Da geht noch was … 9 Dinge, die auf Dächern möglich sind
Die Dachfläche ist der Abschluss des Hauses. Wirklich? Nicht unbedingt!
Eva Bodenmüller
13. November 2022
Houzz Deutschland Contributor. Freie Autorin mit Faible für Architektur und Technik, Garten und Kulinarik
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Jedes Haus braucht ein Dach. Flach oder geneigt, als Sattel-, Walm- oder Pultdach ausgeführt – immer schützt es den Wohnraum. Und damit hat es eigentlich schon seinen Zweck erfüllt, seine Daseinsberechtigung erhalten. Mehr muss nicht sein, kann aber. Denn auf Dachflächen ist mehr möglich als oft gedacht.
Energiegewinner. Das Dach kann eine Goldgrube sein. Mit Solaranlagen auf dem Dach lässt sich nicht nur die eigene Wärmepumpe effizienter betreiben, weil der Strom selbst produziert wird und zudem aus einer erneuerbaren Quelle stammt, Solaranlagen sind auch eine zusätzliche Einnahmequelle. Dann, wenn überschüssiger Strom in das öffentliche Netz eingespeist werden kann. Ob und wie das möglich ist, ist Teil der Planung und muss in den meisten Fällen mit dem Energiebetreiber und der Gemeinde abgestimmt werden.
Schwimmkurs. Je größer die Dachfläche, desto mehr Möglichkeiten für sportliche Betätigung bietet sie. Zugegeben, für ein Einfamilienhaus lohnt sich der große Pool auf dem Dach vielleicht nicht. Er steht aber beispielhaft für die Attraktivität von Mehrfamilienhäusern – wenn Fantasie und Chancen genutzt werden.
Bis zur Platzreife. Weite Abschläge sind zwar nicht möglich, aber um das Einlochen zu üben, eignet sich das Dach allemal. Ein großer Aufbau ist auch nicht notwendig. Nur begehbar sollte das Dach schon sein und auch eine Absturzsicherung haben.
Korbwürfe üben. Geschützt vor den Blicken der Nachbarn, lässt sich auf dem Dach auch das Körbewerfen üben. Nur die Umrandung sollte dann etwas höher als eine normale Absturzsicherung sein, damit nicht jedes Mal nach einem Fehlwurf der ganze weite Weg nach unten zurückgelegt werden muss.
Urlaubsverlängerung am Strand. Auch, um den Urlaub zu verlängern, eignet sich die Abgeschiedenheit des Daches. Hier oben kehrt wohl schneller Ruhe ein, vergrößert sich der Abstand zum Alltag doch gleich um ein paar Höhenmeter. Ob mit Strandkorb oder auf dem Holzdeck spielt allenfalls dafür eine Rolle, von welcher Art Urlaub geträumt wird.
Urlaubsverlängerung hinterm Deich. Es muss nicht immer ein Flachdach sein, auch geneigte Dächer eignen sich für eine Anschlussnutzung. Die Schräge erinnert an Deiche und wenn dahinter auch nicht die Nordsee liegt, erstreckt sich da vielleicht das Häusermeer der Stadt.
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Gemüseanbau. Vor allem beim Neubau von Mehrfamilienhäusern in der Stadt sind Dachgärten mit Gemüseanbau keine so große Seltenheit mehr. Hier oben ist die Luft meist besser, das Licht heller und die Tomaten und Erdbeeren wachsen einfach besser – ganz zu schweigen von der Hausgemeinschaft, die hier beim gemeinsamen Gärtnern entstehen kann.
Foto: URKERN 2022_Ivana Bilz
Schafweide. Ausgleichsflächen auf Dächern stellen eine clevere Möglichkeit dar, etwas mehr Grün zurück in die Städte zu bringen. Auf dem Dach des Werk3 im Werksviertel-Mitte direkt am Münchner Ostbahnhof vermischt sich gar Stadtlandschaft mit Landwirtschaft. In dem modernen Stadtquartier haben auf der sogenannten Stadt‑Hochalm Bienen eine Heimat gefunden, ebenso wie Hühner und Schafe. Und obendrein erfahren (Stadt‑)Kinder vom Team der Almschule, wie ein Ökosystem funktioniert. Diese Grünfläche bringt also nicht nur ein wenig Natur in die Stadt, sondern zeigt auch, wie nachhaltige Landwirtschaft, wertschätzende Tierhaltung und gesunde Ernährung funktionieren können.
Schafweide. Ausgleichsflächen auf Dächern stellen eine clevere Möglichkeit dar, etwas mehr Grün zurück in die Städte zu bringen. Auf dem Dach des Werk3 im Werksviertel-Mitte direkt am Münchner Ostbahnhof vermischt sich gar Stadtlandschaft mit Landwirtschaft. In dem modernen Stadtquartier haben auf der sogenannten Stadt‑Hochalm Bienen eine Heimat gefunden, ebenso wie Hühner und Schafe. Und obendrein erfahren (Stadt‑)Kinder vom Team der Almschule, wie ein Ökosystem funktioniert. Diese Grünfläche bringt also nicht nur ein wenig Natur in die Stadt, sondern zeigt auch, wie nachhaltige Landwirtschaft, wertschätzende Tierhaltung und gesunde Ernährung funktionieren können.
Aufstocken. Vor allem in Großstädten weckt die Dachfläche Begehrlichkeiten. Mit Aufstockungen in Leichtbauweise kann oben neuer Wohnraum entstehen. Kein ganz unproblematisches Unterfangen, wenn unten die Infrastruktur ebenfalls „aufgestockt“ werden muss, sprich angepasst wird an die gewachsene Bewohnerzahl. Und ein wenig ist es wie in einer Endlosschleife: Auch die Dachaufbauten haben ein Dach – und was kommt da drauf?
Lesen Sie auch: Mit Aufstockung Wohnraum gewinnen
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Was für alle. Eine private Dachfläche, von der alle was haben? Das widerspricht sich durchaus nicht. Denn ein intensiv begrüntes Dach ist privat, schützt die Dachfläche vor Umwelteinflüssen, wirkt schalldämmend und verbessert das Mikroklima insgesamt. Es trägt zu einer besseren Luftqualität bei – und Luft ist schließlich für alle da. Damit spricht also vieles dafür, Dachflächen intensiv zu begrünen.
Fallen Ihnen noch weitere Ideen ein, die auf Dächern möglich sind? Verraten Sie sie gerne in den Kommentaren.
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