Die Garten-Tricks des berühmtesten englischen Landschaftsarchitekten
Zum 300. Mal jährt sich der Geburtstag von Capability Brown. Der Vater des englischen Gartens kannte Kniffe, die heute noch aktuell sind
Kate Burt
20. Juli 2016
2016 ist das Jahr des englischen Gartens. Gefeiert wird der 300. Geburtstag des berühmtesten Landschaftsarchitekten Englands, Lancelot „Capability“ Brown (1716-1783). Der Visionär des 18. Jahrhunderts hat mehr als 170 englische Gärten gestaltet, darunter die sanft geschwungenen Hügellandschaften bekannter Herrschaftshäuser – zum Beispiel Alnwick Castle in Northumberland, das mehreren Harry-Potter-Filmen als Kulisse diente, Longleat in Wiltshire, wo sich mittlerweile ein Safaripark befindet, und Althorp in Northamptonshire, wo Prinzessin Diana aufwuchs. Werfen wir einen Blick auf die eindrucksvollsten Landschaften, die Brown geschaffen hat, lernen, wie er die englische Gartengestaltung beeinflusste und lassen uns von einem Experten erklären, wie man mit ein paar klassischen Brown-Tricks sogar kleine, moderne Gärten ganz einfach aufwerten kann!
Wenn Sie „Downtown Abbey“ gesehen haben, erkennen Sie dieses prächtige Herrenhaus bestimmt wieder: Hier, in Highclere Castle, wurde ein großer Teil der erfolgreichen britischen Serie gedreht.
1771 wurde Lancelot Brown engagiert, um die Gärten von Highclere zu gestalten. Sein Stil war damals schon zu einem Markenzeichen der Landschaftsarchitektur avanciert und hatte das Konzept des englischen Landschaftsgartens maßgeblich geprägt – in bewusster Konkurrenz zu dem bis dahin vorherrschenden italienischen Stil, der sich in ganz Europa ausgebreitet hatte und für den nicht zuletzt die Gärten von Schloss Versailles bekannt waren.
Browns Laufbahn begann jedoh viel früher in seinem Geburtsort Kirkharle, einer kleinen Siedlung in Northumberland, wo er dem Gärtner des Landguts Kirkharle Hall bei der Arbeit half. Wenig später landete er in Stowe, einem Dorf in Buckinghamshire. Hier lernte er sein Handwerk unter dem Landschaftsarchitekten William Kent, der sein Mentor wurde. Es dauerte nicht lang, und Brown hatte seinen Lehrmeister an Reputation übertroffen. Nun folgte ein hochkarätiger Auftrag nach dem anderen.
„Capability“ – das Wort, das bald zu Browns Spitznamen wurde, steht für Potenzial oder Möglichkeit. In diesem Begriff lässt sich auch die Philosophie zusammenfassen, die hinter seinen Entwürfen stand: Er suchte stets nach angemessenen Antworten auf die Möglichkeit, die ein Stück Landschaft bereits im Naturzustand erkennen ließ, anstatt es abstrakten Prinzipien unterzuordnen. Oft hieß es, seine Fähigkeit bestehe darin, eine schöne Landschaft noch schöner zu machen.
Auch die rund 400 Hektar Land, die Schloss Highclere umgeben, verschönerte er auf diese Weise: Er verbreiterte vorhandene Teiche, legte Hügel an und glättete Unebenheiten im Boden. Einer seiner Tricks bestand darin, in einem Garten gleich eine ganze Reihe spektakulärer Aussichten zu schaffen. Hier kombinierte er laubabwerfende Bäume mit immergrünen Zedern und ordnete sie so an, dass die Perspektive den Betrachter sofort in seinen Bann zieht.
1771 wurde Lancelot Brown engagiert, um die Gärten von Highclere zu gestalten. Sein Stil war damals schon zu einem Markenzeichen der Landschaftsarchitektur avanciert und hatte das Konzept des englischen Landschaftsgartens maßgeblich geprägt – in bewusster Konkurrenz zu dem bis dahin vorherrschenden italienischen Stil, der sich in ganz Europa ausgebreitet hatte und für den nicht zuletzt die Gärten von Schloss Versailles bekannt waren.
Browns Laufbahn begann jedoh viel früher in seinem Geburtsort Kirkharle, einer kleinen Siedlung in Northumberland, wo er dem Gärtner des Landguts Kirkharle Hall bei der Arbeit half. Wenig später landete er in Stowe, einem Dorf in Buckinghamshire. Hier lernte er sein Handwerk unter dem Landschaftsarchitekten William Kent, der sein Mentor wurde. Es dauerte nicht lang, und Brown hatte seinen Lehrmeister an Reputation übertroffen. Nun folgte ein hochkarätiger Auftrag nach dem anderen.
„Capability“ – das Wort, das bald zu Browns Spitznamen wurde, steht für Potenzial oder Möglichkeit. In diesem Begriff lässt sich auch die Philosophie zusammenfassen, die hinter seinen Entwürfen stand: Er suchte stets nach angemessenen Antworten auf die Möglichkeit, die ein Stück Landschaft bereits im Naturzustand erkennen ließ, anstatt es abstrakten Prinzipien unterzuordnen. Oft hieß es, seine Fähigkeit bestehe darin, eine schöne Landschaft noch schöner zu machen.
Auch die rund 400 Hektar Land, die Schloss Highclere umgeben, verschönerte er auf diese Weise: Er verbreiterte vorhandene Teiche, legte Hügel an und glättete Unebenheiten im Boden. Einer seiner Tricks bestand darin, in einem Garten gleich eine ganze Reihe spektakulärer Aussichten zu schaffen. Hier kombinierte er laubabwerfende Bäume mit immergrünen Zedern und ordnete sie so an, dass die Perspektive den Betrachter sofort in seinen Bann zieht.
Cambridge Lodge (im Bild) liegt auf dem Gelände des Herrenhauses Audley End in Essex. 1762 modernisierte Capability Brown die Landschaft, die vorher streng formal angelegt war.
Durch das Grundstück fließt der Fluss Cam. Ursprünglich war er hier zu einem Kanalsystem begradigt worden, aber Brown sorgte dafür, dass der Flusslauf sich wild durch das Gelände schlängelt und stellenweise einem See gleicht – wirkungsvolle Umgestaltungen dieser Art gehörten zu seinen Markenzeichen. Die Ufer des Gewässers sind von Baumgruppen gesäumt, die wirken, als hätten sie dort schon immer gestanden.
Capability Brown und kleine private Gärten – passt das?
Viele Gartenbesitzer haben heute das Bedürfnis, ihr Grundstück naturnah zu gestalten – ein Trend, der Capability Browns Ideen aktueller denn je erscheinen lässt. Aber lassen sich seine großen Entwürfe in durchschnittlich großen Gärten verwirklichen? Schließlich besitzt nicht jeder von uns mehrere hundert Hektar Hügelland. Natürlich lasse sich das machen, meint der Brite John Phibbs – und sogar auf erstaunlich einfache Weise. Phibbs leitet die Debois Landscape Survey Group, eine Beratungsagentur, die sich auf historische Landschaften spezialisiert hat. Er organisiert die Feierlichkeiten zu Browns dreihundertstem Geburtstag und ist Redakteur der Webseite The Brown Advisor, die kaum eine Frage zum Werk des großen Gartenarchitekten offenlässt.
Auch in einem kleinen und modernen Garten, sagt Phibbs, ließen sich die Grundgedanken von Browns Gartendesign recht einfach umsetzen.
Durch das Grundstück fließt der Fluss Cam. Ursprünglich war er hier zu einem Kanalsystem begradigt worden, aber Brown sorgte dafür, dass der Flusslauf sich wild durch das Gelände schlängelt und stellenweise einem See gleicht – wirkungsvolle Umgestaltungen dieser Art gehörten zu seinen Markenzeichen. Die Ufer des Gewässers sind von Baumgruppen gesäumt, die wirken, als hätten sie dort schon immer gestanden.
Capability Brown und kleine private Gärten – passt das?
Viele Gartenbesitzer haben heute das Bedürfnis, ihr Grundstück naturnah zu gestalten – ein Trend, der Capability Browns Ideen aktueller denn je erscheinen lässt. Aber lassen sich seine großen Entwürfe in durchschnittlich großen Gärten verwirklichen? Schließlich besitzt nicht jeder von uns mehrere hundert Hektar Hügelland. Natürlich lasse sich das machen, meint der Brite John Phibbs – und sogar auf erstaunlich einfache Weise. Phibbs leitet die Debois Landscape Survey Group, eine Beratungsagentur, die sich auf historische Landschaften spezialisiert hat. Er organisiert die Feierlichkeiten zu Browns dreihundertstem Geburtstag und ist Redakteur der Webseite The Brown Advisor, die kaum eine Frage zum Werk des großen Gartenarchitekten offenlässt.
Auch in einem kleinen und modernen Garten, sagt Phibbs, ließen sich die Grundgedanken von Browns Gartendesign recht einfach umsetzen.
1. Bringen Sie Wasser ins Spiel
Dieses Bauwerk diente als Kulisse für den Film „Stolz und Vorurteil“, der 2005 in die Kinos kam. Dort hieß das Landschloss wie in Jane Austens Romanvorlage Pemberley, in Wirklichkeit handelt es sich um Chatsworth House, einen der bekanntesten Herrensitze Englands. Capability Brown ließ den Fluss Derwent, der hier durch das Gelände fließt, an den Ufern ausweiten. Natürlich bewegen sich unsere Eingriffsmöglichkeiten in der Regel nicht in solchen Dimensionen, aber Phibbs hat dennoch einen Vorschlag, wie wir die Idee hinter Browns Eingriff auch in kleinerem Maßstab umsetzen können.
„Seen sind bei ihm von großer Bedeutung“, erklärt Phibbs. „Wenn Sie einen kleinen Garten haben und ihn im Sinne von Brown gestalten möchten: Legen Sie keinen Swimmingpool an, sondern schaffen Sie lieber etwas wie einen Bach – etwas, das eine Vorstellung von Freiheit transportiert und Grenzen sprengt. Vielleicht sogar einen Bach, der in einen Fluss mündet und am besten irgendwann ins Meer.“
Dieses Bauwerk diente als Kulisse für den Film „Stolz und Vorurteil“, der 2005 in die Kinos kam. Dort hieß das Landschloss wie in Jane Austens Romanvorlage Pemberley, in Wirklichkeit handelt es sich um Chatsworth House, einen der bekanntesten Herrensitze Englands. Capability Brown ließ den Fluss Derwent, der hier durch das Gelände fließt, an den Ufern ausweiten. Natürlich bewegen sich unsere Eingriffsmöglichkeiten in der Regel nicht in solchen Dimensionen, aber Phibbs hat dennoch einen Vorschlag, wie wir die Idee hinter Browns Eingriff auch in kleinerem Maßstab umsetzen können.
„Seen sind bei ihm von großer Bedeutung“, erklärt Phibbs. „Wenn Sie einen kleinen Garten haben und ihn im Sinne von Brown gestalten möchten: Legen Sie keinen Swimmingpool an, sondern schaffen Sie lieber etwas wie einen Bach – etwas, das eine Vorstellung von Freiheit transportiert und Grenzen sprengt. Vielleicht sogar einen Bach, der in einen Fluss mündet und am besten irgendwann ins Meer.“
Falls Sie noch Schwierigkeiten haben, sich eine Szenerie wie diese auf dem winzigen Flecken hinter ihrem Haus vorzustellen – es geht auch eine Nummer kleiner. „Ein Teich muss nicht rund sein. Machen Sie ihn lieber lang und schmal“, empfiehlt Phibbs. „Auf diese Weise können Sie ihn auch gleich als natürliche Grenze nutzen, etwa um das Gemüsebeet von den Blumen zu trennen.“
2. Legen Sie einen Weg an – und verbergen sie ihn
Am Landgut Althorp, das hier zu sehen ist, lässt sich ein weiterer von Browns Tricks studieren, der sich auch auf kleineren Grundstücken einfach umsetzen lässt: Einen Weg durch den Garten können Sie so anlegen, dass er hinter Sträuchern verschwindet. Vom Haus aus ist er dann nicht zu sehen – wenn Sie aus dem Fenster schauen, entsteht der Eindruck einer weiten Fläche, deren ländlicher Charakter nicht unterbrochen wird. Auf diese Weise können Sie auch mitten in der Großstadt eine geradezu pastorale Idylle schaffen.
Am Landgut Althorp, das hier zu sehen ist, lässt sich ein weiterer von Browns Tricks studieren, der sich auch auf kleineren Grundstücken einfach umsetzen lässt: Einen Weg durch den Garten können Sie so anlegen, dass er hinter Sträuchern verschwindet. Vom Haus aus ist er dann nicht zu sehen – wenn Sie aus dem Fenster schauen, entsteht der Eindruck einer weiten Fläche, deren ländlicher Charakter nicht unterbrochen wird. Auf diese Weise können Sie auch mitten in der Großstadt eine geradezu pastorale Idylle schaffen.
Der Weg ist in diesem Garten kaum zu sehen. Wäre er noch etwas verschlungener angelegt, wäre er gar nicht mehr zu entdecken – der Brown-Effekt ließe sich also noch verstärken.
Die Wege, die durch den Garten führen, sind wichtige Details in Capability Browns Landschaftsplanung, sagt Phibbs. In den großen Gartenanlagen, die er für Landgüter entworfen hat, gibt es immer zwei unterschiedliche Wege, die jeweils an den schönsten Aussichtspunkten des Gartens vorbeiführen: Ein Kiesweg für den Winter, der dem Besucher sehenswerte Objekte (zum Beispiel Bänke oder Statuen) vor Augen führt, und ein Grasweg für den Sommer, auf dem sich der Garten noch weiter erkunden lässt.
Um die landschaftlich gestalteten Wege in echter Brown-Manier vor dem Blick zu verbergen, empfiehlt Phibbs, sie in der Nähe von Zäunen entlanglaufen zu lassen und mit Sträuchern und Büschen zu verdecken.
Die Wege, die durch den Garten führen, sind wichtige Details in Capability Browns Landschaftsplanung, sagt Phibbs. In den großen Gartenanlagen, die er für Landgüter entworfen hat, gibt es immer zwei unterschiedliche Wege, die jeweils an den schönsten Aussichtspunkten des Gartens vorbeiführen: Ein Kiesweg für den Winter, der dem Besucher sehenswerte Objekte (zum Beispiel Bänke oder Statuen) vor Augen führt, und ein Grasweg für den Sommer, auf dem sich der Garten noch weiter erkunden lässt.
Um die landschaftlich gestalteten Wege in echter Brown-Manier vor dem Blick zu verbergen, empfiehlt Phibbs, sie in der Nähe von Zäunen entlanglaufen zu lassen und mit Sträuchern und Büschen zu verdecken.
Um einen Weg aus kurzgeschorenem Rasen zu verbergen, sagt Phibbs, würde Brown wiederum die benachbarte Rasenfläche ein paar Zentimeter höher ansetzen, sodass der Weg von der Seite aus nicht mehr zu sehen ist.
Die gleiche Wirkung lässt sich durch Variation der Schnitthöhe erzielen: „Sie können das Gras neben dem Weg einfach länger wachsen lassen“, sagt der Experte. Der kurzgeschorene Rasenweg wäre dann, ganz im Sinne Browns, aus bestimmten Perspektiven nicht mehr zu sehen. Der Rasenweg, den das Foto zeigt, würde sich schon aus etwas weiterer Entfernung Ihrem Blick entziehen.
„Man bekommt wieder einen Sinn für die Pflanzen im Garten“, sagt Phibbs über Browns Prinzipien. „Sie machen ein Grundstück weicher, grüner und harmonischer – im Vergleich mit modernen Gärten tut sich eine ganz andere Welt auf. Dieser Ansatz ist viel behutsamer.“
Die gleiche Wirkung lässt sich durch Variation der Schnitthöhe erzielen: „Sie können das Gras neben dem Weg einfach länger wachsen lassen“, sagt der Experte. Der kurzgeschorene Rasenweg wäre dann, ganz im Sinne Browns, aus bestimmten Perspektiven nicht mehr zu sehen. Der Rasenweg, den das Foto zeigt, würde sich schon aus etwas weiterer Entfernung Ihrem Blick entziehen.
„Man bekommt wieder einen Sinn für die Pflanzen im Garten“, sagt Phibbs über Browns Prinzipien. „Sie machen ein Grundstück weicher, grüner und harmonischer – im Vergleich mit modernen Gärten tut sich eine ganz andere Welt auf. Dieser Ansatz ist viel behutsamer.“
3. Bauen Sie Aussichtspunkte ein
„In ausgedehnten Stadtgärten findet sich oft ein kleines ‚Schmankerl‘ fürs Auge – zum Beispiel eine Pergola, eine Laube oder ein Rankgitter“, sagt Phibbs. Dieses moderne Gestaltungselement führt er auf Browns Talent zurück, vorhandene Gartenstrukturen dadurch aufzuwerten, dass er einen besonderen Ausblick inszenierte. „Sie spazieren durch einen seiner Gärten, und plötzlich werden Sie auf etwas aufmerksam, das sich ganz weit weg, am anderen Ende befindet – zum Beispiel eine kleine weiße Sitzbank.“ In diesem naturnahen Garten ist es ein dekorativer Steinbrunnen, der die Aufmerksamkeit auf sich lenkt.
„In ausgedehnten Stadtgärten findet sich oft ein kleines ‚Schmankerl‘ fürs Auge – zum Beispiel eine Pergola, eine Laube oder ein Rankgitter“, sagt Phibbs. Dieses moderne Gestaltungselement führt er auf Browns Talent zurück, vorhandene Gartenstrukturen dadurch aufzuwerten, dass er einen besonderen Ausblick inszenierte. „Sie spazieren durch einen seiner Gärten, und plötzlich werden Sie auf etwas aufmerksam, das sich ganz weit weg, am anderen Ende befindet – zum Beispiel eine kleine weiße Sitzbank.“ In diesem naturnahen Garten ist es ein dekorativer Steinbrunnen, der die Aufmerksamkeit auf sich lenkt.
4. Geben Sie die Kontrolle ab – an ausgewählten Stellen
Schon früh in seiner Laufbahn entwickelte Brown die Idee einer abgestuften Gartengestaltung, erläutert Phibbs. Das Prinzip lässt sich auf einfache Weise realisieren. „Sie mähen den Rasen zum Beispiel nur direkt am Haus und lassen den Rest natürlich wachsen, legen dort vielleicht noch einen Teich oder ein kleines Biotop an. Genauso ist Brown auch vorgegangen.“
5. Arbeiten Sie mit der Natur zusammen
Etwas später in seiner Karriere ging der Landschaftsarchitekt dazu über, das Umland der Gärten und Landsitze seiner Auftraggeber zu erkunden, um das zu finden, was man genius loci nennt: den „Geist des Ortes“. Phibbs erläutert die Idee: „Er arbeitete mit dem, was er in der Natur vorfand, und bemühte sich dann, es noch ein bisschen besser zu machen. Wie Ihnen jeder Gärtner bestätigen wird, sollten Sie Pflanzen dort ansiedeln, wo es ihnen am besten gefällt. Zum Beispiel bringen Sie Gewächse, die sauren Boden bevorzugen, am besten auch dort unter, zum Beispiel an einer sumpfigen Stelle.“
Schon früh in seiner Laufbahn entwickelte Brown die Idee einer abgestuften Gartengestaltung, erläutert Phibbs. Das Prinzip lässt sich auf einfache Weise realisieren. „Sie mähen den Rasen zum Beispiel nur direkt am Haus und lassen den Rest natürlich wachsen, legen dort vielleicht noch einen Teich oder ein kleines Biotop an. Genauso ist Brown auch vorgegangen.“
5. Arbeiten Sie mit der Natur zusammen
Etwas später in seiner Karriere ging der Landschaftsarchitekt dazu über, das Umland der Gärten und Landsitze seiner Auftraggeber zu erkunden, um das zu finden, was man genius loci nennt: den „Geist des Ortes“. Phibbs erläutert die Idee: „Er arbeitete mit dem, was er in der Natur vorfand, und bemühte sich dann, es noch ein bisschen besser zu machen. Wie Ihnen jeder Gärtner bestätigen wird, sollten Sie Pflanzen dort ansiedeln, wo es ihnen am besten gefällt. Zum Beispiel bringen Sie Gewächse, die sauren Boden bevorzugen, am besten auch dort unter, zum Beispiel an einer sumpfigen Stelle.“
6. Verzichten Sie auf Zäune
„In der Spätphase seines Werks“, erzählt Phibbs, „betrachtet Brown die gesamte englische Landschaft als einen wunderschönen Garten. Er bezieht ganze Dörfer in seine Entwürfe mit ein. Damit löst sich die Grenze zwischen der gestalteten und der naturgegebenen Landschaft komplett auf – ein fast schon spiritueller Gedanke. Althorp, Belvoir und Milton Abbey sind herrliche Beispiele für diesen Ansatz.“ Und wenn Sie hinter Ihrem Garten etwas so Wundervolles erblicken – warum sollten Sie es dann nicht in die Planungen einbeziehen?
Doch wie geht man in einem Garten durchschnittlicher Größe vor – der vielleicht noch mitten in der Stadt liegt und nicht gerade an ein prächtiges Naturpanorama grenzt? Phibbs muss lachen: „Wenn Sie das umsetzen wollen, müssen Sie gemeinsam mit Ihren Nachbarn die Zäune herausreißen. Dann haben Sie das Zeitalter der Aufklärung erreicht!“
Mehr Tipps für die Gartengestaltung
„In der Spätphase seines Werks“, erzählt Phibbs, „betrachtet Brown die gesamte englische Landschaft als einen wunderschönen Garten. Er bezieht ganze Dörfer in seine Entwürfe mit ein. Damit löst sich die Grenze zwischen der gestalteten und der naturgegebenen Landschaft komplett auf – ein fast schon spiritueller Gedanke. Althorp, Belvoir und Milton Abbey sind herrliche Beispiele für diesen Ansatz.“ Und wenn Sie hinter Ihrem Garten etwas so Wundervolles erblicken – warum sollten Sie es dann nicht in die Planungen einbeziehen?
Doch wie geht man in einem Garten durchschnittlicher Größe vor – der vielleicht noch mitten in der Stadt liegt und nicht gerade an ein prächtiges Naturpanorama grenzt? Phibbs muss lachen: „Wenn Sie das umsetzen wollen, müssen Sie gemeinsam mit Ihren Nachbarn die Zäune herausreißen. Dann haben Sie das Zeitalter der Aufklärung erreicht!“
Mehr Tipps für die Gartengestaltung
Capability Brown und seine Nachfolge
Lassen wir die Zaunpfosten vielleicht noch eine Weile an Ort und Stelle – und wenden wir uns wieder der diesjährigen Ehrung des englischen Landschaftsgartens zu. Wir machen Sie mit drei sehr unterschiedlichen Gärten in England bekannt, denen eines gemeinsam ist: der Einfluss von Capability Brown.
1. Der historische Garten
Auf dem Grundstück der Schriftstellerin Jane Austen in Chawton, Hampshire (das hier und auf den folgenden drei Bildern zu sehen ist) befand sich viele Jahre lang ein traditioneller englischer Garten im Cottage-Stil – ein völlig anderer Stil als der, den Capability Brown verfolgte.
Doch im Jahr 1811, zwei Jahre vor dem Erscheinen ihres Romans „Stolz und Vorurteil“, kam die Autorin nach Chatsworth, dessen Gärten Brown gestaltet hat. Viele Leser – darunter auch die Eigentümer von Chatsworth – gehen davon aus, dass die Residenz als Vorlage für das Landgut des Mr. Darcy in dem Roman diente. Wie wir bereits gehört haben, spielt auch die Verfilmung von 2005 in dem Gebäude.
Wie Austen in „Stolz und Vorurteil“ beschreibt, erreicht die weibliche Hauptfigur Elizabeth Bennett das Landhaus über eine Auffahrt, die sich einen Hügel hochschlängelt – ganz im Stil von Capability Brown: Der Besucher ahnt bereits, dass ihn am Ziel ein großartiger Ausblick erwartet – der sich dann tatsächlich entfaltet.
„Eine halbe Meile fuhren sie langsam bergauf, dann fanden sie sich unvermutet auf dem Gipfel einer beträchtlichen Anhöhe wieder. Hier war der Wald zu Ende, und ihr Blick fiel unwillkürlich auf Pemberley, das auf der gegenüberliegenden Seite eines Tales lag“, schreibt Jane Austen. „Es war ein stattliches, prächtiges Steingebäude, das fest am Abhang stand. Eine Reihe bewaldeter Hügel bildete den Hintergrund.“
In derselben Passage schildert sie einen der typischen Gestaltungstricks von Brown: „Davor war der ohnehin breite Fluss zu einem kleinen See verbreitert worden, der aber nicht im geringsten künstlich wirkte. Seine Ufer waren weder begradigt, noch wirkten sie überfrachtet. Elizabeth war begeistert. Nie zuvor hatte sie einen Ort erblickt, den die Natur stärker verwöhnt hatte und an dem die Umgebung so wenig von schlechtem Geschmack entstellt worden war.“
Lassen wir die Zaunpfosten vielleicht noch eine Weile an Ort und Stelle – und wenden wir uns wieder der diesjährigen Ehrung des englischen Landschaftsgartens zu. Wir machen Sie mit drei sehr unterschiedlichen Gärten in England bekannt, denen eines gemeinsam ist: der Einfluss von Capability Brown.
1. Der historische Garten
Auf dem Grundstück der Schriftstellerin Jane Austen in Chawton, Hampshire (das hier und auf den folgenden drei Bildern zu sehen ist) befand sich viele Jahre lang ein traditioneller englischer Garten im Cottage-Stil – ein völlig anderer Stil als der, den Capability Brown verfolgte.
Doch im Jahr 1811, zwei Jahre vor dem Erscheinen ihres Romans „Stolz und Vorurteil“, kam die Autorin nach Chatsworth, dessen Gärten Brown gestaltet hat. Viele Leser – darunter auch die Eigentümer von Chatsworth – gehen davon aus, dass die Residenz als Vorlage für das Landgut des Mr. Darcy in dem Roman diente. Wie wir bereits gehört haben, spielt auch die Verfilmung von 2005 in dem Gebäude.
Wie Austen in „Stolz und Vorurteil“ beschreibt, erreicht die weibliche Hauptfigur Elizabeth Bennett das Landhaus über eine Auffahrt, die sich einen Hügel hochschlängelt – ganz im Stil von Capability Brown: Der Besucher ahnt bereits, dass ihn am Ziel ein großartiger Ausblick erwartet – der sich dann tatsächlich entfaltet.
„Eine halbe Meile fuhren sie langsam bergauf, dann fanden sie sich unvermutet auf dem Gipfel einer beträchtlichen Anhöhe wieder. Hier war der Wald zu Ende, und ihr Blick fiel unwillkürlich auf Pemberley, das auf der gegenüberliegenden Seite eines Tales lag“, schreibt Jane Austen. „Es war ein stattliches, prächtiges Steingebäude, das fest am Abhang stand. Eine Reihe bewaldeter Hügel bildete den Hintergrund.“
In derselben Passage schildert sie einen der typischen Gestaltungstricks von Brown: „Davor war der ohnehin breite Fluss zu einem kleinen See verbreitert worden, der aber nicht im geringsten künstlich wirkte. Seine Ufer waren weder begradigt, noch wirkten sie überfrachtet. Elizabeth war begeistert. Nie zuvor hatte sie einen Ort erblickt, den die Natur stärker verwöhnt hatte und an dem die Umgebung so wenig von schlechtem Geschmack entstellt worden war.“
Jane Austens eigener Garten ist heute ein Teil des Jane Austen’s House Museum und für die Öffentlichkeit zugänglich. Verantwortlich ist die Gärtnerin Celia Simpson. Sie gibt darauf acht, nur Pflanzen auszusuchen, die auch zu der Zeit üblich waren, als hier noch die Austens lebten. Dazu gehören auch Pflanzen, die zum Färben von Textilien benutzt werden, zum Beispiel Mädchenaugen (Coreopsis), mit denen sich ein gelber, grüner oder rostfarbener Ton erzielen lässt, oder Krapp (Rubia), eine klassische Färbepflanze für rötliche Farbtöne.
Einige der Blumen, die in dem Garten wuchsen, als Jane Austen noch in dem Haus lebte, sind bekannt, weil sie ihrer Schwester Cassandra davon in einem Brief erzählte: „Vor den Sträuchern am Gartenrand wird es bald wieder bunt und fröhlich aussehen. Nelken und Bartnelken werden sich dann zu den Akeleien gesellen, die jetzt schon blühen. Auch der Flieder ist schon im Kommen.“
James Edward Austen-Leigh, der Neffe der Autorin, erinnert sich in seinen Memoiren an den Garten seiner berühmten Tante: „Eine angenehm ungeordnete Zusammenstellung aus Hecken, einem Kiesweg, einigen Obstbäumen und Wiesen für die Mahd.“
Hier lenken zwei mittelhoch bewachsene Streifen den Blick geradewegs auf eine schattige Sitzecke unter Bäumen – ein Ausblick, wie ihn auch Capability Brown gerne einsetzte.
Hier lenken zwei mittelhoch bewachsene Streifen den Blick geradewegs auf eine schattige Sitzecke unter Bäumen – ein Ausblick, wie ihn auch Capability Brown gerne einsetzte.
2. Der Mid-Century-Gemeinschaftsgarten
Wer das Wohndesign der Mid-Century-Modern-Ära vor Augen hat, könnte zu der Vorstellung gelangen, dass ein Garten aus dieser Zeit ähnlich flott und minimalistisch sein müsste wie die Möbel. Doch die Gemeinschaftsgärten der Templemere-Siedlung in Weybridge (Grafschaft Surrey) bieten ein anderes Bild.
Die Anlage (im Bild) stammt von 1963 und umfasst 65 Häuser. Sie ist eine von 73 Wohnsiedlungen, die nach einem Entwurf des bekannten englischen Architekten Eric Lyons von dem Bauunternehmen Span Developments errichtet wurden. Diese vor allem im Südosten Englands gebauten Wohnhäuser waren sehr beliebt, sie galten als Alternative zu den einförmigen Neubauwohnungen der englischen Vorstädte.
Wer das Wohndesign der Mid-Century-Modern-Ära vor Augen hat, könnte zu der Vorstellung gelangen, dass ein Garten aus dieser Zeit ähnlich flott und minimalistisch sein müsste wie die Möbel. Doch die Gemeinschaftsgärten der Templemere-Siedlung in Weybridge (Grafschaft Surrey) bieten ein anderes Bild.
Die Anlage (im Bild) stammt von 1963 und umfasst 65 Häuser. Sie ist eine von 73 Wohnsiedlungen, die nach einem Entwurf des bekannten englischen Architekten Eric Lyons von dem Bauunternehmen Span Developments errichtet wurden. Diese vor allem im Südosten Englands gebauten Wohnhäuser waren sehr beliebt, sie galten als Alternative zu den einförmigen Neubauwohnungen der englischen Vorstädte.
Die Idee dieser Siedlungen bestand darin, ein Stück der Umgebung in die Wohnräume hereinzuholen. Ein gemeinsames Merkmal der Gebäude sind die großen Fenster, mit denen die Grenze zwischen Innen und Außen durchlässiger wird. Jedes Haus hatte zwar typischerweise auch einen eigenen kleinen Garten, aber der Schwerpunkt lag immer auf den Gemeinschaftsgärten und ihren eindrucksvoll gestalteten Landschaften. Es gibt viele Überschneidungen mit den Ideen von Capability Brown, findet der Anwohner Matthew Baxter. Er gehört zu einer Gruppe, die sich um die Erhaltung der Grundstücke kümmert. Sein Vater, der Architekt Warner Baxter, hatte eng mit Eric Lyons zusammengearbeitet.
Templemere hat eine besonders starke Verbindung zu Capability Brown: Dessen Mentor William Kent hatte im 18. Jahrhundert das 5 Hektar große Grundstück geformt, auf dem die Siedlung entstand. Und die Landschaftsarchitektur zollt dieser Geschichte ihren Respekt: „Die Architekten legten großen Wert darauf, mit dem bereits Vorhandenen zu arbeiten“, sagt Baxter. „Das macht so einen Garten natürlich teurer und komplexer, aber auch aufregender.“
Templemere hat eine besonders starke Verbindung zu Capability Brown: Dessen Mentor William Kent hatte im 18. Jahrhundert das 5 Hektar große Grundstück geformt, auf dem die Siedlung entstand. Und die Landschaftsarchitektur zollt dieser Geschichte ihren Respekt: „Die Architekten legten großen Wert darauf, mit dem bereits Vorhandenen zu arbeiten“, sagt Baxter. „Das macht so einen Garten natürlich teurer und komplexer, aber auch aufregender.“
„Von den klassischen Landschaften, die Capability angelegt hat, haben sie sich einiges abgeschaut“, erzählt Baxter. „Zum Beispiel das Prinzip, dass sich die Aussichten erst nach und nach entfalten. Das ist ziemlich clever – und sehr klassisch. Auch Kent hatte ein Händchen dafür.“ Er erläutert: „Wenn man hier spazieren geht oder mit dem Auto durchfährt, ergibt sich praktisch an jeder Ecke ein neuer, toller Ausblick. Das ist die hohe Kunst der Gestaltung: Die Aussicht wird so lange verdeckt, bis der richtige Moment da ist. Dadurch wird sie noch wirkungsvoller – sie kommt erst zum Vorschein, wenn sie perfekt ist.“
„Auch die Wege wurden versenkt. Sie sind in die Rasenflächen eingelassen, sodass sie aus der Entfernung nicht zu sehen sind.“ Auf dem Bild wird der Effekt deutlich: Nach der Biegung scheint der Kiesweg einfach zu verschwinden. Auch von den Häusern aus ist ein Teil des Weges nicht zu sehen, weil er hinter einem Saum von Stauden und Sträuchern verschwindet.
Zu den Gärten von Templemere gehören auch Waldflächen und ein See. Es gibt eine Liste mit zugelassenen Pflanzen, berichtet Baxter, damit das Grundstück auch in seiner Vegetation möglichst nah am Originalzustand bewegt. Neben dem Pampasgras, das auf dem Bild gut zu erkennen ist, umfasst die Liste unter anderem Neuseelandflachs (Phormium), Felsenbirnen (Amelanchier), Kletterhortensien (Hydrangea petiolaris), Lorbeer und Rhododendron. Zum ursprünglichen Baumbestand gehören Zedern, Mammutbäume, Hängebirken und Berg-Ahorn; zugelassen wurden später auch Ebereschen und Stechpalmen. Efeu, Lavendel und Buchsbaum gehören zu den Bodendeckern, die auf der Liste stehen. „Dass es hier keine Blumen gibt“, sagt Baxter, „war eine bewusste Entscheidung im Rahmen der Landschaftsgestaltung. Ich vermute, die Architekten betrachteten Pflanzen nicht als Exemplare unterschiedlicher Gattungen, sondern mehr als skulpturales Element. Sie setzten Pflanzen ein, um dahinter etwas zu verstecken, das uns beim Gang über das Gelände überrascht – und sie verwendeten sie, um den Außenflächen bestimmten Formen zu verleihen.“
Zu den Gärten von Templemere gehören auch Waldflächen und ein See. Es gibt eine Liste mit zugelassenen Pflanzen, berichtet Baxter, damit das Grundstück auch in seiner Vegetation möglichst nah am Originalzustand bewegt. Neben dem Pampasgras, das auf dem Bild gut zu erkennen ist, umfasst die Liste unter anderem Neuseelandflachs (Phormium), Felsenbirnen (Amelanchier), Kletterhortensien (Hydrangea petiolaris), Lorbeer und Rhododendron. Zum ursprünglichen Baumbestand gehören Zedern, Mammutbäume, Hängebirken und Berg-Ahorn; zugelassen wurden später auch Ebereschen und Stechpalmen. Efeu, Lavendel und Buchsbaum gehören zu den Bodendeckern, die auf der Liste stehen. „Dass es hier keine Blumen gibt“, sagt Baxter, „war eine bewusste Entscheidung im Rahmen der Landschaftsgestaltung. Ich vermute, die Architekten betrachteten Pflanzen nicht als Exemplare unterschiedlicher Gattungen, sondern mehr als skulpturales Element. Sie setzten Pflanzen ein, um dahinter etwas zu verstecken, das uns beim Gang über das Gelände überrascht – und sie verwendeten sie, um den Außenflächen bestimmten Formen zu verleihen.“
3. Der zeitgenössische Garten
Scampston Hall, ein historischer Herrensitz aus der Regency-Zeit, ist von 32 Hektar hügeliger Parklandschaft umgeben, die Brown gestaltet hat. Auch ein von Mauern umgebener Garten, der mitten auf dem Grundstück liegt, wurde ursprünglich wahrscheinlich von Brown angelegt, als er 1782 den Park plante. In seine jetzige Form hat ihn 1999 der bekannte niederländische Landschaftsgärtner Piet Oudolf gebracht. Von ihm stammt auch New Yorks High Line (eine Parkanlage auf einer stillgelegten Güterzugtrasse), der County Cork Garden in Irland und der Drömparken („Traumpark“) im schwedischen Enköping. Oudolf ist bekannt als Pionier des New Perennial Movement („Neue Staudenbewegung“).
Scampston Hall, ein historischer Herrensitz aus der Regency-Zeit, ist von 32 Hektar hügeliger Parklandschaft umgeben, die Brown gestaltet hat. Auch ein von Mauern umgebener Garten, der mitten auf dem Grundstück liegt, wurde ursprünglich wahrscheinlich von Brown angelegt, als er 1782 den Park plante. In seine jetzige Form hat ihn 1999 der bekannte niederländische Landschaftsgärtner Piet Oudolf gebracht. Von ihm stammt auch New Yorks High Line (eine Parkanlage auf einer stillgelegten Güterzugtrasse), der County Cork Garden in Irland und der Drömparken („Traumpark“) im schwedischen Enköping. Oudolf ist bekannt als Pionier des New Perennial Movement („Neue Staudenbewegung“).
„Ein Kennzeichen dieser Stilrichtung“, erklärt die Gartengestalterin Claudia de Yong, „ist der Einsatz von Stauden und Gräsern in großen Massen – und die Bereitschaft, an diesen Pflanzen festzuhalten und ihre jahreszeitlich wechselnde Erscheinung zu akzeptieren.“ Dieser Idee folgt auch der Garten von Scampston mit seinen dichten Gräserballungen, den mehrjährig angelegten Wiesen, verwinkelten Hecken und ausgedehnten Staudenrabatten – alle diese Elemente sind auf dem Bild zu erkennen.
„Hier sind die Hecken sind nicht dazu da, einen Gartenabschnitt zu markieren. Umfangreiche Graspflanzungen haben die gleiche Wirkung, fügen sich aber besser in die Landschaft ein“, sagt de Yong. „Gräser bringen Bewegung ins Spiel, während Hecken eher statisch wirken. Und wenn die Jahreszeiten wechseln, machen Gräser den Garten interessanter, weil sie ihre Farben verändern: Sie zeigen satte Orangetöne, werden feuerrot oder nehmen milde, sandige Farben an. Sehr wirkungsvoll ist auch eine Kombination unterschiedlicher Texturen: Gräser vor dem Hintergrund dunkelgrüner Hecken – man fühlt sich an Weizenfelder oder Heuwiesen erinnert.“
„Hier sind die Hecken sind nicht dazu da, einen Gartenabschnitt zu markieren. Umfangreiche Graspflanzungen haben die gleiche Wirkung, fügen sich aber besser in die Landschaft ein“, sagt de Yong. „Gräser bringen Bewegung ins Spiel, während Hecken eher statisch wirken. Und wenn die Jahreszeiten wechseln, machen Gräser den Garten interessanter, weil sie ihre Farben verändern: Sie zeigen satte Orangetöne, werden feuerrot oder nehmen milde, sandige Farben an. Sehr wirkungsvoll ist auch eine Kombination unterschiedlicher Texturen: Gräser vor dem Hintergrund dunkelgrüner Hecken – man fühlt sich an Weizenfelder oder Heuwiesen erinnert.“
Wie zu sehen ist, spielt dieser Gartenstil auf großen Flächen seinen ganzen Charme aus. Doch auch kleine Grundstücke profitieren von dem Konzept: „Mit Präriepflanzen verlängern Sie die Blütezeit in Ihrem Garten, und mit Gräsern sorgen Sie für Struktur und Bewegung“, empfiehlt de Yong.
„Auch formal angelegte Hecken bringen Struktur in einen Garten. Wenn sie immergrün sind, werten sie im Winter den Gesamteindruck auf“, sagt de Yong. „Weiche Gräser müssen Sie vor Wintereinbruck nicht zurückschneiden, mit Raureif an den Spitzen bieten sie einen tollen Anblick. Es geht darum, ein bisschen Struktur mit leichten Bewegungen zu kombinieren – wenn man sitzt, sollte man den Eindruck bekommen, von Pflanzen umgeben zu sein. Gräser können auch in Beete gepflanzt werden, auf diese Weise halten sie größere Flächen zusammen und tragen ihre strukturelle Wirkung durch den ganzen Winter, wenn man sie stehen lässt und nicht zurückschneidet.“
„Auch formal angelegte Hecken bringen Struktur in einen Garten. Wenn sie immergrün sind, werten sie im Winter den Gesamteindruck auf“, sagt de Yong. „Weiche Gräser müssen Sie vor Wintereinbruck nicht zurückschneiden, mit Raureif an den Spitzen bieten sie einen tollen Anblick. Es geht darum, ein bisschen Struktur mit leichten Bewegungen zu kombinieren – wenn man sitzt, sollte man den Eindruck bekommen, von Pflanzen umgeben zu sein. Gräser können auch in Beete gepflanzt werden, auf diese Weise halten sie größere Flächen zusammen und tragen ihre strukturelle Wirkung durch den ganzen Winter, wenn man sie stehen lässt und nicht zurückschneidet.“
„Wenn Sie eine zentrale Stelle mit Wasser gestalten – es muss nicht viel sein, manchmal reicht ein großes Gefäß mit einem Quellstein –, dann ergänzen Sie damit die bepflanzten Flächen um eine weitere Dimension und lenken den Blick in die Mitte des Gartens“, sagt de Yong. „Schon eine Vogeltränke auf einem Sockel kann viel ausmachen, wenn sie an einer zentralen Stelle steht. Auch ein gemauerter Hochteich bietet einen tollen Anblick. Jede Wasseranlage können Sie mit Gräsern umgeben, um für Bewegung zu sorgen.“
Ein Blick über Gräser und Stauden – darunter Brandkraut (Phlomis Russeliana), Geranien, Salbei und Sonnenhut (Echinacea pallida). „Um so eine Aussicht zu schaffen, dürfen Sie nicht an der Menge sparen“, sagt de Yong. „Scheuen Sie sich nicht, fünfzehn oder mehr Stauden der gleichen Sorte zu pflanzen – und geben Sie acht, den Farbverlauf mit wachsender Entfernung allmählich ausklingen zu lassen, denn kräftige Farben unterbrechen den Blick.“
Kannten Sie Capability Brown oder seine Gärten? Inwiefern hat er vielleicht Ihre Gartengestaltung beeinflusst?
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