Houzzbesuch
117 qm Wohnen und Arbeiten in einer Münchener Altbauwohnung
Design-Klassiker und Erinnerungen aus früheren Reisen entführen in vergangene Zeiten und ferne Länder
Als die Interior Designerin Gabi Risse von Düsseldorf nach München zog, wollte sie sich vergrößern. Sie ließ ihre Zweizimmerwohnung hinter sich und fand ihr neues Zuhause in Bogenhausen, welches mit nun 117 Quadratmetern und viereinhalb Zimmern doppelt so groß ist. Damit war ein wichtiges Kriterium erfüllt, denn ein Grund für den Umzug war die Notwendigkeit, sich endlich ein Homeoffice einrichten zu können.
Grundriss
Ausgangspunkt. Mit ihrer neuen Wohnung machte die Expertin einen echten Glücksgriff: „Es handelt sich um eine schöne Altbauwohnung mit drei Meter hohen Decken, Fischgrätparkett und schönen alten Art-Déco-Türen“, so Gabi Risse. Dennoch gab es viel zu tun: Küche, Bäder und Elektrik waren veraltet und auch die Raufasertapeten waren der Interior Designerin natürlich ein Dorn im Auge. Da es sich jedoch um eine Mietwohnung handelt, begnügte sie sich vorerst an den meisten Stellen mit einem neuen Anstrich und das Projekt Küche wurde in die Zukunft verlegt.
Ausgangspunkt. Mit ihrer neuen Wohnung machte die Expertin einen echten Glücksgriff: „Es handelt sich um eine schöne Altbauwohnung mit drei Meter hohen Decken, Fischgrätparkett und schönen alten Art-Déco-Türen“, so Gabi Risse. Dennoch gab es viel zu tun: Küche, Bäder und Elektrik waren veraltet und auch die Raufasertapeten waren der Interior Designerin natürlich ein Dorn im Auge. Da es sich jedoch um eine Mietwohnung handelt, begnügte sie sich vorerst an den meisten Stellen mit einem neuen Anstrich und das Projekt Küche wurde in die Zukunft verlegt.
Neuanfang. „Die Herausforderung war es, die Wohnung von Grund auf neu einzurichten, da mir meine alten Möbel einfach nicht mehr gefielen und ich so kaum welche mitbrachte“, so Risse. Abgesehen von wenigen Einzelstücken, ließ die Expertin ihre frühere Einrichtung hinter sich. Den großen Esstisch mit den passenden Stühlen aus den Sechziger-/ Anfang Siebzigerjahren konnte sie von ihren Eltern übernehmen.
Die ursprünglich orangefarbenen Polster ließ sie neu beziehen und das Holz weiß lackieren. Da es sich um ihr eigenes Projekt handelte, nahm sie sich Zeit für den Prozess der Neugestaltung und in diesem Sinne auch der Selbstverwirklichung, denn: „Die eigene Wohnung richtet man nicht von heute auf morgen ein.“
Erinnerungen. So kommen unter diesem Dach in München viele gesammelte Stücke von verschiedenen Orten und aus unterschiedlichen Zeiten zusammen. War das so geplant? „Auf jeden Fall habe ich eine Vorliebe für einen ausgewogenen Stilmix. Damals hat mich die spanische AD (Anm. d. Red. Zeitschrift für Inneneinrichtung und Design) sehr inspiriert“, sagt die Expertin. Und so kombinierte sie verschiedene Möbel und Accessoires sehr frei nach eigenem Geschmack, experimentierte dabei auch und änderte manchmal mehrmals Anordnung und Zusammenstellung.
Medea Stuhl von Vittorio Nobili für Fratelli Tagliabue, 1950er-Jahre
Stilikonen. Die Wohnung ist gespickt mit Designklassikern. Das bekannte Stuhlmodell „Medea“ kombiniert die Expertin mit einem kleinformatigen Werk des russischen Künstlers Maksim Mamsikov, welches Risse auf der Kunstmesse Art Cologne erwarb.
Stilikonen. Die Wohnung ist gespickt mit Designklassikern. Das bekannte Stuhlmodell „Medea“ kombiniert die Expertin mit einem kleinformatigen Werk des russischen Künstlers Maksim Mamsikov, welches Risse auf der Kunstmesse Art Cologne erwarb.
Insbesondere bei Bett und Sofa setzte die Expertin auf hohe Qualität und exklusives Design, sodass hier keine Kosten gescheut wurden. Davon zeugt das Polstermöbel des italienischen Herstellers Minotti im Wohnzimmer. Einige der weiteren Hingucker stammen von früheren Reisen. So entdeckte die Interior Designerin die zwei Cocktailsessel in Montreal in einem Antiquitätenladen.
Eames Chair „Soft Pad“ von Vitra
Insgesamt kaufte die Interior Designerin viele Einzelstücke über Ebay. So auch der 70er-Schreibtisch für das lang ersehnte Homeoffice und viele Lampenfüße in der Wohnung. Das Bild an der Wand ist eine selbst angefertigte Malerei als Hommage an den bereits verstorbenen italienischen Künstler Alighiero Boetti, der für Stickereien in diesem Stil bekannt ist. Die Buchstaben setzen sich zu den Worten „Order“ und „Disorder“ zusammen.
Insgesamt kaufte die Interior Designerin viele Einzelstücke über Ebay. So auch der 70er-Schreibtisch für das lang ersehnte Homeoffice und viele Lampenfüße in der Wohnung. Das Bild an der Wand ist eine selbst angefertigte Malerei als Hommage an den bereits verstorbenen italienischen Künstler Alighiero Boetti, der für Stickereien in diesem Stil bekannt ist. Die Buchstaben setzen sich zu den Worten „Order“ und „Disorder“ zusammen.
Balance. Und was ist mit Farbe? „Farbe setze ich nur begrenzt und dafür gezielt ein. Besonders bei Dekoartikeln, die sich dann auch wieder austauschen lassen. Es soll natürlich gemütlich sein, aber dabei nicht überladen, sondern eher gleichzeitig noch reduziert“, so Risse.
Und wieder ein alter Bekannter: Der Cherner Arm Chair in Nussbaum neben der Kommode reiht sich in die feine Auswahl prominenter Möbel ein. Dazu der außergewöhnliche Wohnzimmersessel, der sich aus vier runden Polstern zusammensetzt. Er stammt von einem Händler in Marokko und ist leider nicht so bequem, wie er aussieht und ist mehr Objekt als Sitzmöbel. Seit dem Einzug ist nun schon einige Zeit vergangen, aber: „Ich fühle mich hier immer noch sehr wohl“, sagt die Expertin, „aber ich möchte jetzt ein paar Veränderungen vornehmen und mit der Renovierung der Küche anfangen.“
Hier wohnt: die Interior Designerin selbst
In: München, Bogenhausen
Auf: 117 m²
Budget: etwa 40.000 Euro ohne Küche
Expertise von: Gabi Risse von Gabi Risse Interiors
Fotos von Jörg Fischer