Houzzbesuch
Houzzbesuch: Moderner Anbau für ein Holzhaus aus den Zwanzigern
Viel Licht, viel Holz und klare schwarze Akzente: Ein Architektenpaar in Südaustralien schafft Platz für die Familie
Mick und Jules Moloney kauften ihr Wohnhaus in Südaustralien bereits im Jahr 2007. Damals passte es perfekt zu ihren Bedürfnissen: Im vorderen Teil war genug Platz für ihr Architekturbüro, der Hinterhof war sonnig und gut geschützt. Allerdings war dem jungen Paar von Anfang an klar, dass es irgendwann mehr Platz brauchen würde. Die Idee: Ein einfacher, würfelförmiger Anbau aus Holz sollte Küche sowie Ess- und Wohnzimmer beherbergen. „Die schlichten Materialien und die Ausrichtung zum Garten machen den neuen Raum zur perfekten Ergänzung des Hauses und zum Lebensmittelpunkt für die ganze Familie“, findet Mick.
Bei ihrem Entwurf hielten sich die beiden Architekten an die grundlegenden Prinzipien für nachhaltiges Design. Dazu gehören die aktive Einbindung des natürlichen Tageslichts, Isolierverglasung, Wärmedämmung und die Möglichkeit zur natürlichen Querlüftung im Sommer.
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Ihr Vorhaben hatten die Architekten klar definiert: Ein zusätzliches Zimmer, das mehr Platz für die wachsende Familie bietet und ein Ort für Geselligkeit und Entspannung ist. „Ausgangspunkt war die Planung des Interieurs. Dafür haben wir uns überlegt, wo und wie wir gern sitzen wollen, wie wir entspannt kochen und Gäste bewirten können. Und wo wir einen Fernseher unterbringen können, ohne dass er zu sehr den Raum dominiert“, erinnert sich Jules Moloney.
Der Übergang vom Eingangsbereich zur Hintertür strukturiert den Raum, ohne ihn optisch oder physisch zu begrenzen. Küche und Essbereich befinden sich auf der einen Seite, während auf der anderen ein Bücherregal, ein Kamin und eine Sitzgruppe untergebracht sind. Im Übergangsbereich ist die Decke abgehängt, um den alten und den neuen Teil des Hauses miteinander zu verbinden.
In der Küche herrscht eine entspannte, gesellige Atmosphäre. Die Moloneys haben die Kücheninsel so geplant, dass sie wie ein eigenständiges Möbelstück aussieht, und sie im unteren Teil teilweise offen gelassen, um das luftige Raumgefühl zu betonen. Sie beherbergt unter anderem das Kochfeld, sodass die Eigentümer beim Kochen immer Blickkontakt zu ihren Gästen haben. „Auf diese Weise muss man ihnen nicht den Rücken zukehren, das ist toll“, findet Mick Moloney.
Bei der Wahl der Materialien hat das Paar gezielt auf günstige, naturbelassene, nachhaltige und schlichte Hölzer gesetzt, denen auch klebrige Kinderhände nichts anhaben können.
Schubladenfronten, Leuchten und Sockelleisten bestehen aus schwarz beschichteten Multiplexplatten. Die Fensterrahmen und die sichtbaren Balken wurden aus Sperrholz der Neuguinea-Araukarie und aus Eukalyptusholz (Tasmanian Oak) gefertigt. Die Fußböden bestehen aus Blackbutt, einer anderen Eukalyptusart, und die Wand wurde mit australischem Red-Cedar-Holz (Toona) vertäfelt. „Wir arbeiten gern mit Holz, da es ein Kohlenstoffspeicher ist. Außerdem sind der Energieaufwand und die CO2-Emissionen bei der Herstellung von Holzprodukten viel geringer als etwa bei Aluminium oder Stahl“, erklärt Jules.
Schubladenfronten, Leuchten und Sockelleisten bestehen aus schwarz beschichteten Multiplexplatten. Die Fensterrahmen und die sichtbaren Balken wurden aus Sperrholz der Neuguinea-Araukarie und aus Eukalyptusholz (Tasmanian Oak) gefertigt. Die Fußböden bestehen aus Blackbutt, einer anderen Eukalyptusart, und die Wand wurde mit australischem Red-Cedar-Holz (Toona) vertäfelt. „Wir arbeiten gern mit Holz, da es ein Kohlenstoffspeicher ist. Außerdem sind der Energieaufwand und die CO2-Emissionen bei der Herstellung von Holzprodukten viel geringer als etwa bei Aluminium oder Stahl“, erklärt Jules.
Ob beim Kochen, Spielen oder Essen – dank der lockeren, offenen Raumaufteilung bleiben die Familienmitglieder stets miteinander in Kontakt. Die Möblierung ist schlicht gehalten und kommt ohne Schnickschnack aus, ganz in Einklang mit der Grundidee eines entspannten Wohnens. „Wir lieben runde Tische, weil sie eine intime Atmosphäre schaffen“, so Mick Moloney.
Esstisch Table 167 und Stühle Chair 170, Feelgood Designs; Hängeleuchte: Paris Au Mois D’Aout, Hub Furniture
Esstisch Table 167 und Stühle Chair 170, Feelgood Designs; Hängeleuchte: Paris Au Mois D’Aout, Hub Furniture
Im Wohnbereich gibt es gleich mehrere Blickfänger: die Sitzbank am Fenster, den Kamin und den Fernseher. Ist das Gerät nicht in Benutzung, verschwindet es dezent hinter einer Wand und gibt dem Kamin den Vortritt.
Sessel: Wilfred, Jardan; Beistelltisch: Stylecraft; Kamin: Morsø
Sessel: Wilfred, Jardan; Beistelltisch: Stylecraft; Kamin: Morsø
„Um den Fernseher zu verstecken, haben wir ein großes Schiebeelement auf Rollen entworfen, das wir zusätzlich mit Spiegeln versehen haben, um den Raum optisch zu vergrößern“, so Mick Moloney.
Eine große Fensterfront bringt Tageslicht in den Raum, während die gemütliche Fensterbank mit integriertem Stauraum den Bewohnern jederzeit ein schönes Sonnenplätzchen bietet.
Welche Details oder Ideen des Anbaus haben Sie sich in einem Ideenbuch abgespeichert?
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Auf einen Blick
Hier kochen und wohnen: Mick und Jules Moloney mit ihren Kindern Peggy, Eleanor und Henry sowie dem Hund Reddy Spaghetti
In: Ballarat, Victoria, Australien
Auf: 60 Quadratmetern
Interior Design: Moloney Architects
Das Zwanzigerjahre-Haus mit seinen Holzfassaden (in charakteristischer Stülpschalung) blieb in seinem Originalzustand komplett erhalten. Die Eigentümer erweiterten es lediglich im hinteren Teil um einen 60 Quadratmeter großen, würfelförmigen Anbau aus Holz.
„Die Erweiterung hat eine angenehme Größe. Bei unserem Entwurf war es uns nicht so wichtig, dem Stil des Originalhauses treu zu bleiben“, so Mick Moloney. „Wir sind moderne Architekten, und man sollte auf Anhieb erkennen können: Das ist der alte Teil des Hauses, das ist der neue. Von der Form her passen beide Gebäudeteile wunderbar zusammen, aber jeder steht für seine eigene Zeit.“