Auf ein Roset! Die Geschichte des ewig modernen „Togo“-Sofa
Gutes Design ist zeitlos und nachhaltig. Etwa das Sofa „Togo“ mit seinem typisch knautschigen Design
Catherine Hug
23. September 2021
Houzz-Contributor. Kreative Einrichtungsberaterin. Bloggerin, Baumarkt-Stammkundin und DIY-Expertin. Mutter zweier Töchter und stolze Besitzerin eines sehr alten Wohnwagens mit Vorliebe für Schlichtes, Schönes und Skandinavien.
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Claudia Schiffer hat eins, die Houzz-Gründer ebenfalls: das Sofa „Togo“ von Ligne Roset. 1973 erstmals auf der Pariser Haushaltswarenmesse präsentiert, avancierte es zum Kultsofa und Designklassiker. Dabei sah das Sofa, das an einen Shar-Pei-Welpen erinnert, anfangs gar nicht nach einem erfolgreichen Entwurf aus. Wir erklären seine Design-DNA und zeigen, wie sich damit einrichten lässt.
Auf einen Blick
Designklassiker: Sofa „Togo“
Gestaltet von: Michel Ducaroy (1925–2009)
Produziert von: Ligne Roset
Entworfen: 1973
Material: Polyätherschaumstoff, Polyesterwatte, Bezugsstoff
Abmessungen (2-Sitzer): Höhe 70, Breite 131, Tiefe 102, Sitzhöhe 38 Zentimeter
Preis (2-Sitzer): ab 2478 Euro
Designklassiker: Sofa „Togo“
Gestaltet von: Michel Ducaroy (1925–2009)
Produziert von: Ligne Roset
Entworfen: 1973
Material: Polyätherschaumstoff, Polyesterwatte, Bezugsstoff
Abmessungen (2-Sitzer): Höhe 70, Breite 131, Tiefe 102, Sitzhöhe 38 Zentimeter
Preis (2-Sitzer): ab 2478 Euro
Der Entwurf. „Eine Zahnpastatube, wie ein Ofenrohr gefaltet und an beiden Enden geschlossen.“ So beschrieb der französische Designer Michel Ducaroy seinen klumpigen Entwurf im markanten Knautschlook.
Dabei kombiniert das erste Vollschaum-Polstermöbel aus einem Guss seine geradezu elementare Form mit einem großzügig mit Polyesterwatte aufgepolstertem Bezug und niedriger Sitzhöhe. Das Ergebnis: ein gemütliches Sitzmöbel, das dank muldenförmiger Sitzfläche und Rückenlehne zum Versinken einlädt – und Sinnbild eines legeren und ungezwungenen Lebensstils ist.
Dabei kombiniert das erste Vollschaum-Polstermöbel aus einem Guss seine geradezu elementare Form mit einem großzügig mit Polyesterwatte aufgepolstertem Bezug und niedriger Sitzhöhe. Das Ergebnis: ein gemütliches Sitzmöbel, das dank muldenförmiger Sitzfläche und Rückenlehne zum Versinken einlädt – und Sinnbild eines legeren und ungezwungenen Lebensstils ist.
Die Geschichte. Ducaroy, der 2009 verstarb, wurde in eine Familie von Designern und Möbelherstellern hineingeboren. Nach seinem Abschluss an der Ecole Nationale des Beaux-Arts in Lyon stieg er direkt in das Familienunternehmen ein. Erst 1952 machte sich Ducaroy selbstständig und unterschrieb schließlich einen Vertrag mit dem Möbelhersteller Ligne Roset.
Es sollte noch fast 20 Jahre dauern, bis er die Togo-Linie erfand. Einige seiner früheren Entwürfe waren die Sofas „Adria“ und „Kashima“, die beide niedrige Sitzprofile hatten und bereits auf den entspannten Stil hindeuteten, der bald „Togo“ definieren würde. Keines der früheren Designs von Ducaroy gewann jedoch die anhaltende Anziehungskraft des Togo. Bis heute wird die Linie bei Ligne Roset produziert.
Neben Sessel, Zweisitzer und Dreisitzer gibt es aus der Modellreihe Eckteile, Hocker und Zweisitzer mit Armlehnen. Zum 40-jährigen Jubiläum des Kultsofas erweiterte Ligne Roset die Familie um ein Liegesofa.
Auch ein „Mini-Togo“ für Kinder ist erhältlich.
Neben Sessel, Zweisitzer und Dreisitzer gibt es aus der Modellreihe Eckteile, Hocker und Zweisitzer mit Armlehnen. Zum 40-jährigen Jubiläum des Kultsofas erweiterte Ligne Roset die Familie um ein Liegesofa.
Auch ein „Mini-Togo“ für Kinder ist erhältlich.
Eigenschaften. Bequemes Versinken! Das ist die Stärke von „Togo“, dessen präzise geschneidertes Gewand um den formlosen Sitzschaum dafür sorgt, dass die Sofas und Sessel aus der Linie nicht wie ein Sitzsack ihre Form verlieren.
Dabei werden zunächst mehrere Lagen Schaumstoff miteinander verbunden, anschließend vernähen Polsterer den Bezug fest mit der Unterpolsterung, sodass dieser nicht verrutschen kann. Das Abnehmen des Bezugs ist möglich, sollte jedoch von Fachpersonal übernommen werden.
Bei der Wahl des Bezugs stehen 899 Stoff- und Lederarten zur Auswahl. Besonders beliebt sind Bezüge aus Alcantara. Alle Modelle werden von Hand in dem französischen Dorf Briord im Jura-Gebirge gefertigt. Für einen Dreisitzer aus Leder werden sechs Stunden Arbeit benötigt, für die Stoff-Variante vier.
Dabei werden zunächst mehrere Lagen Schaumstoff miteinander verbunden, anschließend vernähen Polsterer den Bezug fest mit der Unterpolsterung, sodass dieser nicht verrutschen kann. Das Abnehmen des Bezugs ist möglich, sollte jedoch von Fachpersonal übernommen werden.
Bei der Wahl des Bezugs stehen 899 Stoff- und Lederarten zur Auswahl. Besonders beliebt sind Bezüge aus Alcantara. Alle Modelle werden von Hand in dem französischen Dorf Briord im Jura-Gebirge gefertigt. Für einen Dreisitzer aus Leder werden sechs Stunden Arbeit benötigt, für die Stoff-Variante vier.
Der Kultstatus. Das „Togo“ ist nicht wie andere Sofas. Sein bodennahes, geknautschtes Design kam auf den Markt, als sich die meisten noch auf Eames-Stühlen und Bauhaus-Klassikern steif durch die Zeit schwangen. Seine zerknitterte Silhouette und die funkige Unförmigkeit sind brutal, aber Teil des Reizes.
In den wilden Siebzigerjahren machte „Togo“ das bodennahe und entspannte Sitzen – oder besser gesagt Lümmeln – salonfähig. Damals wie heute gilt: Ein „Togo“ verspricht ungezwungene Gemütlichkeit. Das macht es so beliebt. Laut Hersteller wurde das Sofa über eine Million mal verkauft.
In den wilden Siebzigerjahren machte „Togo“ das bodennahe und entspannte Sitzen – oder besser gesagt Lümmeln – salonfähig. Damals wie heute gilt: Ein „Togo“ verspricht ungezwungene Gemütlichkeit. Das macht es so beliebt. Laut Hersteller wurde das Sofa über eine Million mal verkauft.
Warum es ewig modern ist. Ein Teil des Reizes des „Togo“ besteht darin, dass sich das Sofa an viele Stile anpasst wie ein Chamäleon. Es fühlt sich in minimalistischen oder extravaganten, bohèmehaften oder industriellen Interieurs wohl, im Wohnzimmer, wie im Kinder- oder Gästezimmer, in winzigen wie in kathedralenartigen Räumen.
In Leder wirkt es fast brutal, aus Alcantara und in einer kräftigen Farbe wird es zum Spaßmöbel für die ganze Familie. Zudem ist es mit seinen einzelnen Modulen flexibel, durch sein Material leicht (das Zweisitzer-Modell wiegt gerade einmal 15 Kilogramm).
Nicht unerheblich: Das Sofa ist ergonomisch vollendet. Wer einmal darin Platz genommen hat, wird bestätigen: Es ist saubequem.
In Leder wirkt es fast brutal, aus Alcantara und in einer kräftigen Farbe wird es zum Spaßmöbel für die ganze Familie. Zudem ist es mit seinen einzelnen Modulen flexibel, durch sein Material leicht (das Zweisitzer-Modell wiegt gerade einmal 15 Kilogramm).
Nicht unerheblich: Das Sofa ist ergonomisch vollendet. Wer einmal darin Platz genommen hat, wird bestätigen: Es ist saubequem.
So erkennen Sie das Original. Sämtliche „Togo“-Modelle werden seit 1973 ausschließlich von Ligne Roset produziert.
Besondere Merkmale des Originals sind neben qualitativ hochwertigen Materialien (insbesondere im Hinblick auf die Lederqualitäten), der gebotene Sitzkomfort wie auch eine Übereinstimmung mit dem vom Hersteller angegebenen Gewicht. Auch eine leichte Abweichung der oben angegebenen Maße kann auf eine Fälschung hinweisen.
Da diese jedoch für den Laien nur schwer als solche zu erkennen sind, empfiehlt der Hersteller den Kauf bei autorisierten Handelspartnern.
Besondere Merkmale des Originals sind neben qualitativ hochwertigen Materialien (insbesondere im Hinblick auf die Lederqualitäten), der gebotene Sitzkomfort wie auch eine Übereinstimmung mit dem vom Hersteller angegebenen Gewicht. Auch eine leichte Abweichung der oben angegebenen Maße kann auf eine Fälschung hinweisen.
Da diese jedoch für den Laien nur schwer als solche zu erkennen sind, empfiehlt der Hersteller den Kauf bei autorisierten Handelspartnern.
Das Original hat seinen Preis. Ein „Togo“-Sessel für 499 Euro? Selbst gebrauchte Versionen des Sessels sind, wenn sie gut erhalten sind, selten unter 1000 Euro zu bekommen. Bei Ligne Roset kosten die Sessel je nach Bezugsart 1706 Euro und mehr. Bei einem Dreisitzer muss man mit Kosten ab etwa 3247 Euro rechnen. Dafür erwerben Sie ein langlebiges Möbelstück, einen Designklassiker mit einfach unvergleichlichem Sitzkomfort.
Entdecken Sie hier mehr Designikonen im Porträt
Haben Sie auch ein „Togo“-Modell in Ihrem Zuhause? Verraten Sie in den Kommentaren, warum Sie es lieben?
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Ja, faszinierende Zusammenstellung von verschiedenen Einsatzmöglichkeiten. Aber das Sofa und die Staub-Wollmäuse? mmh...
Ich habe meinen Togo Zweisitzer bestimmt seit 15 Jahren. Knallrot, immer noch wunderschön.
Staub und Krümel können leicht mit derStaubsaugerdüse entfernt werden. Das Sofa ist mein
Lieblingsplatz zum Lesen.
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