Altholz und Beton in einer Berliner Dachgeschossküche
Das Rezept für eine gelungene Küche unterm Dach? Kontrastierende Materialien und praktische Einbauschränke im Drempel!
Eine Wohnung im Dachgeschoss hat viele Vorteile, beispielsweise die Möglichkeit einer riesigen Dachterrasse mit Blick über die ganze Stadt. Aber es gibt auch Nachteile, wie etwa tote Ecken unter der Dachschräge. Ein junges Paar in Berlin wollte das nicht hinnehmen und hat für die Küche ihrer neu erworbenen Dachgeschosswohnung Anna Lina Junghänel von Jungrad Design engagiert. Junghänel schaute sich den Grundriss genau an und entwickelte eine ideale Lösung. Für die Umsetzung holte sie Jörn Konrad mit ins Boot. Der gelernte Tischler, Künstler und Grafiker baute Standardmöbel passgenau um und ein und setzte mit jahrhundertealtem Holz ganz besondere Akzente.
In den frontal zugänglichen Drempelschränken sind Küchengeräte und Geschirr untergebracht. Auch der Kühlschrank ist hier eingebaut. Hinter einer der Fronten versteckt sich eine zusätzliche Arbeitsfläche. Sie ist 1,20 Meter tief und lässt sich auf Rollen ganz in den Drempelschrank fahren.
Ganz rechts, neben der Wand, führt eine Tür hinein in den Drempelschrank und die hinter den Einbauten liegende Fläche. „Da ist viel Stauraum für all die Dinge, die nicht ständig gebraucht werden. Etwa Koffer oder Skier“, so Jörn Konrad. Er hat das Schranksystem eingebaut und der Form des Dachstuhls angepasst. Fronten und Korpusse sind von Ikea – eine Wahl, die Konrad akzeptiert, weil er das Kostenbewusstsein der Kunden versteht.
EXPERTEN: Tischlerei und Schreinerei in Ihrer Nähe finden!
Ganz rechts, neben der Wand, führt eine Tür hinein in den Drempelschrank und die hinter den Einbauten liegende Fläche. „Da ist viel Stauraum für all die Dinge, die nicht ständig gebraucht werden. Etwa Koffer oder Skier“, so Jörn Konrad. Er hat das Schranksystem eingebaut und der Form des Dachstuhls angepasst. Fronten und Korpusse sind von Ikea – eine Wahl, die Konrad akzeptiert, weil er das Kostenbewusstsein der Kunden versteht.
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Lieber arbeitet der gelernte Tischler mit echtem Holz, gerne mit Altholz. Er kauft alte Scheunen auf, oder das, was von ihnen noch übrig ist. Häufig sind das nur noch die dicken Balken, in denen Nägel stecken und die teilweise tiefe Kerben aufweisen. Der Künstler fertigt daraus Möbel, Leuchten und Skulpturen. Auch wegen dieser Vorliebe für Holz hat Junghänel bei der Umsetzung ihrer Ideen sofort an Konrad gedacht. Die Kunden wünschten sich eine Betonarbeitsplatte, die Designerin hat als Kontrast dazu Altholz vorgeschlagen.
„Die Betonarbeitsplatte wurde von einer Hamburger Firma gefertigt. Sie ist zweieinhalb Meter lang und einen Meter tief. Ein Kran musste das dreihundertfünfzig Kilogramm schwere Teil über den Balkon in die Wohnung hieven“, erinnert sich Konrad.
Das längliche Kochfeld mit dem Dunstabzug nach unten ist ebenso in die Betonplatte eingearbeitet wie das Spülbecken. Hier hat Konrad mit einem passgenauen Brettchen ein Statement gesetzt, das perfekt zum Konzept von Junghänel passt. Das Einzelstück kann sowohl als Geschirrablage als auch zum Gemüseschneiden verwendet werden.
Das längliche Kochfeld mit dem Dunstabzug nach unten ist ebenso in die Betonplatte eingearbeitet wie das Spülbecken. Hier hat Konrad mit einem passgenauen Brettchen ein Statement gesetzt, das perfekt zum Konzept von Junghänel passt. Das Einzelstück kann sowohl als Geschirrablage als auch zum Gemüseschneiden verwendet werden.
„Das Holz für die Küche in Berlin stammt von zwei Scheunen. Die eine stand in Goldenstedt bei Vechta, die andere in Freyburg, dem Zentrum des Weinanbaugebiets Saale-Unstrut. Auf einem Balken habe ich die Jahreszahl 1663 entdeckt“, erzählt Konrad. Den Großteil des Holzes wird er für einen Innenausbau in Freiberg im Saaletal verwenden. Es blieb aber noch ausreichend Holz für diese Küche übrig.
„Ich hole das Holz selbst ab, lagere es und bereite es auf“, so Konrad. Die Bretter, aus denen er die Türen der Küchenfront gearbeitet hat, waren einst sechs Meter lange Balken mit einer Kantenlänge von fünfundzwanzig Zentimetern. Konrad hat sie gesäubert und zurechtgesägt. Die Bretter wiederum hat er miteinander verleimt. „Ich schaue mir an, was zusammenpasst“, sagt er. So entsteht ein harmonisches Gesamtbild. Hinter den grifflosen Push-to-open-Türen aus dem alten, geölten Eichenholz verbergen sich Mülleimer und Stauraum für Töpfe. „Die Tür zum Mülleimer hat sogar einen Motor. Sie schließt und öffnet sich ganz leicht“, sagt Konrad.
Das schönste für ihn war bei diesem Projekt die Arbeit mit dem Holz. Für die Regale über der Arbeitsfläche hat er massive Bretter verwendet. „Die Lampe war eine Idee von Anna. Ich habe dafür aus meinem Altholz einen besonders schönen Balken ausgesucht“, so der Tischler.
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Hier kocht: ein junges Paar
In: Berlin
Experten: JK Designermöbel in Zusammenarbeit mit Jungrad Design
Die Wohnküche in dem Berliner Dachgeschoss ist ein großer Raum. Durch die Schräge und die Konstruktion mit Drempel, auch Kniestock genannt (eine über die Bodenhöhe des Dachgeschosses hinaus aufgemauerte Außenwand), ist allerdings nicht die gesamte Fläche begehbar. Deshalb hat sich Anna Lina Junghänel dafür entschieden, einen rund 1,20 Meter tiefen Bereich als Stauraum zu nutzen und dort in dezentem Weiß gehaltene Drempelschränke einbauen zu lassen.