Houzzbesuch: Praktisches 28qm-Apartment in Berlin
Ausgestattet mit dem Notwendigen. Renoviert mit viel Sinn für Architektur. Bewohnt von einem, der das schätzt.
In einem Gründerzeithaus von 1870 stand die Renovierung einer Wohnung im Hochparterre an – und der Eigentümer wollte die Gelegenheit nutzen, aus ihr zwei kleine Apartments zu machen. Mit der Planung und Umsetzung beauftragte er Jan Rösler Architekten, die schon die Renovierung einiger anderer Wohnungen im selben Gebäude in Berlin-Kreuzberg erfolgreich übernommen und mit der eigenen Baufirma ausgeführt hatten. Die eine Hälfte des Umbaus ist schon fertig und bewohnt – von einem Architekten, der den nüchternen, eleganten Ansatz der Gestaltung des Apartments zu schätzen weiß. Auf nur achtundzwanzig Quadratmetern gibt es hier alles, was eine Großstadtwohnung braucht.
Durch eine zweite Tür ist der Flur vom Wohnraum getrennt. So wirkt er wie eine akustische Schleuse, die den Lärm des Treppenhauses fernhält. Zudem ist durch diesen kleinen Vorraum der eigentliche Wohnraum nicht schon beim Öffnen der Wohnungstür vom Hausflur aus sichtbar. Ein wichtiges Detail.
Denn gleich hinter dem Eingangsflur liegt der Schlafbereich. Eigentlich hatten die Architekten hier eine Schlafcouch vorgesehen, um ein wenig mehr Raum zu schaffen. Doch der Mieter wollte lieber ein richtiges Bett. „Er hat uns aber gefragt, ob das Modell, das er sich ausgesucht hatte, auch in unser Wohnraumkonzept passen würde“, freut sich Rösler über die Umsicht seines Berufskollegen. Jetzt steht ein Bett mit einem leichten, schlichten Metallgestell im Schlafbereich. Der ist nur durch eine Wandscheibe vom restlichen Wohnbereich getrennt. „Wir haben hier die originale Wand zwischen den beiden ehemaligen Zimmern stehen lassen, umgebaut und abgestützt“, erklärt Rösler. Jetzt ist die Wand eher ein deckenhoher Raumteiler, der links und rechts umgangen werden kann. Er wurde wie die Rückwand des Schlafbereichs, die Fensternischen und die Decke glatt gespachtelt, die Ecken scharfkantig abgezogen und mit einer ökologischen Farbe weiß gestrichen.
Denn gleich hinter dem Eingangsflur liegt der Schlafbereich. Eigentlich hatten die Architekten hier eine Schlafcouch vorgesehen, um ein wenig mehr Raum zu schaffen. Doch der Mieter wollte lieber ein richtiges Bett. „Er hat uns aber gefragt, ob das Modell, das er sich ausgesucht hatte, auch in unser Wohnraumkonzept passen würde“, freut sich Rösler über die Umsicht seines Berufskollegen. Jetzt steht ein Bett mit einem leichten, schlichten Metallgestell im Schlafbereich. Der ist nur durch eine Wandscheibe vom restlichen Wohnbereich getrennt. „Wir haben hier die originale Wand zwischen den beiden ehemaligen Zimmern stehen lassen, umgebaut und abgestützt“, erklärt Rösler. Jetzt ist die Wand eher ein deckenhoher Raumteiler, der links und rechts umgangen werden kann. Er wurde wie die Rückwand des Schlafbereichs, die Fensternischen und die Decke glatt gespachtelt, die Ecken scharfkantig abgezogen und mit einer ökologischen Farbe weiß gestrichen.
Für Licht sorgen eine Stehleuchte und schlichte, mittig in den Räumen platzierte Keramikfassungen mit weißen Leuchtkörpern. Und obwohl die Wohnung im Hochparterre liegt, fällt viel Tageslicht durch die großen Fenster. In den beiden Fensternischen im Wohnbereich sind die Radiatoren der Zentralheizung untergebracht. Das Fenster des Schlafbereichs hat einen breiten Sims, geeignet als Sitzplatz. Wenn Ausblick oder Einblick zu viel werden, lässt sich der bodenlange Vorhang über die ganze Fensterfront zuziehen.
Im Kontrast zu den weißen Wänden und Vorhängen steht der dunkle Fußboden. „Auf dem alten Dielenboden lagen Spanplatten, PVC und Laminat. Da war nichts mehr zu retten“, beschreibt Rösler. Also hat er den gesamten Boden mitsamt der Schüttung entfernen lassen. Den neuen Fußbodenaufbau hat er dazu genutzt, zwischen den Deckenbalken die Wasserleitungen zu verlegen. Die abschließende Schicht ist ein Spachtelestrich, der den gesamten Fußboden des Apartments naht- und schwellenlos bedeckt. Eine Sockelleiste gibt es nicht, die Schlieren im aufpolierten Boden sind gewollt.
Im Kontrast zu den weißen Wänden und Vorhängen steht der dunkle Fußboden. „Auf dem alten Dielenboden lagen Spanplatten, PVC und Laminat. Da war nichts mehr zu retten“, beschreibt Rösler. Also hat er den gesamten Boden mitsamt der Schüttung entfernen lassen. Den neuen Fußbodenaufbau hat er dazu genutzt, zwischen den Deckenbalken die Wasserleitungen zu verlegen. Die abschließende Schicht ist ein Spachtelestrich, der den gesamten Fußboden des Apartments naht- und schwellenlos bedeckt. Eine Sockelleiste gibt es nicht, die Schlieren im aufpolierten Boden sind gewollt.
Eine Wand des Apartments fällt aus dem Schwarz-Weiß-Konzept: die grüne Rückwand im Wohnbereich. Sie ist ein Original: „Wir haben die Wand mit dieser Farbe so vorgefunden, versteckt unter Schichten von Tapeten“, erinnert sich Rösler. Er hat das Potenzial dieses Fundes erkannt. Die Wand wurde gesäubert, gereinigt und, wo nötig, restauriert. „Wir haben die Farbe mit Kaseintiefengrund fixiert. Dadurch kommt die Farbe noch etwas intensiver heraus“, so Rösler. „Die Stromleitungen, die eigentlich unter Putz in dieser Wand verlaufen sollten, haben wir kurzerhand über den Fußboden geführt.“
Den Küchenblock hat Rösler entworfen. Gefertigt hat ihn, wie alle anderen Einbauten auch, die betriebseigene Tischlerei – aus lackierten MDF-Platten. Ist die Klappe zu, fällt der Block nicht als Küche auf. Er wirkt dann eher wie ein Sideboard. Dennoch ist hier die Grundausstattung einer einfachen Küche mit Spüle, Kochplatte und Kühlschrank untergebracht, ergänzt durch eine eingebaute Waschmaschine.
Unauffällig ist auch die Schrankwand, die sich über die Längsseite des Apartments zieht und die beiden Wohnbereiche verbindet. Hinter sieben deckenhohen Schranktüren verbirgt sich Stauraum für Geschirr, Haushaltsgeräte, Kleidung und bei Bedarf auch Bücher. „Es hat sich einfach angeboten, die gesamte Wand als Stauraumelement zu nutzen. Es gibt ansonsten nur wenige Möbel“, erläutert Rösler. Außer Küchenzeile und Bett gibt es nur noch zwei Sessel und einen Beistelltisch. Auch der Mieter hat dieser reduzierten Ausstattung nichts hinzugefügt.
In die Schrankwand mit ihren weiß lackierten, rund sechzig Zentimeter breiten Türen aus MDF-Platten sind auch die Tür zum Flur sowie die zum Bad integriert. Sie fallen kaum auf, sind aber mit achtzig Zentimetern etwas breiter. „Wir haben die Türen in Leichtholzbauweise erstellt. Sie haben in der Schrankwand versteckte Zargen“, so Rösler. Alle Türen lassen sich einfach mit einem Push-to-open-Mechanismus öffnen und sind mit Magneten gegen Aufspringen gesichert.
Das Einbaumöbel trennt einen kleinen Teil des Apartments ab, der früher zu den Zimmern gehört hatte. Dahinter liegt nicht nur der Flur, sondern auch das Bad.
Das Einbaumöbel trennt einen kleinen Teil des Apartments ab, der früher zu den Zimmern gehört hatte. Dahinter liegt nicht nur der Flur, sondern auch das Bad.
Im Bad hat Rösler die Wand freigelegt. Die gut erhaltene Backsteinmauer dient jetzt auch dazu, die im Bad entstehende Feuchtigkeit aufzunehmen. Aus diesem Grund hat der Architekt auch Lehmplatten an der Decke anbringen lassen. „In diesem Bad beschlagen die Spiegel nicht. Da müssen schon fünf Leute hintereinander sehr lange heiß duschen“, so Rösler. Zu dieser natürlichen Feuchtigkeitsregulierung gibt es zusätzlich eine mechanische Lüftung. Doch die dient nur als Reserve, wie der Architekt betont.
Die Backsteinwand ist auch eine Referenz an das Bestandsgebäude. Hier wird die Substanz sichtbar und ein Stück weit auch der ehemalige Grundriss: Die Toilette ist in einem Bogen untergebracht, in dem sich früher eine Durchgangstür zu den Zimmern befand, die heute zu der anderen Wohnung gehören.
Die Backsteinwand ist auch eine Referenz an das Bestandsgebäude. Hier wird die Substanz sichtbar und ein Stück weit auch der ehemalige Grundriss: Die Toilette ist in einem Bogen untergebracht, in dem sich früher eine Durchgangstür zu den Zimmern befand, die heute zu der anderen Wohnung gehören.
Gegenüber dem Waschbecken befindet sich die Dusche. Sie wirkt wie eine eingebaute Kiste, die an Boden, Wänden und Decke gefliest ist und sich nahtlos in den Raum zwischen Ziegelmauer und Schrankrückwand einfügt. Die Dusche braucht mit ihrer Tiefe von einem Meter achtzig keinen Vorhang als Spritzschutz. Die dunklen Mosaikfliesen nehmen die Farbe des Fußbodens perfekt auf. „Es waren viele Überlegungen notwendig, um Details wie diese zu berücksichtigen und umzusetzen“, sagt Rösler.
IM ÜBERBLICK
Auf dem Grundriss ist gut zu sehen, wie die Schrankwand der eigentlichen Wand vorgesetzt ist und dadurch Raum für Bad und Flur schafft. Die Wand zwischen Schlafbereich und Wohnbereich ist Altbestand, wurde aber gefestigt und mit zwei Durchbrüchen versehen.
Wohnen auf kleinem Raum – mehr Houzzbesuche in kleinen Wohnungen und Mini-Häusern
Auf dem Grundriss ist gut zu sehen, wie die Schrankwand der eigentlichen Wand vorgesetzt ist und dadurch Raum für Bad und Flur schafft. Die Wand zwischen Schlafbereich und Wohnbereich ist Altbestand, wurde aber gefestigt und mit zwei Durchbrüchen versehen.
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Hier wohnt: ein Architekt zur Miete
Auf: 28 Quadratmetern
In: Berlin-Kreuzberg
Planung und Umsetzung: Jan Rösler Architekten und Jan Rösler Bauausführung
„Wir haben das Apartment für einen fiktiven Bewohner entwickelt. In unserer Vorstellung sollte es jemand sein, der außer dem morgendlichen Kaffee wenig kocht und auch sonst zu Hause eher selten Gäste bewirtet“, erzählt Jan Rösler, Inhaber des gleichnamigen Architekturbüros. Den neuen Mieter, der erst nach der Fertigstellung gefunden wurde, nennt er einen Glücksfall. Selbst auch Architekt, bringt er Verständnis für die Wirkung der Räume mit und auch einen gewissen pfleglichen Umgang.
Zufälle wie diese haben das Projekt von Anfang an begleitet. „Bei Renovierungen ist es wichtig, darauf zu reagieren, was der Bestand auch mal überraschend preisgibt“, sagt Rösler. Gleich am Eingang zum Apartment wird dies augenfällig. Der Eingang der ursprünglichen Wohnung wurde der anderen Wohnungshälfte zugeschlagen. So musste eine Möglichkeit gefunden werden, direkt vom Treppenabsatz in das Apartment zu gelangen. Erst beim Umbau wurde eine Öffnung sichtbar, an der früher schon einmal ein Zugang zu der Wohnung bestanden hatte. „In so einem Fall nehmen wir die Situation wie sie ist. Es hat sich einfach angeboten, genau hier den Eingang zu setzen“, so Rösler. Hinter der Wohnungstür liegt jetzt ein kleiner Flur, in dem links Sicherungskasten und Zähler untergebracht sind und rechts eine kleine Garderobe.