8 Gartenbäume, die gut mit dem Klimawandel zurechtkommen
Wer jetzt einen Baum pflanzen will, sollte über folgende Alternativen zu bekannten Arten nachdenken
Anja Winnes
31. August 2023
Houzz Deutschland Contributor. Gartengestalterin bei ao gartengestaltung & freie Journalistin
Houzz Deutschland Contributor. Gartengestalterin bei ao gartengestaltung & freie... Mehr
Der Klimawandel macht vielen Bäumen zu schaffen. Besonders in den Städten ist in der Zukunft mit großer Hitze und Trockenheit zu rechnen. Welche Bäume können Sie in den eigenen Garten pflanzen, an denen Sie auch noch voraussichtlich in den nächsten Jahrzehnten Freude haben werden? Die gesund bleiben, Schatten spenden, wachsen und gedeihen? Diese Fragen stellen sich Gärtner und Wissenschaftlerinnen und blicken auf die südlichen Nachbarländer und andere Gegenden, wo die Flora an wärmere Lebensbedingungen angepasst ist.
Fraglich ist allerdings, ob diese Pflanzen der heimischen Tierwelt ebenso Nahrung und Unterschlupf bieten können. Ziel sollte deshalb sein, keinesfalls heimische Pflanzenarten zu verdrängen, sondern solche Plätze zu begrünen, auf denen die heimischen Arten nicht oder nicht mehr wachsen können. Fragen Sie am besten den Gartenprofi Ihres Vertrauens. Er kann Sie kompetent beraten.
Ich stelle Ihnen folgende acht vielversprechende Baumarten vor.
Ich stelle Ihnen folgende acht vielversprechende Baumarten vor.
1. Weidenblättrige Birne (Pyrus salicifolia)
Diese Birne ist ein malerischer Kleinbaum, der um die sechs Meter hoch wächst und noch vor oder während dem Laubaustrieb weiß blüht. Er kommt ursprünglich aus Südosteuropa und Westasien. Er braucht locker-durchlässige Böden und kann feucht bis trocken stehen. Die Birnen sind klein und unscheinbar, die Blätter silbrigweiß.
Diese Birne ist ein malerischer Kleinbaum, der um die sechs Meter hoch wächst und noch vor oder während dem Laubaustrieb weiß blüht. Er kommt ursprünglich aus Südosteuropa und Westasien. Er braucht locker-durchlässige Böden und kann feucht bis trocken stehen. Die Birnen sind klein und unscheinbar, die Blätter silbrigweiß.
2. Amberbaum (Liquidambar styraciflua)
Der Amberbaum fällt insbesondere durch seine orangerote bis purpurfarbene Herbstfärbung (im Bild) auf. Das Blatt sieht ahornähnlich aus, allerdings gehört der Baum zu den Zaubernussgewächsen und stammt aus Nordamerika. Eine Besonderheit sind seine Zweige, die mit Korkleisten überzogen sind. Der Amberbaum wächst im Alter bis 15 Meter hoch und ist bei starker Schneelast bruchgefährdet.
Der Amberbaum fällt insbesondere durch seine orangerote bis purpurfarbene Herbstfärbung (im Bild) auf. Das Blatt sieht ahornähnlich aus, allerdings gehört der Baum zu den Zaubernussgewächsen und stammt aus Nordamerika. Eine Besonderheit sind seine Zweige, die mit Korkleisten überzogen sind. Der Amberbaum wächst im Alter bis 15 Meter hoch und ist bei starker Schneelast bruchgefährdet.
3. Gingko (Gingko biloba)
Der Ginkgo gehört zu den ältesten Bäumen der Erde. Schon vor 180 Millionen Jahren wuchs der symbolträchtige Baum in Mitteleuropa – starb dann hier allerdings während der Eiszeit aus und konnte in China überleben.
Gingko ist zweihäusig, das heißt, dass es ihn in einer männlichen und weiblichen Form gibt. Botanisch steht er den Nadelbäumen näher als den Laubbäumen. Der Gingko wächst langsam und anfangs schmal und kann im Alter bis zu 30 Meter hoch werden. Er ist sehr robust und verträgt nahezu alle Standorte. Der symbolträchtige Baum wird in Asien oft als Tempelbaum gepflanzt. Seine fantastische goldgelbe Herbstfärbung (Foto unten) macht ihn auch hierzulande beliebt.
Der Ginkgo gehört zu den ältesten Bäumen der Erde. Schon vor 180 Millionen Jahren wuchs der symbolträchtige Baum in Mitteleuropa – starb dann hier allerdings während der Eiszeit aus und konnte in China überleben.
Gingko ist zweihäusig, das heißt, dass es ihn in einer männlichen und weiblichen Form gibt. Botanisch steht er den Nadelbäumen näher als den Laubbäumen. Der Gingko wächst langsam und anfangs schmal und kann im Alter bis zu 30 Meter hoch werden. Er ist sehr robust und verträgt nahezu alle Standorte. Der symbolträchtige Baum wird in Asien oft als Tempelbaum gepflanzt. Seine fantastische goldgelbe Herbstfärbung (Foto unten) macht ihn auch hierzulande beliebt.
4. Lederhülsenbaum (Gleditsia triacanthos ‘Skyline’)
Die Gleditschie kommt aus Nordamerika und kann bis zu 25 Meter hoch wachsen. Bei mildem Klima kommt es zur Ausbildung von attraktiven, lederartigen Fruchthülsen. Der Baum hat gefiederte Blätter, die sich im Herbst gelb verfärben. Die Zweige der meisten Sorten haben Dornen. Die Sorte ‘Skyline’ ist allerdings dornenlos und wächst nur ca. zwölf Meter hoch. Gleditsia triacanthos ist sehr robust und kommt mit nahezu allen Böden klar, sollte allerdings sonnig stehen.
Die Gleditschie kommt aus Nordamerika und kann bis zu 25 Meter hoch wachsen. Bei mildem Klima kommt es zur Ausbildung von attraktiven, lederartigen Fruchthülsen. Der Baum hat gefiederte Blätter, die sich im Herbst gelb verfärben. Die Zweige der meisten Sorten haben Dornen. Die Sorte ‘Skyline’ ist allerdings dornenlos und wächst nur ca. zwölf Meter hoch. Gleditsia triacanthos ist sehr robust und kommt mit nahezu allen Böden klar, sollte allerdings sonnig stehen.
6. Zelkove (Zelkova serrata ‘Green Vase’)
In Japan ist die Zelkove ein wichtiger Straßenbaum. Die Sorte ‘Green Vase’ hat eine schmale Krone, die im Herbst mit einer schönen Färbung punktet. Sie bleibt insgesamt kleiner als die Art, nämlich 15 bis 20 Meter hoch. Die Zelkove ist leicht frostempfindlich und sollte besser an geschützten Standorten stehen.
In Japan ist die Zelkove ein wichtiger Straßenbaum. Die Sorte ‘Green Vase’ hat eine schmale Krone, die im Herbst mit einer schönen Färbung punktet. Sie bleibt insgesamt kleiner als die Art, nämlich 15 bis 20 Meter hoch. Die Zelkove ist leicht frostempfindlich und sollte besser an geschützten Standorten stehen.
Hier wachsen Zelkoven mit einer Unterpflanzung aus Schneeball-Hortensien der Sorte ‘Annabelle’.
6. Blumen-Esche (Fraxinus ornus)
Die Blumenesche wächst auch im Alter maximal acht Meter hoch. Mit den weißen, zart duftenden Blütenrispen, die sich im Mai zeigen, und der Herbstfärbung ist der Baum eine Zierde. Der Standort sollte sonnig, der Boden durchlässig und alkalisch sein. Fraxinus ornus kommt natürlicherweise aus Südeuropa und Westasien und wird nicht vom Eschentriebsterben befallen wie unsere heimische Esche (Fraxinus excelsior).
Die Blumenesche wächst auch im Alter maximal acht Meter hoch. Mit den weißen, zart duftenden Blütenrispen, die sich im Mai zeigen, und der Herbstfärbung ist der Baum eine Zierde. Der Standort sollte sonnig, der Boden durchlässig und alkalisch sein. Fraxinus ornus kommt natürlicherweise aus Südeuropa und Westasien und wird nicht vom Eschentriebsterben befallen wie unsere heimische Esche (Fraxinus excelsior).
7. Französischer Ahorn (Acer monspessulanum) und Italienischer Ahorn (Acer opalus)
Diese beiden Verwandten unserer heimischen Ahorne wachsen schon in den deutschen Weinbaugegenden und kommen mit Hitze und Trockenheit besser klar als zum Beispiel der heimische Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus). Beide sind extrem hitze- und trockenheitsverträglich. Acer monspessulanum (im Bild) wächst gerne mehrstämmig circa sechs bis zehn Meter hoch und glänzt mit einer schönen Herbstfärbung seiner ledrigen Blätter. Der Italienische Ahorn wird mit zehn bis 15 Metern deutlich höher.
Diese beiden Verwandten unserer heimischen Ahorne wachsen schon in den deutschen Weinbaugegenden und kommen mit Hitze und Trockenheit besser klar als zum Beispiel der heimische Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus). Beide sind extrem hitze- und trockenheitsverträglich. Acer monspessulanum (im Bild) wächst gerne mehrstämmig circa sechs bis zehn Meter hoch und glänzt mit einer schönen Herbstfärbung seiner ledrigen Blätter. Der Italienische Ahorn wird mit zehn bis 15 Metern deutlich höher.
8. Hainbuche (Carpinus betulus) / Hopfenbuche (Ostrya carpinifolia)
Die heimische Hainbuche ist als Schnitt- und Heckengehölz bekannt. Sie lässt sich gut als Sichtschutzhecke ziehen oder anderweitig in Form bringen und wächst ohne Schnitt zu einem üppigen Baum heran, der Hitze und Trockenheit trotzt. Die Sorte ‘Frans Fontaine’ ist schmal säulenformig und wird etwa sechs Meter hoch.
Noch robuster als die Hainbuche ist die mit ihr verwandte Hopfenbuche Ostrya carpinifolia, die in Südeuropa auf trockenen, sonnigen Berghängen bis zu 15 Meter hoch wächst.
Die heimische Hainbuche ist als Schnitt- und Heckengehölz bekannt. Sie lässt sich gut als Sichtschutzhecke ziehen oder anderweitig in Form bringen und wächst ohne Schnitt zu einem üppigen Baum heran, der Hitze und Trockenheit trotzt. Die Sorte ‘Frans Fontaine’ ist schmal säulenformig und wird etwa sechs Meter hoch.
Noch robuster als die Hainbuche ist die mit ihr verwandte Hopfenbuche Ostrya carpinifolia, die in Südeuropa auf trockenen, sonnigen Berghängen bis zu 15 Meter hoch wächst.
Alle der genannten Baumarten außer der Weidenblättrigen Birne sind Teil des Forschungsprojektes „Stadtgrün 2021“ der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim. Um dem Baumleiden und -sterben in deutschen Städten Einhalt zu gebieten, suchen Forscher nach alternativen Baumarten, die das Stadtklima der Zukunft besser vertragen sollen.
Das Forschungsprojekt testet seit 2009 insgesamt 30 unterschiedliche Baumarten in Versuchspflanzungen auf ihre Eignung. Dazu gehören beispielsweise die südeuropäischen Verwandten unserer heimischen Baumarten wie Salix tomentosa, Acer monspessulanum (Französischer Ahorn), Juglans nigra (Schwarznuss), Quercus cerris (Zerreiche) und Acer opalus (Schneeball-Ahorn). Auch neue Gattungen aus Asien und Nordamerika werden untersucht. Zum Beispiel der Persische Eisenholzbaum (Parrotia persica, im Foto) und die Kobushi Magnolie (Magnolia kobus), die an ihrem Heimatort an extreme klimatische Bedingungen angepasst sind. 2021 werden weitere Ergebnisse vorliegen.
Kannten Sie einige der vorgestellten Baumarten oder haben Sie sogar schon gepflanzt? Erzählen Sie mehr in den Kommentaren.
Das Forschungsprojekt testet seit 2009 insgesamt 30 unterschiedliche Baumarten in Versuchspflanzungen auf ihre Eignung. Dazu gehören beispielsweise die südeuropäischen Verwandten unserer heimischen Baumarten wie Salix tomentosa, Acer monspessulanum (Französischer Ahorn), Juglans nigra (Schwarznuss), Quercus cerris (Zerreiche) und Acer opalus (Schneeball-Ahorn). Auch neue Gattungen aus Asien und Nordamerika werden untersucht. Zum Beispiel der Persische Eisenholzbaum (Parrotia persica, im Foto) und die Kobushi Magnolie (Magnolia kobus), die an ihrem Heimatort an extreme klimatische Bedingungen angepasst sind. 2021 werden weitere Ergebnisse vorliegen.
Kannten Sie einige der vorgestellten Baumarten oder haben Sie sogar schon gepflanzt? Erzählen Sie mehr in den Kommentaren.
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Sehr hilfreicher Artitel für alle Gartenfreunde. Wir machen mit der Hainbuche, dem Feldahorn und dem Walnussbaum derzeit gute Erfahrungen. Unsere Blutbuche geht leider kaputt.
Warum nicht Empfehlungen für einheimische trockenresistente Bäume? Da gibt es eine große Anzahl die sogar noch nützlich für unsere Insektenwelt sind, zB Kornelkische, Feldahorn, Eiche, Walnuss, Speierling, Elsbeere oder Kirsche um nur ein paar zu nennen. Auch viele Wildrosen und Heimische Großsträucher brauchen recht wenig Wasser. Insgesamt gilt das natürlich nur für abgewachsene Pflanzen
Und leider helfen die Vorschläge nicht weiter. Lt. Pflanzgebot muss es ein heimischer Laubbaum sein, Obst- und Wildobst als Hochstamm gingen auch. Es ist ein 5 m breiter Reihenhausgarten, gegenüber ein Hochhaus mit Schattenwurf. Apfel stand seit ü20 Jahren und stirbt langsam. Der Architekt der Stadt empfiehlt Feldahorn Elsrijk....