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Allergene im Haus: Strategien gegen Pollen, Staub & Co.
Reagieren Sie allergisch? Hier finden Allergiegeplagte vorbeugende Wohn- und Bautipps
Thomas Helbing
12. April 2023
Editor Houzz Deutschland
Im Frühjahr beginnt die Hochzeit für Allergiker mit Heuschnupfen. Im Freien gibt es keinen Schutz, da Pollen bis 500 Kilometer weit fliegen. In Wohnräumen lassen sich die Symptome abmildern. Dort lauert eine weitere Gefahr: Raumluft enthält viel Staub, ebenfalls ein Allergen. Und Schimmelpilze sind Allergieauslöser Nummer eins. Wir verraten, wie Sie gegen die drei vorgehen.
Haselpollen können bereits im Februar ausfliegen. Wann welche Pollen durch die Luft schwirren, verrät der Pollenkalender (Quelle: Wetter Online).
► Pollen. Bereits im Februar endet für für viele Allergiker mit Heuschnupfen die Schonzeit. Und der Klimawandel tut sein übriges. Mit wärmeren Wintern startet die Pollensaison immer früher bzw. geht das Ende der Saison (meist im November und Dezember) nahtlos in die neue über. Warmes und trockenes Wetter erhöht zudem die Pollenkonzentration in der Luft, Feinstaub und Stickoxide begünstigen sie. Neue, klimarobuste Baumarten lassen ihre Pollen bereits im Dezember durch die Luft schwirren. Allergiker leiden noch mehr.
► Pollen. Bereits im Februar endet für für viele Allergiker mit Heuschnupfen die Schonzeit. Und der Klimawandel tut sein übriges. Mit wärmeren Wintern startet die Pollensaison immer früher bzw. geht das Ende der Saison (meist im November und Dezember) nahtlos in die neue über. Warmes und trockenes Wetter erhöht zudem die Pollenkonzentration in der Luft, Feinstaub und Stickoxide begünstigen sie. Neue, klimarobuste Baumarten lassen ihre Pollen bereits im Dezember durch die Luft schwirren. Allergiker leiden noch mehr.
Strategien gegen Pollen:
- Besser nachts lüften. Dann ist die Pollenbelastung am geringsten. Pollenschutzgitter im Fensterrahmen halten manche Pollen bis zu 99 Prozent auch tagsüber draußen – und Insekten gleich mit.
- Halten Sie den Rasen im Garten kurz, das vermindert die Belastung durch Gräserpollen.
- Ziehen Sie sich um, wenn Sie nach Hause kommen. Aber nicht im Schlafzimmer, sonst leiden Sie die ganze Nacht.
- Täglich Haare waschen mit einem milden Shampoo ohne Duftstoffe.
- Wäsche häufiger waschen und im Haus trocknen. Auf Weichspüler verzichten (Kontaktallergien!).
- Lüftungsanlagen liefern Frischluft bei geschlossenen Fenstern und filtern Staub, Pollen und Feinstaub aus der Luft. Gibt es mit oder ohne Wärmerückgewinnung. Mehr dazu hier.
► Hausstaub. Eine Hausstauballergie wird durch den Kot von Hausstaubmilben ausgelöst, der sich im Staub sammelt. Milben kommen in jedem Haushalt vor – egal, wie sehr man sich um Sauberkeit bemüht. Sie wohnen in Betten, Sofas und Kissen. Ganz loswerden können Sie die Biester nicht, aber Sie können ihre Zahl reduzieren.
Strategien gegen Hausstaub
- Lüften Sie Staub, Feuchte und Milben hinaus. Am besten automatisch: In Wohnungen mit einer Lüftungsanlage gibt es nur ein Drittel der Milben, die sich in üblichen Räumen breit machen.
- Teppiche binden Staub und Milbenkot, auf glatten Böden wirbeln diese auf. Häufig staubsaugen hilft. Aber: Übliche Geräte schlucken Staub, blasen belastete Luft wieder in den Raum. Achten Sie auf ein Gerät mit HEPA-Filter. Oder Sie installieren eine zentrale Staubsaugeranlage im Haus (Kosten um 1.000 €). Das Gerät zieht durch Wandrohre den Staub in den Keller. Allergiker sollten generell nicht staubsaugen oder den Staubsaugerbeutel wechseln.
- Matratzen und Bettwäsche aus Synthetik wählen. Die Matratze zusätzlich mit einer milbendichten Auflage („Encasing“) umhüllen. Bettwäsche und Kissenbezüge regelmäßig (alle 1-2 Wochen) bei 60 Grad waschen. Auch Plüschtiere. Besser sind höhere Temperaturen, damit die Milben vollständig abgetötet werden.
- Wände aus Lehmputz binden Staub und Schadstoffe.
- Teppichböden nicht waschen oder feucht saugen. Der Teppich trocknet langsam, wird zur idealen Brutstätte für Milben.
- Konvektionswärme in der Heizperiode verschlimmert oft die Beschwerden, weil Hausstaub aufgewirbelt wird. Wenn möglich, auf Strahlungswärme umsteigen (Flächenheizung) oder zumindest für ausreichend Luftfeuchtigkeit sorgen.
Beginnendes Schimmelwachstum auf dem Fenstersturz.
► Schimmelpilze. Schimmelpilze in Wohnräumen sind gesundheitsschädlich. Ihre Stoffwechselprodukte können Allergien, Asthma, chronische Erkrankungen der Atemwege und Nebenhöhlen auslösen. Mit einer Luftmessung oder Keimluftsammlung lassen sich Schimmelpilze aufspüren. Es gibt auch speziell ausgebildete Schimmel-Spürhunde.
Gegen massiven Schimmelpilzbefall hilft nur sanieren. Fachleute wie Baubiolog*innen erstellen ein Konzept für die Schimmelentfernung sowie vorbeugende, bauliche Veränderungen. Vorsicht bei DIY-Maßnahmen: Antischimmelmittel unsachgemäß angewendet, können gesundheitsschädlich sein. Die Sporen können aufgewirbelt werden, sich verteilen, noch größeren Schaden anrichten.
Mehr zu Schimmel in der Wohnung lesen Sie hier
► Schimmelpilze. Schimmelpilze in Wohnräumen sind gesundheitsschädlich. Ihre Stoffwechselprodukte können Allergien, Asthma, chronische Erkrankungen der Atemwege und Nebenhöhlen auslösen. Mit einer Luftmessung oder Keimluftsammlung lassen sich Schimmelpilze aufspüren. Es gibt auch speziell ausgebildete Schimmel-Spürhunde.
Gegen massiven Schimmelpilzbefall hilft nur sanieren. Fachleute wie Baubiolog*innen erstellen ein Konzept für die Schimmelentfernung sowie vorbeugende, bauliche Veränderungen. Vorsicht bei DIY-Maßnahmen: Antischimmelmittel unsachgemäß angewendet, können gesundheitsschädlich sein. Die Sporen können aufgewirbelt werden, sich verteilen, noch größeren Schaden anrichten.
Mehr zu Schimmel in der Wohnung lesen Sie hier
Kalkputz, etwa in Bädern, reguliert Feuchte und verhindert Schimmelpilzbildung.
Strategien gegen Schimmel:
Strategien gegen Schimmel:
- Vor allem in der Heizperiode regelmäßiges und ausreichendes Lüften. Raumtemperatur nicht unter 15 Grad absinken lassen. Enormen Temperaturausgleich zwischen einem kalten und einem wärmeren Zimmer vermeiden.
- Wärmeabgabe von Heizungsanlagen nicht blockieren: keine Möbel davor stellen, keine Verkleidung montieren. Mauernischen von innen dämmen lassen.
- Feuchte Erde schimmelt leicht. Zimmerpflanzen einmal jährlich umtopfen oder gleich auf Granulat/Hydrokultur umstellen.
- Keller sommers nur nachts lüften, sonst kommt viel Feuchte rein.
- Mit der Materialwahl können Sie Schimmelpilz-Kolonien verhindern. Schimmelpilz mag keinen mineralischen Untergrund, etwa Kalkputz und Mineralfarbe. Vorsicht bei Kleister und Tapeten mit Kunststoff-Anteil: Sie nehmen Feuchtigkeit gut auf. Mehr über mineralische Oberflächen lesen Sie hier.
- Bei einem Neubau ist in den ersten zwei Jahren, manchmal auch noch länger, generell sehr viel (Bau-)Restfeuchte im Haus. Es ist dann wichtig, die Luftfeuchtigkeit durch geeignete Maßnahmen wie Bautrocknung, richtiges Heizen und Lüften zu senken.
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