Die Maison & Objet 2015: So French! So Fashion! So Miami!
Eine Trend-Inszenierung par excellence! Die Möbelmesse in Paris war glänzend, galaktisch, gläsern – und am Ende wollten alle in den Urlaub …
Liegt es daran, dass die französische Einrichtungsmesse Maison & Objet sich aufmacht Amerika zu erobern und eine eigene Messe in Miami Beach auf die Beine stellt? So viele Flamingos wie in diesem Jahr wurden jedenfalls lange nicht in der Deko gesichtet. Was noch? Alki stellt den ersten Stuhl aus Bioplastik vor. Glas kommt zurück, auch bei Möbeln. Und Seletti lädt gemeinsam mit Diesel Living zum „Cosmic Dinner“.
Welcome to Miami. Neben klassisch französischen Designs präsentiert die Firma Moissonnier handbemalte Kommoden mit Flamingos und Palmen, Sofas in Türkis. Fußbänke in Orange. Und Lampenschirme in Gelb. Leuchtende Farben – eine großartige Erinnerung an den letzten Urlaub und eine Szenerie die den grauen Januar in Paris, Berlin, Stockholm, London oder Mailand völlig ausblendet.
Apropos Flamingos: Le Bon Marché und The Webster Miami haben in Paris eine einmalige Ausstellung in die Schaufenster des 160 Jahre alten Nobelkaufhauses in St. Germain gezaubert. Die pastellfarbenen Plastiktiere staksten durch Flure und Schaufenster, behängt mit edlen Taschen und weiteren luxuriösen Accessoires.
Fernweh – wer auch nach dem Besuch des Le Bon Marché noch darunter leidet, sollte sich eine Rolle der eigens kreierten Jubiläumstapete mit nach Hause nehmen. Hierauf abgebildet sind das ikonische Rolltreppenhaus des Le Bon Marché, Palmenwedel und rosa Flamingos – die Wappentiere des amerikanischen Shoppingtempels. Eine Rolle kostet circa 90 Euro.
Farbenfroh und bunt gemustert. Missoni zeigte mit dieser Wandinstallation die neuste Home Collection und ist damit – übrigens genau wie im textilen Bereich – einer der Wegbereiter des Miami Style.
West-östliche Stilallianzen. Hermès lud anlässlich der Präsentation seiner neuen Geschirrserie ins Palais de Tokyo ein. Dort zeigte das französische Traditionsunternehmen die Serie „Voyage en Ikat“ in wunderschönen Blau-, Türkis- und Goldtönen. Ikat gilt als eine die Kontinente überspannende alte Art der Txtilgestaltung. Man findet sie in Indien, Frankreich, Zentralasien und entlang der Seidenstrasse ebenso wie in Südamerika. Damit ist Ikat ein verbindendes Element zwischen dem östlichem und dem westlichem Kulturkreis.
„Babylon Brutal“ heißen diese attraktiven Leuchten von Martin Huxford, der zum ersten Mal auf der Maison & Objet ausstellte. Die Hängeleuchten aus Messing und mundgeblasenem englischen Kristall passen ideal zum aktuellen Einrichtungstrend, der sich zwischen Mid-Century und Art déco bewegt. Sie können einzeln gehängt oder wie hier im Bild als Gruppe arrangiert werden
Cosmic Diner. Laden Sie Ihre Freunde ein und servieren Sie die Vorspeise auf dem Mars. Finden Sie dabei alles über die Sternenkonstellation heraus: Das Hauptgericht wird auf der Sonne angerichtet; und während des Nachtischs auf dem Pluto haben Sie ausreichend Zeit, darüber zu spekulieren, was 2015 für jeden von Ihnen in den Sternen steht. Sollte dies am Ende des Jahres nicht eigetreten sein, wenden Sie sich bitte mit Anmerkungen, Beschwerden oder Umtausch ihrer persönlichen Planetenkonstellation an Diesel Living und Seletti.
Die poetischste Installation der Messe war der Zauberwald von Saint Louis. Keine Neuheiten, sondern kostbare Klassiker aus Kristall hingen zwischen mächtigen Stämmen und zarten Farnen und es hätte nicht weiter erstaunt, auch ein paar Elfen zwischen ihnen zu entdecken. Hier stand eindeutig die Präsentation im Vordergrund. Eine Kunst, die keiner so gut beherrscht wie die Franzosen, und die auf ihre Art ein wichtiges Merkmal dieser Messe ist. Die sinnliche Präsentation, die Kunst Geschichten räumlich zu erzählen, zu locken und zu verführen – darin sind die großen französischen Marken Meister; auch im zwanzigsten Jahr der Maison & Objet begeisterten sie damit das Publikum.
Für den kleinen Zauberwald daheim dürfen die „Rabbit & Polka Dot“-Kissen von Thornback & Peel nicht fehlen. Angehende Magier der heimischen Verschönerung setzten auch gern auf Melone und Taube und schmücken das Ferienhaus mit ein paar Sardinen auf dem Kissen.
Der Philosoph Vilém Flusser war einst erstaunt über die Unachtsamkeit mit der wir die Dinge des täglichen Gebrauchs behandeln. Darüber, wie wir diese Dinge erwerben und nutzen, ohne viel Kenntnis davon, wie diese überhaupt hergestellt werden oder funktionieren. Sein Fazit daraus war, wenn es so viel „Güter“ gebe, müsse es auch „Schlechter“ geben.
Ganz in diesem Sinne erschaffen die Designer von Dante Goods & Bads zu jeder „Good“-Kollektion auch ein „Bad“ als Gegenspieler. Dieses Jahr einen „Voodoochair“ aus dem Bayrischen Wald. Handgeschnitzt und von der Designerin selbst bemalt. „Vorsicht bei der Benutzung“, steht auf dem Beipackzettel…
Ganz in diesem Sinne erschaffen die Designer von Dante Goods & Bads zu jeder „Good“-Kollektion auch ein „Bad“ als Gegenspieler. Dieses Jahr einen „Voodoochair“ aus dem Bayrischen Wald. Handgeschnitzt und von der Designerin selbst bemalt. „Vorsicht bei der Benutzung“, steht auf dem Beipackzettel…
Wenn wir schon bei Stühlen sind, müssen wir über Alki sprechen. Die französische Firma, mit dem in Deutschland etwas gewöhnungsbedürftig klingenden Namen, hat ein tolles Produkt entworfen: Den ersten hundertprozentig ökologischen Stuhl. Biologisch abbaubar, recyclebar und aus rein pflanzlichen Stoffen gefertigt: Zuckerrohr, Mais und Zuckerrübe sind die Grundstoffe aus denen die Sitzschale gefertigt ist. Dieses Material ist neu auf dem Markt und wird derzeit auch von der Autoindustrie getestet. Die Stuhlbeine sind wie bei anderen Alki-Produkten aus Eiche. Der „Bioplastic chair“ von Jean Louis Iratzoki ist eine kleine Revolution. Bequem und ebenfalls in einer gepolsterten Variante erhältlich.
Klassiker neu entdeckt und wieder aufgelegt finden sich weiterhin sowohl im französischen Design als auch im skandinavischen.
Interessant ist, dass der französische Designer Pierre Paulin (1927-2009) schon zu seiner aktiven Zeit von der skandinavischen und japanischen Gestaltung und Formensprache inspiriert wurde. Ligne Roset legt derzeit einige Möbel des 2009 verstorben Designers neu auf. Dieses Bücherregal entwarf Paulin 1972 für sein eigenes Haus in Paris. Es wurde zuvor nie produziert und auf der Messe zum ersten Mal gezeigt.
Interessant ist, dass der französische Designer Pierre Paulin (1927-2009) schon zu seiner aktiven Zeit von der skandinavischen und japanischen Gestaltung und Formensprache inspiriert wurde. Ligne Roset legt derzeit einige Möbel des 2009 verstorben Designers neu auf. Dieses Bücherregal entwarf Paulin 1972 für sein eigenes Haus in Paris. Es wurde zuvor nie produziert und auf der Messe zum ersten Mal gezeigt.
Dänisches Erbe. Die Brüder Mogens (1901-1987) und Flemming (1902-1984) Lassen haben für ihre einmaligen Designs und markante Architektur viele Preise gewonnen. Jetzt legen Sohn Søren Lassen und Enkelin Nadia Lassen einige Entwürfe der Brüder wieder neu auf. Basierend auf den Originalskizzen gehen viele ehemalige Unikate erstmals in Serienproduktion.
Das Regalsystem „Frame“ von ByLassen besteht aus einzelnen Kuben mit unterschiedlicher Tiefe, die mosaikartig kombiniert werden. Es gibt sie mit oder ohne Türen, in verschieden Farben und in Eiche.
Das Regalsystem „Frame“ von ByLassen besteht aus einzelnen Kuben mit unterschiedlicher Tiefe, die mosaikartig kombiniert werden. Es gibt sie mit oder ohne Türen, in verschieden Farben und in Eiche.
Zwei Wandleuchten die gut zur reduzierten Designsprache der skandinavischen Klassiker passen und bei der Ausstattung von Projekten durchaus eine Alternative zu Charlotte Perriands Lampe „Pivotant“ sein können waren auch zu entdecken:. Die Firma Lahumière hat mit „Folio“ und „Rondo“ zwei Leuchten geschaffen, die mit den neusten LEDs ausgestattet sind. Alle Produkte werden in kleinen Serien in der Nähe von Paris gefertigt. Die verwendeten Materialien sind Stahl oder Aluminium; für den Farbüberzug werden nur bleifreie Farben verwendet.
Foodwear kommt. Ja, Sie haben richtig gelesen. Foodwear. Hier schmückt nicht das Essen den Topf, hier schmückt der Topf das Essen. Und hinterher ebenso die Tafel. So hat es sich jedenfalls Designer Rodolfo Dordoni gedacht, als er die edlen Töpfe und Pfannen für KNIndustrie entwarf.
Mit Griff dienen sie der Zubereitung des Essens, dem Kochen und Braten. Nimmt man den Griff ab, hat man nicht nur schöne Schalen sondern auch noch heißes Essen auf dem Tisch. Eines der wenigen Produkte, die Funktionalität und Schönheit perfekt verbinden!
Mit Griff dienen sie der Zubereitung des Essens, dem Kochen und Braten. Nimmt man den Griff ab, hat man nicht nur schöne Schalen sondern auch noch heißes Essen auf dem Tisch. Eines der wenigen Produkte, die Funktionalität und Schönheit perfekt verbinden!
Jenseits von Trinkgefäßen und Vasen war Glas jahrelang ein Material, das im Interior nicht gern gesehen war. Jetzt kommt es zurück. Wie vor ihm Teppiche, Nierentischchen und wild gemusterte Marmorflächen verpönt waren und doch wieder auferstanden sind, arbeitet auch der Glastisch an seinem Comeback.
Farbig, eckig, transparent präsentiert die Firma Glas Italia ihre neueste Kollektion. Ein kleiner Schreibtische aus brombeerfarbenem Glas und eine Bank in Rostrot waren der Hingucker auf der Messe. Man blieb stehen und staunte. Und frage sich, ob das wohl wahr sein kann, was man da sähe…
Farbig, eckig, transparent präsentiert die Firma Glas Italia ihre neueste Kollektion. Ein kleiner Schreibtische aus brombeerfarbenem Glas und eine Bank in Rostrot waren der Hingucker auf der Messe. Man blieb stehen und staunte. Und frage sich, ob das wohl wahr sein kann, was man da sähe…
Und ein Bonbon zum Schluss! Diese Hocker aus farbigem Bauernsilber entwarf Luca Nichetto für die Prager Firma Verreum. Die 2009 gegründete Firma machte den deutschen Senkrechtstarter Sebastian Herkner zum Art Director; der holte wiederum ein paar Kollegen als freie Mitarbeiter an Bord. Zusammen entwerfen sie schicke Gegenstände aus Glas, zum Beispiel Tischleuchten, Windlichter und Vasen in bezaubernden Farben. Und es sieht aus als hätten die Jungs eine Menge Spaß dabei.
Januar ist Messezeit!
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