Beton und Holz: Zwei starke Zutaten für eine Küche am Bodensee
Dass die Küche das Herz des Hauses ist – ein Allgemeinplatz. Doch nur wenigen ist sie so wichtig, dass sie ein ganzes Haus drumherum planen…
Wenn etwas in den Vordergrund gestellt werden soll, dann muss alles andere sich zurückhalten. Es ist vor allem der krasse Materialgegensatz von kühlem Beton und warmen Eichenholz, der den Look dieser Küche von Wiedemann Werkstätten bestimmt. Nichts lenkt von diesem Duo ab. Unschönes, Notwendiges wird einfach geschickt versteckt; der graue Estrichboden und die mattweißen Hochschränke halten sich dezent zurück – und lassen der materialstarken Kücheninsel ihren großen Auftritt.
Auf einen Blick
Hier kocht: Ein Ehepaar, die Kinder sind schon aus dem Haus
Auf: 25 Quadratmetern
In: Konstanz am Bodensee
Experte: Wiedemann Werkstätten, München
Auf einen Blick
Hier kocht: Ein Ehepaar, die Kinder sind schon aus dem Haus
Auf: 25 Quadratmetern
In: Konstanz am Bodensee
Experte: Wiedemann Werkstätten, München
„Gebaut wird bei uns alles selbst. Vom Holzmöbel bis zur Betonplatte. Hochwertige handwerkliche Arbeit gehört für uns für das langfristige Gelingen eines Projektes einfach dazu“, so Pächthold.
Eine Spezialität des Teams ist das Spiel mit Materialien. Die Gestaltung dieser Küche ist aufregend und subtil zugleich: Während der unprätentiöse graue Beton fast kühl und industriell daherkommt, lässt das unbehandelte, leicht rötliche Eichenholz den Raum wohnlich und einladend wirken. Die sichtbaren runden Astlöcher und die parabelförmigen Kurven der durchschnittenen Jahresringe stehen im Kontrast zum geradlinigen Design; der Estrich-Fußboden und die riesigen weißen Einbauschränke nehmen sich zurück. Auch die organisch geformten, mundgeblasenen Pendelleuchten („Selene“ von Classicon) drängeln sich nicht in den Mittelpunkt. Vielmehr setzen sie ein schwereloses i-Tüpfelchen auf die Gesamtkomposition.
Mehr: Bauwissen – wundervolle Material-Bekanntschaften >>>
Eine Spezialität des Teams ist das Spiel mit Materialien. Die Gestaltung dieser Küche ist aufregend und subtil zugleich: Während der unprätentiöse graue Beton fast kühl und industriell daherkommt, lässt das unbehandelte, leicht rötliche Eichenholz den Raum wohnlich und einladend wirken. Die sichtbaren runden Astlöcher und die parabelförmigen Kurven der durchschnittenen Jahresringe stehen im Kontrast zum geradlinigen Design; der Estrich-Fußboden und die riesigen weißen Einbauschränke nehmen sich zurück. Auch die organisch geformten, mundgeblasenen Pendelleuchten („Selene“ von Classicon) drängeln sich nicht in den Mittelpunkt. Vielmehr setzen sie ein schwereloses i-Tüpfelchen auf die Gesamtkomposition.
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Der massive Betonblock wirkt alles andere als kalt, brutal und wahnsinnig schwer – woran es liegt? „Erstens natürlich an dem Verbund mit dem warmen Eichenholz. Zweitens aber auch an der Patina des Betons, die die Fläche optisch bricht. Sicher, das Material wird mehrmals geschliffen und mit Pflegemitteln behandelt, um es unempfindlicher zu machen – dennoch lässt es sich nicht vermeiden, dass sich hellere und dunklere Stellen bilden. Wir sagen immer, nicht jeder der eine Betonküche möchte, bekommt von uns auch eine. Denn mit dem gelebten Look muss man sich anzufreunden wissen“, sagt Pächthold.
Die Schubladen sind mit schlichten Grifffugen ausgestattet – Tip-On-Beschläge findet Pächthold hier eher unpraktisch, da sich Schubladen damit gelegentlich aus Versehen öffnen.
Die Schubladen sind mit schlichten Grifffugen ausgestattet – Tip-On-Beschläge findet Pächthold hier eher unpraktisch, da sich Schubladen damit gelegentlich aus Versehen öffnen.
Die Küche ist mit ihrer 3,80 Meter langen Insel aus Naturmaterialien rustikal – aber auf moderne Weise. Auch die große Glasfront zur Terrasse schafft einen fließenden Übergang nach draußen, zur Natur.
Gehalten wird die beinahe zwei Tonnen schwere Arbeitsplatte von einem massivem Betonstück auf der anderen Seite. „Es ist wie ein L gegossen worden, um so als Gegengewicht die weit über die Unterschränke gezogene Arbeitsplatte zu halten. Der fliegend leicht wirkende 1,20 Meter lange Überstand dient jetzt als Essplatz“, so die Innenarchitektin.
Gehalten wird die beinahe zwei Tonnen schwere Arbeitsplatte von einem massivem Betonstück auf der anderen Seite. „Es ist wie ein L gegossen worden, um so als Gegengewicht die weit über die Unterschränke gezogene Arbeitsplatte zu halten. Der fliegend leicht wirkende 1,20 Meter lange Überstand dient jetzt als Essplatz“, so die Innenarchitektin.
Der Küchenblock kann aber durchaus mehr als gut aussehen. Hier wird nicht nur auf einem Induktionsfeld gekocht; auf einer direkt daneben platzierte Teppanyaki-Platte „brät man asiatische Gerichte, aber auch Spiegeleier und Schnitzel“, so Pächthold. Schmutzige Pfannen wandern praktischerweise gleich in ein Spülbecken im Block, dessen Aussparung gleich mitgegossen wurde.
Wer viel kocht braucht natürlich eine Dunstabzugshaube. Wo sich die versteckt? „Die thront nicht über dem Block, sondern saugt als sogenannte Muldenlüftung dezent als Schlitz hinter dem Kochfeld die Gerüche und Fette ein“, sagt Pächthold. „Im Block wird die Luft dann gefiltert und kommt gereinigt unten am Sockel wieder heraus.“ Funktion in Form, sozusagen.
Wer viel kocht braucht natürlich eine Dunstabzugshaube. Wo sich die versteckt? „Die thront nicht über dem Block, sondern saugt als sogenannte Muldenlüftung dezent als Schlitz hinter dem Kochfeld die Gerüche und Fette ein“, sagt Pächthold. „Im Block wird die Luft dann gefiltert und kommt gereinigt unten am Sockel wieder heraus.“ Funktion in Form, sozusagen.
So klar, geradlinig und aufgeräumt wirkt diese Küche, dass sie gar nicht wie eine aussieht. Fast fünf Meter hoch ist der Schrank mit schlichten weiß lackierten Fronten aus MDF-Platten, er wirkt beinahe wie eine Wand. „Wenn man dann aber die Schubladen und Schränke öffnet, verbergen sich dahinter auch der Kaffeevollautomat, Wasserkocher und Brotschneidemaschine – Dinge die man braucht, aber nicht sehen will“, so Pächthold. Und Platz für Vorräte, Geschirr, Töpfe und Pfannen ist dort jede Menge.
Der zweite, hauptsächliche Spülbereich in der Nische aus weißem Kunststein scheint nahtlos in die mattweiß lackierten Fronten überzugehen – noch ein Detail, das zeigt, dass sich Schlichtheit und Besonderheit in dieser Küche die Klinke in die Hand geben. Perfekt abgeschmeckt!
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Der zweite, hauptsächliche Spülbereich in der Nische aus weißem Kunststein scheint nahtlos in die mattweiß lackierten Fronten überzugehen – noch ein Detail, das zeigt, dass sich Schlichtheit und Besonderheit in dieser Küche die Klinke in die Hand geben. Perfekt abgeschmeckt!
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Was die Eigentümer also brauchten, war ein Unternehmen, das ihnen bei der Planung mit Rat und Tat zur Seite stand. Und ein Team, das bei der Umsetzung genau ihre Wünsche nach einer „versteckt multifunktionalen“ Küche verstand. Die Suche führte sie schließlich zu Wiedemann Werkstätten, einem Planungsbüro aus München mit angeschlossener Schreinerei. „Wir haben kein Schema F“, zitiert Innenarchitektin Anne Pächthold den Leitspruch der Manufaktur. „Jede Küche wird individuell geplant, räumliche Verhältnisse und die Bedürfnisse der Bewohner stehen bei jedem Unikat im Vordergrund.“