Außen kompakt, innen großzügig: Ein Neubau mit verdeckter Loggia
Ein Wohnhaus in Nürnberg schafft viel Raum in dicht bebauter Umgebung. Die Einrichtung überzeugt mit Eichenholz-Akzenten
Wenn eine Familie in begehrter Wohnlage ein Grundstück ergattern kann, steht sie oft vor einigen Herausforderungen: Der Wohnraum soll für Eltern und Kinder reichen, das Gebäude darf aber nicht zu wuchtig wirken – und ein Frühstück im Freien macht mehr Spaß, wenn einem der Nachbar nicht auf die Kaffeetasse schielen kann. In Nürnberg schufen die Architekten Karolina und Michael Grimm für ihre Bauherren und deren Kinder einen dreiteiligen Bau, der sich optisch zurücknimmt, viel Wohnfläche bietet und sogar mit einer sichtgeschützten Loggia aufwartet.
Auf einen Blick
Hier wohnt: eine Familie mit zwei Kindern
In: Nürnberg-Erlenstegen
Auf: 323 Quadratmetern (inklusive des 45 Quadratmeter umfassenden Büros)
Experten: Grimm Architekten
Auf einen Blick
Hier wohnt: eine Familie mit zwei Kindern
In: Nürnberg-Erlenstegen
Auf: 323 Quadratmetern (inklusive des 45 Quadratmeter umfassenden Büros)
Experten: Grimm Architekten
Materialien
Die drei Baukörper unterscheiden sich unter anderem durch ihre jeweils eigenständige Materialsprache. Das Obergeschoss ist mit Lamellen aus Lärchenholz verkleidet. „Sie sind unterschiedlich breit und tief. Dadurch erzeugen sie eine fein strukturierte Fassade mit Tiefenwirkung. In dem mit weißen Faserzementplatten verkleideten Kubus befinden sich die Büroräume. Die Garage haben wir mit einer schlichten Putzfassade versehen, auch die Tür geht praktisch nahtlos in die Fläche über. Der halböffentliche Vorbereich bildet den Übergang von der Straße zum Wohngebäude“, erklärt die Architektin.
Die drei Baukörper unterscheiden sich unter anderem durch ihre jeweils eigenständige Materialsprache. Das Obergeschoss ist mit Lamellen aus Lärchenholz verkleidet. „Sie sind unterschiedlich breit und tief. Dadurch erzeugen sie eine fein strukturierte Fassade mit Tiefenwirkung. In dem mit weißen Faserzementplatten verkleideten Kubus befinden sich die Büroräume. Die Garage haben wir mit einer schlichten Putzfassade versehen, auch die Tür geht praktisch nahtlos in die Fläche über. Der halböffentliche Vorbereich bildet den Übergang von der Straße zum Wohngebäude“, erklärt die Architektin.
Herausforderung und Planung
„Es gibt in diesem Gebiet keinen Bebauungsplan, sodass sich das Wohnhaus an der umliegenden Bebauung orientieren musste. Die ist allerdings sehr heterogen. Es bedurfte einiger Gespräche mit der Bauordnungsbehörde. Durch aussagekräftige Pläne und Modelle konnten wir das Amt schließlich überzeugen, dass sich das relativ große Wohnhaus in Kubatur und Form gut in die umliegende Bebauung einfügt“, so Grimm.
„Es gibt in diesem Gebiet keinen Bebauungsplan, sodass sich das Wohnhaus an der umliegenden Bebauung orientieren musste. Die ist allerdings sehr heterogen. Es bedurfte einiger Gespräche mit der Bauordnungsbehörde. Durch aussagekräftige Pläne und Modelle konnten wir das Amt schließlich überzeugen, dass sich das relativ große Wohnhaus in Kubatur und Form gut in die umliegende Bebauung einfügt“, so Grimm.
Vorgaben
Kontrastreich, aber einheitlich: Betrachtet man das moderne Bauwerk vom Garten aus, sitzt das mit vertikalen Lamellen verkleidete Obergeschoss förmlich auf dem verputzten Erdgeschoss. Die rahmenlosen, geschosshohen Fenster schaffen einen nahtlosen Übergang vom Innen- zum Außenraum.
„Natürlich wussten wir durch intensive Vorgespräche, dass die Bauherren und wir eine ähnliche Vorstellung davon haben, wie das Wohnhaus aussehen könnte. Wie bei anderen Projekten haben wir uns an den Vorgaben der Funktion in Kombination mit den örtlichen Gegebenheiten orientiert“, beschreibt Grimm den Planungsprozess.
Kontrastreich, aber einheitlich: Betrachtet man das moderne Bauwerk vom Garten aus, sitzt das mit vertikalen Lamellen verkleidete Obergeschoss förmlich auf dem verputzten Erdgeschoss. Die rahmenlosen, geschosshohen Fenster schaffen einen nahtlosen Übergang vom Innen- zum Außenraum.
„Natürlich wussten wir durch intensive Vorgespräche, dass die Bauherren und wir eine ähnliche Vorstellung davon haben, wie das Wohnhaus aussehen könnte. Wie bei anderen Projekten haben wir uns an den Vorgaben der Funktion in Kombination mit den örtlichen Gegebenheiten orientiert“, beschreibt Grimm den Planungsprozess.
Grundstück
Ingesamt hat das Grundstück eine Größe von 547 Quadratmetern. Durch die relativ dichte Bebauung der Nachbargebäude war es notwendig, private Rückzugsräume zu schaffen. „Den wichtigen Bezug zum Freiraum schaffen im Erdgeschoss die raumhohen, rahmenlosen Fenster. Im Obergeschoss sind zwei Loggien angeordnet, die wie Zimmer im Freien genutzt werden und dennoch vor fremden Blicken geschützt sind.
Ingesamt hat das Grundstück eine Größe von 547 Quadratmetern. Durch die relativ dichte Bebauung der Nachbargebäude war es notwendig, private Rückzugsräume zu schaffen. „Den wichtigen Bezug zum Freiraum schaffen im Erdgeschoss die raumhohen, rahmenlosen Fenster. Im Obergeschoss sind zwei Loggien angeordnet, die wie Zimmer im Freien genutzt werden und dennoch vor fremden Blicken geschützt sind.
Drinnen und Draußen
Im Obergeschoss, oberhalb des Terrassenbereichs, ist durch die senkrechten Lamellen die Loggia erkennbar. „Diese Lösung gefällt uns besonders gut. Die Loggia wird über das Bad und den Wellnessbereich im Obergeschoss erreicht. Sie ist ein geschützter Ort, der viel Privatsphäre zulässt, und man befindet sich dennoch im Freien“, so die Architektin. Rahmenlose Schiebetüren ermöglichen eine großzügige Öffnung zum Außenraum.
Im Obergeschoss, oberhalb des Terrassenbereichs, ist durch die senkrechten Lamellen die Loggia erkennbar. „Diese Lösung gefällt uns besonders gut. Die Loggia wird über das Bad und den Wellnessbereich im Obergeschoss erreicht. Sie ist ein geschützter Ort, der viel Privatsphäre zulässt, und man befindet sich dennoch im Freien“, so die Architektin. Rahmenlose Schiebetüren ermöglichen eine großzügige Öffnung zum Außenraum.
Energiekonzept
Die beiden Architekten planten das Gebäude streng nach Kriterien der Nachhaltigkeit „Dazu zählt neben der ökologischen Qualität der Baumaterialien eine gut gedämmte, monolithische Gebäudehülle, Dreifachverglasung, eine Luft-Wasser-Wärmepumpe, ein wasserführender Kamin und eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Eine Photovoltaikanlage auf dem Flachdach mit Batteriespeicher deckt nahezu den gesamten Energiebedarf“, so Grimm.
Die beiden Architekten planten das Gebäude streng nach Kriterien der Nachhaltigkeit „Dazu zählt neben der ökologischen Qualität der Baumaterialien eine gut gedämmte, monolithische Gebäudehülle, Dreifachverglasung, eine Luft-Wasser-Wärmepumpe, ein wasserführender Kamin und eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Eine Photovoltaikanlage auf dem Flachdach mit Batteriespeicher deckt nahezu den gesamten Energiebedarf“, so Grimm.
Innenräume
Das Innere des Wohnhauses ist, ähnlich wie das äußere Erscheinungsbild der Gebäude, recht puristisch gehalten. „Der zementgebundene Spachtelboden steht in bewusstem Kontrast zu der geölten Altholz-Eiche und den matt lackierten Oberflächen der Stauräume. Wir haben einige ausgewählte Materialien spannungsvoll in Beziehung zueinander gesetzt und auf entbehrliche Accessoires verzichtet“, sagt die Architektin.
Das Innere des Wohnhauses ist, ähnlich wie das äußere Erscheinungsbild der Gebäude, recht puristisch gehalten. „Der zementgebundene Spachtelboden steht in bewusstem Kontrast zu der geölten Altholz-Eiche und den matt lackierten Oberflächen der Stauräume. Wir haben einige ausgewählte Materialien spannungsvoll in Beziehung zueinander gesetzt und auf entbehrliche Accessoires verzichtet“, sagt die Architektin.
Der offene Flurbereich lässt sich mit einem schwenkbaren Türelement vom Wohnbereich trennen. Gleich darauf folgt die Garderobe. Sie besteht aus einem raumhohen Einbaumöbel mit integriertem Trockenschrank. „Über dem Schrank in der Decke befindet sich ein Abluftventil. „Die Luft wird über den Sockel angesaugt. Während sie durch den Schrank strömt, trocknet sie die darin aufgehängte Straßenkleidung“, erklärt Grimm.
Ess- und Kochbereich stehen in direkter räumlicher Verbindung zueinander. Auch hier kommt wieder die Alteiche zum Vorschein, die im gesamten Innenbereich als warme Raumkomponente wirkt.
Die Küchenfronten sind größtenteils weiß lackiert, einige Flächen sind mit Altholz furniert. Die Kochinsel ist mit einer Arbeitsplatte aus gewalztem Edelstahl belegt.
Raumhohe Schiebetüren bilden den Raumabschluss. Sie ermöglichen verschiedene Blickachsen, wie hier zum Eingangsbereich. „Ein wassergeführter Heizkamin führt den größten Teil der Wärme in den zentralen Speicher ab, aus dem sich Brauchwasser und Fußbodenheizung speisen“, erläutert die Architektin.
Klare Formen und warme Materialien prägen des Gesamteindruck. Die zurückhaltende, puristische Innenarchitektur lässt Raum für ausdrucksvolle Möblierung, wie beispielsweise den großen Esstisch, an dem acht Personen Platz finden. „Auch die Haptik der eingesetzten Materialien ist uns wichtig“, so Grimm.
Der Wellnessbereich im Obergeschoss führt zur Loggia. Die Frontverkleidung der Sauna besteht aus Glas, das teilweise mit Einbrennlack überzogen wurde.
„Wenn Bauherren und Architekten auf einer Wellenlänge liegen, entstehen besondere Gebäude mit einem schlüssigen Gesamtkonzept, das direkt erlebbar ist“, fasst Grimm ihren Ansatz zusammen.
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Zur Straße hin präsentiert sich das moderne Wohnhaus recht geschlossen. Vorne links befinden sich die Büroräume der Bauherren (in Weiß), rechts davon liegt die Garage und weiter hinten das Wohnhaus der Familie.
„Mit einer Addition kubischer Baukörper haben wir uns für eine klare Formensprache entschieden. Das Gesamtvolumen des Gebäudes setzt sich aus drei eigenständigen Baukörpern mit unterschiedlicher Fassadengestaltung zusammen. Dadurch erscheint das gesamte Volumen geringer. Die aus der Fassadenbekleidung entwickelten senkrechten Lamellen bilden den Abschluss einer Loggia und verhindern Einblicke von der Straße“, erläutert Architektin Karolina Grimm.
Vorraussetzungen
„Im Nürnberger Stadtteil Erlenstegen sind freie Grundstücke sehr begehrt, aber so gut wie nicht vorhanden. Auf diesem Grundstück stand ein Wohnhaus aus den Dreißigerjahren, das abgerissen wurde“, so Grimm.