Aktuelle Küchenfeatures und -trends im Experten-Check
Was gibt es Neues in der Küche? Was ist sinnvoll, was eher Spielerei und was Zukunftsvision?
Weiß, grün, matt, lackiert, laminiert, recycelt, Eiche, Granit, Glas, Edelstahl, offen, geschlossen, Kochinsel, Tresen, sprechende Backöfen, Sous Vide, Muldenlüfter – die aktuellen Möglichkeiten der Küchengestaltung und -ausstattung faszinieren vor allem mit ihrer Vielfältigkeit. Die Houzz-Experten Helga Coulon von Casa Coulon, Christoph Gerdesmeyer vom Kölner Büro Gerdesmeyer Krohn und Interior Designer Jesse Krencky von Inter-raum nehmen spannende Küchentrends unter die Lupe.
Momentan sind die smarten Geräte noch im hochpreisigen Segment angesiedelt. Doch auch das wird sich ändern, meint Gerdesmeyer: „Eine Rückfahrkamera hatten vor ein paar Jahren auch nur Luxusautos. Jetzt gehört sie zur Grundausstattung.“ Letztlich sei alles, was den Menschen Arbeit abnehme und ihnen das Leben erleichtere eine gute Idee, so der Experte. Das sieht auch Helga Coulon so. Die Houzz-Expertin hat selbst eine Geschirrspülmaschine, die sich von allein öffnet. Intelligente Geräte sind natürlich ein Stück weit eine Spielerei, „aber eben eine, die sinnvoll ist“.
Eine Küche von Woodmeister Master Builders mit recycelten Glasfliesen als Spritzschutz und Küchenunterschränke aus nachhaltigem Bambus
Trend 2: Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit beschränkt sich längst nicht mehr nur darauf, verantwortungsvoll mit Lebensmitteln umzugehen und deren Verschwendung zu vermeiden. Auch geringe Verbrauchswerte der eingebauten Küchengeräte spielen eine wichtige Rolle. Mittlerweile geht es außerdem zunehmend darum, wo und wie eine Küche produziert und welche Materialien eingesetzt wurden.
Trend 2: Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit beschränkt sich längst nicht mehr nur darauf, verantwortungsvoll mit Lebensmitteln umzugehen und deren Verschwendung zu vermeiden. Auch geringe Verbrauchswerte der eingebauten Küchengeräte spielen eine wichtige Rolle. Mittlerweile geht es außerdem zunehmend darum, wo und wie eine Küche produziert und welche Materialien eingesetzt wurden.
Für diese Küche verwendeten die Planer von Malchow Interior Design folierte Fronten, die aus recycelten Plastikflaschen bestehen. Das Basismaterial wurde aus wiederverwertetem Holz gefertigt
Einige Hersteller verwenden bereits recycelte Materialien, zum Beispiel Plastikflaschen oder altes Holz. Helga Coulon: „Dabei ist es jedoch wichtig darauf zu achten, was wirklich ressourcen- und energieschonend ist.“
Einige Hersteller verwenden bereits recycelte Materialien, zum Beispiel Plastikflaschen oder altes Holz. Helga Coulon: „Dabei ist es jedoch wichtig darauf zu achten, was wirklich ressourcen- und energieschonend ist.“
Die Regale über der Vintage-Werkbank fertigte Antonio Martins Interior Design aus dem antiken Holz einer Scheune.
Die Verwendung recycelter Materialien ist ein guter Anfang, findet Christoph Gerdesmeyer. Allerdings: „Müll zu recyceln sollte nur eine Zwischenlösung sein. Noch besser wäre es, gar nicht erst so viel Müll zu produzieren und Materialien zu finden, die hergestellt werden, ohne Rohstoffe zu vergeuden oder, die sich in den biologischen Kreislauf zurückführen lassen.“ Aktuell verortet er nachhaltige Materialien, ähnlich wie autonome Küchengeräte, noch in einer Nische im hochpreisigen Segment – „aber das wird kommen!“
Fragen Sie einfach Ihren Küchenplaner nach den Möglichkeiten nachhaltiger Materialien
Die Verwendung recycelter Materialien ist ein guter Anfang, findet Christoph Gerdesmeyer. Allerdings: „Müll zu recyceln sollte nur eine Zwischenlösung sein. Noch besser wäre es, gar nicht erst so viel Müll zu produzieren und Materialien zu finden, die hergestellt werden, ohne Rohstoffe zu vergeuden oder, die sich in den biologischen Kreislauf zurückführen lassen.“ Aktuell verortet er nachhaltige Materialien, ähnlich wie autonome Küchengeräte, noch in einer Nische im hochpreisigen Segment – „aber das wird kommen!“
Fragen Sie einfach Ihren Küchenplaner nach den Möglichkeiten nachhaltiger Materialien
Trend 3: Dunkle und gedämpfte, matte Farben
Schwarz ist mittlerweile ein echter Klassiker in der Küche geworden, sagt Interior Designer Jesse Krencky. Er würde jedoch davon abraten, sich nur aus dem Grund für eine schwarze Küche zu entscheiden, weil die Farbe gerade angesagt ist. Immerhin hat man die Küche für ein paar Jahre. Schwarz wird besonders gerne mit texturierten Hölzern kombiniert, die für rustikalen Charme sorgen, oder in Form von Mattlackfronten eingesetzt.
Schwarz ist mittlerweile ein echter Klassiker in der Küche geworden, sagt Interior Designer Jesse Krencky. Er würde jedoch davon abraten, sich nur aus dem Grund für eine schwarze Küche zu entscheiden, weil die Farbe gerade angesagt ist. Immerhin hat man die Küche für ein paar Jahre. Schwarz wird besonders gerne mit texturierten Hölzern kombiniert, die für rustikalen Charme sorgen, oder in Form von Mattlackfronten eingesetzt.
Ähnlich angesagt: „Dusty Colours“ – gedämpfte, matte Farben mit wenig Leuchtkraft. Die Tendenz zu zurückhaltenden Sandtönen, dezentem Keramik- und Sandgrau spiegelt wider, dass der Kochbereich dank der allseits beliebten offenen Küchen zunehmend Teil des Wohnraumes wird. Dementsprechend wohnlich und gemütlich sind die Farben, sie unterscheiden sich kaum noch vom Rest des Zuhauses.
Christoph Gerdesmeyer sieht den Vorteil von Schwarz und matten Farben in angesagten Tönen, wie Grau und Grün, vor allem darin, dass sie sich minimalistisch gestalten lassen, ohne dabei an Wärme zu verlieren. Matte Materialien überzeugen außerdem in der Haptik und sehen besonders hochwertig aus.
Als hervorragende Alternative zum immer noch gern gekauften Weiß und trendigen Schwarz empfiehlt Helga Coulon die Farbe Fango: eine Schlammfarbe, die nicht so unspektakulär wie Weiß und nicht so hart ist wie Schwarz, die für viel Wärme sorgt und sich gut kombinieren lässt.
Als hervorragende Alternative zum immer noch gern gekauften Weiß und trendigen Schwarz empfiehlt Helga Coulon die Farbe Fango: eine Schlammfarbe, die nicht so unspektakulär wie Weiß und nicht so hart ist wie Schwarz, die für viel Wärme sorgt und sich gut kombinieren lässt.
Trend 4: Glas
Neben angesagten Materialien wie Fenix wird zunehmend Glas in Küchen verwendet. Bisher wurde es eher als Glaseinsatz für Küchenschränke benutzt. Mittlerweile bestehen sogar Arbeitsplatten und ganze Schrankfronten aus Glas.
Neben angesagten Materialien wie Fenix wird zunehmend Glas in Küchen verwendet. Bisher wurde es eher als Glaseinsatz für Küchenschränke benutzt. Mittlerweile bestehen sogar Arbeitsplatten und ganze Schrankfronten aus Glas.
Bei den Arbeitsplatten in dieser Küche verwendeten KLOCKE Interieur Möbelwerkstätten gleich zwei Materialien: Glas und Edelstahl
Interior Experte Jesse Krencky ist jedoch kein Verfechter des Materials: „Extrem empfindlich an den Kanten und extrem viel zu putzen“, findet er. Auch Christoph Gerdesmeyer ist der Meinung, dass Glas zwar grundsätzlich ein tolles Material ist, aber wegen seiner kalten Haptik für Fronten und Arbeitsplatten weniger geeignet ist. Dank seiner einzigartigen Optik und den vielfältigen Designoptionen, zu denen auch matte Oberflächen mit einer samtigen Haptik gehören, findet es dennoch in vielen Küchen einen Platz.
Interior Experte Jesse Krencky ist jedoch kein Verfechter des Materials: „Extrem empfindlich an den Kanten und extrem viel zu putzen“, findet er. Auch Christoph Gerdesmeyer ist der Meinung, dass Glas zwar grundsätzlich ein tolles Material ist, aber wegen seiner kalten Haptik für Fronten und Arbeitsplatten weniger geeignet ist. Dank seiner einzigartigen Optik und den vielfältigen Designoptionen, zu denen auch matte Oberflächen mit einer samtigen Haptik gehören, findet es dennoch in vielen Küchen einen Platz.
Trend 5: Kochfelder mit integriertem Dunstabzug
Der Trend zur offenen Küche wirkt sich nicht nur auf die Grundrisse von Wohnungen und Häusern aus, sondern auch auf die technische Küchenausstattung. Gerade bei hohen Decken sind klassische Dunstabzugshauben schwierig zu realisieren, stören noch dazu mitunter die Optik über einer Kücheninsel. Die Lösung: Kochfelder mit integriertem Dunstabzug.
Der Trend zur offenen Küche wirkt sich nicht nur auf die Grundrisse von Wohnungen und Häusern aus, sondern auch auf die technische Küchenausstattung. Gerade bei hohen Decken sind klassische Dunstabzugshauben schwierig zu realisieren, stören noch dazu mitunter die Optik über einer Kücheninsel. Die Lösung: Kochfelder mit integriertem Dunstabzug.
Die sind in offenen Küchen, die in den Wohnbereich integriert sind, auch äußerst sinnvoll, findet Helga Coulon. Allerdings hängt die Effizienz sehr vom Hersteller ab, betont Jesse Krencky. Ein qualitativ hochwertiges Gerät ist hier wichtig, damit die Kochgerüche auch wirklich gut abgesaugt werden.
Rabe Innenausbau versteckten eine Extraküche in der Küche hinter cleanen Schranktüren
Trend 6: Zweitküche
So angesagt offene Küchen auch sind, haben sie doch einen entscheidenden Nachteil: Das beim Kochen entstandene Chaos ist sichtbar. Einige Besitzer von offenen Küchen lassen sich deshalb eine Zweitküche, auch Butler’s Kitchen genannt, einbauen.
Trend 6: Zweitküche
So angesagt offene Küchen auch sind, haben sie doch einen entscheidenden Nachteil: Das beim Kochen entstandene Chaos ist sichtbar. Einige Besitzer von offenen Küchen lassen sich deshalb eine Zweitküche, auch Butler’s Kitchen genannt, einbauen.
„Gerade Leute, die sehr designorientierte Häuser und Wohnungen bauen, entscheiden sich dafür“, so Helga Coulon. Ein großzügiger Grundriss ist dafür eine wichtige Voraussetzung, eine zweite die genaue Planung sinnvoller Arbeitswege. Eine Zweitküche eignet sich, um mehr oder minder ansehnliche Küchengeräte unterzubringen und jegliche Unordnung verschwinden zu lassen. Allerdings ist das ein Trend, der sich nur bei denjenigen durchsetzen wird, die den ausreichenden Platz dafür haben.
In dieser Küche von Küche und Raum Pornschlegel verschwindet Chaos auf Knopfdruck.
Eine Alternative für kleinere Küchengrundrisse: Geräte und Chaos verschwinden hinter Einklappfronten oder solchen, die sich auf Knopfdruck hoch- und runterfahren lassen.
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Ein Backofen, der sich auf Zuruf öffnet. Eine Geschirrspülmaschine, die je nach Beladung und Verschmutzungsgrad die nötige Menge an Reiniger selbst dosiert. Eine Kaffeemaschine, die sich merkt, wie Sie Ihre Tasse Kaffee am liebsten trinken. All diese Geräte können Sie bereits in Ihre Küche einbauen lassen.
Smarte Haushaltsgeräte sind inzwischen mehr als nur Küchenhelfer: Sie werden zunehmend autonomer. Eine Entwicklung, die Christoph Gerdesmeyer begrüßt: „Wie bei so vielen Neuheiten denkt man am Anfang, dass man so etwas nicht braucht. Bis es dann irgendwann zur Standardausstattung gehört. So war es auch beim Induktionsherd, bei dem die Leute anfangs meinten, eine normale Herdplatte hätte doch bisher vollkommen gereicht.“