Bambus: Gras, das in den Himmel wächst
Das Riesengras ist ein immergrüner Freund für Haus und Garten. Doch so elegant seine Halme sind, so wild sind seine Wurzeln. Ein Kurzporträt
Bambus ist seit Jahren eine beliebte Pflanze für Garten, Terrassen und auch den Innenbereich. Doch Bambus nicht gleich Bambus. Es gibt insgesamt etwa 1000 bis 1500 Sorten, die unterschiedlichste Bedürfnisse haben. Die Tücke liegt dabei oft in ihren Wurzeln, den Rhizomen. Denn die Ausläuferbildung beim Bambus ist nicht zu unterschätzen – und hat schon den ein oder anderen Nachbarschaftsstreit angezettelt. Wir stellen Ihnen das Riesengras einmal näher vor – und verraten, welche Sorte einfacher zu bändigen ist!
Zur Familie der Süßgräser gehörend, wird der Bambus in zwei verholzende Arten (Arundinarieae und Bambuseae) und eine krautig wachsende Art (Olyreae) unterschieden. Bambus ist weltweit beheimatet – außer in Europa und der Antarktis. Es handelt sich um sehr ausdauernde, unter den richtigen Bedingungen robuste Pflanzen, die eine enorme Kraft zur Vermehrung haben. Interessant: Bambusse blühen im Abstand von vielen Jahrzehnten, je nach Sorte kann der Zyklus auch bis zu 130 Jahre dauern.
Bambus ist eine Alternative für eine immergrüne Bepflanzung im Garten, einige Sorten eignen sich als Heckenpflanze (Phyllostachys), andere eher für eine Einzelstellung (Fargesia).
Weit verbreitet sind in Europa die rhizombildendenden Sorten Phyllostachus bisettii und -aureocaulis.
Phyllostachus bisettii überzeugt durch ein dicht glänzendes dunkelgrünes Blätterwerk und ist zudem bis Minus 20 Grad Celsius recht winterhart. Er ist daher für Hecken gut geeignet. Zu bedenken gilt es, dass die Winter in Nord- und Ostdeutschland kälter sind als im Süden und Westen und die Pflanzen entsprechend ausgewählt werden müssen.
Die wichtigsten Fakten zum Thema Winterhärte >>>
Weit verbreitet sind in Europa die rhizombildendenden Sorten Phyllostachus bisettii und -aureocaulis.
Phyllostachus bisettii überzeugt durch ein dicht glänzendes dunkelgrünes Blätterwerk und ist zudem bis Minus 20 Grad Celsius recht winterhart. Er ist daher für Hecken gut geeignet. Zu bedenken gilt es, dass die Winter in Nord- und Ostdeutschland kälter sind als im Süden und Westen und die Pflanzen entsprechend ausgewählt werden müssen.
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Bambus immer mit Wurzelsperre pflanzen
Grundsätzlich sollte der Standort vor der Pflanzung eingegrenzt werden, da die Wurzeln aufgrund des starken Vermehrungsdrangs große Flächen für sich einnehmen können. Darin besteht auch schon die größte Gefahr: wird eine rhizombildende Sorte ohne Wurzelsperre gepflanzt, wandern die Ausläufer nicht nur durch den eignen Garten, sondern gehen sprichwörtlich ab durch die Hecke – zum Garten des Nachbarn, unter Terrassen, Gartenhäusern hindurch, vernichten dabei Stauden und vieles mehr.
Grundsätzlich sollte der Standort vor der Pflanzung eingegrenzt werden, da die Wurzeln aufgrund des starken Vermehrungsdrangs große Flächen für sich einnehmen können. Darin besteht auch schon die größte Gefahr: wird eine rhizombildende Sorte ohne Wurzelsperre gepflanzt, wandern die Ausläufer nicht nur durch den eignen Garten, sondern gehen sprichwörtlich ab durch die Hecke – zum Garten des Nachbarn, unter Terrassen, Gartenhäusern hindurch, vernichten dabei Stauden und vieles mehr.
Bei einer Rhizom- oder Wurzelsperre handelt es sich um eine dicke Kunststofffolie aus Polyethylen (PVC), die circa 70 Zentimeter hoch und mindestens 2 Millimeter dick sein sollte. Jede andere Folie, die dünner ist, wird von den Wurzeln einfach durchdrungen! Selbst Gehwegplatten aus Beton reichen als Sperre nicht aus, da die Wurzeln durch die Fugen dringen.
Die Kunststoff-Wurzelsperre gibt es in der Gärtnerei oder im Fachhandel vom Meter. Sie ist schwer und recht störrisch in der Handhabung. Diese Folie wird etwa 60 Zentimeter tief in die Erde gegraben. Ein Rest von maximal 10 Zentimetern sollte über die Erdoberfläche ragen, damit überirdisch wuchernde Rhizome gestoppt werden.
Die von der Rhizomsperre eingegrenzte Fläche sollte zwei bis drei mal so groß sein wie der Wurzelballen des Bambus, damit ausreichend Platz für langfristiges Wachstum geboten wird.
Die Kunststoff-Wurzelsperre gibt es in der Gärtnerei oder im Fachhandel vom Meter. Sie ist schwer und recht störrisch in der Handhabung. Diese Folie wird etwa 60 Zentimeter tief in die Erde gegraben. Ein Rest von maximal 10 Zentimetern sollte über die Erdoberfläche ragen, damit überirdisch wuchernde Rhizome gestoppt werden.
Die von der Rhizomsperre eingegrenzte Fläche sollte zwei bis drei mal so groß sein wie der Wurzelballen des Bambus, damit ausreichend Platz für langfristiges Wachstum geboten wird.
Fragen Sie im Fachhandel und lassen sich die Wurzelsperre erklären – oder gleich von einem Gartenfachmann verlegen, wenn Sie eine ungewünschte Vermehrung verhindern möchten.
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Bambus als Solitär
Die Sorte Fargesia, auch als Schirmbambus bekannt, zeichnet sich durch einen kompakten Wurzelballen aus, wuchert nicht so (kann auch ohne Wurzelsperre gepflanzt werden), ist daher pflegeleichter und eignet sich auch für eine Solitärstellung.
Diese Gattung blüht alle 80 Jahre und stirbt danach ab. Zuletzt trat die weltweit gleichzeitige Blüte der Fargesia Mitte der Neunziger Jahre auf. Alle danach aus Zucht gekauften Pflanzen sind also zur Zeit noch circa 60 Jahre lebensfähig. Danach wird das biologische Wunder der Bambusblüte auch diese Generation wieder auslöschen.
Die Sorte Fargesia, auch als Schirmbambus bekannt, zeichnet sich durch einen kompakten Wurzelballen aus, wuchert nicht so (kann auch ohne Wurzelsperre gepflanzt werden), ist daher pflegeleichter und eignet sich auch für eine Solitärstellung.
Diese Gattung blüht alle 80 Jahre und stirbt danach ab. Zuletzt trat die weltweit gleichzeitige Blüte der Fargesia Mitte der Neunziger Jahre auf. Alle danach aus Zucht gekauften Pflanzen sind also zur Zeit noch circa 60 Jahre lebensfähig. Danach wird das biologische Wunder der Bambusblüte auch diese Generation wieder auslöschen.
Der Schirmbambus zeichnet sich durch eine sehr gute Frostbeständigkeit aus und verträgt einen halbschattigen, einige Züchtungen sogar einen sonnigen Platz. Ein gut durchlässiger Boden sorgt dafür, dass keine Staunässe entsteht, die der Bambus nicht verträgt.
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Bambus als Kübelpflanze
Der Schirmbambus und Flachrohrbambus (Phyllostachys) eignen sich beide durchaus auch als Kübelpflanze. Wobei darauf geachtet werden muss, dass der Kübel bis zu drei Mal so viel Platz bietet wie die ursprüngliche Wurzel an Größe mitbringt. Zudem darf keine Staunässe entstehen und der Boden dennoch nicht austrocknen.
Der Bambus ist als Kübelpflanze daher kein Selbstläufer, sondern recht pflegeintensiv. Dennoch findet man ihn immer wieder auf Terrassen, in Schwimmbädern oder Parkanlagen.
Der Schirmbambus und Flachrohrbambus (Phyllostachys) eignen sich beide durchaus auch als Kübelpflanze. Wobei darauf geachtet werden muss, dass der Kübel bis zu drei Mal so viel Platz bietet wie die ursprüngliche Wurzel an Größe mitbringt. Zudem darf keine Staunässe entstehen und der Boden dennoch nicht austrocknen.
Der Bambus ist als Kübelpflanze daher kein Selbstläufer, sondern recht pflegeintensiv. Dennoch findet man ihn immer wieder auf Terrassen, in Schwimmbädern oder Parkanlagen.
Welcher Bambus ist der richtige?
Fargesia sind generell ein guter Tipp für den eigenen Garten, da wie beschrieben weit einfacher zu handeln als stark wuchernde Phyllostachus.
Neben den bereits genannten, gibt es jedoch zahlreiche weitere Arten und Sorten unter den Fargesia und Phyllostachus, mit unterschiedlichen Färbungen und je unterschiedlichen Ansprüchen an Standort und Klima. Lassen Sie sich daher bei der Auswahl von einem Experten beraten. Die Landschaftsarchitekten Planungsbüro Rau aus Weimar empfehlen für ihre Klimazone zum Beispiel die Sorten Fargesia Spez. ‘Jiuzhaigou’ oderFargesia murielae ‘Standing Stone’.
Schauen sich nach Möglichkeit auch einige unterschiedliche Arten an, bevor Sie für Ihren Garten oder die Terrasse eine Entscheidung treffen. Denn ein Bambus kann Sie bei guter Pflege die nächsten 60 Jahre begleiten.
Fargesia sind generell ein guter Tipp für den eigenen Garten, da wie beschrieben weit einfacher zu handeln als stark wuchernde Phyllostachus.
Neben den bereits genannten, gibt es jedoch zahlreiche weitere Arten und Sorten unter den Fargesia und Phyllostachus, mit unterschiedlichen Färbungen und je unterschiedlichen Ansprüchen an Standort und Klima. Lassen Sie sich daher bei der Auswahl von einem Experten beraten. Die Landschaftsarchitekten Planungsbüro Rau aus Weimar empfehlen für ihre Klimazone zum Beispiel die Sorten Fargesia Spez. ‘Jiuzhaigou’ oderFargesia murielae ‘Standing Stone’.
Schauen sich nach Möglichkeit auch einige unterschiedliche Arten an, bevor Sie für Ihren Garten oder die Terrasse eine Entscheidung treffen. Denn ein Bambus kann Sie bei guter Pflege die nächsten 60 Jahre begleiten.