Wärmebrücken am Haus aufspüren, beseitigen – und sparen
Über Wärmebrücken verpuffen Energie und Wärme. Das können Sie dagegen tun.
Wärmebrücken sind Schwachstellen am Haus, über die Energie verloren geht und Kälte von außen eindringen kann. Sie treten häufig auf im Bereich von Fenstern, Hausecken, Abzugsrohren oder Balkonen. Als Folge können Schimmel in den Innenräumen und Bauschäden am Haus auftreten. Außerdem steigt der Bedarf an Heizwärme. Umgangssprachlich werden Wärmebrücken auch manchmal Kältebrücken genannt. Deshalb versucht man, sie zu reduzieren.
Im Bild: Rollladenkästen sind energetische Schwachstellen in der Gebäudefassade
Die unerwünschten Folgen von Wärmebrücken:
Die unerwünschten Folgen von Wärmebrücken:
- Unbehagliches Raumklima: Durch Wärmebrücken verursachte, stellenweise kalte Oberflächen werden von Hausbewohnern so wahrgenommen, als ob es „zieht“.
- Erhöhter Heizwärmebedarf: Um die Wärmeverluste auszugleichen, werden die Heizungsthermostate höher gestellt, dadurch steigen die Heizkosten.
- Schimmelpilzbefall: Wenn warme, feuchte Luft auf eine kalte Oberfläche trifft, bildet sich dort Tauwasser. Diese feuchten Stellen sind ein idealer Nährboden für gesundheitsgefährdende Schimmelpilze. Besonders gefährlich sind deshalb Wärmebrücken in Küche oder Bad, wo die Luftfeuchtigkeit nutzungsbedingt höher ist.
- Bauschäden: Im Extremfall kann die Durchfeuchtung der Wand im Bereich einer Wärmebrücke sogar die Bausubstanz angreifen.
Im Bild: Wärmebildaufnahme eines Hauses aus den 60er-Jahren vor der Sanierung. Eine Wärmebildkamera erkennt unterschiedliche Oberflächentemperaturen und setzt sie farblich um – warme und heiße Zonen sind gelb und rot, kühlere Zonen blau. Im Wärmebild zeichnet sich unter anderem eine schlecht gedämmte Wand in kräftigem Rot ab, wenn man die Aufnahme von außen macht
Wie lassen sich Wärmebrücken aufspüren?
Mithilfe der Thermografie und einer Wärmebildkamera. Auf den Wärmebildaufnahmen (Thermogramm) werden die Wärmelecks – zum Beispiel an Fensterlaibungen, Hausecken oder Haustür – über den Farbverlauf abgebildet. Mit dem sogenannten Wärmebrückennachweis werden die Wärmeverluste rechnerisch erfasst. Die Energieeinsparverordnung (EnEV) regelt, wie hoch diese Verluste sein dürfen, damit ein Neubau den gesetzlichen Vorgaben entspricht. Im Altbau ist der Nachweis eine Planungsgrundlage für die energetische Sanierung. Mit einem Thermogramm können auch feuchte Wände, Mängel in der Dämmung oder Lecks in einer Fußbodenheizung sichtbar gemacht werden.
Achtung: Lassen Sie eine Thermografie nur von ausgebildeten, erfahrenen, unabhängigen Fachleuten vornehmen, etwa einer Bauingenieurin oder einem Energieberater. Es gibt jede Menge unseriöse Anbieter, die die Wärmebilder manipulieren und so eine schlecht gedämmte Fassade vortäuschen. Aussagen nach einer Thermografie wie „Ihr Haus muss gedämmt werden“ sind unseriös. Der Profi weiß, wie die Aufnahmen richtig zu interpretieren sind, kennt mögliche Fehlerquellen, die das Messergebnis beeinflussen und verfälschen könnten.
Oft wird eine Thermografie in Verbindung mit einem Blower-Door-Test durchgeführt. Eine fundierte Thermografieuntersuchung kostet um die 500 Euro. Günstige Angebote unter 100 Euro taugen nichts, warnt der Verband Privater Bauherren. Im Übrigen können Sie bei einer energetischen Sanierung staatliche Fördermittel beantragen. Auch darüber beraten Sie Fachleute. Schauen Sie gerne im Houzz-Netzwerk nach passenden Profis.
Wie lassen sich Wärmebrücken aufspüren?
Mithilfe der Thermografie und einer Wärmebildkamera. Auf den Wärmebildaufnahmen (Thermogramm) werden die Wärmelecks – zum Beispiel an Fensterlaibungen, Hausecken oder Haustür – über den Farbverlauf abgebildet. Mit dem sogenannten Wärmebrückennachweis werden die Wärmeverluste rechnerisch erfasst. Die Energieeinsparverordnung (EnEV) regelt, wie hoch diese Verluste sein dürfen, damit ein Neubau den gesetzlichen Vorgaben entspricht. Im Altbau ist der Nachweis eine Planungsgrundlage für die energetische Sanierung. Mit einem Thermogramm können auch feuchte Wände, Mängel in der Dämmung oder Lecks in einer Fußbodenheizung sichtbar gemacht werden.
Achtung: Lassen Sie eine Thermografie nur von ausgebildeten, erfahrenen, unabhängigen Fachleuten vornehmen, etwa einer Bauingenieurin oder einem Energieberater. Es gibt jede Menge unseriöse Anbieter, die die Wärmebilder manipulieren und so eine schlecht gedämmte Fassade vortäuschen. Aussagen nach einer Thermografie wie „Ihr Haus muss gedämmt werden“ sind unseriös. Der Profi weiß, wie die Aufnahmen richtig zu interpretieren sind, kennt mögliche Fehlerquellen, die das Messergebnis beeinflussen und verfälschen könnten.
Oft wird eine Thermografie in Verbindung mit einem Blower-Door-Test durchgeführt. Eine fundierte Thermografieuntersuchung kostet um die 500 Euro. Günstige Angebote unter 100 Euro taugen nichts, warnt der Verband Privater Bauherren. Im Übrigen können Sie bei einer energetischen Sanierung staatliche Fördermittel beantragen. Auch darüber beraten Sie Fachleute. Schauen Sie gerne im Houzz-Netzwerk nach passenden Profis.
Im Bild: Beim energieeffizienten Neubau werden Wärmebrücken konstruktiv reduziert. Dieses Passivhaus des Architekturbüros ee-concept ist klimaneutral
Wie kann man Wärmebrücken verhindern?
Bei neuen Häusern verfolgt man das Ziel, möglichst wärmebrückenfrei zu bauen. Wärmebrücken im Altbau lassen sich im Zuge von Sanierungen beseitigen oder in der Wirkung abmildern. Maßnahmen, um diese im Neubau zu minimieren:
Weil der Bereich einer Wärmebrücke am Haus auf der Innenseite kälter ist als seine Umgebung, scheint es aus Sicht der Hausbewohner naheliegend, von „Kältebrücke“ zu sprechen. Doch physikalisch gesehen bezeichnet „Kälte“ einen energiearmen Zustand, bei dem sich Elementarteilchen eines festen, flüssigen oder gasförmigen Stoffes nur wenig bewegen. „Wärme“ dagegen bedeutet, dass sich Atome und Moleküle stark bewegen. Im
Bereich der Wärmebrücke tun sie das stärker als in der Umgebung. Der Wärmestrom bewegt sich „über die Brücke“ von innen nach außen.
Haben Sie schon einmal eine Thermografie durchführen lassen, um Wärmebrücken aufzuspüren? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?
Wie kann man Wärmebrücken verhindern?
Bei neuen Häusern verfolgt man das Ziel, möglichst wärmebrückenfrei zu bauen. Wärmebrücken im Altbau lassen sich im Zuge von Sanierungen beseitigen oder in der Wirkung abmildern. Maßnahmen, um diese im Neubau zu minimieren:
- Kompakte Bauweise mit möglichst wenigen Erkern, Vorsprüngen oder Winkeln. Insbesondere beim Bau eines Passivhauses wichtig.
- Hochgedämmte Außenhülle: Damit werden die negativen Folgen unvermeidbarer geometrischer Wärmbrücken, etwa an Außenkanten, minimiert.
- Thermische Trennung von angrenzenden Bauteilen: Wärmebrücken am Balkon lassen sich beispielsweise durch spezielle tragende Dämmelemente („Isokorb“) vermeiden.
- Nachträgliche Dämmung: Eine lückenlose, fachgerechte Außendämmung ist das beste Mittel gegen Wärmebrücken im Altbau. An kritischen Stellen, zum Beispiel dem Übergang von Dach- und Außenwanddämmung, müssen die Dämmstofflagen nahtlos ineinander übergehen oder sich im besten Fall überlappen.
- Fensteraustausch: Im Idealfall werden bei der Fassadendämmung auch gleich neue Fenster mit Wärmeschutzverglasung eingebaut. Um Wärmebrücken im Bereich der Fensterlaibungen zu verhindern, sollten die Fenster im Zentrum der Außenwanddämmung eingesetzt werden.
- Balkonsanierung: Balkone als auskragende Stahlbetonplatten stellen eine klassische Wärmebrücke dar. Am besten ersetzt man sie durch Balkonkonstruktionen auf Stahlträgern, die vor die Fassade gestellt werden.
Weil der Bereich einer Wärmebrücke am Haus auf der Innenseite kälter ist als seine Umgebung, scheint es aus Sicht der Hausbewohner naheliegend, von „Kältebrücke“ zu sprechen. Doch physikalisch gesehen bezeichnet „Kälte“ einen energiearmen Zustand, bei dem sich Elementarteilchen eines festen, flüssigen oder gasförmigen Stoffes nur wenig bewegen. „Wärme“ dagegen bedeutet, dass sich Atome und Moleküle stark bewegen. Im
Bereich der Wärmebrücke tun sie das stärker als in der Umgebung. Der Wärmestrom bewegt sich „über die Brücke“ von innen nach außen.
Haben Sie schon einmal eine Thermografie durchführen lassen, um Wärmebrücken aufzuspüren? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?
Für den ungleichen Wärmestrom in Gebäudeteilen gibt es verschiedene Ursachen. Man unterscheidet zwischen:
- Materialbedingte Wärmebrücken entstehen bei Bauteilen, die aus unterschiedlichen Materialien zusammengesetzt sind, zum Beispiel bei einer Fachwerkwand aus Holzkonstruktion und Ausfachungen. Aufgrund der unterschiedlichen Rohdichte und Wärmeleitfähigkeit der Baustoffe ist der Wärmestrom nicht gleichmäßig. Auch punktuelle Wärmebrücken durch Befestigungsdübel in Wärmedämmverbund-Systemen (WDVS) sind materialbedingt.
- Konstruktive Wärmebrücken sind durch Veränderungen des Querschnitts von Bauteilen bedingt. Typische Beispiele sind Heizkörpernischen, Fensterlaibungen oder Fensterstürze, an denen die Außenwand dünner wird.
- Geometrische Wärmebrücken entstehen durch ein unausgewogenes Verhältnis der Flächen von einer Wärme zuführenden Innenseite und der Wärme abführenden Außenseite. Typische geometrische Wärmebrücken sind beispielsweise Ecken von Wänden zur Decke oder zum Boden.
Oft treten verschiedene Arten von Wärmebrücken in Kombination auf. Ein Beispiel: Wärmebrücken an Rollladenkästen, die in die Außenwand eingebaut sind, können konstruktiv UND materialbedingt sein.► Kontaktieren Sie hier einen Architekten in Ihrer Nähe