Der Garten im Oktober – was jetzt zu tun ist
Ein paar sonnige Tage hat der Oktober fast immer zu bieten. Das ist gut, denn es gibt auch einiges zu tun – und zu genießen!
Mirko Düringer
1. Oktober 2019
Redakteur, Autor, Übersetzer in Berlin. Schwerpunkte: Design, Architektur, Garten.
Redakteur, Autor, Übersetzer in Berlin. Schwerpunkte: Design, Architektur, Garten.... Mehr
Kalendarisch ist nichts mehr zu machen: Der Sommer ist vorbei. Doch mit etwas Glück kommen wir noch in den Genuss eines goldenen Oktobers. Vielleicht schleicht sich sogar noch ein Altweibersommer ein? Unabhängig von der Witterung gibt es im Garten einige Dinge, die jetzt anstehen. Vor allem gilt es, empfindliche Pflanzen vorsorglich schon jetzt vor den kommenden Frösten zu schützen. Die lassen meist noch bis zum November auf sich warten. Unsere Vorschläge für die Gartenarbeit im Oktober können Sie also wahrscheinlich noch umsetzen, ohne dabei zu frösteln.
Herbstblüher einsetzen. Wer in diesen Tagen noch ein Blütenmeer überblicken kann, hat wirklich einen grünen Daumen. In den meisten Gärten haben sich allerhand Lücken gebildet, auch die Stauden ziehen sich langsam in die Winterruhe zurück. Aber Platz für ein paar zusätzliche Herbstblüher ist selbst im kleinsten Garten. Wie wäre es mit ein paar Chrysanthemen (im Bild) oder Herbstastern?
Auch wenn es diese beiden Pflanzen jetzt praktisch überall zu kaufen gibt, sollten Sie bei Billigangeboten skeptisch sein. Chrysanthemen legen mit ihren Blüten zum Beispiel erst richtig los, wenn die Tage kürzer werden. In Gewächshäusern wird ihnen durch Abdeckungen manchmal vorgegaukelt, es wäre schon soweit. Beim Kauf sind sie dann noch blühfreudig, im Garten scheitern sie aber kläglich. Es lohnt sich, für gute Gärtnerware etwas mehr auszugeben.
Auch wenn es diese beiden Pflanzen jetzt praktisch überall zu kaufen gibt, sollten Sie bei Billigangeboten skeptisch sein. Chrysanthemen legen mit ihren Blüten zum Beispiel erst richtig los, wenn die Tage kürzer werden. In Gewächshäusern wird ihnen durch Abdeckungen manchmal vorgegaukelt, es wäre schon soweit. Beim Kauf sind sie dann noch blühfreudig, im Garten scheitern sie aber kläglich. Es lohnt sich, für gute Gärtnerware etwas mehr auszugeben.
Frostempfindliche Pflanzen ausgraben. Gladiolen, Dahlien, Begonien, Montbretien (im Bild) und viele andere Pflanzen kommen aus Gegenden, in denen es kaum Nachtfröste gibt. In unseren Breiten können sie nur überleben, wenn ihre Knollen oder ihr Wurzelstock an einem frostfreien Ort überwintern. Dazu schneiden Sie die Pflanzen nach dem Verblühen bis kurz über dem Boden ab und graben sie vorsichtig aus, ohne die Wurzeln zu beschädigen. Am wohlsten fühlen sie sich, wenn sie in Gefäßen mit Sand bedeckt (alternativ: in Zeitungspapier eingewickelt) und in einem kühlen Raum (unter zehn Grad) aufbewahrt werden.
Tomaten reifen lassen. Bald beginnt wieder die Zeit, in der Tomaten nur aus der Dose oder dem Gewächshaus zu haben sind. Umso reizvoller ist es, bei den Gartentomaten alles auszureizen, was noch möglich ist. Denn Blüten und Früchte bilden die meisten Sorten noch bis zum Frost, und strauchgereift schmecken Tomaten immer noch am besten. Behalten Sie also den Wetterbericht im Auge und ernten Sie alles noch rechtzeitig ab. Tomaten reifen auch in der Küche nach – beschleunigen können Sie den Prozess, wenn Sie Äpfel in die Nähe stellen. Sie verströmen besonders viel Reifegas Ethylen.
Kräuter trocknen. Viele Kräuter kommen ohne Probleme über den Winter – zum Beispiel Lavendel, Salbei und Thymian. Manche anderen lieben Wärme, wie Basilikum, Zitronenverbene oder die Süßpflanze Stevia. Sie können am Fensterbrett überwintern oder im nächsten Jahr neu ausgesät werden.
In jedem Fall ist es zu schade, die Blätter im Winter verkommen zu lassen. Deshalb: Ernten Sie großzügig ab, was noch zu holen ist! Gerade im Winter gibt es keinen besseren Kräutertee als den aus eigenem Anbau.
Trocknen Sie die Pflanzen möglichst ganz, im Schatten und zügig. Nach fünf Tagen testen Sie, ob sie trocken genug sind. Zerkleinern Sie die Kräuter nur soweit, wie es für die Lagerung erforderlich ist, und verschließen Sie sie dann in dichten, dunklen Behältern. So bleiben ihre wertvollen ätherischen Öle erhalten.
Tipps fürs Anlegen eines Kräutergartens
In jedem Fall ist es zu schade, die Blätter im Winter verkommen zu lassen. Deshalb: Ernten Sie großzügig ab, was noch zu holen ist! Gerade im Winter gibt es keinen besseren Kräutertee als den aus eigenem Anbau.
Trocknen Sie die Pflanzen möglichst ganz, im Schatten und zügig. Nach fünf Tagen testen Sie, ob sie trocken genug sind. Zerkleinern Sie die Kräuter nur soweit, wie es für die Lagerung erforderlich ist, und verschließen Sie sie dann in dichten, dunklen Behältern. So bleiben ihre wertvollen ätherischen Öle erhalten.
Tipps fürs Anlegen eines Kräutergartens
Kübelpflanzen zum Überwintern vorbereiten. Bei Kübelpflanzen kommt es auf die Winterhärte an: Je höher sie ist (und je größer der Kübel), desto eher ist es möglich, das Gefäß draußen stehen zu lassen – am besten an einer windgeschützten Stelle, mit Vlies oder Jutesäcken abgedeckt.
Pflanzen, die keinen Frost vertragen, müssen drinnen überwintern. Die beste Wahl ist ein wenig beheizter Wintergarten, weil hier Temperatur und Helligkeit am ehesten stimmen. Das häufigste Problem besteht darin, dass die Pflanze durch ein Fenster viel weniger Licht erhält als draußen, die hohe Temperatur der Innenräume aber gleichzeitig den pflanzlichen Stoffwechsel auf hohem Niveau hält – das Ergebnis sind meistens dünne Triebe, die sich dem Licht entgegenrecken. Wählen Sie deshalb möglichst einen Raum aus, der gar nicht beheizt wird. Nur unter den Nullpunkt darf die Temperatur nicht fallen.
Pflanzen, die keinen Frost vertragen, müssen drinnen überwintern. Die beste Wahl ist ein wenig beheizter Wintergarten, weil hier Temperatur und Helligkeit am ehesten stimmen. Das häufigste Problem besteht darin, dass die Pflanze durch ein Fenster viel weniger Licht erhält als draußen, die hohe Temperatur der Innenräume aber gleichzeitig den pflanzlichen Stoffwechsel auf hohem Niveau hält – das Ergebnis sind meistens dünne Triebe, die sich dem Licht entgegenrecken. Wählen Sie deshalb möglichst einen Raum aus, der gar nicht beheizt wird. Nur unter den Nullpunkt darf die Temperatur nicht fallen.
Nicht zu viel zurückschneiden. Bei den meisten Stauden empfiehlt sich ein Rückschnitt eher im Frühling als im Herbst. Denn wenn er jetzt zu früh erfolgt, regt er die Pflanze eher an, nochmal richtig loszulegen. Lassen Sie ihr lieber Zeit, sich in aller Ruhe zurückzuziehen. Erst wenn wirklich alles vertrocknet ist, dürfen Sie entfernen, was Ihr Auge allzu sehr stört. Aber auch dann kann Zurückhaltung nicht schaden: Für Vögel und Insekten bedeuten verblühte Pflanzen Nahrung und Unterschlupf. Wenn Ihnen zum Beispiel an Schmetterlingen gelegen ist, lassen Sie die potenziellen Behausungen überwinternder Raupen lieber stehen. Auch optisch haben die Samenstände vieler Pflanzen ihren Reiz. Nicht zuletzt sorgen sie oft für die einzige Abwechslung, wenn sich erst eine Schneedecke ausgebreitet hat.
7 gute Gründe, den Garten im Herbst nicht „aufzuräumen“
7 gute Gründe, den Garten im Herbst nicht „aufzuräumen“
Die Herbstfarben genießen. Bei der Gartenplanung denken die meisten Menschen vor allem an Frühling und Sommer. Der Herbst wird oft vernachlässigt – dabei hat er die schönsten Farben zu bieten, auch wenn man in den Pflanzzeiten nur selten daran denkt.
Gehen Sie doch einmal aufmerksam durch Ihren Garten und schauen Sie sich an, wo es blüht, wo die Beeren hängen und wo sich das Laub besonders schön verfärbt. Gibt es noch Stellen, die im Herbst nicht so gut zur Geltung kommen? Was würden Sie sich für das nächste Jahr hier wünschen? Schauen Sie auch mal in die Nachbargärten. Noch ist es Zeit, ein paar Stauden zu pflanzen!
33 stimmungsvolle Herbstgärten aus aller Welt
Gehen Sie doch einmal aufmerksam durch Ihren Garten und schauen Sie sich an, wo es blüht, wo die Beeren hängen und wo sich das Laub besonders schön verfärbt. Gibt es noch Stellen, die im Herbst nicht so gut zur Geltung kommen? Was würden Sie sich für das nächste Jahr hier wünschen? Schauen Sie auch mal in die Nachbargärten. Noch ist es Zeit, ein paar Stauden zu pflanzen!
33 stimmungsvolle Herbstgärten aus aller Welt
Ein letztes Mal den Rasen mähen. Auch für Gras ist der Frost ein wichtiger Einschnitt. Wie alle anderen Pflanzen fährt es die organischen Prozesse herunter und sammelt Reserven. Das kann es nur, wenn die Halme lang genug sind. Stellen Sie also die Schnitthöhe im Herbst etwas großzügiger ein – liegt sie sonst bei vier Zentimetern, dürfen es jetzt gerne sechs sein.
Ende Oktober ist ein guter Zeitpunkt für den letzten Schnitt – sollte es allerdings sehr mild sein, müssen Sie im November vielleicht doch nochmal nachlegen. Wichtig sind vor allem jetzt scharfe Schnittflächen, sonst reißen zu viele Zellen, und Pilze können sich leichter ansiedeln. Wenn Sie den Rasenschnitt liegen lassen (mulchen), darf es nicht zu feucht sein. Hoffen wir also, dass der Oktober uns wirklich noch ein paar sonnige Tage bietet – nicht nur zum Rasenmähen.
Was ist wann im Garten zu tun? Der Gartenkalender auf Houzz gibt die wichtigsten Tipps für jeden Monat
Was ist ihr Gartenprojekt im Oktober?
Ende Oktober ist ein guter Zeitpunkt für den letzten Schnitt – sollte es allerdings sehr mild sein, müssen Sie im November vielleicht doch nochmal nachlegen. Wichtig sind vor allem jetzt scharfe Schnittflächen, sonst reißen zu viele Zellen, und Pilze können sich leichter ansiedeln. Wenn Sie den Rasenschnitt liegen lassen (mulchen), darf es nicht zu feucht sein. Hoffen wir also, dass der Oktober uns wirklich noch ein paar sonnige Tage bietet – nicht nur zum Rasenmähen.
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Wer viele Insekten und Wildbienen im Frühjahr anlocken möchte - und mittlerweile ist das dringend notwendig wenn man auf die Monokulturen in unserer Umgebung (Siedlung/Landwirtschaft) sieht - sollte darauf achten, dass gesteckte Zwiebeln ungefüllte Blüten haben und somit eine erste Nahrungsquelle im Frühjahr sind.
Vorteil von Wildarten: Sie sind meist kleinwüchsiger und haben keine so üppigen Blüten, vermehren sich aber von selbst wenn der Standort gefällt. Ich spare mir also nicht nur das Ausgraben im Herbst, sondern auch noch Geld.
Ute Geyer | Neue GartenPerspektiven | www.neue-gartenperspektiven.de
Ich lasse auch einige grosse Laubhaufen liefen, Blumenstengel sind getrocknet auch gute Nistkammern, wer mit dem Naturlook leben kann, der leistet auch noch einen Beitrag zu unseren Insektenbeständen, die hier in NRW dank Pestiziden und Monokultur nun schon 80% weniger sind in weniger als 10 Jahren.
Auch wieder ein Beitrag der schön ist und an dem ich mich gerne beteilige.
Komme gerade aus dem Garten vom Zwiebel setzen. Habe mal wieder viel zu viele gekauft, jedenfalls, was den Rückenschmerz anbelangt :-)))) Doch jetzt bin ich glücklich.
PS.: Das sind Bilder der letzten 2 Jahre.