Die neue Kupferzeit – eine Küche in Essex erstrahlt in warmem Glanz
Maßgefertigte Schränke, Vintage-Möbel und Kupferverkleidungen machen Kochen und Essen in diesem Anbau zum harmonischen Materialereignis
Jo Simmons
9. November 2014
Das Design einer Küche ist genauso starken Moden unterworfen wie die Gestaltung anderer Bereiche eines Hauses. Hat man sich dazu entschlossen, das Herzstück der Wohnung umzugestalten, ist es schwer, sich von Trends freizumachen und etwas Zeitloses zu planen. Daher beauftragten die Eigentümer dieses großen viktorianischen Reihenhauses in Colchester, Essex, den Interior-Designer Jamie Blake (Blakes London), einen Raum zu kreieren, der aus der Reihe tanzt. „Wir wollten etwas Helles und Einzigartiges schaffen – Vintage mit einem Twist“, erzählt Jamie. „Etwas, das man in keinem Küchen-Magazin finden kann.“
Jamie plante einen L-förmigen Anbau an der Rückseite des Hauses, in dem zum einen das Esszimmer mit Blick auf den Garten untergebracht wurde und zum anderen die Küche, die direkt an das Haus anschließt. „Der neue Raum hat eine Tiefe von vier Metern und Seitenlängen von jeweils zweieinhalb Metern“, erklärt er.
Ein antiker Schubladen-Tisch aus dem Nachlass eines Kutscherhaushalts, den die Hausherren bei einer Auktion in London ersteigert hatten, war der Ausgangspunkt für die neue Küchengestaltung. „Die Besitzer haben mir ein Bild davon gezeigt und mich gefragt, was wir damit anstellen können“, erzählt Jamie. Der Tisch steht jetzt an einer Wand, und die neuen Küchenschränke sind mit ihrer Arbeitsplatte genau auf seine Höhe abgestimmt. Der gusseiserne Herd von Aga schlägt mit seinem Retro-Look eine Brücke zur Zeit, aus der das antike Möbelstück stammt. Durch einen dramatischen Wandanstrich in Dunkelgrau fügen sich die Vintage-Stücke und die modernen Elemente zu einer schönen Einheit zusammen.
Auf einen Blick
Hier kocht und isst: Eine vierköpfige Familie
In: Colchester, Essex
Auf: rund 70 Quadratmetern. Der Küchenanbau ist 14 Meter lang (gemessen vom Kücheneingang bis zur Gartenwand); vorne 4,5, und hinten 6,5 Meter breit.
Jamie plante einen L-förmigen Anbau an der Rückseite des Hauses, in dem zum einen das Esszimmer mit Blick auf den Garten untergebracht wurde und zum anderen die Küche, die direkt an das Haus anschließt. „Der neue Raum hat eine Tiefe von vier Metern und Seitenlängen von jeweils zweieinhalb Metern“, erklärt er.
Ein antiker Schubladen-Tisch aus dem Nachlass eines Kutscherhaushalts, den die Hausherren bei einer Auktion in London ersteigert hatten, war der Ausgangspunkt für die neue Küchengestaltung. „Die Besitzer haben mir ein Bild davon gezeigt und mich gefragt, was wir damit anstellen können“, erzählt Jamie. Der Tisch steht jetzt an einer Wand, und die neuen Küchenschränke sind mit ihrer Arbeitsplatte genau auf seine Höhe abgestimmt. Der gusseiserne Herd von Aga schlägt mit seinem Retro-Look eine Brücke zur Zeit, aus der das antike Möbelstück stammt. Durch einen dramatischen Wandanstrich in Dunkelgrau fügen sich die Vintage-Stücke und die modernen Elemente zu einer schönen Einheit zusammen.
Auf einen Blick
Hier kocht und isst: Eine vierköpfige Familie
In: Colchester, Essex
Auf: rund 70 Quadratmetern. Der Küchenanbau ist 14 Meter lang (gemessen vom Kücheneingang bis zur Gartenwand); vorne 4,5, und hinten 6,5 Meter breit.
Vor der Kulisse der dunklen Wand werden die unterschiedlichen Materialien und Stimmungen in diesem Raum (der Farbton ist „Brinjal“ von Farrow & Ball) zu einer Einheit. „Schwarz ist ziemlich trendy“, so Jamie, „aber das hier ist eher eine Mischung aus Aubergine und Dunkelgrau.“
Durch die subtile Farbgebung heben sich das schwarze Abzugsrohr des Aga-Herdes und der hellgraue Lampenschirm von der Wandfarbe ab. Ein Kupferblech als Spritzschutz für das Kochfeld gibt der Küche einen weiteren eleganten Touch. Zudem passt es wunderbar zu den mit Kupfer verkleideten Enden der Kücheninsel, wodurch eine warme und leicht traditionelle Atmosphäre entsteht – Geschirr und Pfannen wurden schließlich früher häufig aus Kupfer hergestellt.
Durch die subtile Farbgebung heben sich das schwarze Abzugsrohr des Aga-Herdes und der hellgraue Lampenschirm von der Wandfarbe ab. Ein Kupferblech als Spritzschutz für das Kochfeld gibt der Küche einen weiteren eleganten Touch. Zudem passt es wunderbar zu den mit Kupfer verkleideten Enden der Kücheninsel, wodurch eine warme und leicht traditionelle Atmosphäre entsteht – Geschirr und Pfannen wurden schließlich früher häufig aus Kupfer hergestellt.
Die Küche befindet sich im L-förmigen Anbau des Hauses, genauso wie das neue Esszimmer, das am äußeren Ende gelegen ist. Mid-Century-Stühle, die auf Ebay ersteigert wurden, fanden am langen Esstisch ihren Platz – perfekt für ein gemütliches Dinner mit der Familie. Große Glastüren bringen viel Licht und zusätzliche Wärme in den Raum.
Oberlichter erhellen den rückwärtigen Teil der Küche. „Der gesamte Küchenraum ist etwa 14 Meter lang“, erklärt Jamie, „dabei war das rückwärtige Ende ziemlich dunkel, bevor wir die Dachfenster einbauten.“
Beide Enden des Küchenblocks sind mit Kupfer verkleidet, das direkt von einem Metallblech-Hersteller bezogen wurde. „Wir hatten zuerst lackierte Platten angebracht, aber als wir das Ergebnis sahen, haben wir gemerkt, dass die Kücheninsel ein anderes, besonderes Feature brauchte“, so Jamie. Das Kupferblech ist sowohl originell als auch praktisch: Sein warmer Ton nimmt den puristischen Schränken und Arbeitsflächen ihre Kühle; und es reflektiert von dieser Seite aus den Essbereich.
Warum Messing das neue Gold und Chrom das neue Silber ist >>>
Beide Enden des Küchenblocks sind mit Kupfer verkleidet, das direkt von einem Metallblech-Hersteller bezogen wurde. „Wir hatten zuerst lackierte Platten angebracht, aber als wir das Ergebnis sahen, haben wir gemerkt, dass die Kücheninsel ein anderes, besonderes Feature brauchte“, so Jamie. Das Kupferblech ist sowohl originell als auch praktisch: Sein warmer Ton nimmt den puristischen Schränken und Arbeitsflächen ihre Kühle; und es reflektiert von dieser Seite aus den Essbereich.
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Durch den hellen Boden und die zurückhaltend gestalteten Einbauelemente öffnet sich der Raum für Vintage-Funde aus verschiedenen Epochen, wie zum Beispiel diesen Ercol-Sessel aus den Fünfzigern – eine gelungene Mischung aus Alt und Neu.
Der Bodenbelag besteht aus Travertin (Kalkstein). „Es ist ein hartes und traditionsreiches Material“, erklärt Jamie. Zusammen mit den Vintage-Stücken und den modernen Elementen entsteht so ein toller Mix. Vor allem aber ist der Stein langlebig, sodass er das wilde Drunter und Drüber einer Küche gut verträgt.
Der gusseiserne Herd, den Jamie aufgearbeitet hat, war Teil der früheren Küche. „Es gibt auch einen herkömmlichen Herd gleich daneben, obwohl die Besitzerin am liebsten auf dem Aga kocht, was sie schon seit ihrer Kindheit gewöhnt ist“, so Jamie.
Der gusseiserne Herd, den Jamie aufgearbeitet hat, war Teil der früheren Küche. „Es gibt auch einen herkömmlichen Herd gleich daneben, obwohl die Besitzerin am liebsten auf dem Aga kocht, was sie schon seit ihrer Kindheit gewöhnt ist“, so Jamie.
Den alten Schubladen-Tisch haben die Hausherren bei einer Auktion ersteigert. Ursprünglich stand er in einem alten Kutscherhaus und ist – sage und schreibe – schon 180 Jahre alt, was auch seinen schlechten Zustand erklärte. Vor allem der Rahmen war sehr beschädigt. „Der Rückteil war ziemlich schwach“, so Jamie, „also mussten wir das beheben. Zusätzlich haben wir den Tisch mit der Wand verschraubt, um ihn noch stabiler zu machen.“ Die beiden Lampen darauf geben der Nische abends ein stimmungsvolles Licht. Zusammen mit den Windlichtern entsteht eine symmetrische Anordnung.
Die Eigentümer ließen diese Kupfer-Leuchten aus den USA kommen. „Sie setzen eher Lichtakzente als alles auszuleuchten“, erklärt Jamie, „und erzeugen atmosphärische Lichtfelder auf der Kücheninsel.“ Jamie: „Sie ergänzen sich ideal mit den anderen Kupfer-Elementen und der cleanen Arbeitsplatte, die ansonsten vielleicht etwas zu kühl wirken würden.“ Diese ist übrigens aus Caesarstone, einem künstlich hergestellten Quarzmaterial.
Die Küchenschränke wurden aus MDF-Platten mit Eichenfurnier gefertigt, die anschließend mit Mattlack besprüht wurden. „Die Eigentümer wollten keine Lackierung mit zu starker Deckkraft“, erklärt Jamie. „Wir haben also einen Lack ausgewählt, der die Holzmaserung durchschimmern lässt.“
Auf den kleinen Regalen zu beiden Seiten des Herdes haben die Eigentümer Platz, ihre Sammlung von Steingut-Geschirr aufzustellen. Gerade die kleinen Dinge spielen in dieser Küche eine große Rolle: Zum Beispiel sind die Steckdosen kupferfarben, passend zur Beleuchtung, dem Spritzschutz und der Verkleidung der Kochinsel.
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Messing dagegen ist eine Kupfer-Zink Legierung und besteht je nach Zusammensetzung aus einem bestimmten Prozentsatz aus Kupfer und Zink. Z.B. Ms 58 besteht aus 58% Kupfer und 42% Zink. Die Farbe ist, wie zum Beispiel auf den Fotos zu sehen ist, ein helles goldgelb. Je höher der Kupferanteil (z.B. Ms 63), umso wärmer wird der Farton, was aber, wenn es sich um eine Legierung aus Kupfer und Zink handelt kaum auffällt.
Etwas anders ist die Farbe bei Bronze. Auch Bronze ist eine Kupferlegierung, jedoch besteht dieses Material aus Kupfer und Zinn. Hierbei ist der Farbton ebenfalls goldgelb, aber bedeutend wärmer, bzw. rötlicher. Der Laie erkennt das jedoch nur, wenn Messing und Bronze direkt nebeneinander liegen.
Auf einem der Fotos ist ein schöner Wasserkessel aus poliertem Kupfer zu sehen. So sieht Kupfer in polierter Form aus.
Beste Grüße
Thomas van de Weyer
Metallmanufaktur van de Weyer