Das ist Kunst und kann weg – Arbeiten auf Papier richtig aufbewahren
Nicht immer reicht der Platz an der Wand aus, alle Kunstwerke aufzuhängen. Zum Glück lässt sich Papier stapeln. Aber bitte richtig.
Wahre Kunstliebhaber kümmern sich nicht um den Platz an ihren Wänden. Gefällt ihnen ein Bild, werden sie es auch kaufen. Zu Hause stellt sich dann die Frage, wohin damit. Vor allem empfindliche Kunstwerke auf Papier, etwa Druckgrafiken, Aquarelle und Zeichnungen, bedürfen einer besonderen Sorgfalt. Ob aufgehängt oder nicht, sollen sie auch nach Jahren noch Freude beim Ansehen bereiten. Dafür sollten ein paar einfache Regeln beachtet werden – und Schutz vor Licht und Säure gewährt werden.
Rahmung mit säurefreiem Passepartout
Die positiven Eigenschaften des Glases wirken von außen. Innen sollte das Bild keinesfalls an der Scheibe kleben. Besonders Zeichnungen leiden darunter. Denn deren Farbpigmente sind wankelmütig und können leicht Gefallen an der Scheibe finden, dort kleben bleiben und sich vom Papier ablösen.
Besser also von Anfang an mit einem Passepartout für den nötigen Abstand sorgen. Dieses sollte unbedingt aus säurefreiem Papier sein. Das ist bei einer professionellen Rahmung selbstverständlich, aber auch für Do-it-yourself-Liebhaber in Rahmen- und Künstlerbedarfsläden verfügbar.
Das Bild wird mit säurefreien Klebestreifen – noch besser ist Stärkekleister – im Passepartout montiert. Säurefrei deswegen, weil anderer Kleber schon nach kurzer Zeit hässliche gelblich-braune Flecken auf dem Papier hinterlässt.
Die positiven Eigenschaften des Glases wirken von außen. Innen sollte das Bild keinesfalls an der Scheibe kleben. Besonders Zeichnungen leiden darunter. Denn deren Farbpigmente sind wankelmütig und können leicht Gefallen an der Scheibe finden, dort kleben bleiben und sich vom Papier ablösen.
Besser also von Anfang an mit einem Passepartout für den nötigen Abstand sorgen. Dieses sollte unbedingt aus säurefreiem Papier sein. Das ist bei einer professionellen Rahmung selbstverständlich, aber auch für Do-it-yourself-Liebhaber in Rahmen- und Künstlerbedarfsläden verfügbar.
Das Bild wird mit säurefreien Klebestreifen – noch besser ist Stärkekleister – im Passepartout montiert. Säurefrei deswegen, weil anderer Kleber schon nach kurzer Zeit hässliche gelblich-braune Flecken auf dem Papier hinterlässt.
Rahmen ohne Passepartout zu nutzen ist nur dann ratsam, wenn es sich um Objektrahmen handelt. Hier gibt der Rahmen bereits einen Abstand zum Bild vor.
Hinweis: Auch das vom Künstler ursprünglich verwendete Papier kann unter Umständen säurehaltig sein – zeichnete manch einer doch auf allem, was er in die Finger bekam. Ein Restaurator kann bei Arbeiten auf Papier eine Säuremessung durchführen und sie, falls nötig, fachgerecht „entsäuern“.
Aufsteller für gerahmte Kunstwerke
Im Passepartout gerahmt können Bilder auch in einem einfachen Aufsteller gezeigt werden. Der steht dann im Flur oder im Wohnzimmer. So können Kunstliebhaber jeden Tag durch ihre Schätze blättern. Ein Gefühl, wie bei einem Besuch in einer Galerie – nur besser.
Hinweis: Auch das vom Künstler ursprünglich verwendete Papier kann unter Umständen säurehaltig sein – zeichnete manch einer doch auf allem, was er in die Finger bekam. Ein Restaurator kann bei Arbeiten auf Papier eine Säuremessung durchführen und sie, falls nötig, fachgerecht „entsäuern“.
Aufsteller für gerahmte Kunstwerke
Im Passepartout gerahmt können Bilder auch in einem einfachen Aufsteller gezeigt werden. Der steht dann im Flur oder im Wohnzimmer. So können Kunstliebhaber jeden Tag durch ihre Schätze blättern. Ein Gefühl, wie bei einem Besuch in einer Galerie – nur besser.
Kunstlagerschrank
Wird der Platz an den Wänden und in der Wohnung knapp, können gerahmte Werke auch gut stehend aufbewahrt werden – etwa in einem solchen maßgeschreinerten Regal für Kunstwerke in einem Depotraum. Wichtig ist, dass in ihm eine konstante Temperatur und Luftfeuchtigkeit herrscht (um die 50 Prozent Luftfeuchtigkeit bei 20 Grad gelten als ideal für Arbeiten auf Papier. Für Fotos soll es etwas kühler und weniger feucht sein – maximal 18 Gad und 45 Prozent Luftfeuchte).
Optimal ist, wenn gerahmte Werke dafür zunächst in Papier, eingeschlagen werden. An die Ecken kommt ein Stoßschutz aus Pappe.
Vorteil: Das Sonnenlicht kann hier keinesfalls Schaden anrichten. Allerdings ist es auch nicht so leicht, die Werke häufiger zu betrachten.
Wird der Platz an den Wänden und in der Wohnung knapp, können gerahmte Werke auch gut stehend aufbewahrt werden – etwa in einem solchen maßgeschreinerten Regal für Kunstwerke in einem Depotraum. Wichtig ist, dass in ihm eine konstante Temperatur und Luftfeuchtigkeit herrscht (um die 50 Prozent Luftfeuchtigkeit bei 20 Grad gelten als ideal für Arbeiten auf Papier. Für Fotos soll es etwas kühler und weniger feucht sein – maximal 18 Gad und 45 Prozent Luftfeuchte).
Optimal ist, wenn gerahmte Werke dafür zunächst in Papier, eingeschlagen werden. An die Ecken kommt ein Stoßschutz aus Pappe.
Vorteil: Das Sonnenlicht kann hier keinesfalls Schaden anrichten. Allerdings ist es auch nicht so leicht, die Werke häufiger zu betrachten.
Archivmappen
Auch Archivmappen oder -boxen für ungerahmte Werke können stehend gelagert werden. Sie sind aus säurefreiem Papier oder Pappe, neutral geleimt und haben selbst eine hohe Licht- und Alterungsbeständigkeit.
Für die Zwischenlagen zwischen den Kunstwerken kann zum Beispiel transparentes Archivpapier verwendet werden.
Auch Archivmappen oder -boxen für ungerahmte Werke können stehend gelagert werden. Sie sind aus säurefreiem Papier oder Pappe, neutral geleimt und haben selbst eine hohe Licht- und Alterungsbeständigkeit.
Für die Zwischenlagen zwischen den Kunstwerken kann zum Beispiel transparentes Archivpapier verwendet werden.
Planschränke für Arbeiten auf Papier
Als Alternative kann Papier flach und dunkel gelagert werden. Stichwort: Planschränke. Diese meist metallenen Schubladenkästen sind eine bewährte Aufbewahrungsmöglichkeit für Kunst auf Papier, und nicht nur für Pläne von Architekten. Die Werke sind staub- und lichtgeschützt, können aber auch leicht gefunden und betrachtet werden.
Als Alternative kann Papier flach und dunkel gelagert werden. Stichwort: Planschränke. Diese meist metallenen Schubladenkästen sind eine bewährte Aufbewahrungsmöglichkeit für Kunst auf Papier, und nicht nur für Pläne von Architekten. Die Werke sind staub- und lichtgeschützt, können aber auch leicht gefunden und betrachtet werden.
Mit ein wenig Inspiration und Kreativität lassen sich Planschränke in raffinierte Schaukästen verwandeln – etwa indem sie mit einer Glasscheibe abschließen. So ist der Inhalt der obersten Schublade immer zu sehen, auch wenn diese geschlossen ist. Die Kunst wird im Kasten Teil der Wohnungseinrichtung, etwa als Couchtisch, wie hier in einem von BuiltIn Studio gestalteten Loft im New Yorker Stadtteil Soho.
Allerdings sollte aus genannten Gründen möglichst ein UV-Schutzglas verwendet werden – und nicht unbedingt die wertvollste Zeichnung oben liegen.
Allerdings sollte aus genannten Gründen möglichst ein UV-Schutzglas verwendet werden – und nicht unbedingt die wertvollste Zeichnung oben liegen.
Umgerüstete Klischee- oder Satzschränke
Die gleichen Vorteile wie Planschränke bieten alte Klischee- oder Setzkastenschränke, bei denen die Facheinteilung herausgenommen wurde. Sie sind allerdings selten geworden und nur mit großem Glück auf dem Flohmarkt oder im Antiquitätenhandel noch erhältlich. Da sie meist aus Holz sind, haben sie allerdings einen wesentlich wohnlicheren Charakter als Planschränke.
Auch Holzkisten können für die Lagerung verwendet werden. Aber Vorsicht: Die im Holz vorhandene Säure kann das Papier angreifen – was auch bei der Lagerung in unlackierten Klischee- und Setzkastenschränken passieren kann. Daher die Bilder am besten mit Passepartouts versehen und in Seiden- bzw. Archivpapier einschlagen.
Die gleichen Vorteile wie Planschränke bieten alte Klischee- oder Setzkastenschränke, bei denen die Facheinteilung herausgenommen wurde. Sie sind allerdings selten geworden und nur mit großem Glück auf dem Flohmarkt oder im Antiquitätenhandel noch erhältlich. Da sie meist aus Holz sind, haben sie allerdings einen wesentlich wohnlicheren Charakter als Planschränke.
Auch Holzkisten können für die Lagerung verwendet werden. Aber Vorsicht: Die im Holz vorhandene Säure kann das Papier angreifen – was auch bei der Lagerung in unlackierten Klischee- und Setzkastenschränken passieren kann. Daher die Bilder am besten mit Passepartouts versehen und in Seiden- bzw. Archivpapier einschlagen.
Pappschachteln
Für kleinere Arbeiten eignen sich auch Pappschachteln. Doch hier ist Vorsicht geboten. Denn wie bei Passepartouts gilt auch hier, dass sie aus säurefreiem Karton gefertigt sein müssen, möglichst gepuffert und natürlich ohne Löcher. Denn da würde ja nur lästiger Staub in den Karton eindringen.
Künstlerbücher
Eine alte Methode, Arbeiten auf Papier aufzubewahren, sind Bücher. Dabei werden die Originale zu Büchern gebunden. Es entstehen wertvolle Unikate. Beispielsweise waren viele der Arbeiten von Giovanni Battista Piranesi, einem italienischer Radierer und Architekten des achtzehnten Jahrhunderts, in Bücher gebunden; genau wie die Farbholzschnitte von Hokusai.
Daher rühren auch die Falze in der Mitte, die Druckgrafiken häufig aufweisen. Und darin liegt auch ein Nachteil von Künstlerbüchern: Entweder sind die Kunstwerke in den Büchern, und können nicht aufgehängt werden, oder die Bilder werden den Büchern entnommen und gerahmt, haben dann aber möglicherweise in der Mitte einen Knick und sind aus ihrem Kontext gerissen.
Für kleinere Arbeiten eignen sich auch Pappschachteln. Doch hier ist Vorsicht geboten. Denn wie bei Passepartouts gilt auch hier, dass sie aus säurefreiem Karton gefertigt sein müssen, möglichst gepuffert und natürlich ohne Löcher. Denn da würde ja nur lästiger Staub in den Karton eindringen.
Künstlerbücher
Eine alte Methode, Arbeiten auf Papier aufzubewahren, sind Bücher. Dabei werden die Originale zu Büchern gebunden. Es entstehen wertvolle Unikate. Beispielsweise waren viele der Arbeiten von Giovanni Battista Piranesi, einem italienischer Radierer und Architekten des achtzehnten Jahrhunderts, in Bücher gebunden; genau wie die Farbholzschnitte von Hokusai.
Daher rühren auch die Falze in der Mitte, die Druckgrafiken häufig aufweisen. Und darin liegt auch ein Nachteil von Künstlerbüchern: Entweder sind die Kunstwerke in den Büchern, und können nicht aufgehängt werden, oder die Bilder werden den Büchern entnommen und gerahmt, haben dann aber möglicherweise in der Mitte einen Knick und sind aus ihrem Kontext gerissen.
Rollbilder
Auf keinen Fall sollten Arbeiten auf Papier langfristig aufgerollt aufbewahrt werden. Das gilt für alle Arten von Kunst auf Papier. Einzige Ausnahme sind japanische Rollbilder, sogenannte Kakemonos. Sie werden nur zu besonderen Gelegenheiten aufgehängt und ansonsten gerollt aufbewahrt. Es schadet ihnen nicht. Denn diese feinen Pinselzeichnungen sind mit Tusche oder Wasserfarben auf weiches Papier oder Seide gemalt und anschließend auf dünnen Stoff aufgezogen. Ein Material, das sich problemlos biegen lässt, ohne dass das Kunstwerk dadurch Schaden nimmt.
Fotografien von Zeichnungen und Drucken trennen
Zum Schluss noch ein wichtiger Hinweis für alle, die sowohl Fotos als auch Drucke und Zeichnungen sammeln: Bewahren Sie diese auf keinen Fall zusammen auf! Zwischen diesen Medien stimmt die Chemie nicht – und das ist hier wörtlich gemeint. Beide können sich gegenseitig zerstören.
Weiterlesen: 10 Tipps zum Arrangieren Ihrer Bilder >>>
Auf keinen Fall sollten Arbeiten auf Papier langfristig aufgerollt aufbewahrt werden. Das gilt für alle Arten von Kunst auf Papier. Einzige Ausnahme sind japanische Rollbilder, sogenannte Kakemonos. Sie werden nur zu besonderen Gelegenheiten aufgehängt und ansonsten gerollt aufbewahrt. Es schadet ihnen nicht. Denn diese feinen Pinselzeichnungen sind mit Tusche oder Wasserfarben auf weiches Papier oder Seide gemalt und anschließend auf dünnen Stoff aufgezogen. Ein Material, das sich problemlos biegen lässt, ohne dass das Kunstwerk dadurch Schaden nimmt.
Fotografien von Zeichnungen und Drucken trennen
Zum Schluss noch ein wichtiger Hinweis für alle, die sowohl Fotos als auch Drucke und Zeichnungen sammeln: Bewahren Sie diese auf keinen Fall zusammen auf! Zwischen diesen Medien stimmt die Chemie nicht – und das ist hier wörtlich gemeint. Beide können sich gegenseitig zerstören.
Weiterlesen: 10 Tipps zum Arrangieren Ihrer Bilder >>>
Am schönsten ist es natürlich, wenn gerahmte Zeichnungen oder Drucke an der Wand einen Platz finden – ob klassisch gehängt oder lässig gelehnt.
Der Platz sollte so gewählt sein, dass das Kunstwerk nicht direkt der Sonne ausgesetzt ist. Denn UV-Licht schadet sowohl den Farben als auch dem Papier. – davor schützt auch eine Glasscheibe nur bedingt. Aus eben diesem Grund werden Arbeiten auf Papier in Museen seltener und meist im Halbdunkel ausgestellt (50 Lux sind eine Leitlinie dabei). Und in grafischen Sammlungen wird häufig UV-Schutzfolie auf die Fenster geklebt.
Auf Glas sollte bei der Rahmung dennoch nie verzichtet werden. Denn zum einen hält es doch etwas von der Strahlung ab, zum anderen schützt es die Papieroberfläche vor Staub und Verschmutzung.