Ethanol-Kamin: dekorativ, schön – gefährlich?
Mit Ethanol betriebene Kamine sind schön und praktisch – stehen aber auch in der Kritik. Das sollten Sie beachten
Ethanol-Kamine und -Öfen vereinen auf den ersten Blick viele Vorteile. Sie sind genehmigungsfrei, ohne Schornstein und schaffen mit geringem Aufwand eine kuschelige Atmosphäre in der Wohnung. Aber was ist eigentlich Bioethanol, wie funktioniert ein Ethanol-Kamin – und wie gefährlich ist er?
Als größter Vorteil von Ethanol-Öfen gilt, dass kein Schornstein erforderlich ist. Damit sind gleich drei weitere Pluspunkte verbunden, wie der Leipziger Experte für Bioethanol-Kamine, Klaus Ehrlicher, erklärt: „Erstens: ohne nötigen Schornsteinanschluss sind sie genehmigungsfrei. Zweitens sind sie durch die wegfallende Schornsteininstallation preisgünstiger und drittens kann man den Kamin beim Umzug in eine neue Wohnung problemlos mitnehmen“. Ethanol-Kamine eignen sich daher auch für Mieter, die Ihr Zuhause mit einer gemütlichen Feuerstelle mit echten Flammen nachrüsten möchten, die sich aber aus Kostengründen oder aufgrund der erforderlichen Zustimmung des Vermieters keinen „richtigen“ Kamin einbauen lassen möchten/können.
Coffee Table "FIRE"
Arten von Ethanol-Kaminen
Mittlerweile gibt es die Feuerstellen in zahlreichen Varianten, Ausführungen, Größen und für jedes Budget: als klassischer Wandkamin, als Panoramakamin und Kamin-Raumteiler, als Tischkamin, als freistehender Säulenkamin… Es gibt auch Outdoor-Modelle.
Mittlerweile gibt es die Feuerstellen in zahlreichen Varianten, Ausführungen, Größen und für jedes Budget: als klassischer Wandkamin, als Panoramakamin und Kamin-Raumteiler, als Tischkamin, als freistehender Säulenkamin… Es gibt auch Outdoor-Modelle.
Ist ein Ethanol-Kamin gefährlich?
Bioethanol-Öfen stehen häufig in der Kritik, sie gelten als gefährlich. Tatsächlich sollten sie mit Bedacht und großer Umsicht eingesetzt werden. Die meisten Unfälle geschehen durch einen unsachgemäßen Umgang mit dem Brennmaterial. Daher ist es wichtig, den Bedienungshinweisen genau Folge zu leisten. Ein fester Stand des Kamins ist notwendig, um ein Überschwappen des Bioethanols zu verhindern. Doch auch die Funktionsweise scheint gewisse Tücken zu bergen. Rein theoretisch verbrennt Bioethanol vollständig zu Kohlendioxid und Wasser. In Untersuchungen des Fraunhofer Instituts für Holzforschung, WKI in Braunschweig entstanden bei der Verbrennung von Bioethanol in handelsüblichen Modellen in der Prüfkammer jedoch auch Kohlenmonoxid, Benzol und Formaldehyd – geruchlose Stoffe, die in großen Mengen gesundheitsschädigend sein können.
Bioethanol-Öfen stehen häufig in der Kritik, sie gelten als gefährlich. Tatsächlich sollten sie mit Bedacht und großer Umsicht eingesetzt werden. Die meisten Unfälle geschehen durch einen unsachgemäßen Umgang mit dem Brennmaterial. Daher ist es wichtig, den Bedienungshinweisen genau Folge zu leisten. Ein fester Stand des Kamins ist notwendig, um ein Überschwappen des Bioethanols zu verhindern. Doch auch die Funktionsweise scheint gewisse Tücken zu bergen. Rein theoretisch verbrennt Bioethanol vollständig zu Kohlendioxid und Wasser. In Untersuchungen des Fraunhofer Instituts für Holzforschung, WKI in Braunschweig entstanden bei der Verbrennung von Bioethanol in handelsüblichen Modellen in der Prüfkammer jedoch auch Kohlenmonoxid, Benzol und Formaldehyd – geruchlose Stoffe, die in großen Mengen gesundheitsschädigend sein können.
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Ausreichendes Belüften bei und nach der Kaminnutzung ist entscheidend. Denn wo kein Schornstein ist, kann eben auch nichts abziehen. Das Feuer verbraucht natürlich auch Sauerstoff. Aus diesen Gründen taugt ein Ethanol-Kamin eben nicht zum dauerhaften Heizen. Bei einem Outdoor-Kamin sind Sie in punkto Luftqualität schon mal auf der sicheren Seite. Auch schlecht verarbeitete Produkte bergen Gefahren. Ethanolöfen und -Kamine kamen erst 2007 verstärkt auf den deutschen Markt. Nach Unfällen und Rückrufaktionen wurden die Anforderungen verschärft: „Alle Hersteller haben sich 2011 dazu verpflichtet, ihre Produkte nach der DIN Norm 7437 für Bio-Ethanol-Systeme zu bauen. Inzwischen gilt die Europäische Norm DIN EN 16647, der alle in Europa produzierten Ethanolöfen entsprechen müssen“, so der Experte Klaus Ehrlicher. Wer auf Nummer sicher gehen will, installiert einen Kohlenmonoxidmelder im Raum, um eine Vergiftung zu vermeiden. Diese sind nicht zu verwechseln mit Rauchmeldern (es gibt auch kombinierte Geräte).
Welches Flüssigethanol soll ich für den Kamin verwenden?
Verwenden Sie hochwertiges Bioethanol, keinesfalls minderwertigen Brennstoff oder gar Brennspiritus. Sonst entstehen Gerüche, Schadstoffe, Ablagerungen in den Brennkammern. Das kann die Gesundheit gefährden.
Welches Flüssigethanol soll ich für den Kamin verwenden?
Verwenden Sie hochwertiges Bioethanol, keinesfalls minderwertigen Brennstoff oder gar Brennspiritus. Sonst entstehen Gerüche, Schadstoffe, Ablagerungen in den Brennkammern. Das kann die Gesundheit gefährden.
So zünden Sie einen Ethanol-Kamin an:
Bevor Sie einen Ethanol-Kamin das erste Mal benutzen, ist es wichtig, die Bedienungshinweise für den individuellen Produkttyp gründlich zu lesen. Allgemein ist die Bedienung manueller Brenner jedoch gleich: In den Tank des Ofens, sogenannte Brennbox oder Brenndose, wird das Bioethanol vorsichtig über einen Trichter eingefüllt. Zum Entzünden sind Stabfeuerzeuge die sicherste Variante, da sie ausreichend Abstand zur Feuerstelle ermöglichen. Ein am Kamin befestigter Metallschieber reguliert die Sauerstoffzufuhr. Mit ihm kann die Flamme je nach Belieben in ihrer Größe justiert oder zum Ausschalten erstickt werden.
Bevor Sie einen Ethanol-Kamin das erste Mal benutzen, ist es wichtig, die Bedienungshinweise für den individuellen Produkttyp gründlich zu lesen. Allgemein ist die Bedienung manueller Brenner jedoch gleich: In den Tank des Ofens, sogenannte Brennbox oder Brenndose, wird das Bioethanol vorsichtig über einen Trichter eingefüllt. Zum Entzünden sind Stabfeuerzeuge die sicherste Variante, da sie ausreichend Abstand zur Feuerstelle ermöglichen. Ein am Kamin befestigter Metallschieber reguliert die Sauerstoffzufuhr. Mit ihm kann die Flamme je nach Belieben in ihrer Größe justiert oder zum Ausschalten erstickt werden.
Teurere Ethanol-Kamine bieten allerlei technische Raffinesse. Bei Kaminen mit einem automatischen Brenner ist eine programmgesteuerte Sicherheitstechnik eingebaut. Hitzesensoren und Erschütterungssensoren überwachen das Gerät ständig. Zudem sind sie mit einem Verdampfer ausgestattet, in dem das Bioethanol optimal verbrannt wird. „Dies ist die sauberste Verbrennung, die es derzeit gibt”, sagt Ehrlicher.
Über Fernbedienung oder PC können solche Geräte bequem bedient und programmiert werden; es gibt auch passende Handy-Apps.
Über Fernbedienung oder PC können solche Geräte bequem bedient und programmiert werden; es gibt auch passende Handy-Apps.
Das müssen Sie beachten:
- Betreiben Sie Ethanol-Kamine nur in großen und gut gelüfteten Räumen
- Füllen Sie niemals Bioethanol in einen noch warmen oder gar brennenden Ofen! Er muss erst völlig abgekühlt sein, ansonsten können gefährliche Verpuffungen die Folge sein. Auch bei ungenügender Lüftung können leicht entflammbare Gase im Raum zurückbleiben
- Die Verbraucherzentralen raten, insgesamt nie mehr als 5 Liter Ethanol zu bevorraten, und diese sicher verschlossen in einem Raum aufzubewahren, in dem es nie offene Flammen gibt – und der Tabu für Kinder ist
- Schaffen Sie sich einen CO2- oder Schaumfeuerlöscher (geeignet für brennende Alkohole) an
- Lassen Sie das Feuer nicht unbeaufsichtigt und halten Sie entzündliche Materialien fern
- Kaufen Sie keine schlecht verarbeiteten Billig-Geräte. Achten Sie auf das Prüfzeichen gemäß DIN EN 16647 (bisher: DIN-Norm 4734) sowie TÜV-zertifizierte Modelle.
- Beim Kauf eines Ethanol-Kamins sollten Sie sich im Fachgeschäft über Nutzungshinweise und Bedienung ausführlich informieren. Fragen Sie nach Sicherheitsbestimmungen und lassen Sie sich zu den Risiken beraten. Auch ein Gutachten darüber, ob ein Ethanol-Kamin für Ihre Raumgröße geeignet ist und wie häufig Sie lüften sollten, können Sie erstellen lassen. Nur wer um die Risiken des Deko-Feuers weiß und sich der Gefahren bewusst ist, kann dessen heimelige Wirkung guten Gewissens genießen.
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Haben Sie Erfahrung mit Ethanol-Kaminen? Erzählen Sie uns davon!
Ethanol-Kamine verwenden statt Holz Bioethanol. Dieser flüssige Brennstoff ist ein nachwachsender Rohstoff, der durch die Vergärung zuckerhaltiger Lebensmittel wie Getreide oder Zuckerrüben entsteht. Mit einem Stabfeuerzeug lässt er sich leicht entflammen. Das Bioethanol wird in eine Wanne gefüllt und dann verbrannt. Ein Keramikschwamm auf der Kaminoberfläche verhindert, dass der Brennstoff auslaufen und sich das Feuer im Raum verbreiten kann. Da durch den Verbrennungsvorgang kein Rauch entsteht, muss der Kamin nicht an einen Schornstein angeschlossen werden. Zum Heizen eignen sich Ethanol-Kamine jedoch nicht – warum, dazu gleich mehr.