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6 Maßnahmen, das Haus vor Sturm zu schützen
Schaurig heult der Wind? Gut, wer sein Haus sturmsicher gemacht hat und jetzt beruhigt nach draußen schauen kann.
Eva Bodenmüller
15. August 2022
Houzz Deutschland Contributor. Freie Autorin mit Faible für Architektur und Technik, Garten und Kulinarik
Houzz Deutschland Contributor. Freie Autorin mit Faible für Architektur und Technik,... Mehr
Sturmschäden entstehen nicht nur unmittelbar durch Windstärken von über fünfundsiebzig Stundenkilometern. Auch die Umgebung kann für ein Haus gefährlich werden, wenn etwa umstehende Bäume knicken. Besonders betroffen ist meist das Dach, aber auch Fenster oder die Fassade können durch herumfliegende Teile stark beschädigt werden. Kleine Maßnahmen fallen bei jedem Sturm an, sind dafür aber schnell gemacht. Anderes ist aufwendiger, schützt dafür aber längerfristig.
1. Aufgeräumte Außenräume. Zieht ein Sturm auf, flüchten die meisten Menschen ins Haus. Das ist auch gut. Doch vorher sollten noch die Außenräume um das Haus herum sturmsicher gemacht werden. Herumstehende Gartenmöbel, Sonnensegel, Gartengeräte etc. möglichst kompakt zusammenstellen und eventuell mit Schnüren sichern. Das gilt auch für Pflanztröge oder Möbel auf dem Balkon. Kleinere Teile wie Gießkannen oder Schubkarren im Haus oder Gartenschuppen verstauen. So kann nichts durch die Luft fliegen und Dach, Fassade oder Fenster beschädigen.
Tipp: Einen Aufräumplan für Balkon und Terrasse erstellen, damit bei aufziehendem Sturm jeder Handgriff sitzt und schnell alles sturmsicher verstaut ist.
Tipp: Einen Aufräumplan für Balkon und Terrasse erstellen, damit bei aufziehendem Sturm jeder Handgriff sitzt und schnell alles sturmsicher verstaut ist.
2. Fenster und Türen schließen. Luftzug mag an heißen Tagen angenehm sein. Bei Sturm fliegen schnell mal Türen und Fenster so stark zu, dass es zu Schäden in der Verankerung oder zu Glasbruch kommen kann. Daher Fenster und Türen vor einem Sturm schließen. Dann wird auch weniger Schmutz in den Wohnraum geweht.
Tipp: In windreichen Regionen haben sich nach außen öffnende Fenster und Türen bewährt, die durch den Sturm gegen ihren Rahmen gedrückt werden und damit noch dichter schließen. Fragen Sie einen Fensterfachbetrieb nach entsprechenden Systemen.
Tipp: In windreichen Regionen haben sich nach außen öffnende Fenster und Türen bewährt, die durch den Sturm gegen ihren Rahmen gedrückt werden und damit noch dichter schließen. Fragen Sie einen Fensterfachbetrieb nach entsprechenden Systemen.
3. Fensterläden anbringen. Fenster können bei Sturm durch herumfliegende Teile beschädigt werden. Fensterläden – ob zum Schieben, Klappen oder als Rollladen – schützen vor Glasbruch und davor, dass nicht richtig geschlossene Fenster eingedrückt werden. Dafür müssen die Läden selbst stabil verankert sein.
Tipp: Beim Material darauf achten, dass es Schläge unbeschadet übersteht und möglichst einfach repariert werden kann. Holz etwa hält gut stand und mögliche Schäden lassen sich in der Regel einfach ausbessern.
Tipp: Beim Material darauf achten, dass es Schläge unbeschadet übersteht und möglichst einfach repariert werden kann. Holz etwa hält gut stand und mögliche Schäden lassen sich in der Regel einfach ausbessern.
4. Sturmklammern. Typische Dacheindeckungen aus Ziegel oder Betondachsteinen sind so auf dem Dach verlegt, dass sie einander halten. Das funktioniert nur, wenn alle Platten an Ort und Stelle sind. Wird eine vom Sturm herausgelöst, vielleicht weil sie zuvor schon beschädigt oder locker war, hat das eine Wirkung auf das gesamte Gefüge. Schlimmstenfalls entsteht ein Dominoeffekt und das gesamte Dach wird abgedeckt. Dagegen helfen Sturmklammern. Mit ihnen werden die Platten zusätzlich auf der Unterkonstruktion fixiert. In stürmischen Gegenden wird jede Platte damit befestigt, in weniger stürmischen reicht es, die Verankerung bei jeder dritten anzubringen.
Tipp: Sturmklammern gleich bei der Dacheindeckung einplanen – auch bei einer Sanierung.
Tipp: Sturmklammern gleich bei der Dacheindeckung einplanen – auch bei einer Sanierung.
5. Dachaufbauten sichern. Kamine und Antennen, aber auch Windwächter oder Wetterfahnen ragen aus der Fläche des Daches hervor und sind daher besonders windanfällig. Wer nicht darauf verzichten kann oder möchte, muss darauf achten, dass diese Dachaufbauten immer gut intakt und gesichert sind.
Tipp: Auf Dachaufbauten soweit möglich besser verzichten.
Tipp: Auf Dachaufbauten soweit möglich besser verzichten.
6. Baumpflege. Hohe Bäume können leicht zur Gefahr für das Dach werden, wenn etwa Äste abbrechen oder der Sturm sogar den gesamten Baum abknickt oder entwurzelt. Wer auf natürliche Beschattung setzt, wird nicht ohne Bäume auskommen, das muss auch nicht sein. Aber ein gewisser Abstand zum Haus bietet mehr Sicherheit, die sich durch gute Pflege des Baums noch erhöhen lässt. Also selbst darauf achten, ob der Baum noch gesund aussieht und auch den Rat von Baumpflegeprofis hinzuziehen.
Tipp: Unterschiedlich hohe Pflanzen geben einander Halt und schützen besser vor starken Winden.
Tipp: Unterschiedlich hohe Pflanzen geben einander Halt und schützen besser vor starken Winden.
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