtung um einige auf Maß gefertigte Stücke vom Tischler. So wechseln sich am geschreinerten Eichentisch Klassiker von Eames mit schwarzen Drahtstühlen ab, während darunter ein online ersteigerter Kelim liegt. Vervollständigt wird der Essbereich durch drei Pendelleuchten von Tom Dixon sowie einer Anrichte aus dunkler Räuchereiche – die praktischerweise auch den Subwoofer des Fernsehers verschwinden lässt.
Hängeleuchten: Beat Shade Fat, Tall & Wide, Tom Dixon; Stühle: Eames Plastic Side Chair, Vitra; Eames Plastic Armchair, Vitra; Drahtstühle: Asiatides
Fröhlich und unbeschwert wirkt die Einrichtung des großen Raumes, der in drei Bereiche gegliedert ist. Lindemann mixte dafür Designklassiker mit Möbeln vom Flohmarkt und ergänzte die Einrichtung um einige auf Maß gefertigte Stücke vom Tischler. So wechseln sich am geschreinerten Eichentisch Klassiker von Eames mit schwarzen Drahtstühlen ab, während darunter ein online ersteigerter Kelim liegt. Vervollständigt wird der Essbereich durch drei Pendelleuchten von Tom Dixon sowie einer Anrichte aus dunkler Räuchereiche – die praktischerweise auch den Subwoofer des Fernsehers verschwinden lässt.
Hängeleuchten: Beat Shade Fat, Tall & Wide, Tom Dixon; Stühle: Eames Plastic Side Chair, Vitra; Eames Plastic Armchair, Vitra; Drahtstühle: Asiatides
Warum die Sofaecke drei Stufen höher liegt als der Essbereich? „Der Garten grenzt an einen Kanal, und durch das Podest können wir vom Sofa aus aufs Wasser gucken”, erklärt Nicole Lindemann. Zudem werden die Stufen oft als zusätzliche Sitzgelegenheit genutzt. Der Kamin trennt die beiden Bereiche voneinander ab. Lindemann ließ die Feuerstelle nach rechts hin verlängern. So entstand eine großzügige Ablage, die Platz für Feuerholz bietet und gleichzeitig die gemütliche Atmosphäre unterstützt. Für die Wand darüber fertigte der Tischler eine Schiebewand an. Je nach Position verbirgt sie den Fernseher oder das integrierte Wandregal aus Eiche. Wie für den Flurschrank wurde auch hier wieder Bauholz verwendet.
„Wir wollten eine Urlaubsatmosphäre schaffen”, so Lindemann über die Einrichtung des 33 Quadratmeter großen Raumes. Gelb, Schwarzweiß, Lila, rund und eckig – der Mix ist definitiv fröhlich! Den gelben Sessel von Knoll fand Lindemann auf einem Flohmarkt. Sie arbeitete ihn selbst auf und ließ ihn mit einem Wollstoff von Hay beziehen; auch der jetzt schwarzweiß bezogene Sessel war ein Flohmarktfund. Ein halbhoher Schrank fungiert als Raumteiler zum Flur hin.
Sofa: Mags, Hay; Kissen: Thomas I Punkt; Teppich: Flux, Kinnasand
„Wir wollten eine Urlaubsatmosphäre schaffen”, so Lindemann über die Einrichtung des 33 Quadratmeter großen Raumes. Gelb, Schwarzweiß, Lila, rund und eckig – der Mix ist definitiv fröhlich! Den gelben Sessel von Knoll fand Lindemann auf einem Flohmarkt. Sie arbeitete ihn selbst auf und ließ ihn mit einem Wollstoff von Hay beziehen; auch der jetzt schwarzweiß bezogene Sessel war ein Flohmarktfund. Ein halbhoher Schrank fungiert als Raumteiler zum Flur hin.
Sofa: Mags, Hay; Kissen: Thomas I Punkt; Teppich: Flux, Kinnasand
Zur linken Seite des Essbereichs schließt sich die offene Küche an, deren weiße Einbauelemente Nicole Lindemann vor eine türkisfarbene Wand setzte. Die Küchenschränke mit Grifffugen ließ sie allesamt vom Tischler anfertigen.
Hinter den mattweißen Fronten aus MDF verstecken sich neben Schubladen aus Eschenvollholz auch sämtliche Elektrogeräte; darunter ein 80 Zentimeter breiter Gasherd von Smeg: „Der ist vom Handling sehr einfach und außerdem leicht zu reinigen“, so Lindemann.
Hinter dem geschlossenen Feld des Regals verbirgt sich ein Dunstabzug. Hierfür ließ Lindemann erneut Bauholz verarbeiten. Zwischen Regal und Arbeitsfläche ist die Wand mit Epoxidharzlack gestrichen, der als Spritzschutz fungiert. Dieses gelungene Zusammenspiel der unterschiedlichen Oberflächenstrukturen ist es, mit dem Lindemann im ganzen Haus eine lebendige Spannung erzielt.
Arbeitsplatte: Quarzstein;
Gasherd: Marc Newson für Smeg;
Armaturen: Meta 02, Dornbracht;
Gefrierschrank: Liebherr,
alle anderen Elektrogeräte: Bosch;
Wandfarbe: Murano, Flamant; Deckenleuchte: Mey Natural, Ay Illuminate
Hinter dem geschlossenen Feld des Regals verbirgt sich ein Dunstabzug. Hierfür ließ Lindemann erneut Bauholz verarbeiten. Zwischen Regal und Arbeitsfläche ist die Wand mit Epoxidharzlack gestrichen, der als Spritzschutz fungiert. Dieses gelungene Zusammenspiel der unterschiedlichen Oberflächenstrukturen ist es, mit dem Lindemann im ganzen Haus eine lebendige Spannung erzielt.
Arbeitsplatte: Quarzstein;
Gasherd: Marc Newson für Smeg;
Armaturen: Meta 02, Dornbracht;
Gefrierschrank: Liebherr,
alle anderen Elektrogeräte: Bosch;
Wandfarbe: Murano, Flamant; Deckenleuchte: Mey Natural, Ay Illuminate
Ein Stockwerk höher befinden sich die übrigen Räume der vierköpfigen Familie. Allen voran das 14 Quadratmeter große, liebevoll eingerichtete Zimmer der Kinder. In dem von Nicole Lindemann entworfenen Abenteuerbett wird nicht nur geschlafen… denn während sich am Fußende der oberen Koje ein Kran befindet, mit dem allerlei Schätze hochgezogen und runtergelassen werden können, wurde der Platz darunter mit Latten zu einem süßen Spielhaus verkleidet. Momentan befindet sich hier noch der Einkaufsladen. Später, wenn die Kinder größer sind, kann die Holzverkleidung des Spielhauses abgenommen und die Ecke zu einer gemütlichen Sofaecke umfunktioniert werden.
Wandfarbe: Lagune, Flamant; Rattan Kinderschaukelstuhl 1301, Hansen
Wandfarbe: Lagune, Flamant; Rattan Kinderschaukelstuhl 1301, Hansen
Gleich nebenan befindet sich das Kinderbad, das trotz seiner nur fünf Quadratmeter großzügig erscheint. Der Fußboden aus Flusskieseln auf Trägermatten verbreitet Urlaubsfeeling und ist barfuß ein Erlebnis: „Wir mögen es, darauf zu stehen”, sagt Lindemann, die auch im Elternbad Kieselmatten verlegen ließ.
Durch die weiße Lasur des breiten Waschtisches scheint die Maserung des Eschenfurniers hindurch – so wirkt das Möbel lebendiger und erzeugt mit dem Kieselsteinboden einen schönen Kontrast zu den übrigen, glatten Flächen. Griffe von der Stange hätten zu diesem individuellen Bad nicht gepasst – deshalb wurde Lindemann selbst kreativ und bastelte welche aus Lederbändern. Gegenüber (im Spiegel sichtbar), befindet sich die bodengleiche Dusche mit einer Glastrennwand und fugenlos verlegten Fliesen.
Armatur: Tara, Dornbracht
Feinsteinzeug 100 mal 300 cm: Kerlite; Spiegelleuchten: Linestra, Philips
Durch die weiße Lasur des breiten Waschtisches scheint die Maserung des Eschenfurniers hindurch – so wirkt das Möbel lebendiger und erzeugt mit dem Kieselsteinboden einen schönen Kontrast zu den übrigen, glatten Flächen. Griffe von der Stange hätten zu diesem individuellen Bad nicht gepasst – deshalb wurde Lindemann selbst kreativ und bastelte welche aus Lederbändern. Gegenüber (im Spiegel sichtbar), befindet sich die bodengleiche Dusche mit einer Glastrennwand und fugenlos verlegten Fliesen.
Armatur: Tara, Dornbracht
Feinsteinzeug 100 mal 300 cm: Kerlite; Spiegelleuchten: Linestra, Philips
Auf kleinstem Raum wird in diesem Haus auch gearbeitet: mit vier auf Maß gefertigten Hängeschränken und einer raumbreiten Arbeitsfläche wird im 6 Quadratmeter kleinen Arbeitszimmer kein Zentimeter vergeudet. Die beiden Schubladencontainer ließ Lindemann wie die übrigen Möbel vom Tischler anfertigen. Dem Auge Halt gibt die lilafarbene Magnetwand aus Schichtstoff (Homapal), die in vielen Farben erhältlich ist.
Arbeitsplatte: Linoleum mit Echtholzkantenanleimer, Forbo;
Tischleuchte: Kaiser Idell
Arbeitsplatte: Linoleum mit Echtholzkantenanleimer, Forbo;
Tischleuchte: Kaiser Idell
Mit nur 14 Quadratmetern ist auch das Elternschlafzimmer nicht übermäßig großzügig, trotzdem wirkt es so durch bodentiefe Fenster und: „man fühlt sich dank der Bäume der Natur sehr nah”, so Lindemann, die den Raum bewusst spartanisch einrichtete. Auf einen Kleiderschrank konnte das Paar getrost verzichten, denn ein Ankleidezimmer zwischen Schlafzimmer und Bad bietet ausreichend Staufläche für die gesamte Garderobe.
Einzige Deko: ein zweieinhalb Meter hohes, einbetoniertes Gewächs, das asiatisch anmutet. „Das ist eine Agavenblüte. Bevor sie vergehen, bringen Agaven diese meterhohe Blüte hervor, die eigentlich grün ist. Wir haben sie auf Mallorca gefällt und hierher bringen lassen“, berichtet Lindemann.
Bodenleuchte: Muffin Wood, Brokis
Einzige Deko: ein zweieinhalb Meter hohes, einbetoniertes Gewächs, das asiatisch anmutet. „Das ist eine Agavenblüte. Bevor sie vergehen, bringen Agaven diese meterhohe Blüte hervor, die eigentlich grün ist. Wir haben sie auf Mallorca gefällt und hierher bringen lassen“, berichtet Lindemann.
Bodenleuchte: Muffin Wood, Brokis
Hinter dem Schlaf- und Ankleidezimmer liegt das Elternbad, das sich bei acht Quadratmeter Grundfläche ebenfalls großzügig gibt. Die Wanne ist zwei Meter lange, der Waschtisch Starkschnittfurnier in Eiche über einen Meter breit: „Wir haben aus dem Grundriss wirklich das Optimum rausgeholt“, so Lindemann stolz. Das mag wohl für die ganze Wohnung gelten.
Waschbecken: Vero, Toilette Starck I, beides von Duravit; Badewanne: Kaldewei; Armatur: Meta 02, Dornbracht
Weitere Projekte von Open Ruum im Experten-Profil >>>
In unserer Rubrik „Houzzbesuch“ stellen wir spannende Projekte der Houzz-Experten vor, aber auch originelle Wohnungen von Privatleuten. Ihr Projekt oder Ihr Zuhause passt perfekt? Dann schreiben Sie uns – und schicken Sie am besten ein paar Fotos mit!
Waschbecken: Vero, Toilette Starck I, beides von Duravit; Badewanne: Kaldewei; Armatur: Meta 02, Dornbracht
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Bei der Materialwahl setzte Nicole Lindemann von Open Ruum auf Bewährtes: Der Fußboden besteht aus Pandomo K2 (Ardex), einem Belag, der in sämtlichen RAL-Tönen erhältlich ist. Die versiegelte Oberfläche ist unempfindlich gegen Flüssigkeiten, weshalb er mit Vorliebe in Kinos als Bodenbelag dient.
Die Schrankwand ist ein Entwurf von Nicole Lindemann. Um eine lebendige Oberflächenstruktur zu erzielen, ließ sie das Möbelstück aus Bauholz anfertigen und anschließend deckend weiß lackieren.
Durch eine Schiebetür am Ende des Flures lässt sich im Winter der Eingangsbereich in eine Wärmeschleuse verwandeln – im Sommer bleibt die Tür aber offen.