Designikonen: Der Stahlrohr-Sessel „Wassily Chair“
1925, in seiner Bauhaus-Zeit, entwarf Marcel Breuer den „B3“, auch als „Wassily Chair“ bekannt – ein Klassiker aus Stahlrohr und Leder
Vom Rahmen seines neuen Adler-Fahrrad inspiriert, entwarf Marcel Breuer 1925 den Sessel „B3“, auch „Wassily Chair“ genannt – und löste damit einen weltweiten Boom der Stahlrohrmöbel aus. Gerade ein Jahr zuvor hatte er sein Studium am Bauhaus abgeschlossen; im selben Jahr übernahm er die Leitung der Tischlerwerkstatt in Dessau (bis 1928) und arbeitete an weiteren Stahlrohrmöbeln. Mittlerweile ist der „Wassily Chair“ aus Stahlrohr und Kernlederbezug zur Designikone avanciert – und steht wie kaum ein anderes Möbel für die Moderne und Ära des Bauhauses.
Auf einen Blick
Sessel: „Wassily, B3“
Designer: Marcel Breuer
Firma: Knoll International
Material: nahtlos geschweißter und verchromter Stahlrohrrahmen, Bezug: Original: Eisengarn, heute: Kernleder oder Segeltuch
Eckdaten: Sessel aus Stahlrohrelementen in der Form eines Clubsessels – entworfen 1925
Abmessungen: Höhe 72,5 cm, Breite 76,5 Tiefe: 69,5 cm Sitzhöhe: 43 cm
Auf einen Blick
Sessel: „Wassily, B3“
Designer: Marcel Breuer
Firma: Knoll International
Material: nahtlos geschweißter und verchromter Stahlrohrrahmen, Bezug: Original: Eisengarn, heute: Kernleder oder Segeltuch
Eckdaten: Sessel aus Stahlrohrelementen in der Form eines Clubsessels – entworfen 1925
Abmessungen: Höhe 72,5 cm, Breite 76,5 Tiefe: 69,5 cm Sitzhöhe: 43 cm
Wie es letztendlich zum Namen „Wassily Chair“ kam, dazu gibt es mehrere Theorien. Einige behaupten, dass der Sessel seinen Namen erhielt, weil der Künstler und Bauhaus-Meister Wassily Kandinsky schon früh auf dessen revolutionäre Ästhetik hingewiesen hatte. Andere wiederum mutmaßen, dass Breuer ihn explizit für Kandinskys Wohnung in Dessau entworfen habe.
Eigenschaften des „Wassily, B3“
Der Architekt und Designer Marcel Breuer schuf mit dem „B3“ einen luftig wirkenden Sessel, der einfach zu verschieben und funktional ist. Breuers Vorsatz war es, Möbel zu mechanisieren, Apparate des heutigen Lebens zu kreieren. So nahm er die Grundform eines Clubsessels und reduzierte sie auf ihre Außenform mit leichten Stahlrohren.
Der Stahlrahmen ist in einem Stück gebogen und sorgfältig verchromt. Breuer knüpfte damit an Entwürfe von Gerrit Rietveld an – unter anderem seinen „Roodblauwe Stoel“.
Der Architekt und Designer Marcel Breuer schuf mit dem „B3“ einen luftig wirkenden Sessel, der einfach zu verschieben und funktional ist. Breuers Vorsatz war es, Möbel zu mechanisieren, Apparate des heutigen Lebens zu kreieren. So nahm er die Grundform eines Clubsessels und reduzierte sie auf ihre Außenform mit leichten Stahlrohren.
Der Stahlrahmen ist in einem Stück gebogen und sorgfältig verchromt. Breuer knüpfte damit an Entwürfe von Gerrit Rietveld an – unter anderem seinen „Roodblauwe Stoel“.
Erhältlich ist der Sessel heute mit Rindkernleder in Schwarz, Dunkelbraun und Hellbraun oder dem sogenannten Spinneybeck Belting Leder in vielen Farben verfügbar; aber auch mit Kuhfell oder auch robustem, naturfarbenem Segeltuch bespannt erhätlich.
Durch die Kombination aus hartem Stahl und Leder steht der Sessel für industrielle Ästhetik im Wohnbereich. Doch dank der ausgefeiltenKonstruktion des Sessels kommt man auch unter Belastung nicht mit dem kühlen Stahl in Berührung. Für die Benutzung auf hartem Boden sind die Kufengestelle mit Kunststoffgleitern ausgestattet.
Durch die Kombination aus hartem Stahl und Leder steht der Sessel für industrielle Ästhetik im Wohnbereich. Doch dank der ausgefeiltenKonstruktion des Sessels kommt man auch unter Belastung nicht mit dem kühlen Stahl in Berührung. Für die Benutzung auf hartem Boden sind die Kufengestelle mit Kunststoffgleitern ausgestattet.
Zur Vermarktung des Klassikers gründete Breuer mit Álmán Lengyel und Anton Lorenz die Firma Standard Möbel. Der „B3-Sessel“ wurde in den Jahren optimiert und noch stabiler.
Bald darauf wurden die Produktionsrechte von Thonet gekauft; später übernahmen dann die Firma Gavina und heute Knoll International die Produktion. Alle führten nochmals kleine Veränderungen vor, die den Stuhl stabiler und bequemer machten, unter anderem der Bezug aus Kernleder
Bald darauf wurden die Produktionsrechte von Thonet gekauft; später übernahmen dann die Firma Gavina und heute Knoll International die Produktion. Alle führten nochmals kleine Veränderungen vor, die den Stuhl stabiler und bequemer machten, unter anderem der Bezug aus Kernleder
Der „Wassily-Sessel“ wurde erstmals auf einer Ausstellung der Dresdner Kunsthalle 1926 vorgestellt. Heute gehört er zum Präsenzbestand der großen Designmuseen, wie dem Museum of Modern Art in New York oder dem Vitra Design Museum in Weil am Rhein.
Wassily Marcel Breuer Sessel
So erkennt man das Original
Im Original wird der Sessel heute von Knoll International produziert.
Man erkennt den „Wassily Chair“ an den sauber verschweißten Rohrenden und dem stabilen Rohrrahmen. Bei Plagiaten sind die Rohrenden oft mit Plastikkappen versehen.
Unverkennbar ist bei einem Original die Prägung des Knollstudio-Logos und der Unterschrift von Marcel Breuer im Untergestell des Sessels.
Im Original wird der Sessel heute von Knoll International produziert.
Man erkennt den „Wassily Chair“ an den sauber verschweißten Rohrenden und dem stabilen Rohrrahmen. Bei Plagiaten sind die Rohrenden oft mit Plastikkappen versehen.
Unverkennbar ist bei einem Original die Prägung des Knollstudio-Logos und der Unterschrift von Marcel Breuer im Untergestell des Sessels.
So viel kostet das Original
Das Knoll-Original mit Lederbezug kostet 1952 Euro; die Segeltuch-Variante kostet 1476 Euro. Und wie bei allen Designklassikern gilt auch beim „Wassily Chair“: ein deutlich geringerer Preis weist meist auf eine Kopie hin.
Mehr Designikonen im Kurzporträt >>>
Das Knoll-Original mit Lederbezug kostet 1952 Euro; die Segeltuch-Variante kostet 1476 Euro. Und wie bei allen Designklassikern gilt auch beim „Wassily Chair“: ein deutlich geringerer Preis weist meist auf eine Kopie hin.
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Es war sein neu erworbenes Adler-Fahrrad und die Stabilität des Stahlrahmes, die Marcel Breuer zu seinem Entwurf inspirierte. Zunächst wandte er sich an die Radmanufaktur, diese verweigerte jedoch eine Zusammenarbeit.
Schließlich half ihm die Stahlfirma Mannesmann und bog ihm den Rahmen für den Sessel zurecht. Mit einem Klempner baute er den ersten Prototypen zusammen.
Auch bei der Bespannung gab es zunächst mehrere Versuche. Rosshaar erwies sich schnell als zu instabil. So entwickelte er Eisengarn, einen festen Baumwollstoff, der mit Wachs behandelt wurde und umspannte damit den Sessel.
Heute sind die Sitzfläche, Rücken- und Armlehnen mit Kernleder bespannt. Die Bahnen sind federnd, was zu einem komfortablem Sitzgefühl führt.