Der Garten im Juni – was jetzt zu tun ist
Der Sommer kommt mit großen Schritten. Viele Pflanzen brauchen jetzt unsere Zuwendung, Heckenschere und Rasenmäher warten auf ihren Einsatz.
Mirko Düringer
1. Juni 2023
Redakteur, Autor, Übersetzer in Berlin. Schwerpunkte: Design, Architektur, Garten.
Redakteur, Autor, Übersetzer in Berlin. Schwerpunkte: Design, Architektur, Garten.... Mehr
Die Sonnenwende steht ins Haus (21. Juni), die Temperaturen steigen und die Blüten wetteifern schon mit reifem Obst und Gemüse. Im Garten gibt es jetzt viele Baustellen, manche entstehen praktisch über Nacht und erfordern unsere ganze Aufmerksamkeit. Wir haben ein paar Tipps für Gartenarbeiten im Juni zusammengestellt.
Rosen schneiden und düngen. Viele Rosen haben gegen Ende des Monats die erste Blüte hinter sich. Wer jetzt die Zweige ein oder zwei Blätter unterhalb der welken Blüte kürzt (schräge Schnittstellen sind unempfindlicher), sorgt damit für Neuaustrieb und fördert die nächste Blüte. Dafür braucht die Pflanze aber auch Kraft, deshalb freut sie jetzt über neue Nahrung. Kompost ist der perfekte organische Dünger für Rosen, auch Kuh- oder Pferdemist eignet sich gut.
Tomaten ausgeizen. Wenn zwischen Stängel und Zweig Ihrer Tomatenpflanzen ein weiterer Trieb auftaucht, sollten Sie ihn entfernen. Diese Pflegemaßnahme nennt man „Ausgeizen“. Sie hindert die Pflanze daran, in die Breite zu wachsen und dabei ihre Kraft zu vergeuden. Knipsen Sie die Seitentriebe ab, fließen die Nährstoffe in Stängel und Haupttriebe. Das Ergebnis ist eine kräftigere Pflanze, an der die Früchte größer werden und besser reifen. Ohne Ausgeizen werden Tomatenpflanzen oft zu einem undurchdringlichen Dschungel, in dem man immer wieder schwache Triebe abstützen muss.
Erdbeeren schützen. Wenn es warm ist, reifen Erdbeeren schneller, als man hingucken kann. Deshalb ist es jetzt in der Erntezeit wichtig, den Früchten in Bodennähe eine trockene Unterlage zu bieten, damit sie nicht matschig werden oder gar schimmeln. Am besten eignet sich dafür Stroh oder ein anderes durchlässiges Mulchmaterial (besser kein Rindenmulch, der erdnistenden Insekten den Zugang zum Boden versperrt). Am besten schmecken die Früchte, wenn man sie vormittags und nur in sonnigen Zeiten pflückt. Behalten Sie also den Wetterbericht im Auge und ernten Sie rechtzeitig vor Regentagen – oder mit etwas Abstand danach.
Kräuter ernten, Hecken und Blumenwiesen schneiden. Um den Johannistag (24. Juni) ranken sich viele Legenden. Die Heilkraft der Pflanzen soll an diesem Tag ihren Höchstwert erreichen, vor allem beim Johanniskraut (im BIld). Tatsächlich haben viele Pflanzen um diese Zeit ihre Vollblüte, und der Wirkstoffgehalt ist besonders hoch. Ernten Sie auch hier vor der Mittagshitze, wenn noch keine ätherischen Öle verdunstet sind.
Auch die meisten Hecken haben jetzt ihre Haupttriebe ausgebildet und wuchern nach einem Formschnitt nicht mehr so schnell zu – ein Grund, warum auch der Griff zur Heckenschere traditionell auf den Johannistag fällt.
Auf Wildblumenwiesen erhält sich die Artenvielfalt am besten, wenn sie entweder zweimal im Jahr gemäht werden (in diesem Fall ist Ende Juni der beste Zeitpunkt für die erste Mahd, im August folgt dann die zweite) oder nur einmal – dann müssen Sie erst im September die Sense schwingen.
Auch die meisten Hecken haben jetzt ihre Haupttriebe ausgebildet und wuchern nach einem Formschnitt nicht mehr so schnell zu – ein Grund, warum auch der Griff zur Heckenschere traditionell auf den Johannistag fällt.
Auf Wildblumenwiesen erhält sich die Artenvielfalt am besten, wenn sie entweder zweimal im Jahr gemäht werden (in diesem Fall ist Ende Juni der beste Zeitpunkt für die erste Mahd, im August folgt dann die zweite) oder nur einmal – dann müssen Sie erst im September die Sense schwingen.
Zweijährige Blumen säen. Machen Sie sich jetzt schon ein Geschenk fürs nächste Jahr: Der Juni ist ein guter Zeitpunkt, um zweijährige Pflanzen auszusäen – sie wachsen dann noch bis zum Herbst heran, überwintern und blühen in der nächsten Saison. In der Regel sorgen sie anschließend selbst für ihre Verbreitung, indem sie sich immer wieder aussäen. So bildet das Vergissmeinnicht (im Bild) schon nach wenigen Jahren ganze Teppiche – wie wäre es mit einer Kombination aus blau und rosa blühenden Sorten? Andere zweijährige Blumen sind Bartnelken, Nachtkerzen, Marienglockenblumen, Stockrosen und nicht zuletzt das gute alte Gänseblümchen.
Den Rasen mähen. Rasen macht am meisten Spaß, wenn er strapazierfähig ist. Das bleibt er vor allem jetzt in der warmen, wachstumsfreundlichen Periode nur dann, wenn er regelmäßig gemäht wird. Dadurch wird das Gras dichter, bildet neue Triebe und Ausläufer. Die Schnitthöhe sollte zwischen 3,5 und 5 Zentimetern liegen. Mehr als ein Drittel der Halme dürfen dem Mäher nicht auf einmal zum Opfer fallen, sonst kann sich die Pflanze kaum erholen. Weil Rasen im Sommer durchschnittlich 2 bis 3 Zentimeter pro Woche wächst, bleiben Sie mit einem festen Mähtag pro Woche optimal im Limit.
Für ausreichend Wasser sorgen. Schon im Juni können Pflanzen einen enormen Durst entwickeln. Warten Sie mit dem Gießen oder Beregnen bis zum frühen Abend, dann kann die Sonne nicht mehr viel von dem Wasser wegnehmen, aber die Pflanzen haben trotzdem noch genügend Zeit, zu trocknen, bevor die kühle Nacht kommt. Ein einmalig gut durchfeuchteter Boden bringt den Pflanzen mehr, als wenn Sie die gleiche Menge Wasser in kleine Rationen aufteilen, weil dann weniger Wasser durch Verdunstung verloren geht und die Pflanzen angeregt werden, ihre Wurzeln in die Tiefe auszustrecken.
Was ist wann im Garten zu tun? Der Gartenkalender auf Houzz gibt die wichtigsten Tipps für jeden Monat
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Der Juni 2019 startet schon wieder mit Extremen , Bis April hatten wir die 13 aufeinander folgenden wärmsten Monate seit Beginn der Wetteraufzeichnung , dann einen der kältesten Mai(e) oder Mais , keine Ahnung und nun startet der Juni mit Temperaturen , die die 30° Marke knacken sollen.
Zeit sich im Garten um zu orientieren. Zeit mehr robuste heimische Pflanzen zu pflanzen oder zu sähen. Eine neue/alte Welle der Gartengestaltung entwickelt sich gerade.
Der Hortus Insectorum.
Hier stehen nicht mehr exotische , nicht heimische Pflanzen im Vordergrund , sondern die Bewohner im Garten , nämlich Insekten , Amphibien , Reptilien und die Menschen die sich daran erfreuen. Keine wöchentlichen Mähexzesse, Kirschlorbeer- und Pflegeleichtigkeitsprobleme mehr.
Sondern Genuss an ausgesähten , meist heimischen Pflanzen und deren Bewohnern.
Das Prinzip ist simpel. Oberboden abtragen und in einer sg. Ertragszone aufbringen. Die Flächen abmagern und einsähen. Die sg. Hotspotzone.
Und das Ganze mit Hecken aus heimischen Gehölzen umgeben , die sg. Pufferzone.
Dazu noch Naturmodule wie Totholz , Wasser und Mauern , vorzugsweise aus gebrauchten Materialien.
Das ist nachhaltig , gut für die Umwelt und für
den dringend nötigen Artenschutz .
Initiirt von Markus Gastl
Der Ommertalhof ist auch ein Hortus Insectorum.
Morgen , 2.06. ist Offene Gartenpforte
Hallo zusammen , interessant was ich vor einem Jahr geschrieben habe. Bisher ist 2020 noch trockener und extremer als 2018 und 2019. Bei uns hat sich dadurch vieles verändert. Gepflanzt werden deutlich trockenheitsverträglichere Stauden und Gehölze , die Schattenpflanzen stehen nun auch meist wirklich im Schatten. Es wird sehr viel mehr auf den genauen Standort und die anstehenden Pflegemaßnahmen geachtet. Und die wichtigste Änderung ist das Mulchen. Hier nutzen wir alle Sorten organischen und mineralischen Mulch. Einen interessanter , und zudem nachhaltiger Eigenversuch ist das Mulchen mit unterschiedlichen Laubsorten. Die ersten Ergebnisse sind sehr vielversprechend. Alle diese Maßnahmen mindern den Pflegeaufwand und die Wassermenge beim Giessen. Ein weitere Trend sind Ersatzpflanzungen für Rasenflächen . Statt pflegeintensivem Rasen gibt es Matrixpflanzungen mit Stauden. Allerdings nicht begehbar.
Übrigens , an den kommenden 3 Wochenenden findet wieder die Offene Gartenpforte auf dem Ommertalhof statt. Diesmal allerdings wegen der Coronapandemie nur eingeschränkt. Alle Info´s unter www.ommertalhof.de oder www.bergische-gartentour.de.
Grüsse vom Ommertalhof
Ich mulche meine Starkzehrer wie Tomaten und Kohl mit Schafwolle, die ich von einer Bekannten bekomme! Der Effekt ist toll: keine oberflächliche Verdunstung, kein Unkraut und gedüngt wird dadurch auch noch 😀