Gartenstile kurz erklärt: Der japanische Garten
Ob Kiesgarten, Wandelgarten, Teegarten oder kleiner Innenhof: japanische Gärten sind immer Orte der Ruhe, Meditation und Besinnung
Es ist nicht nur ein Look – japanische Gärten strahlen vielmehr eine unnachahmliche Atmosphäre der Ruhe und Gelassenheit aus. Sie unterscheiden sich in Ästhetik, Formensprache und Pflanzenverwendung deutlich von den meisten westlichen Gärten. Es gibt einen klaren Gestaltungskanon – einfach einen Buddha im Garten zu platzieren hat nicht viel mit mit einem japanischen Garten zu tun, er ist dann bestenfalls asiatisch inspiriert. Wichtig ist ein Gefühl für Raum, Proportionen und Details und eine natürliche Schlichtheit. Wir stellen die vier Haupttypen japanischer Gärten sowie typische Gartenelemente und -merkmale vor.
Was ist typisch für einen japanischen Garten?
Wichtig sind Oberflächen und Strukturen, Licht und Schattenpiele, der Kontrast zwischen Natürlichem und von Menschenhand geschaffenem.
Oft wird der Garten wie in diesem Beispiel von Leonard Design Associates aus Massachusetts in verschiedene Gartenräume aufgeteilt.
Pflanzen sind wichtig, doch nicht so sehr eine prächtige Blüte – mit Ausnahme natürlich der Kirschblüte.
Wichtig sind Oberflächen und Strukturen, Licht und Schattenpiele, der Kontrast zwischen Natürlichem und von Menschenhand geschaffenem.
Oft wird der Garten wie in diesem Beispiel von Leonard Design Associates aus Massachusetts in verschiedene Gartenräume aufgeteilt.
Pflanzen sind wichtig, doch nicht so sehr eine prächtige Blüte – mit Ausnahme natürlich der Kirschblüte.
Fast immer spielt die Landschaft eine wichtige Rolle bei der Gestaltung. Ob nun eine Küsten-, Wald,- Gebirgs- oder Seenlandschaft als Vorbild dient, immer wird versucht das Wesentliche abstrahiert darzustellen. So kann eine geschnittene Kiefer mit Felsen und Farnen für eine Waldlichtung stehen. Meist wird die Umgebung durch Hecken, Zäune oder Mauern ausgeblendet – oder der Ausblick in einer sogenannten „geborgten Landschaft“ bewusst inszeniert. Die Vergangenheit wird geehrt, aber der Augenblick ist ebenso wichtig. Patina und Alterspuren werden nicht eliminiert, sondern sind Teil der Gestaltung. Moose und Flechten auf Steinen und Belägen sind erwünscht, Abnutzungserscheinungen werden gewürdigt. Ebenso wird die Magie des Augenblicks in Szene gesetzt: das Plätschern des Wassers, das Herabfallen der Blätter im Herbst, die Geräusche des Windes und das Klopfen des Bambus-Rohrs auf Stein.
Ein Wort zum Aufwand: Ein japanischer Garten ist nicht pflegeleicht. Denn was natürlich anmutet, ist stattdessen sorgfältig geplante und inszenierte Natur. Es kommt auf auf das Maß an: Nicht der perfekt sauber gerechte Garten ohne ein einziges Blatt am Boden zählt, sondern die richtige Menge an verstreuten Blättern, ein Hauch von Chaos.
Ein Wort zum Aufwand: Ein japanischer Garten ist nicht pflegeleicht. Denn was natürlich anmutet, ist stattdessen sorgfältig geplante und inszenierte Natur. Es kommt auf auf das Maß an: Nicht der perfekt sauber gerechte Garten ohne ein einziges Blatt am Boden zählt, sondern die richtige Menge an verstreuten Blättern, ein Hauch von Chaos.
4 Typen japanischer Gärten
Es gibt vier wesentliche japanische Gartentypen und natürlich auch Mischformen: den Kiesgarten, den Wandelgarten, den Teegarten und den kleinen Hofgarten.
1. Kiesgärten
Der wohl bekannteste japanische Gartenstil ist sehr reduziert. Die Kiesgärten oder auch kare-san-sui, das übersetzt “trockene Landschaft” heißt, entwickelten sich ab dem Jahr 1513. Dieser oft auch Zengarten genannte Außenbereich besteht hauptsächlich aus Kies und Steinen und verzichtet fast völlig auf Pflanzen. Der Kies steht symbolisch für Wasser, die Wellen sind durch den in Kies gerechte Formen angedeutet.
Es gibt vier wesentliche japanische Gartentypen und natürlich auch Mischformen: den Kiesgarten, den Wandelgarten, den Teegarten und den kleinen Hofgarten.
1. Kiesgärten
Der wohl bekannteste japanische Gartenstil ist sehr reduziert. Die Kiesgärten oder auch kare-san-sui, das übersetzt “trockene Landschaft” heißt, entwickelten sich ab dem Jahr 1513. Dieser oft auch Zengarten genannte Außenbereich besteht hauptsächlich aus Kies und Steinen und verzichtet fast völlig auf Pflanzen. Der Kies steht symbolisch für Wasser, die Wellen sind durch den in Kies gerechte Formen angedeutet.
Dieser Garten zählt zu den Betrachtungsgärten, weil er von der Terrasse, von drinnen oder einer bestimmten Stelle im Garten wie ein Bild betrachtet wird. Betreten wird er nur, um die Kiesfläche zu pflegen und in Mustern zu harken. Diese Gärten sind oft bei Klöstern anzufinden, wie zum Beispiel der berühmte Trockenlandschaftsgarten von Ryōan-ji in Kyoto.
2. Wandelgärten
Um 1600 entwickelte sich in Japan ein neuer Typ des Landschaftsgartens namens kaiyūshiki teien. Dieser zeichnet sich durch Teiche mit Inseln aus, zu denen man über Brücken oder Trittplatten gelangt. Die Bepflanzung ist üppig. Zu diesem Typ gehören die „Drei berühmten Gärten” Japans: Kenroku-en (in Kanazwaza), Kōraku-en (in Okayama) und Kairaku-en (in Mito)
Um 1600 entwickelte sich in Japan ein neuer Typ des Landschaftsgartens namens kaiyūshiki teien. Dieser zeichnet sich durch Teiche mit Inseln aus, zu denen man über Brücken oder Trittplatten gelangt. Die Bepflanzung ist üppig. Zu diesem Typ gehören die „Drei berühmten Gärten” Japans: Kenroku-en (in Kanazwaza), Kōraku-en (in Okayama) und Kairaku-en (in Mito)
Wandelgärten weisen eine Vielzahl an Elementen auf. In diesen findet man großzügige Teiche ebenso wie gewundene Waldbäche, Wege und Steinsetzungen. In die Gartenanlagen rund um die kaiserlichen Paläste in Kyoto wurden selbst landwirtschaftliche Flächen eingebunden.
3. Teegärten
Im Zusammenhang mit der Teezeremonie entstanden spezielle Gärten um die Teehäuser, die den Besucher auf die Teezeremonie vorbereiten sollen. Eine Bank und ein Wasserstein zum Reinigen der Hände gehören ebenso dazu wie das Eingangstor in den Garten, bei dessen Durchschreiten man alles Weltliche hinter sich lassen soll. Zäune und Pforten teilen den Garten in verschiedene Bereiche, die von außen nach innen durchschritten werden, bis man zuletzt die Teehütte erreicht. Hier lädt der Gastgeber seine Gäste zur Teezeremonie ein. Eine Bepflanzung aus dichtem Bambus oder Sträuchern unterstreicht die Ursprünglichkeit, Abgeschiedenheit und Einfachheit dieses Gartens.
Im Zusammenhang mit der Teezeremonie entstanden spezielle Gärten um die Teehäuser, die den Besucher auf die Teezeremonie vorbereiten sollen. Eine Bank und ein Wasserstein zum Reinigen der Hände gehören ebenso dazu wie das Eingangstor in den Garten, bei dessen Durchschreiten man alles Weltliche hinter sich lassen soll. Zäune und Pforten teilen den Garten in verschiedene Bereiche, die von außen nach innen durchschritten werden, bis man zuletzt die Teehütte erreicht. Hier lädt der Gastgeber seine Gäste zur Teezeremonie ein. Eine Bepflanzung aus dichtem Bambus oder Sträuchern unterstreicht die Ursprünglichkeit, Abgeschiedenheit und Einfachheit dieses Gartens.
Die Architektur der Hütte, die Tee-Utensilien, der umgebende Garten und die Zeremonie bilden zusammen ein Gesamtkunstwerk. Die Bauweise von Teehäusern (hier ein Beispiel von Saroshi Design aus Hamburg) ist meistens eine einfache Holzständerkonstruktion mit einer teilweisen Ausfachung aus Lehm. Die Materialien wirken natürlich, sind aber durchweg von sehr hoher Qualität.
Der Garten und die Architektur des Teehauses sind so auf einander abgestimmt, dass sich von innen nach außen betrachtet gerahmte Gartenausblicke ergeben.
4. Hofgärten
In japanischen Häusern beziehungsweise Grundstücken ist häufig nicht viel Platz. Doch auch auf kleinstem Raum befindet sich manchmal ein winziger Garten, der der Betrachtung und Kontemplation dient.
Das Wesentliche wird abstrahiert und reduziert abgebildet. Oft nur wenige Quadratmeter groß, wird in diesen Hofgärten eine Atmosphäre geschaffen, die die Enge des Raumes durch geschicktes Arrangieren der einzelnen Gartenelemente auflöst.
Japanischer Garten: Tausende Ideen und Bilder entdecken
In japanischen Häusern beziehungsweise Grundstücken ist häufig nicht viel Platz. Doch auch auf kleinstem Raum befindet sich manchmal ein winziger Garten, der der Betrachtung und Kontemplation dient.
Das Wesentliche wird abstrahiert und reduziert abgebildet. Oft nur wenige Quadratmeter groß, wird in diesen Hofgärten eine Atmosphäre geschaffen, die die Enge des Raumes durch geschicktes Arrangieren der einzelnen Gartenelemente auflöst.
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Typische Elemente japanischer Gartengestaltung
Ein japanischer Garten kann komplett ohne Buddhafiguren und Pagoden auskommen – jedoch nicht ohne Felsen, Formgehölze, Wasser oder durch Kies oder Splitt symbolisiertes Wasser. Steinlaternen und Wasserbecken werden nur sparsam und als Akzente eingesetzt.
Gartenelemente wie Gebäude, Tore, Wege und Zäune sollten genau geplant sein. Steinsetzungen, Kieferngestaltung und die Verlegung von Trittsteinen können dagegen oft einfacher in einem kreativen Prozess gestaltet werden. Dabei beginnt man mit dem Schwerpunkt der Gestaltung und arbeitet sich langsam vor. Der Anfang ergibt die restliche Gestaltung. Diese Arbeitsweise wird im ältesten Gartenbuch Japans beschrieben als „einer Bitte Folge leisten“. So gibt der erste, wichtigste Stein vor, wo der nächste platziert werden muss.
Ein japanischer Garten kann komplett ohne Buddhafiguren und Pagoden auskommen – jedoch nicht ohne Felsen, Formgehölze, Wasser oder durch Kies oder Splitt symbolisiertes Wasser. Steinlaternen und Wasserbecken werden nur sparsam und als Akzente eingesetzt.
Gartenelemente wie Gebäude, Tore, Wege und Zäune sollten genau geplant sein. Steinsetzungen, Kieferngestaltung und die Verlegung von Trittsteinen können dagegen oft einfacher in einem kreativen Prozess gestaltet werden. Dabei beginnt man mit dem Schwerpunkt der Gestaltung und arbeitet sich langsam vor. Der Anfang ergibt die restliche Gestaltung. Diese Arbeitsweise wird im ältesten Gartenbuch Japans beschrieben als „einer Bitte Folge leisten“. So gibt der erste, wichtigste Stein vor, wo der nächste platziert werden muss.
Felsen sind essentieller Bestandteil japanischen Gartendesigns – für Steinsetzungen, als Trittsteine, Brücken und in Kombination mit Wasser. Für Steinsetzungen bieten sich Felsen mit schöner Form, Farbe und Maserung in unterschiedlichen Größen an. Für Trittsteine nimmt man am besten Findlinge mit ebener Oberfläche und einem Durchmesser von mindestens 30 Zentimetern. Für Brücken oder Bänke eignen sich schmale, lange Steine mit ebener Oberfläche. Meist wird nur eine Steinart wie beispielsweise Granit, Sandstein oder auch Basalt verwendet, damit sich einheitliches, natürliches Bild ergibt.
Die hier im Bild zu sehenden blühenden Azaleen sind weniger typisch für einen originalen japanischen Garten, doch dazu später mehr.
Die hier im Bild zu sehenden blühenden Azaleen sind weniger typisch für einen originalen japanischen Garten, doch dazu später mehr.
Im japanischen Garten wechseln sich Flächen mit unterschiedlicher Oberfläche und Textur ab. Splitt und Riesel kontrastieren mit grobem Schotter und Kies kontrastieren mit grünem, saftigem Moos und flachen Bodendeckern. Die monochromen Flächen gleichen die Gesamtgestaltung aus und vermitteln Ruhe und Großzügigkeit.
Wichtig für den Teegarten, aber auch in den anderen Gartentypen zu finden, ist eine Wasserschale, um sich vor der Teezeremonie zu reinigen. Oft wird das Wasser über ein Bambusrohr zugeleitet und fließt in eine Schale, ein Steinbecken oder einfach auf einen bemoosten Stein. Das ganze sollte möglichst einfach gehalten sein – so als ob man eine Quelle in den Bergen anzapft. Das Wasserbecken steht selten alleine, sondern ist oft in ein Arrangement aus Felsen und Trittsteinen eingebunden. Das sogenannte Tsukubai dient zur Reinigung von Hand und Mund und gleichzeitig als Symbol für die geistige Reinigung. Heute sind Wasserbecken allerdings oft auch rein dekorativ.
Typisch für die japanische Gartengestaltung sind auch Trittplatten, die direkt im Kies oder wie hier in der Bepflanzung liegen. Ein solcher Weg fördert die Achtsamkeit, denn der Garten lässt sich nur achtsamen Fußes durchqueren. Wege sind in Japan nicht nur Mittel zum Zweck, das heißt, um von A nach B zu gelangen, sondern leiten bewusst die Wahrnehmung des Besuchers.
Das sogenannte nobedan ist gepflastertes Wegstück. In Japan findet man es in vielen Gärten und in vielen verschiedenen Ausführungen als Weg zum Haus, für Gartenwege, vor Wartebänken und als Schmuckelement. Es gibt unendliche Variationen in Form und Material: Leistensteine, polygonale und rechtwinklige Platten, Kiesel und unbehauene Natursteinplatten. Besonders spannend wirken Materialkombinationen aus natürlich geformten Steinen und rechteckigen Platten.
Ähnlich wie die Wege sind auch die Zäune in den unterschiedlichsten Varianten anzutreffen. Der yotsume-gaki, der einfache Bambuszaun, verwendet das Naturmaterial in unterschiedlichen Stärken. Dieser Zaun, der oft mit Zierknoten versehen ist, gliedert und schmückt den Garten.
Steinlaternen setzen Akzente im japanischen Garten, besonders in der Kombination mit schirmförmigen Gehölzen. Ursprünglich dienten die steinernen Lampen der Beleuchtung.
Welche Pflanzen passen in einen japanischen Garten?
Die Kirschblüte sakura wird in Japan ganz besonders gefeiert. Freunde, Familien und Arbeitskollegen treffen sich unter der Blütenpracht in öffentlichen Parks, um die Blüten zu betrachten (hanami) Ihre Schönheit und Vergänglichkeit stehen dabei im Mittelpunkt.
Lernen von Hanami – wir schwelgen in der Schönheit der Obstblüte
Die Kirschblüte sakura wird in Japan ganz besonders gefeiert. Freunde, Familien und Arbeitskollegen treffen sich unter der Blütenpracht in öffentlichen Parks, um die Blüten zu betrachten (hanami) Ihre Schönheit und Vergänglichkeit stehen dabei im Mittelpunkt.
Lernen von Hanami – wir schwelgen in der Schönheit der Obstblüte
Für den japanischen Garten werden gerne natürlich wirkende Pflanzen gewählt. Statt auf hochgezüchtete Prachtstauden fällt die Wahl oft auf Pflanzen mit lockerem Wuchs und zierlicher Blüte wie beispielsweise Akelei, Elfenblume, Salomonsiegel, Prachtkerze Gaura lindheimeri oder einige Glockenblumen. Stauden wie Wiesen-Iris Iris sibirica werden nicht von bunten Sommerblumen begleitet, sondern stehen wie hier in einem Projekt von Beate Schröder als einzelner Blüh-Akzent im Gartenjahr.
Immergrüne wie Kiefern, Azaleen, Rhododendren und niedrige Bambussorten strukturieren den Garten auch im Winter. Im japanischen Garten dominieren die Grüntöne – durch Formgehölze und auch durch üppige Verwendung von Gräsern, Farnen, Moosen und Blattschmuckstauden wie Hosta. Die bei uns meist wegen ihrer auffälligen Blüte gepflanzten Rhododendren und Azaleen werden in Japan als Formgehölze zugeschnitten und damit die meisten Blütenknospen entfernt.
Besonderes Augenmerk wird auf die Herbstfärbung gelegt. Unübertroffen: Japanischer Ahorn.
Bei aller Optik sollte man darauf achten, dass die gewünschten Pflanzen und Standortbedingungen zusammen passen. Oft mögen Pflanzen aus dem Land der aufgehenden Sonne humusreiche, frische Böden, die vom pH-Wert eher sauer bis neutral sind – in einigen Gegenden Norddeutschlands kein Problem, in der Münchner Schotterebene aber schon. Damit man auch auf Dauer Freude an seinen Pflanzen hat, hilft Bodenaustausch oder Beschränkung der Sortenauswahl auf Pflanzen, die den Standort mögen.
Bei aller Optik sollte man darauf achten, dass die gewünschten Pflanzen und Standortbedingungen zusammen passen. Oft mögen Pflanzen aus dem Land der aufgehenden Sonne humusreiche, frische Böden, die vom pH-Wert eher sauer bis neutral sind – in einigen Gegenden Norddeutschlands kein Problem, in der Münchner Schotterebene aber schon. Damit man auch auf Dauer Freude an seinen Pflanzen hat, hilft Bodenaustausch oder Beschränkung der Sortenauswahl auf Pflanzen, die den Standort mögen.
Die japanische Kunst alles Überflüssige wegzulassen und Liebe zum Detail beeinflussten viele westliche Designer und Stilrichtungen wie den Minimalismus. In zeitgenössischen Gärten kann dieser Mix eine glückliche Liaison eingehen, wie in diesem von Annie Pearce gestalten Beispiel in London. Unterschiedliche Beläge und eine flächige Bepflanzung aus Gräsern und Immergrünen wie Kirschlorbeer und Buchs verbinden sich hier zu einem modernen, asiatisch inspirierten Garten.
Manche westlichen Gärten nehmen sich einzelne japanische Elemente und setzen sie in Szene. Dieser exponierte Teepavillon in Denver wurde von Marpa Design um eine üppige Bepflanzung aus Frühjahrsblühern sowie einen zentralen Brunnen ergänzt.
Natürlich kann man sich die Frage stellen, ob japanisches Design in westlichen Ländern etwas zu suchen hat und wenn ja, wie detailgetreu der Garten zu sein hat. Weiten Kiesflächen oder plakativen Buddhafiguren fehlt hierzulande oft leider die subtile Magie original japanischer Gestaltung. Es gibt jedoch auch in Deutschland gelungene Beispiele, die öffentlich zugänglich sind: In Kaiserslautern, Augsburg oder den Gärten der Welt in Berlin kann man beispielsweise japanische Gärten bewundern.
Im Bild: Teehaus des Architekten Terunobu Fujimori, inmitten von Kirschblüten auf dem Gelände des Kiyoharu Shirakaba Museum in Hokuto, Japan
Im Bild: Teehaus des Architekten Terunobu Fujimori, inmitten von Kirschblüten auf dem Gelände des Kiyoharu Shirakaba Museum in Hokuto, Japan
Was man nicht vergessen sollte: auch in den Gärten auf den japanischen Inseln ist die Zeit nicht stehen geblieben. Ein Land, das sich der Popkultur so nachhaltig verschrieben hat wie Japan, baut auch zeitgemäße Gärten, in denen die Tradition nur noch als Zitat auftaucht – wie in diesem beeindruckenden Architekturprojekt von Bandesign in Gifu auf der Hauptinsel Honshū.
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Die japanische Gartenkunst gehört zu den ältesten der Welt. Sie beginnt schon im ersten Jahrhundert nach Christus und geht dabei noch auf chinesische und koreanische Vorbilder zurück. Mit dem Garten wird in Japan oft eine real existierende Landschaft imitiert und auf das Wesentliche reduziert abgebildet.
Buddhismus, Konfuzianismus und Shintoismus prägten die japanische Gesellschaft und ihre Gärten. Besonders die Tiefe und Reife der japanischen Ästhetik spiegelt sich in der fernöstlichen Gartenkunst. So gibt es in der japanischen Sprache sehr viele Worte für unterschiedliche Arten von Schönheit.
Die asiatischen Kunstwerke haben auch im Westen viele Bewunderer. Nicht nur Gärten, sondern japanische Gestaltungsprinzipien allgemein haben im westlichen Design ihre Spuren hinterlassen, im Jugendstil ebenso wie im Minimalismus.