Architektur
Der kleine Unterschied: Was ist eigentlich ... eine Loggia?
Die Loggia hat ihren Ursprung im 16. Jahrhundert – und ist bis heute modern. Aus guten baulichen Gründen
Schon das Wort „Loggia“ klingt nach einem Sommer in Italien! Und mit dieser Assoziation liegt man genau richtig. Denn der Begriff ist dem Italienischen entlehnt und bezeichnet traditionell säulengerahmte Öffnungen, (Lauben-)Gänge oder in das Gebäude rückversetzte Außenräume. Epochen, die der Loggia zur Blüte verhalfen, waren die Renaissance und das darauffolgende Barock. Mit einer Loggia demonstrierte man früher Wohlstand und Großzügigkeit. Doch auch heutige Architekten lieben den halboffenen Raum – und interpretieren ihn zeitgenössisch. Schließlich gliedern Loggien – früher wie heute – Fassaden und sind ein elementares Mittel der Fassadengestaltung.
Im Bild: Balkon? Nein, eine Loggia! Denn der Austritt in diesem Holz-Fertighaus von DOM Arquitectura ist aus der Fassade herausgeschnitten. Mehr Bilder vom Projekt sehen Sie hier
► Balkon, Loggia, Terrasse – finden Sie hier einen Experten für die Gestaltung Ihres Freisitzes
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Auf Erdgeschossebene erzeugt die Loggia einen Übergang zum Außenraum. Im Obergeschoss wird sie zur Galerie oder auch zum sogenannten Laubengang – die Begriffe bezeichnen Ähnliches und sind nicht klar voneinander zu unterscheiden. Auch zwischen dem japanischen Gebäudeelement der Engawa und der Loggia gibt es Überschneidungen. Bei der Engawa handelt es sich eher um eine Art Veranda, die auch um das gesamte Gebäude herum verlaufen kann.
Im Bild: Das „Curtain Wall House“ von Star-Architekt Shigeru Ban zeigt beispielhaft, wie es auch in einem relativ kleinen Gebäude gelingen kann, viel Platz für eine Engawa freizumachen. Die Engawa wird in Shigeru Bans Bau mit einem massiven Vorhang verschlossen, die Bewohner können den Grad der Abgeschlossenheit nach ihren Bedürfnissen verändern – der Vorhang selbst ist beweglich, zusätzlich lässt sich die Fassade mit Glastüren verschließen
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Loggia oder Laubengang?
Beide Bezeichnungen sind oberhalb des Erdgeschosses richtig. Im Sinne einer Galerie kann die Loggia zur Erschließung einzelner Räume oder Wohnungen dienen. So haben die Architekten von Wessling + Walkenhorst sie bei der Gestaltung dieses Hauses in Nordhorn (Bild oben) eingesetzt.
Beide Bezeichnungen sind oberhalb des Erdgeschosses richtig. Im Sinne einer Galerie kann die Loggia zur Erschließung einzelner Räume oder Wohnungen dienen. So haben die Architekten von Wessling + Walkenhorst sie bei der Gestaltung dieses Hauses in Nordhorn (Bild oben) eingesetzt.
Vorteile einer Loggia vs. Balkon
Keine Frage: Eine Loggia bietet oft einen besseren Schutz vor Lärm- und Witterungseinflüssen. Schließlich werden Überdachung, Sonnen- und seitlicher Sichtschutz bei einer Loggia bereits aus der Konstruktion des Gebäudes gebildet. Aber: Für manche, die lieber in der prallen Sonne von oben sitzen, kann genau dieser Überbau zum Manko werden. Dafür punkten Loggien bei der energetischen Sanierung: Eine nachträgliche Verglasung zur zusätzlichen Wärmedämmung ist einfacher und kostengünstiger.
Keine Frage: Eine Loggia bietet oft einen besseren Schutz vor Lärm- und Witterungseinflüssen. Schließlich werden Überdachung, Sonnen- und seitlicher Sichtschutz bei einer Loggia bereits aus der Konstruktion des Gebäudes gebildet. Aber: Für manche, die lieber in der prallen Sonne von oben sitzen, kann genau dieser Überbau zum Manko werden. Dafür punkten Loggien bei der energetischen Sanierung: Eine nachträgliche Verglasung zur zusätzlichen Wärmedämmung ist einfacher und kostengünstiger.
Im Bild: Eine nachträglich oder von vornherein verglaste Loggia bietet zusätzlichen Wärmeschutz für die anschließenden Räume. So lässt sich eine Loggia zum Wohnraum umbauen und ganzjährig nutzen, z. B. als eine Art Mini-Wintergarten
Moderne Beispiele für Loggien
In Zeiten begrenzten Wohnraums und der Sehnsucht nach Natur ist die Loggia beliebter den je. Schließlich erlaubt sie es, Räume nach außen zu erweitern – zumindest in den warmen Monaten, für Hartgesottene aber auch darüber hinaus:
Moderne Beispiele für Loggien
In Zeiten begrenzten Wohnraums und der Sehnsucht nach Natur ist die Loggia beliebter den je. Schließlich erlaubt sie es, Räume nach außen zu erweitern – zumindest in den warmen Monaten, für Hartgesottene aber auch darüber hinaus:
• In ihrem Haus Wandlitz mit nur knapp 80 Quadratmetern Wohnfläche war es den Architekten von 2D+ wichtig, den Außenraum nutzbar zu machen. Gelungen ist das mit zwei riesigen Loggien: einer breiten an der Westseite (oben im Bild) und einer etwas schmaleren an der Ostseite des Hauses. Wie das Gebäude selbst sind die Loggien ganz mit Holz verkleidet und nur eine Stufe vom Garten entfernt.
• Durch moderne Tragwerke sind die Säulen von einst für eine Loggia heute nicht mehr obligatorisch – wer möchte, kann auf sie verzichten. Sohrab Zafari hat das Thema der Loggia in seinem Projekt in der Waisenstraße in Berlin-Mitte zum Beispiel neu interpretiert, indem er die Öffnungen der verschiedenen Etagen fließend ineinander übergehen ließ. So entstehen für die Bewohner interessante Blickbezüge zu den Nachbarn, ohne in der Intimsphäre sonderlich eingeschränkt zu werden. Bei Loggien in oberen Geschossen müssen die baulichen Bestimmungen für die Höhe von Brüstung und Geländer unbedingt beachtet werden.
• Einschnitte ins Dach oder die Fassade sind vor allem bei Dachgeschoss-Ausbauten ein probates Mittel, um einen Freisitz auch im Bestand nachträglich zu schaffen. Hier eine Dachloggia, die Architekt Johannes Schuh in einem denkmalgeschützten Haus in München-Schwabing ausführte. Solch ein Einschnitt ins Dach stellt spezielle Anforderungen bezüglich Abdichtung und Dämmung. Auch eine Baugenehmigung muss in aller Regel eingeholt werden. Engagieren Sie deshalb unbedingt einen Fachmann für Planung und Ausführung.
• Bei diesem Wohnhaus von Bartels Architektur wurde die Loggia zusätzlich durch einen Balkon erweitert
• Die Elbphilharmonie in Hamburg ist zweifelsohne eines der spektakulärsten Bauten der letzten Jahre – und verbindet traditionelle und moderne Elemente wie kaum ein anderes Gebäude in Deutschland. Schauen Sie mal genau auf die moderne Fassade des aufgesetzten Glaskubus: Bei den prägnanten Löchern in der Glasfassade handelt es sich um Loggien. Gut zu sehen im Bild unten beim Blick aus einer der Wohnungen in der „Elphi“
Die Loggien, die knapp 100 mal über die Glashaut der Elbphilharmonie verteilt sind, wurden aus Stahl, glasfaserverstärktem Kunststoff und gebogenem Glas konstruiert. Die u-förmigen Öffnungen sollen an Stimmgabeln erinnern.
• Großzügig, offen und robust zeigt sich dieses Einfamilienhaus von Fabi Architekten für eine vierköpfige Familie. Der Clou: Eine zweigeschossige Loggia. Mehr zum gesamten Neubau lesen Sie hier.
Loggia, Balkon oder Veranda? Welchen Freisitz haben Sie sich bauen lassen?
Loggia, Balkon oder Veranda? Welchen Freisitz haben Sie sich bauen lassen?
Der Begriff der Loggia bezeichnet, direkt übersetzt, eine Bogenhalle. Auch die „Loge“ ist damit verwandt. Beides führt auf die richtige Fährte. Oben sehen wir eine Loggia im klassischen Sinne: einen von Säulen eingefassten, überdachten, sich zur Umgebung öffnenden Raum, der nicht aus der Gebäudeflucht heraustritt. Das ist auch der entscheidende Unterschied zwischen Loggia und Balkon: Letzterer tritt immer aus der Bauflucht hervor, befindet sich also außerhalb der Kubatur. Man könnte die Loggia daher auch als Aushöhlung im Gebäudevolumen bezeichnen. Loggien beschränken sich nicht nur auf das Erdgeschoss, sondern können auch zwei- oder mehrgeschossig eine Fassade öffnen.