5 Gründe, aus denen deutsche Küchenhersteller erfolgreich sind
So viel ist klar: Die Branche ist stark, auch weltweit sind Küchen deutscher Hersteller ziemlich beliebt. Aber worin gründet ihr guter Ruf?
Karen Bofinger
2. Juli 2016
Wie viele deutsche Küchenmarken fallen Ihnen ein? Ich wette, es sind einige. Die Dominanz der Deutschen im europäischen Küchenmarkt scheint unbestreitbar, aber auch Märkte wie die USA oder Asien werden zunehmend erobert. Doch wie kommt es, dass deutsche Küchenhersteller so einen guten Ruf haben? Wir haben nachgefragt – und 5 Aspekte identifiziert, die den Ausschlag geben.
Meilensteine gab es immer wieder. So stellte etwa SieMatic 1960 die allererste Küche mit integrierter Griffleiste vor (im Bild). Entwicklungen wie diese prägten weltweit das Erscheinungsbild der modernen Einbauküche.
Im Bild: SieMatic Küche, Deutschland
Familienwerte
Langjährigkeit ist wichtig. Aber mit ihr formen sich auch feste Werte. Hinzu kommt eine Besonderheit: Viele der großen deutschen Küchenhersteller sind bis heute familiengeführt. Ulrich Siekmann, geschäftsführender Gesellschafter von SieMatic in dritter Generation: „Ich will nicht sagen, dass große Konzerne per se schlecht agieren, das wäre vermessen. Ich glaube aber, dass Familienunternehmen eine besondere Kultur haben, die in Verbindung mit einem stark von kleinen Familienunternehmen geprägten Absatzmarkt – also den Fachhändlern – wunderbar funktioniert.“
In Familienunternehmen gibt es eine besondere Verbindlichkeit, während in managementgeführten Unternehmen die Marschrichtung zuweilen schneller wechseln kann. „In unserer Familie kommt die Firma an erster Stelle“, so Ulrich Siekmann. „Und es geht vor allem um die Langfristigkeit. Man nimmt unter Umständen auch einmal kurzfristig etwas auf sich, um das Unternehmen in die nächste Generation weiterreichen zu können.“
Familienwerte
Langjährigkeit ist wichtig. Aber mit ihr formen sich auch feste Werte. Hinzu kommt eine Besonderheit: Viele der großen deutschen Küchenhersteller sind bis heute familiengeführt. Ulrich Siekmann, geschäftsführender Gesellschafter von SieMatic in dritter Generation: „Ich will nicht sagen, dass große Konzerne per se schlecht agieren, das wäre vermessen. Ich glaube aber, dass Familienunternehmen eine besondere Kultur haben, die in Verbindung mit einem stark von kleinen Familienunternehmen geprägten Absatzmarkt – also den Fachhändlern – wunderbar funktioniert.“
In Familienunternehmen gibt es eine besondere Verbindlichkeit, während in managementgeführten Unternehmen die Marschrichtung zuweilen schneller wechseln kann. „In unserer Familie kommt die Firma an erster Stelle“, so Ulrich Siekmann. „Und es geht vor allem um die Langfristigkeit. Man nimmt unter Umständen auch einmal kurzfristig etwas auf sich, um das Unternehmen in die nächste Generation weiterreichen zu können.“
Im Bild: Häcker Küche, Palm Jumeirah, Dubai
2. Made in Germany hat weltweit einen guten Ruf
Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Der frühe Vogel fängt den Wurm. Und wer zuerst exportiert, hat gute Chancen, Platzhirsch zu werden. Die Keimzelle des Welterfolgs deutscher Küchen liegt in den Fünfziger- und Sechzigerjahren – der Zeit des Wirtschaftswunders. In eben dieser Zeit fingen die meisten deutschen Küchenhersteller an, zu exportieren. Starke Märkte sind traditionell Niederlande, Belgien, Schweiz, Österreich, Frankreich und Großbritannien, gefolgt von China, den USA und Russland; wobei die Hersteller in der Regel in 50 bis über 60 Ländern aktiv sind; mit Exportquoten zwischen etwa 40 (bei Häcker Küchen) bis zu knapp 80 Prozent (bei Bulthaup).
Zugute kommt der Branche dabei die breite Aufstellung der verschiedenen Marken – vom guten Mittelfeld bis hin zu exklusiven Küchen, die sechsstellige Beträge kosten; während zum Beispiel aus Italien eher teure High-End Marken mit kleinerem Verkaufsvolumen weltbekannt sind.
Fun Fact: Sogar im Apostolischen Palast des Papstes im Vatikan wurde keine italienische, sondern eine deutsche Küche eingebaut – von SieMatic.
2. Made in Germany hat weltweit einen guten Ruf
Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Der frühe Vogel fängt den Wurm. Und wer zuerst exportiert, hat gute Chancen, Platzhirsch zu werden. Die Keimzelle des Welterfolgs deutscher Küchen liegt in den Fünfziger- und Sechzigerjahren – der Zeit des Wirtschaftswunders. In eben dieser Zeit fingen die meisten deutschen Küchenhersteller an, zu exportieren. Starke Märkte sind traditionell Niederlande, Belgien, Schweiz, Österreich, Frankreich und Großbritannien, gefolgt von China, den USA und Russland; wobei die Hersteller in der Regel in 50 bis über 60 Ländern aktiv sind; mit Exportquoten zwischen etwa 40 (bei Häcker Küchen) bis zu knapp 80 Prozent (bei Bulthaup).
Zugute kommt der Branche dabei die breite Aufstellung der verschiedenen Marken – vom guten Mittelfeld bis hin zu exklusiven Küchen, die sechsstellige Beträge kosten; während zum Beispiel aus Italien eher teure High-End Marken mit kleinerem Verkaufsvolumen weltbekannt sind.
Fun Fact: Sogar im Apostolischen Palast des Papstes im Vatikan wurde keine italienische, sondern eine deutsche Küche eingebaut – von SieMatic.
Im Bild: Leicht-Küche in Großbritannien
Von den USA bis Australien, von den Niederlanden bis Großbritannien gibt es zahlreiche Küchenstudios, die sich auf deutsche Küchen spezialisiert haben. Das Label „Made in Germany“, im Großbritannien des 19. Jahrhunderts eigentlich als Abschreckungsmaßnahme eingeführt, hat sich im 20. Jahrhundert zu einem Qualitätssiegel entwickelt.
Von den USA bis Australien, von den Niederlanden bis Großbritannien gibt es zahlreiche Küchenstudios, die sich auf deutsche Küchen spezialisiert haben. Das Label „Made in Germany“, im Großbritannien des 19. Jahrhunderts eigentlich als Abschreckungsmaßnahme eingeführt, hat sich im 20. Jahrhundert zu einem Qualitätssiegel entwickelt.
Im Bild: Eggersmann-Küche in Kopenhagen
Ein starker Markt macht stark
Der Export ist der Wachstumsmotor. Doch der starke Inlandsmarkt mit vergleichsweise hoher Kaufkraft stützt stetig die Entwicklung, steigert den Wettbewerb. Im Jahr 2014 betrug das Exportvolumen im Küchenbereich mehr als das vierzehnfache des Importvolumens (Zahlen vom Verband der Holz- und Möbelindustrie Herford; 2015). Ausländische Küchenhersteller bekommen in Deutschland kaum einen Fuß in die Tür. Bei Polstermöbeln sieht es ganz anders aus – hier wird etwa zweieinhalb mal so viel importiert wie exportiert.
Die Größe des heimischen Marktes und der Produktion ist dabei ein Vorteil: sie sichert gute Preise, die wiederum gute Umsätze, die wiederum Investitionen in Produktion und Forschung ermöglichen, wodurch sich die Produkte verbessern, was sie wiederum beliebt macht – es ist ein Schwungrad, das sich selbst am Laufen hält.
Ein starker Markt macht stark
Der Export ist der Wachstumsmotor. Doch der starke Inlandsmarkt mit vergleichsweise hoher Kaufkraft stützt stetig die Entwicklung, steigert den Wettbewerb. Im Jahr 2014 betrug das Exportvolumen im Küchenbereich mehr als das vierzehnfache des Importvolumens (Zahlen vom Verband der Holz- und Möbelindustrie Herford; 2015). Ausländische Küchenhersteller bekommen in Deutschland kaum einen Fuß in die Tür. Bei Polstermöbeln sieht es ganz anders aus – hier wird etwa zweieinhalb mal so viel importiert wie exportiert.
Die Größe des heimischen Marktes und der Produktion ist dabei ein Vorteil: sie sichert gute Preise, die wiederum gute Umsätze, die wiederum Investitionen in Produktion und Forschung ermöglichen, wodurch sich die Produkte verbessern, was sie wiederum beliebt macht – es ist ein Schwungrad, das sich selbst am Laufen hält.
Im Bild: Le Mans-Auszug von Häfele
3. Deutsche Küchen gewinnen Vorsprung durch Technik
Deutschland ist, Klischee hin oder her, das Land der Tüftler, Ingenieure und Maschinenbauer. Das schlägt sich nicht nur in der Auto- sondern auch der Bad- und eben Küchenindustrie nieder.
Eine Küche ist ein kompliziertes Produkt. Und Funktionalität steht im Vordergrund: Wie leicht lässt sich ein Schrank öffnen? Wie praktisch ist die Innenausstattung? Wie lange hält das alles bei täglichem Gebrauch? „Ich glaube, dass wir in Deutschland einen guten Background im Bereich des Engineerings haben, bei der Küche also der Beschlagindustrie. Diese Firmen haben in den letzten 40, 50 Jahren zur Entwicklung der deutschen Küchenindustrie in punkto Qualität und Funktionalität beigetragen“, so Ulrich Siekmann. Es sind Hidden Champions, wie zum Beispiel Häfele Beschläge aus dem schwäbischen Nagold – übrigens ebenfalls in den 1920er-Jahren gegründet – , die weltweit renommiert sind. Dabei werden bestimmte Techniken oft in exklusiver Kooperation mit einem bestimmten Hersteller entwickelt.
3. Deutsche Küchen gewinnen Vorsprung durch Technik
Deutschland ist, Klischee hin oder her, das Land der Tüftler, Ingenieure und Maschinenbauer. Das schlägt sich nicht nur in der Auto- sondern auch der Bad- und eben Küchenindustrie nieder.
Eine Küche ist ein kompliziertes Produkt. Und Funktionalität steht im Vordergrund: Wie leicht lässt sich ein Schrank öffnen? Wie praktisch ist die Innenausstattung? Wie lange hält das alles bei täglichem Gebrauch? „Ich glaube, dass wir in Deutschland einen guten Background im Bereich des Engineerings haben, bei der Küche also der Beschlagindustrie. Diese Firmen haben in den letzten 40, 50 Jahren zur Entwicklung der deutschen Küchenindustrie in punkto Qualität und Funktionalität beigetragen“, so Ulrich Siekmann. Es sind Hidden Champions, wie zum Beispiel Häfele Beschläge aus dem schwäbischen Nagold – übrigens ebenfalls in den 1920er-Jahren gegründet – , die weltweit renommiert sind. Dabei werden bestimmte Techniken oft in exklusiver Kooperation mit einem bestimmten Hersteller entwickelt.
Im Bild: Schubladendetail einer SieMatic S1
Alles aus Deutschland
Made in Germany bezieht sich im Fall der Küchen auf praktisch jedes Einzelteil. Interessant ist hier die Clusterbildung, zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen. 33 von 76 Herstellern haben in der Region ihren Sitz; 57 Prozent der 16.400 Beschäftigten in der Küchenmöbelindustrie arbeiten hier. Viele andere Hersteller sitzen in Bayern und im Schwäbischen – und mit Ihnen ihre Zulieferer.
Warum das wichtig ist? Weil die Wege kurz sind, die Kooperationen langjährig gewachsen. Häcker zum Beispiel arbeitet seit über 50 Jahren mit dem Beschlaghersteller Hettich aus der Nähe von Herford zusammen. Vertriebschef Markus Sander sagt: „Da können Sie mit dem Fahrrad hinfahren! Trotz der langjährigen Verbundenheit müssen sie sich natürlich immer wieder dem Wettbewerb stellen – aber so lange sie so innovativ mitwachsen, bleibt die Zusammenarbeit bestehen“ – eine Haltung, die andere Hersteller teilen. Denn Verbundenheit und Beständigkeit heißt nicht Unbeweglichkeit.
Alles aus Deutschland
Made in Germany bezieht sich im Fall der Küchen auf praktisch jedes Einzelteil. Interessant ist hier die Clusterbildung, zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen. 33 von 76 Herstellern haben in der Region ihren Sitz; 57 Prozent der 16.400 Beschäftigten in der Küchenmöbelindustrie arbeiten hier. Viele andere Hersteller sitzen in Bayern und im Schwäbischen – und mit Ihnen ihre Zulieferer.
Warum das wichtig ist? Weil die Wege kurz sind, die Kooperationen langjährig gewachsen. Häcker zum Beispiel arbeitet seit über 50 Jahren mit dem Beschlaghersteller Hettich aus der Nähe von Herford zusammen. Vertriebschef Markus Sander sagt: „Da können Sie mit dem Fahrrad hinfahren! Trotz der langjährigen Verbundenheit müssen sie sich natürlich immer wieder dem Wettbewerb stellen – aber so lange sie so innovativ mitwachsen, bleibt die Zusammenarbeit bestehen“ – eine Haltung, die andere Hersteller teilen. Denn Verbundenheit und Beständigkeit heißt nicht Unbeweglichkeit.
Im Bild: Nolte-Küche in Moskau
Auch jenseits der Möbel gehören zu einer Küche viele Komponenten – von Armaturen bis Elektrogeräten. Und auch hier finden sich weltweit renommierte Hersteller im eigenen Land, in der eigenen Region – auf die ähnliche Merkmale zutreffen wie auf die Küchenmöbelhersteller. Im Bereich Armaturen und Spülen wären da etwa Dornbracht, Blanco oder Hansgrohe (1901 im schwäbischen Schiltach gegründet). Bei den Elektrogeräten etwa Miele (1899 gegründet, familiengeführt), oder Bosch Siemens Hausgeräte aus München, der größte Hausgerätehersteller in Europa mit Gaggenau (führt seine Ursprünge bis ins Jahre 1683 zurück – als Eisenwarenindustrie) und Neff (1877 in Nordbaden gegründet).
Auch sie profitieren vom deutschen Ingenieurs-Gen. Schon Ende des 19. Jahrhunderts erfand etwa Carl von Linde eine moderne Kühltechnik, das Linde-Verfahren. Zuvor wurden Eisschränke und -keller tatsächlich mit Eis gekühlt. Die 1879 gegründete Linde AG wurde in der Kältetechnik schnell europaweit führend; der erste industrietaugliche, moderne Kühlschrank Europas wurde 1927/28 von den Zschopauer Motorenwerken in Sachsen entwickelt. Und Jahre später, 1992, wurde der erste moderne FCKW-freie Kühlschrank der Welt durch das sächsische Unternehmen „Dkk Scharfenstein“ (später unter dem Namen „Foron“) produziert.
Auch jenseits der Möbel gehören zu einer Küche viele Komponenten – von Armaturen bis Elektrogeräten. Und auch hier finden sich weltweit renommierte Hersteller im eigenen Land, in der eigenen Region – auf die ähnliche Merkmale zutreffen wie auf die Küchenmöbelhersteller. Im Bereich Armaturen und Spülen wären da etwa Dornbracht, Blanco oder Hansgrohe (1901 im schwäbischen Schiltach gegründet). Bei den Elektrogeräten etwa Miele (1899 gegründet, familiengeführt), oder Bosch Siemens Hausgeräte aus München, der größte Hausgerätehersteller in Europa mit Gaggenau (führt seine Ursprünge bis ins Jahre 1683 zurück – als Eisenwarenindustrie) und Neff (1877 in Nordbaden gegründet).
Auch sie profitieren vom deutschen Ingenieurs-Gen. Schon Ende des 19. Jahrhunderts erfand etwa Carl von Linde eine moderne Kühltechnik, das Linde-Verfahren. Zuvor wurden Eisschränke und -keller tatsächlich mit Eis gekühlt. Die 1879 gegründete Linde AG wurde in der Kältetechnik schnell europaweit führend; der erste industrietaugliche, moderne Kühlschrank Europas wurde 1927/28 von den Zschopauer Motorenwerken in Sachsen entwickelt. Und Jahre später, 1992, wurde der erste moderne FCKW-freie Kühlschrank der Welt durch das sächsische Unternehmen „Dkk Scharfenstein“ (später unter dem Namen „Foron“) produziert.
Im Bild: Poggenpohl in Atlanta
4. Eine deutsche Küche ist pünktlich fertig
Aber, na ja: gute Materialien könnte und kann theoretisch jeder Hersteller an jedem Ort der Welt bekommen und einsetzen. Auch die deutschen Firmen sind sich dessen bewusst.
Gefragt, was ganz generell gesprochen die deutschen Küchenhersteller gegenüber allen anderen auszeichne, sagt Michael Wunram, Eggersmann-Geschäftsführer in vierter Generation: „Es ist sicherlich mehr die Zuverlässigkeit in der Lieferung und Abwicklung, als die gestalterischen Qualitäten.“ Stefan Waldenmeier, Vorstandsvorsitzender von Leicht Küchen und des Verbandes der deutschen Küchenmöbelindustrie antwortet: „Deutsche Küchen zeichnen sich durch das Gesamtpaket aus, bestehend aus dem zur Verfügung stellen von digitalen Planungsdaten für die verschiedenen Küchenhäuser, die auf einem hohen Qualitätsniveau basieren; einer sauberen grafischen Auftragsbestätigung zur einfachen Kontrolle von Aufträgen und einer perfekten Lieferlogistik und Termintreue“ – neben der Qualität in Produktion und Design.
4. Eine deutsche Küche ist pünktlich fertig
Aber, na ja: gute Materialien könnte und kann theoretisch jeder Hersteller an jedem Ort der Welt bekommen und einsetzen. Auch die deutschen Firmen sind sich dessen bewusst.
Gefragt, was ganz generell gesprochen die deutschen Küchenhersteller gegenüber allen anderen auszeichne, sagt Michael Wunram, Eggersmann-Geschäftsführer in vierter Generation: „Es ist sicherlich mehr die Zuverlässigkeit in der Lieferung und Abwicklung, als die gestalterischen Qualitäten.“ Stefan Waldenmeier, Vorstandsvorsitzender von Leicht Küchen und des Verbandes der deutschen Küchenmöbelindustrie antwortet: „Deutsche Küchen zeichnen sich durch das Gesamtpaket aus, bestehend aus dem zur Verfügung stellen von digitalen Planungsdaten für die verschiedenen Küchenhäuser, die auf einem hohen Qualitätsniveau basieren; einer sauberen grafischen Auftragsbestätigung zur einfachen Kontrolle von Aufträgen und einer perfekten Lieferlogistik und Termintreue“ – neben der Qualität in Produktion und Design.
Im Bild: Nobilia-Küche in der Schweiz
Egal welchen Hersteller, welchen CEO man noch fragt: Sie alle sehen im Bereich der Lieferung eine deutliche Stärke. „Es ist schwieriger, 40 oder 50 Küchenteile von Schränken über Sockel etc. irgendwo in der Welt an einen Punkt zu bringen, als ein Sofa zu versenden. Und ich glaube, dass die deutsche Küchenindustrie dieses Thema in Summe am besten gemeistert hat“, so Ulrich Siekmann.
Ein Küchenkäufer will nun einmal nicht noch zwei Wochen auf den Herd warten oder vier auf fehlende Fronten – alles soll schnell da sein oder fix nachgeliefert werden können – und darin sind die deutschen Küchenhersteller im Vergleich offenbar sehr gut. Das dichte Netz an Zulieferern scheint dabei ein klarer Vorteil.
Egal welchen Hersteller, welchen CEO man noch fragt: Sie alle sehen im Bereich der Lieferung eine deutliche Stärke. „Es ist schwieriger, 40 oder 50 Küchenteile von Schränken über Sockel etc. irgendwo in der Welt an einen Punkt zu bringen, als ein Sofa zu versenden. Und ich glaube, dass die deutsche Küchenindustrie dieses Thema in Summe am besten gemeistert hat“, so Ulrich Siekmann.
Ein Küchenkäufer will nun einmal nicht noch zwei Wochen auf den Herd warten oder vier auf fehlende Fronten – alles soll schnell da sein oder fix nachgeliefert werden können – und darin sind die deutschen Küchenhersteller im Vergleich offenbar sehr gut. Das dichte Netz an Zulieferern scheint dabei ein klarer Vorteil.
Im Bild: Bulthaup-Küche in Frankreich
5. Die Form folgt der Funktion
Haben deutsche Küchen also gar keine Fehler? Viele würden spontan wohl das Design als Schwachstelle nennen – denn Deutschland ist nicht gerade dafür bekannt, tonangebend in Sachen Stil zu sein. Bei all dem Fachwissen, der Effizienz und Funktionalität bleibe dieses in Deutschland oft auf der Strecke (nicht nur bei Küchen).
„Die Italiener in ihrer Gestaltungskompetenz sind natürlich schon ein Benchmark, den man sich anschaut, man kann sicher etwas von ihnen lernen – sie können aber auch von uns etwas lernen. Auch die Individualität nordamerikanischer Hersteller, die eher aus dem Landhausküchenbereich kommen, ist teilweise bemerkenswert“, sagt Ulrich Siekmann.
5. Die Form folgt der Funktion
Haben deutsche Küchen also gar keine Fehler? Viele würden spontan wohl das Design als Schwachstelle nennen – denn Deutschland ist nicht gerade dafür bekannt, tonangebend in Sachen Stil zu sein. Bei all dem Fachwissen, der Effizienz und Funktionalität bleibe dieses in Deutschland oft auf der Strecke (nicht nur bei Küchen).
„Die Italiener in ihrer Gestaltungskompetenz sind natürlich schon ein Benchmark, den man sich anschaut, man kann sicher etwas von ihnen lernen – sie können aber auch von uns etwas lernen. Auch die Individualität nordamerikanischer Hersteller, die eher aus dem Landhausküchenbereich kommen, ist teilweise bemerkenswert“, sagt Ulrich Siekmann.
Im Bild: Alno Küche in London
Aber die Deutschen holen auf. Stefan Waldenmeier von Leicht weist hin auf die „Entwicklung eines deutschen Designs, welches der Bauhaus-Tradition folgt und international Akzeptanz findet.“ Less is more und form follows function sind Sentenzen, die den „typisch“ deutschen Stil gut beschreiben. Zu Küchen (und Bädern) passt diese vielleicht etwas nüchterne Herangehensweise ganz gut; geradlinige und zurückhaltende Gestaltung ist bei dieser langlebigen Anschaffung ohnehin gefragter als schnelle Trends; und es geht um Funktionalität im Alltag.
Houzz Küchenstudie: Das sind die Trends in der Küchengestaltung 2016
Aber die Deutschen holen auf. Stefan Waldenmeier von Leicht weist hin auf die „Entwicklung eines deutschen Designs, welches der Bauhaus-Tradition folgt und international Akzeptanz findet.“ Less is more und form follows function sind Sentenzen, die den „typisch“ deutschen Stil gut beschreiben. Zu Küchen (und Bädern) passt diese vielleicht etwas nüchterne Herangehensweise ganz gut; geradlinige und zurückhaltende Gestaltung ist bei dieser langlebigen Anschaffung ohnehin gefragter als schnelle Trends; und es geht um Funktionalität im Alltag.
Houzz Küchenstudie: Das sind die Trends in der Küchengestaltung 2016
Dieses und nächstes Bild: Leicht Xtend+
„Wenn Leute in den USA eine deutsche Küche sehen, empfinden sie sie als sehr futuristisch“, sagt Mayan Metzler, der in New York deutsche Küchen verkauft. Das liegt daran, dass deutsche Designinnovationen oft weniger form- als technologiegetrieben sind, wie etwa das Xtend+-Lichtregal von Leicht ein wandgebundenes Aluminiumregal mit beleuchteten Böden, eingehängt in stromführende Schienen, das mit Lamellen zu einer glatten Wandfläche geschlossen werden kann (im Bild).
Die SieMatic S1 überzeugte schon 2009 durch innovative integrierte Beleuchtungssysteme, HiFi-Komponenten und iPod-Dockingstation. Mehrere Hersteller haben seit kurzem höhenverstellbare Kochinseln im Programm (z.B. von Tielsa , unter dem Dach von Alno; oder die „Ergomatic“ von Sachsenküchen und viele andere). Häcker setzt auf verschiebbare Pultplatten, um zum Beispiel eine Frühstückssituation zu schaffen, aber auch auf Licht und Sound- Innovationen. Die Liste wäre endlos.
Finden Sie Küchenhersteller und die besten Adressen für Küchenplanung in Ihrer Nähe
„Wenn Leute in den USA eine deutsche Küche sehen, empfinden sie sie als sehr futuristisch“, sagt Mayan Metzler, der in New York deutsche Küchen verkauft. Das liegt daran, dass deutsche Designinnovationen oft weniger form- als technologiegetrieben sind, wie etwa das Xtend+-Lichtregal von Leicht ein wandgebundenes Aluminiumregal mit beleuchteten Böden, eingehängt in stromführende Schienen, das mit Lamellen zu einer glatten Wandfläche geschlossen werden kann (im Bild).
Die SieMatic S1 überzeugte schon 2009 durch innovative integrierte Beleuchtungssysteme, HiFi-Komponenten und iPod-Dockingstation. Mehrere Hersteller haben seit kurzem höhenverstellbare Kochinseln im Programm (z.B. von Tielsa , unter dem Dach von Alno; oder die „Ergomatic“ von Sachsenküchen und viele andere). Häcker setzt auf verschiebbare Pultplatten, um zum Beispiel eine Frühstückssituation zu schaffen, aber auch auf Licht und Sound- Innovationen. Die Liste wäre endlos.
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Im Bild: Eggersmann Unique Limestone
Boutique Manufacturer
Auf der anderen Seite haben sich einige deutsche „Boutique Manufacturer” gerade auch wegen ihres besonderen Designs etabliert. Ein gutes Beispiel ist Eggersmann – eine im Vergleich kleine Firma, die jährlich rund 5000 Küchen produziert – mit der „Unique“ Reihe. Michael Wunram, Eggersmann Geschäftsführer: „Bei dieser Serie verwenden wir nur authentische Materialien wie echte Steine, warmgewalzten Edelstahl oder Corian – und zwar konsequent für alle Flächen, nicht nur die Arbeitsplatte.“ Das gelingt nur mit präziser Verarbeitung – womit wir wieder beim Thema Ingenieurskompetenz wären.
Boutique Manufacturer
Auf der anderen Seite haben sich einige deutsche „Boutique Manufacturer” gerade auch wegen ihres besonderen Designs etabliert. Ein gutes Beispiel ist Eggersmann – eine im Vergleich kleine Firma, die jährlich rund 5000 Küchen produziert – mit der „Unique“ Reihe. Michael Wunram, Eggersmann Geschäftsführer: „Bei dieser Serie verwenden wir nur authentische Materialien wie echte Steine, warmgewalzten Edelstahl oder Corian – und zwar konsequent für alle Flächen, nicht nur die Arbeitsplatte.“ Das gelingt nur mit präziser Verarbeitung – womit wir wieder beim Thema Ingenieurskompetenz wären.
Auffallendes Design zeigt auch die „Hidden Kitchen“ von Warendorf, eine einzeilige Küche, die ganz hinter Paneelen im Cortenstahl-Look verschwinden kann – passend etwa für große Lofts. Dabei muss sich die deutsche Küche ja offenbar gar nicht verstecken.
Wie ist Ihr Bild von den deutschen Küchenherstellern? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?
Wie ist Ihr Bild von den deutschen Küchenherstellern? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?
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Ein sehr guter Bericht. Wir brauchen die technischen Innovationen, ausgewählten Materialien und die verlässliche Qualität unserer Hersteller um unseren Kunden zu begeistern. Auch an Individualität mangelt es da nicht.
Der Bericht ist nicht ganz korrekt !! Der älteste Hersteller in Deutschland ist in der Tat
BAX Küchen in Detmold. Das Gründungsjahr war 1890 !!