8 Garten-Ideen, die im Januar Freude machen
Ihr Garten ist jetzt grau und trostlos? Muss nicht sein! Diese Ideen für Pflanzen und Gartengestaltung beugen vor
Anja Winnes
8. Januar 2023
Houzz Deutschland Contributor. Gartengestalterin bei ao gartengestaltung & freie Journalistin
Houzz Deutschland Contributor. Gartengestalterin bei ao gartengestaltung & freie... Mehr
Es ist nicht wahr, daß ein Garten im Winter trostlos sein muß. Farbe, Blüten und Blätter machen sich zwar rar, dafür kommen die Linien der Gestaltung um so stärker zum Tragen. Wenn Sie größere Umgestaltungen im Garten planen, ist jetzt eine gute Zeit sich Inspirationen zu holen – und höchste Zeit Landschaftsarchitekten und Gartengestalter zu kontaktieren und Garten-Ideen zu entwicklen. Träumen Sie schon mal vom Frühling! Bis dahin widmen wir uns Pflanzen und Ideen für die Gartengestaltung, die im Januar punkten.
1. Schneebeere Symphoricarpus. Die Schneebeeren gehören zu den Geissblattgewächsen und kommen ursprünglich fast alle aus Nordamerika oder Mexiko. Durch ihren unkomplizierten Wuchs haben die niedrigen Sträucher in unsere Gärten und Grünanlagen Einzug gehalten. Die hübschen Blüten zeigen sich im Hochsommer, doch die ungenießbaren, aber nicht giftigen Früchte können bis lang in den Winter haften bleiben.
Weiße Beeren hat unter anderem Symphoricarpus albus laevigatus (im Bild). Der sehr anspruchslose Strauch kann bis zu zwei Meter hoch wachsen und steht am besten sonnig bis halbschattig.
Es gibt auch Sorten mit rosafarbenen Beeren wie beispielsweise Symphoricarpus doorenbosii ‘Magic Berry’.
5 weitere Pflanzen-Highlights im Januar
5 weitere Pflanzen-Highlights im Januar
2. Lagerfeuer. Nutzen Sie die kalten Tage für ein Lagerfeuer im Garten! Die Glühweinsaison ist noch lange nicht vorbei. Auch den Grill kann man durchaus im Winter nutzen. Dick eingepackt mit Decken und Fellen und einem entsprechend großen Feuer wird es auch bestimmt nicht zu kalt. Im Sommer draußen ein Lagerfeuer machen, das kann schließlich jeder.
Wenn Sie noch keine Feuerstelle im Garten haben, planen Sie doch jetzt eine – damit Sie im nächsten Winter Freude daran haben.
Eine Feuerstelle im Garten selberbauen
Eine Feuerstelle im Garten selberbauen
3. Winterliche Dekoration. Wenn die Gartendeko nicht zu weihnachtlich ausgelegt ist, kann man sie auch im neuen Jahr noch genießen. Wer den winterlichen Aspekt betonen möchte, setzt statt auf Weihnachtsmann und rot-grüne Arrangements lieber auf die Farbkombination Weiß-Grün und silbergraue Akzente in Kombination mit Naturmaterialien wie Zapfen und Zweigen. Frühe Blumenzwiebeln in Töpfen (wie Schneeglöckchen und Narzissen) betonen das neue Jahr.
4. Ornamental geschnittene Hecken und Formgehölze. Im Winter kommen die Stärken von ornamental geschnittenen Hecken und Formgehölzen besonders zur Geltung, da es kaum Blüten und Blätter gibt, die ablenken könnten. Besonders bei Raureif und Schnee offenbaren sie ihren besonderen Reiz.
Pflegeleicht ist das Ganze allerdings nicht! Solche Hecken und Formgehölze brauchen regelmäßig Pflege und Schnitt.
5. Immergrün. Zum Glück wirken auch deutlich kleinere und unaufwändigere Akzente aus Immergrünen im Winter richtig schön. Hier sind im Vordergrund zwei Buchskugeln zu sehen, im Hintergrund langgezogene, versetzt angeordnete Eibenhecken.
Zu den Immergrünen gehören Nadelgehölze wie unter anderem Tanne, Fichte und Eibe und Buchs, Ilex, Rhododendron und Kirschlorbeer. In diesem Beispiel betont Einfassungsbuchs die Treppenwangen, Anfang und Ende der Treppe sowie der Hauseingang werden durch Buchskugeln akzentuiert.
6. Kontraste in Form und Struktur. Japanische Gärten mit ihren inszenierten Landschaften wirken mit Schnee ganz besonders schön (erinnert sich noch jemand an Quentin Tarantinos Schlusszene im Film „Kill Bill”?).
Was man von japanischen Gärten lernen kann, auch wenn man kein Fan der fernöstlichen Gestaltung ist: Im Winter wirken besonders Kontraste wie hier zwischen organischen Formen und rechtem Winkel. Pool und Terrasse heben sich deutlich von den Pflanzen ab. Auch Kontraste in Struktur und Textur kommen durch Schnee besonders zur Geltung. Die belaubten Immergrünen, vermutlich Rhododendren, stehen in deutlichem Gegensatz zu den nackten Stämmen der freiwachsenden Gehölze.
Was man von japanischen Gärten lernen kann, auch wenn man kein Fan der fernöstlichen Gestaltung ist: Im Winter wirken besonders Kontraste wie hier zwischen organischen Formen und rechtem Winkel. Pool und Terrasse heben sich deutlich von den Pflanzen ab. Auch Kontraste in Struktur und Textur kommen durch Schnee besonders zur Geltung. Die belaubten Immergrünen, vermutlich Rhododendren, stehen in deutlichem Gegensatz zu den nackten Stämmen der freiwachsenden Gehölze.
Die massive Steinbrücke hebt sich deutlich von der eher filigranen, organischen Umgebung ab.
Auch diese moderne kanadische Gartengestaltung setzt auf das Zusammenspiel von rechtem Winkel (Haus, Wasserbecken, Gartenmöbel) und umgebender Natur. Durch den Schnee werden diese Kontraste überhöht, kaum eine Farbe, die ablenken könnte. Die Natur ist reduziert auf das Wesentliche.
7. Architektonische Elemente. Wie wirkt Ihr Garten, wenn man alle Blüte und Farben herausnimmt? Das ist der Winter. Da dieser in unseren Breitengraden mehrere Monate andauert, lohnt es sich, den Garten so zu gestalten, dass er auch zur kalten Jahreszeit etwas zu bieten hat. Neben Formgehölzen, Immergrünen und einigen wenigen Winterblühern machen sich architektonische Elemente besonders gut. Skulpturen, Gartenhäuser und andere bauliche Elemente wie Pergolen, Rankbögen und Steinbänke sehen mit Schnee wie verzaubert aus.
Ein fantastischer Ausblick wirkt zu jeder Jahreszeit. Der geschwungene Weg aus Natursteinplatten und der Pavillon bilden einen Hingucker vor ruhiger, atemberaubender Kulisse.
8. Schlangenbart Ophiopogon planiscarpus ‘Niger’. Der Schlangenbart sieht aus wie ein Gras, ist aber keins, sondern gehört botanisch gesehen zur Familie der Maiglöckchen. Ophiopogon planiscarpus ziert Staudenbeete mit seiner ungewöhnlichen, fast schwarzen Blattfarbe auch im Winter – sofern kein Schnee liegt. Am besten pflanzt man die Staude mit dem dunklen Blatt halbschattig bis schattig.
Toll wirkt Schlangenbart auch in Kombination mit gelben, rötlichen oder weißbunten Stauden oder zu hellem Naturstein. Im Sommer punktet die mehrjährige Staude zudem mit einer hübschen, weißen bis rosafarbenen Blüte.
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Schöner Beitrag!
Dem kann ich nur zustimmen :-)
Auch Terrassen und Gartenhäuser können im Winter sehr reizvoll sein...
Ja, es ist in Mitteleuropa trotz Klimawandels nach wie vor ein halbes Jahr lang zu kalt und meistens eklig, Schnee gibts sowieso keinen (mehr), jedenfalls nicht richtig, bzw. so, daß er gut aussieht und länger liegen bleibt, vielleicht im Allgäu und im Bergland manchmal.
Was tun die echten Pflanzenfexe? So sie Platz im Garten und etwas Kleingeld übrig haben, errichten sie ein schönes, separates Glashaus - nein, keinen Wintergartenanbau!!!
Es gibt perfekte, englische Modelle - zu einem klassischen englischen Landhausgarten gehört immer ein Greenhouse - wetterbedingt kann man nämlich hier und auch in England nichts Gscheits züchten; zu kalt, zu naß, zu dunkel, zu sonnig...
Ein Greenhouse in England wird gern etwas "viktorianisch" gestaltet. Sowas Antikes paßt hier auf dem Kontinent natürlich stilistisch nicht überall hin, es braucht Platz und einen größeren Garten drumherum, aber auch moderne Lösungen sind möglich, ggf. in Kombination mit einem Pool, der ganzjährig nutzbar ist, wie der tropische Garten im Greenhouse sowieso. Billig ist sowas natürlich nicht, aber längere Fernreisen im Winter nach Ostasien und in den Süden kosten auch was, ganz abgesehen von der "Klimasauerei" der Flugzeuge.
Separater Bau deswegen, weil man dann die Klimatisierung getrennt steuern kann, was im Wintergartenanbau, der als Wohnraum genutzt werden soll, schwer möglich ist. Die bestehende und notwendige Luftfeuchte wird meistens völlig falsch eingeschätzt. In Wohnungen vertragen anspruchsvollere, blühende Pflanzen die sehr trockene Heizungsluft nämlich nicht, höchstens Gummibäume, Sukkulenten und robuste Palmenarten. Kühlt man dann den Anbau-Wintergarten herunter, steigt zwar die Luftfeuchte, es geht den Pflanzen besser, aber es kann zu Kondensaten, Feuchteansammlungen und Schimmelbildungen führen.