Ciao bella! Mailand zeigt Designneuheiten beim Herbst-Salone
Trendtalks, Post-Covid-Möbel und Buntes wiederbelebten Mailand als Designmetropole beim Festival Fuorisalone
Dann eben Herbst statt Frühling! Da wegen Covid-19 die Mailänder Möbelmesse im April 2020 abgesagt wurde, entschädigte jetzt immerhin das Designfestival Fuorisalone.it (28. September bis 10. Oktober) das Designpublikum mit Veranstaltungen und jeder Menge erfrischender Designneuheiten. Überraschende Wendung: Prototypen neuer Produkte werden normalerweise auf dem Salone im April vorgestellt. Da die Messe ausfiel, konnten zum ersten Mal viele Stücke präsentiert werden – nicht als Prototyp, sondern als bereits marktreife Produkte. Dem Herbstdatum sei Dank.
Küchengeräte der Plissee-Linie von Michele de Lucchi für Alessi
Der Wert von Design
Eine Veranstaltung während des Designfestivals widmete sich dem Thema „Soziale und ökologische Nachhaltigkeit für Designunternehmen“.
Nicoletta Alessi, Corporate Responsibility Managerin der Marke Alessi, erklärte während ihres Vortrags: „Sozialverantwortlich zu wirtschaften, hat nichts mit der Größe eines Unternehmens zu tun, sondern mit der Einstellung. Wir haben nie den Profit in den Vordergrund gestellt. Obwohl wir ein gewinnorientiertes Unternehmen sind, hatten wir immer eine andere unternehmerische Berufung. Nämlich der Gesellschaft zu dienen. In unserem Fall Produkte herzustellen, die in erster Linie Kunstwerke sind.“
Auch interessant: Tolle Möbelneuheiten auch ohne Designmessen | Heimtextil-Trends für 2021
Der Wert von Design
Eine Veranstaltung während des Designfestivals widmete sich dem Thema „Soziale und ökologische Nachhaltigkeit für Designunternehmen“.
Nicoletta Alessi, Corporate Responsibility Managerin der Marke Alessi, erklärte während ihres Vortrags: „Sozialverantwortlich zu wirtschaften, hat nichts mit der Größe eines Unternehmens zu tun, sondern mit der Einstellung. Wir haben nie den Profit in den Vordergrund gestellt. Obwohl wir ein gewinnorientiertes Unternehmen sind, hatten wir immer eine andere unternehmerische Berufung. Nämlich der Gesellschaft zu dienen. In unserem Fall Produkte herzustellen, die in erster Linie Kunstwerke sind.“
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Marsotto-Showroom gestaltet von Studio Nendo. Foto: Hiroki Tagma
Gestaltung vor Ort
Die teilnehmenden Mailänder Ausstellungsräume zogen die Besucher mit innovativen Ansätzen an. Sei es durch kreative neue Entwürfe oder indem sie sich selbst als multifunktionale Veranstaltungsorte neu erfanden.
Ein Höhepunkt war der Showroom von Marsotto Milano, eine Marke, die auf Marmor und Naturstein spezialisiert ist. In Zusammenarbeit mit dem japanischen Designstudio Nendo entstand ein Raum, der bereits am Eingang beeindruckt: Dort zog der Schatten eines Marmorsitzes die Aufmerksamkeit der Besucher sofort auf sich.
Gestaltung vor Ort
Die teilnehmenden Mailänder Ausstellungsräume zogen die Besucher mit innovativen Ansätzen an. Sei es durch kreative neue Entwürfe oder indem sie sich selbst als multifunktionale Veranstaltungsorte neu erfanden.
Ein Höhepunkt war der Showroom von Marsotto Milano, eine Marke, die auf Marmor und Naturstein spezialisiert ist. In Zusammenarbeit mit dem japanischen Designstudio Nendo entstand ein Raum, der bereits am Eingang beeindruckt: Dort zog der Schatten eines Marmorsitzes die Aufmerksamkeit der Besucher sofort auf sich.
Leuchte „Cassette“ von Daniel Rybakken für Luceplan
Vom Produkt zum Möbel – nicht umgekehrt
Auch Designprozesse wurden neu gedacht. Ein neuer Ansatz wurde im Ausstellungsraum von Luceplan veranschaulicht. Dort wurde das jüngste Projekt von Designer Daniel Rybakken, die Lampenkollektion „Cassette“ gezeigt. Das Leitmotiv des Schauplatzes: „In einer strengen und essenziellen Ästhetik, in der Geometrie und formale Sauberkeit eine zentrale Rolle spielen“, wie es in der Pressemitteilung des Unternehmens heißt.
Der Ausstellungsraum wurde um Leuchten herum aufgebaut und zeigte einen alternativen Ansatz fürs Innendesign: Anstatt Möbel auf der Grundlage eines Gesamtdesigns auszuwählen, wurde gezeigt, wie ein gesamtes Designkonzept aus einem einzigen, zentralen Stück entstehen kann.
Vom Produkt zum Möbel – nicht umgekehrt
Auch Designprozesse wurden neu gedacht. Ein neuer Ansatz wurde im Ausstellungsraum von Luceplan veranschaulicht. Dort wurde das jüngste Projekt von Designer Daniel Rybakken, die Lampenkollektion „Cassette“ gezeigt. Das Leitmotiv des Schauplatzes: „In einer strengen und essenziellen Ästhetik, in der Geometrie und formale Sauberkeit eine zentrale Rolle spielen“, wie es in der Pressemitteilung des Unternehmens heißt.
Der Ausstellungsraum wurde um Leuchten herum aufgebaut und zeigte einen alternativen Ansatz fürs Innendesign: Anstatt Möbel auf der Grundlage eines Gesamtdesigns auszuwählen, wurde gezeigt, wie ein gesamtes Designkonzept aus einem einzigen, zentralen Stück entstehen kann.
„Touch Down Unit“, ein flexibler, multifunktionaler Arbeitsplatz von Studio Klass für Molteni & C
Neue Ideen als Reaktion auf die Pandemie
Nachdem der Salone del Mobile in diesem Jahr abgesagt wurde, konzentrierten sich viele Designfirmen auf spezifische Innovationen, die durch veränderte GeWOHNheiten aufgrund der Covid-Pandemie hervorgerufen wurden.
Neue Ideen als Reaktion auf die Pandemie
Nachdem der Salone del Mobile in diesem Jahr abgesagt wurde, konzentrierten sich viele Designfirmen auf spezifische Innovationen, die durch veränderte GeWOHNheiten aufgrund der Covid-Pandemie hervorgerufen wurden.
- Flexible Möbel. Ein klarer Trend, den wir beobachten können, sind wandelbare Möbel: Die Möbelstücke werden immer flexibler und passen sich den – oft obligatorischen – funktionalen Veränderungen an, die in verschiedenen Bereichen der Wohnung stattfinden. Viele Lösungen drehten sich darum, das Büro in die Wohnung zu bringen, dabei so wenig Platz wie möglich zu beanspruchen und mehrere Funktionen in einem einzigen Möbelstück zu vereinen.
Leuchte „Integralis“ von Artemide
- Kampf gegen Viren und Bakterien. Die Designwelt konzentriert sich auch darauf, technologische Lösungen zu finden, welche die Sicherheit und Hygiene in den eigenen vier Wänden verbessern. Ein Beispiel ist die hier abgebildete neue Leuchte „Integralis“ von Artemide. Mittels einer App können Benutzer bestimmte Lichtfrequenzen auswählen, die nachweislich das Wachstum von Bakterien, Pilzen und Schimmelpilzen hemmen und Viren abtöten.
Sofa „Sideways“ von Rikke Frost für Carl Hansen & Søn
- Getrennt und doch verbunden. Social Distancing wirkt sich auf die Entwicklung von Lebensräumen aus. Designer entwickeln neue Produkte fürs neue Zusammengehörigkeitsgefühl. Zum Beispiel sind die Sitzflächen des organisch geformten Sofas „Sideways“ von Rikke Frost gegenüber angeordnet, um die Kommunikation zu fördern. Das Sitzmöbel war bereits bei der Veranstaltung 3 Days of Design in Kopenhagen ein Hit.
Feinsteinzeug aus der Kollektion „Chimera“ von Elena Salmistraro für Florim
Buntes für Böden und Wände
Viel Raum wurde den Boden- und Wandoberflächen gewidmet, die in Innenräumen immer mehr an Bedeutung gewinnen. Nach der Absage der Cersaie, der wichtigsten Fachmesse für Oberflächen und Badezimmer, präsentierte Milano Design City viele neue Ideen für Feinsteinzeug.
Kräftige Farben dominierten und entfernten sich von einem jahrelangen Trend zu natürlichen Materialien wie Steingut mit Holz-Effekt. Dies machte Platz für die Kreativität von Designern wie Patricia Urquiola und Elena Salmistraro.
Buntes für Böden und Wände
Viel Raum wurde den Boden- und Wandoberflächen gewidmet, die in Innenräumen immer mehr an Bedeutung gewinnen. Nach der Absage der Cersaie, der wichtigsten Fachmesse für Oberflächen und Badezimmer, präsentierte Milano Design City viele neue Ideen für Feinsteinzeug.
Kräftige Farben dominierten und entfernten sich von einem jahrelangen Trend zu natürlichen Materialien wie Steingut mit Holz-Effekt. Dies machte Platz für die Kreativität von Designern wie Patricia Urquiola und Elena Salmistraro.
Abstract Room von Studio Elisa Ossino für Amini Carpets
Handwerkskunst
Auch Accessoires von Teppichen über Spiegel bis hin zu Bad- und Küchendekorationen wurden beim Designfestival ins Rampenlicht gerückt. Es war schwierig, unter den unzähligen ausgestellten Stücken einen bestimmten Stiltrend auszumachen. Bis auf: die allgemeine Konzentration fürs Kunsthandwerk.
Ein Beispiel dafür ist der Salvatori-Showroom (siehe Foto), der zeigt, „wie lokale Handwerksmeister die italienische Tradition zur Detailliebe und sowie traditionelle Techniken weiterführen“, wie es in der Pressemitteilung heißt.
Handwerkskunst
Auch Accessoires von Teppichen über Spiegel bis hin zu Bad- und Küchendekorationen wurden beim Designfestival ins Rampenlicht gerückt. Es war schwierig, unter den unzähligen ausgestellten Stücken einen bestimmten Stiltrend auszumachen. Bis auf: die allgemeine Konzentration fürs Kunsthandwerk.
Ein Beispiel dafür ist der Salvatori-Showroom (siehe Foto), der zeigt, „wie lokale Handwerksmeister die italienische Tradition zur Detailliebe und sowie traditionelle Techniken weiterführen“, wie es in der Pressemitteilung heißt.
Neue Inneneinrichtung des Salvatori-Ausstellungsraums in Brera ausgestattet mit Stücken von Piero Lissoni, Yabu Pushelberg, Elisa Ossino und Federico Babina.
Innovation und Ausdauer
Als „Probe“ für den nächsten Salone del Mobile (geplant 13. bis 18. April 2021) oder als Versuch, das im April Versäumte nachzuholen, wollte Milano Design City zeigen, wie aktiv die Szene und Branche trotz teilweisen Stillstands war und ist.
Klar, internationale Besucher und Einkäufer fehlten bei dieser Veranstaltung. Aber wie Giulia Molteni, Vorstandsmitglied von Federlegno Arredo und Direktorin des Möbelverbandes Assarredo, sagt: „Wir hatten die Gelegenheit, der Welt endlich die neuartigen Dinge zu präsentieren, die die Unternehmen im April auf dem Salone del Mobile zeigen sollten. Mit dem Fuorisalone haben wir die Hauptstadt des Designs wiederbelebt.“
Innovation und Ausdauer
Als „Probe“ für den nächsten Salone del Mobile (geplant 13. bis 18. April 2021) oder als Versuch, das im April Versäumte nachzuholen, wollte Milano Design City zeigen, wie aktiv die Szene und Branche trotz teilweisen Stillstands war und ist.
Klar, internationale Besucher und Einkäufer fehlten bei dieser Veranstaltung. Aber wie Giulia Molteni, Vorstandsmitglied von Federlegno Arredo und Direktorin des Möbelverbandes Assarredo, sagt: „Wir hatten die Gelegenheit, der Welt endlich die neuartigen Dinge zu präsentieren, die die Unternehmen im April auf dem Salone del Mobile zeigen sollten. Mit dem Fuorisalone haben wir die Hauptstadt des Designs wiederbelebt.“
Vom Virtuellen zum Haptischen
Etwas von der April-Energie wurde in den Herbst und die Designbezirke Mailands transportiert. Während der zweiwöchigen Milano Design City wurde Design und alles was dazugehört in der Stadt erlebbar. So war der Eintritt ins Museums für italienisches Design kostenlos.
Die Veranstaltung war vollgepackt mit Installationen, Ausstellungsraumeröffnungen und Vorträgen über Designtrends, beispielsweise innovative Möbeloberflächen und Entwicklungen von intelligenten Beleuchtungstechnologien.