Bauwissen: Das sollten Sie bei der Innendämmung beachten
Nicht immer ist es möglich oder sinnvoll, von außen zu dämmen. Alternative: eine Innendämmung. Diese Optionen gibt’s
Wer sein Haus oder die Wohnung modernisiert, kommt um eine Wärmedämmung kaum herum. Nicht immer jedoch ist eine Außendämmung ratsam oder gar zulässig, etwa bei Fachwerkhäusern oder denkmalgeschützen Gebäuden. Dann kommt eine Innendämmung ins Spiel. Finden Sie hier eine Übersicht über die verschiedenen Möglichkeiten und Materialien für Innendämmungen.
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Häuser aus den zwanziger Jahren wie diese Hamburger „Kaffeemühle“ haben oft eine Fassade aus Backsteinen, die nicht selten plastisch gestaltet ist. Hier verbietet sich aus ästhetischen Gründen (häufig auch aufgrund von Denkmalschutz-Auflagen) eine Außendämmung. Allenfalls Anbauten können im Voraus in zweischaligem Mauerwerk ausgeführt werden, der Rest des Hauses muss von innen gedämmt werden
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Das Innendämmen ist technisch gelöst
Erst mit der Energiewende und dem Zwang zur Gebäudedämmung rückte auch das Innendämmen von Außenwänden in den Fokus. Und mittlerweile bietet der Markt eine Fülle überzeugender Dämmstoffe und Systeme, die sowohl ökologische als auch konventionelle Lösungen ermöglichen. Hersteller wie Remmers, Sto, Knauf, Rockwool, Steico, Pavatex, Multipor, Homatherm oder Caparol bieten Dämmplatten, -steine oder -matten jeden geeigneten Materials (leicht und wärmespeichernd) aus Naturfasern, Mineralien oder Hartschaum. Dazu gibt es das passende Zubehör: Kleber, Spachtel, Fenster- und Deckenanschlüsse, Dampfsperren, Armiergewebe, Putze und Farben.
Grundsätzlich muss unterschieden werden zwischen einer „trockenen“ und einer „nassen“ Lösung:
Robustes, bereits glatt verputztes Mauerwerk kann eventuell ohne viel Vorarbeit direkt und schnell mit einem handelsüblichen Innendämmungssystem aus Klebeputz, Dämmplatten und Feinkalkputz (zum Beispiel der „Innendämmung WI“ von Multipor oder dem „Rotkalk in-System“ von Knauf) isoliert werden. Eine marode Fachwerkwand dagegen muss innen zunächst abgedichtet, geglättet und geschlossen werden. Auf keinen Fall dürfen hier die sogenannten EPS-Dämmplatten („Styropor“) verwendet werden, denn sie können praktisch keine Feuchtigkeit aufnehmen. Am besten geeignet sind kapillaraktive Materialien, die eindringende Feuchtigkeit erst speichern und dann wieder abgeben (zum Beispiel „Pavadentro“ von Pavatex).
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Das Innendämmen ist technisch gelöst
Erst mit der Energiewende und dem Zwang zur Gebäudedämmung rückte auch das Innendämmen von Außenwänden in den Fokus. Und mittlerweile bietet der Markt eine Fülle überzeugender Dämmstoffe und Systeme, die sowohl ökologische als auch konventionelle Lösungen ermöglichen. Hersteller wie Remmers, Sto, Knauf, Rockwool, Steico, Pavatex, Multipor, Homatherm oder Caparol bieten Dämmplatten, -steine oder -matten jeden geeigneten Materials (leicht und wärmespeichernd) aus Naturfasern, Mineralien oder Hartschaum. Dazu gibt es das passende Zubehör: Kleber, Spachtel, Fenster- und Deckenanschlüsse, Dampfsperren, Armiergewebe, Putze und Farben.
Grundsätzlich muss unterschieden werden zwischen einer „trockenen“ und einer „nassen“ Lösung:
- „Nass“ heißt, dass auf die Dämmung Putz aufgetragen wird.
- „Trocken“ bedeutet, dass die Wandoberfläche am Ende aus einer Holz- oder Gipsplatte besteht. Wasser kommt dabei kaum zum Einsatz, deshalb spricht man auch von Trockenbau.
Robustes, bereits glatt verputztes Mauerwerk kann eventuell ohne viel Vorarbeit direkt und schnell mit einem handelsüblichen Innendämmungssystem aus Klebeputz, Dämmplatten und Feinkalkputz (zum Beispiel der „Innendämmung WI“ von Multipor oder dem „Rotkalk in-System“ von Knauf) isoliert werden. Eine marode Fachwerkwand dagegen muss innen zunächst abgedichtet, geglättet und geschlossen werden. Auf keinen Fall dürfen hier die sogenannten EPS-Dämmplatten („Styropor“) verwendet werden, denn sie können praktisch keine Feuchtigkeit aufnehmen. Am besten geeignet sind kapillaraktive Materialien, die eindringende Feuchtigkeit erst speichern und dann wieder abgeben (zum Beispiel „Pavadentro“ von Pavatex).
Je nachdem wie massiv ein Altbau errichtet wurde, kann auf eine Innendämmung auch verzichtet werden. Denn viele Villen wie diese in Hamburg haben schon bauseitig ein zweischaliges Mauerwerk. Mit neuen Fenstern, einer Kellerdeckendämmung und idealerweise einer Wandheizung sind sie bereits energetisch optimal ausgestattet. Beim Innendämmen sind besonders die Fenster und die meist in ihrer Nähe angebrachten Heizkörper eine Herausforderung. Denn eine Innendämmung erfolgt in erster Linie an den Außenwänden. Alle Hersteller von Dämmmaterial bieten deshalb für diese Problemzonen spezielle Lösungen in Form von Keil- oder Anschlussplatten an.
Schimmel ist die größte Gefahr
Das wichtigste Problem, das eine Innendämmung lösen muss, ist die Vermeidung von Schimmel innerhalb der Dämmung. Schimmelsporen sind extrem gesundheitsschädlich und führen zu ernsten Atemwegserkrankungen. Schimmel entsteht immer dann, wenn sich Luftfeuchtigkeit auf (meist kalten) Oberflächen niederschlägt und weder abtrocknet noch aufgenommen wird. Vor allem Wandanschlüsse bzw. Heizkörper unter oder neben Fenstern sind hier Schwachstellen. Eine Innendämmung muss gewährleisten, dass es an keiner Stelle der gedämmten Wand zur Taubildung (Kondenswasser) von Luftfeuchtigkeit kommt. Die Gefahr, dass hinter der Dämmung Feuchtigkeit auf der Außenwand kondensiert und sich Schimmel bildet, muss ausgeschlossen werden. Eine fachgerecht ausgeführte Innendämmung gewährleistet das.
Eine mit atmungsaktiven Materialien wie Kalziumsilikat- oder Lehmplatten ausgeführte Innendämmung ist später unsichtbar, weil sie nahtlos verarbeitet wird. Von einfach verputzten Wänden ist sie praktisch nicht zu unterscheiden. Eine solche Innendämmung ist vor allem an den Außenwänden nötig.
Das wichtigste Problem, das eine Innendämmung lösen muss, ist die Vermeidung von Schimmel innerhalb der Dämmung. Schimmelsporen sind extrem gesundheitsschädlich und führen zu ernsten Atemwegserkrankungen. Schimmel entsteht immer dann, wenn sich Luftfeuchtigkeit auf (meist kalten) Oberflächen niederschlägt und weder abtrocknet noch aufgenommen wird. Vor allem Wandanschlüsse bzw. Heizkörper unter oder neben Fenstern sind hier Schwachstellen. Eine Innendämmung muss gewährleisten, dass es an keiner Stelle der gedämmten Wand zur Taubildung (Kondenswasser) von Luftfeuchtigkeit kommt. Die Gefahr, dass hinter der Dämmung Feuchtigkeit auf der Außenwand kondensiert und sich Schimmel bildet, muss ausgeschlossen werden. Eine fachgerecht ausgeführte Innendämmung gewährleistet das.
Eine mit atmungsaktiven Materialien wie Kalziumsilikat- oder Lehmplatten ausgeführte Innendämmung ist später unsichtbar, weil sie nahtlos verarbeitet wird. Von einfach verputzten Wänden ist sie praktisch nicht zu unterscheiden. Eine solche Innendämmung ist vor allem an den Außenwänden nötig.
Das Zauberwort heißt „kapillaraktiv“
Dafür gibt es zwei verschiedene Dämmsysteme: solche mit einer Dampfsperre und solche ohne. Ohne Dampfsperre dämmen Plattenwerkstoffe aus Holzfasern, Perlite, Glasschaum oder Kalziumsilikat, die es als komplette Sets mit Klebemörtel, Spachtel, Armiergewebe und Endputz gibt. Diese Sets (z.B. „iQ-Therm“ und „Power Protect“ von Remmers oder „StoTherm“ von Sto) werden direkt auf die Wand geklebt und/oder gedübelt. Sie sind kapillaraktiv. Das heißt: Sie sind von einem weit verzweigten System winziger Hohlräume durchzogen, sodass sie Feuchtigkeit von innen (Luftfeuchte) und außen (Mauerwerksfeuchte) puffern. Sie sind in der Regel dünner als Konstruktionen mit Dampfsperre, dafür aber auch teurer.
Methode 1: Kapillaraktive Innendämmplatten (zum Beispiel federleichte Porenbetonsteine) werden direkt auf den vorhandenen Putz geklebt und dann mit einem Lehm- oder Kalkgebinde verputzt. Eine Dampfsperre ist nicht nötig. Diese Art der Innendämmung nimmt Luftfeuchtigkeit auf und gibt sie bei Bedarf wieder an den Raum ab. Schimmel- oder Kondenswasserbildung ist ausgeschlossen.
Methode 2: Im Trockenbau wird die Innendämmung mit Mineralwolle- oder Naturfasermatten ausgeführt. Sie werden lose zwischen angedübelte Konstruktionshölzer geklemmt und müssen anschließend sorgfältig mit einer Dampfsperrfolie abgedeckt werden (siehe unteres Foto).
Eine Dampfsperre benötigen Innendämmungen, die im Trockenbau ausgeführt werden: Hierbei wird eine Holzlattung in Stärke der Dämmung (ca. 6 bis 12 cm) auf die Wand gebracht und lose mit (eingeklemmten) Naturfasermatten gefüllt. Das können nachwachsende Holz-, Jute-, Hanf-, Zellulose- oder Wollfasern sein, aber auch anorganische Fasern aus Mineralwolle. Das Ganze muss flächendeckend mit einer Dampfsperre abgedeckt und an den Rändern luftdicht verklebt werden. Eine Dampfsperre ist eine Folie, die verhindert, dass die Luftfeuchtigkeit im Raum (40 bis 60 Prozent) in die Dämmung dringt und sich dahinter auf der kalten Oberfläche der Außenwand niederschlägt. Durch eine solche Wasserdampfdiffusion würde sich sonst unbemerkt Schimmel bilden.
Dafür gibt es zwei verschiedene Dämmsysteme: solche mit einer Dampfsperre und solche ohne. Ohne Dampfsperre dämmen Plattenwerkstoffe aus Holzfasern, Perlite, Glasschaum oder Kalziumsilikat, die es als komplette Sets mit Klebemörtel, Spachtel, Armiergewebe und Endputz gibt. Diese Sets (z.B. „iQ-Therm“ und „Power Protect“ von Remmers oder „StoTherm“ von Sto) werden direkt auf die Wand geklebt und/oder gedübelt. Sie sind kapillaraktiv. Das heißt: Sie sind von einem weit verzweigten System winziger Hohlräume durchzogen, sodass sie Feuchtigkeit von innen (Luftfeuchte) und außen (Mauerwerksfeuchte) puffern. Sie sind in der Regel dünner als Konstruktionen mit Dampfsperre, dafür aber auch teurer.
Methode 1: Kapillaraktive Innendämmplatten (zum Beispiel federleichte Porenbetonsteine) werden direkt auf den vorhandenen Putz geklebt und dann mit einem Lehm- oder Kalkgebinde verputzt. Eine Dampfsperre ist nicht nötig. Diese Art der Innendämmung nimmt Luftfeuchtigkeit auf und gibt sie bei Bedarf wieder an den Raum ab. Schimmel- oder Kondenswasserbildung ist ausgeschlossen.
Methode 2: Im Trockenbau wird die Innendämmung mit Mineralwolle- oder Naturfasermatten ausgeführt. Sie werden lose zwischen angedübelte Konstruktionshölzer geklemmt und müssen anschließend sorgfältig mit einer Dampfsperrfolie abgedeckt werden (siehe unteres Foto).
Eine Dampfsperre benötigen Innendämmungen, die im Trockenbau ausgeführt werden: Hierbei wird eine Holzlattung in Stärke der Dämmung (ca. 6 bis 12 cm) auf die Wand gebracht und lose mit (eingeklemmten) Naturfasermatten gefüllt. Das können nachwachsende Holz-, Jute-, Hanf-, Zellulose- oder Wollfasern sein, aber auch anorganische Fasern aus Mineralwolle. Das Ganze muss flächendeckend mit einer Dampfsperre abgedeckt und an den Rändern luftdicht verklebt werden. Eine Dampfsperre ist eine Folie, die verhindert, dass die Luftfeuchtigkeit im Raum (40 bis 60 Prozent) in die Dämmung dringt und sich dahinter auf der kalten Oberfläche der Außenwand niederschlägt. Durch eine solche Wasserdampfdiffusion würde sich sonst unbemerkt Schimmel bilden.
Die Dampfsperrfolie wird auf die – hier mit Holzfasermatten – gefüllte Unterkonstruktion getackert und rundum an den Rändern luftdicht verklebt. Direkt darauf können Gipskartonplatten geschraubt werden oder – per Konterlattung – eine hinterlüftete Vertäfelung aus Paneelen oder Brettern.
Am aufwendigsten sind sogenannte Schütt- oder Einblasdämmungen (Wolle-, Zellulose- oder Holzflocken), die meist bei Kernsanierungen und sehr altem Mauerwerk angeraten sind. Allerdings kosten sie mit bis zu 20 cm Stärke viel Innenraum. Sie benötigen eine freistehende Leichtbau-Unterkonstruktion aus Holz oder Aluminium. Der Vorteil: Sie gestatten einem alten Gemäuer seine bewährte Durchlässigkeit, verhindern aber gleichzeitig unnötige Wärmeverluste und Energieverschwendung. Und genau darauf kommt es an.
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Am aufwendigsten sind sogenannte Schütt- oder Einblasdämmungen (Wolle-, Zellulose- oder Holzflocken), die meist bei Kernsanierungen und sehr altem Mauerwerk angeraten sind. Allerdings kosten sie mit bis zu 20 cm Stärke viel Innenraum. Sie benötigen eine freistehende Leichtbau-Unterkonstruktion aus Holz oder Aluminium. Der Vorteil: Sie gestatten einem alten Gemäuer seine bewährte Durchlässigkeit, verhindern aber gleichzeitig unnötige Wärmeverluste und Energieverschwendung. Und genau darauf kommt es an.
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Know-how ist Pflicht
Eine Dämmung von innen ist zwar günstiger als eine von außen, doch wenn sie nicht fachmännisch ausgeführt wird, können immense Bauschäden oder Gefahren entstehen: Durchfeuchtung des Mauer- oder Ständerwerks (Kondenswasser), Schimmel, Wärmeverluste oder mangelnder Brandschutz. Deshalb sollte eine Innendämmung immer von versierten Handwerkern oder einem Fachbetrieb ausgeführt und von Experten beaufsichtigt werden.
Diese Fachleute sind es auch, die am besten beurteilen können, ob für eine bestimmte Außenwand (denn die ist hier entscheidend) eher eine diffusionsoffene, -hemmende oder -dichte Dämmung angeraten ist. Eine wichtige Rolle spielt auch der Zustand, in dem die Wände sind. Erfahrungen mit Innendämmungen sind noch einigermaßen rar. Denn jahrzehntelang kannte man diese Art des Renovierens lediglich von Fachwerkhäusern, vor allem aber von Dachstühlen, die in den Siebzigern und Achtzigern massenhaft ausgebaut wurden. Da wurden die Sparren meist mit Glaswolle gefüllt und das ganze mit Nut- und Federbrettern oder Gipskarton verkleidet.