Beständig und bunt: 8 Stauden, die den Herbst verschönern
Nicht nur Bäume sorgen für herbstliches Laub: Mit diesen Stauden zeigt Ihr Garten auch an kühleren Tagen noch Farbe
Bunt sind schon die Wälder … aber auch dort, wo sich statt dichter Baumbestände eher Steppen mit Gräsern und mehrjährigen Pflanzen gebildet haben, verwandelt der Herbst die Landschaft in ein Meer aus Farben. Bei uns in Nebraska, im Mittleren Westen der USA, gibt es beides: weite Prärielandschaften und laubreiche Wälder. Wenn ich auf einem Felsen stehe und den Missouri River überblicke, sehe ich bis zum frühen November die erstaunliche Farbenvielfalt unserer Bäume. Vom viel beschworenen Neuengland im Herbst – dem „Indian Summer“, der dort scharenweise Touristen anlockt – unterscheidet unsere Landschaft in solchen Momenten kaum etwas. Aber die Farben der Prärie sind mir noch lieber. Hier zeigen sich nicht nur die klassischen Gräser, die hier in natürlicher Umgebung wachsen, in ihrem Herbstkleid – rostrot (wie das Bartgras, Andropogon gerardii) oder gelb und orange (wie das Tautropfengras, Sporobolus heterolepis). Nein, auch die mehrjährigen Blütenpflanzen legen noch mal ordentlich nach: Ihre Blütezeit ist oft längst vorbei, wenn sie uns noch ein zweites Mal mit beeindruckenden Farben bezaubern.
Auch Ihren Garten können Sie mit mehrjährigen Pflanzen herbstlich bunt gestalten. Ich stelle Ihnen einige bewährte Stauden vor, deren Laub sich besonders gut dafür eignet. Fast alle sind zwar hier in der Prärie heimisch, werden aber auch in europäischen Gärtnereien gezüchtet. Ihrer Herkunft entsprechend sind sie widerstandsfähig gegen Kälte und Hitze. Lassen Sie sich inspirieren – vielleicht bekommen Sie Lust, sich die Farben der Prärie in Ihren Garten zu holen.
Auch Ihren Garten können Sie mit mehrjährigen Pflanzen herbstlich bunt gestalten. Ich stelle Ihnen einige bewährte Stauden vor, deren Laub sich besonders gut dafür eignet. Fast alle sind zwar hier in der Prärie heimisch, werden aber auch in europäischen Gärtnereien gezüchtet. Ihrer Herkunft entsprechend sind sie widerstandsfähig gegen Kälte und Hitze. Lassen Sie sich inspirieren – vielleicht bekommen Sie Lust, sich die Farben der Prärie in Ihren Garten zu holen.
Stauden, die im Herbst farbiges Laub entwickeln, bedecken die Gartenlandschaft mit einem Teppich aus Farben, die gut zu denen der Baumkronen passen. Diese Mischung aus gedeckten und kräftigen Farben wird Ihnen jeden Herbst das Gefühl geben, mitten in einem Regenbogen zu stehen. Um richtig dick aufzutragen, gibt es einen Trick: Fassen Sie Stauden, die einzeln eher schmal und zierlich wirken, büschelweise zusammen. Das spektakuläre Laub des Röhrensterns (Amsonia hubrichtii) zum Beispiel kommt erst richtig zur Geltung, wenn Sie ihn in Massen pflanzen. Damit schaffen Sie leuchtend gelbe Wolken, die sich allmählich orange und dann rostrot färben, ehe die Pflanze schließlich ihre Blätter verliert. Der Röhrenstern wird meistens nicht höher als einen Meter, auf einen Quadratmeter passen etwa fünf bis sechs Einzelpflanzen. Er bevorzugt pralle Sonne, mäßig feuchten bis trockenen Boden und blüht im Spätfrühling leuchtend blau.
Fetthennen (Sedum) sind wunderbare Herbststauden. Die Sedum-telephium-Hybride ‘Herbstfreude’ (manchmal auch unter dem Namen ‘Autumn Joy’ erhältlich) zeigt neben ihrer rostroten Blüte verlässlich goldgelbe Blätter. Neben dieser hoch wachsenden Fetthenne gibt es auch viele Sedum-Züchtungen, die als Bodendecker für leuchtende Rot- und Orangetöne sorgen. Weil sie Sukkulenten sind, ist die Vermehrung über Stecklinge besonders einfach: Knipsen Sie einen Zweig ab und stecken Sie ihn in die Erde; in einigen Jahren ist er zu einer beachtlichen Einzelpflanze herangewachsen. Fetthennen mögen in der Regel trockene bis mäßig feuchte Böden in direkter oder indirekter Sonne. Für Bienen und andere bestäubende Insekten sind sie beliebte Nektarquellen.
Von Seidenpflanzen (Asclepias) halte ich sehr viel – sie sind wichtige Nahrungspflanzen für die Raupen des hier heimischen Monarchfalters, dessen Verbreitung in letzter Zeit zurückgegangen ist. Mit ihren nektarreichen Blüten tut sie aber auch vielen anderen Schmetterlingsarten und den Bienen Gutes. Wichtig: Pflücken Sie die Früchte rechtzeitig ab, sonst fallen die Samen heraus und die Pflanze verbreitet sich ungehemmt, was bald lästig werden kann. Hier sehen wir die Sumpf-Seidenpflanze (Asclepias incarnata), die feuchten bis mäßig feuchten Boden mag, ungefähr einen Meter hoch und 30 bis 60 Zentimeter breit wird. Diese Aufnahme zeigt ihre Blätter in kräftigem Orange, aber im vergangenen Jahr waren auch rote, gelbe und grüne Blätter dabei. Wie bei Bäumen spielen auch bei Stauden Umweltfaktoren wie Niederschlagsmenge und Temperatur eine Rolle in der Entwicklung der Laubfarben.
Auch Prachtscharten (Liatris) ziehen viele Schmetterlinge an, wenn sie blühen. Im Herbst färben sich die Blätter der verschiedenen Arten in vielen Nuancen, von Umbra- oder Rosttönen bis zu reinstem Gelb. In Gärten findet man am häufigsten Liatris spicata. Eine besonders schöne Blüte bringt vom Hochsommer bis in den Spätsomer die dunkle Prachtscharte (Liatris ligulistylis) hervor, und auch ihr Laub ist sehenswert. Sie mag feuchten bis mäßig feuchten Boden, erreicht eine Höhe von 90 bis 120 Zentimetern und einen Umfang von bis zu einem halben Meter.
Von der Kanadischen Gewürzrinde bin ich ebenfalls ziemlich angetan. Senna hebecarpa (früher Cassia hebecarpa, unter diesem Namen ist sie oft noch erhältlich) ist die einzige winterharte Art dieser tropischen Gattung. Im Sommer blüht sie mehr als einen Monat lang und zieht mit ihren gelben Blüten viele Bienen und andere nektarsuchende Insekten an. Wenn sich die Fruchtstände ausbilden, ziehen sie sich erst in die Länge und werden weiß und flauschig. Im Winter rasseln die Samen dann in ihren mittlerweile schwarzen Hüllen. Aber auch die herbstlichen Blätter sind einfach toll, wenn sie in gelben und orangefarbenen Tönen in der Spätnachmittagssonne leuchten. Senna wird 120 bis 150 Zentimeter hoch und breit, sie mag feuchten bis mäßig feuchten Boden und einen sonnigen Standort. Sie wächst in Buschform und sollte deshalb nicht in Gruppen gepflanzt werden.
Es gibt noch viele andere Pflanzen, die einen wunderbaren Herbstschmuck abgeben, zum Beispiel die bodendeckende Dreiblütige Nelkenwurz (Geum triflorum) mit ihren kräftigen Rottönen; Freilandgeranien in fast allen Farben des Tuschkastens; Ballonblumen (Platycodon grandiflorus), knallgelb wie Briefkästen; Wasserdost (Eupatorium), Astern und Vernonien schenken uns bis spät in den Herbst hinein wunderschöne Farben, auch wenn die Blüten sich schon in Samenstände umgewandelt haben. Und wenn sie auf den Erdboden gefallen sind: Freuen Sie sich über den nährstoffreichen Teppich, der sich dort ausgebreitet hat. Eins ist sicher: Die Pflanzen in unserem Garten halten mehr für uns bereit als die Farben in der Blütezeit. Wir müssen nur die Augen offen halten, dann entdecken wir ihr volles Potenzial – und das erstreckt sich oft über drei Jahreszeiten.
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