Für Profis
Domino-Effekt: Wie der Holzmangel das Bauen weltweit beeinflusst
Bau-Profis berichten, wie sich verschiedene Länder auf eine noch nie dagewesene Bauholz-Knappheit einstellen
Coronabedingte Schließungen, gepaart mit einem Bau-Boom, Waldbränden und einer Käferplage haben insgesamt die Verfügbarkeit von Holz für den Hausbau drastisch eingeschränkt. Houzz-Redakteure in den davon betroffenen Ländern gehen den Ursachen auf den Grund und untersuchen die Auswirkungen auf die dort ansässige Bau-Industrie. Dazu sprechen sie mit Profis und Hausbesitzer:innen vor Ort um herauszufinden, wie diese sich auf die außergewöhnliche Situation einstellen.
Auch andere pandemiebedingte Engpässe und Beschränkungen haben die Verfügbarkeit von Holz beeinträchtigt: Die International Tropical Timber Organization zum Beispiel berichtet von einem Mangel an Schiffscontainern, der Holz-Importe nach Japan und China beeinträchtigt. Unterdessen hat der Brexit Importe nach Großbritannien erschwert.
Holz ist nicht das einzige Material, was nur eingeschränkt lieferbar ist. Betroffen sind auch andere Baumaterialien wie Stahl und Kupfer. Für Fachkräfte und Eigentümer:innen schlug sich dies in anhaltenden Preissteigerungen nieder. Die amerikanische National Association of Home Builders hat errechnet, dass allein durch den Holzmangel die Preise eines durchschnittlichen Neubaus um fast 36.000 US-Dollar (rund 30.000 Euro) angestiegen sind.
Leider machen die langen Zeitspannen von Bauprojekten diese besonders anfällig für Unbeständigkeiten. „Die meisten Bauunternehmen arbeiten mit Festpreisverträgen. So liegt die Verantwortlichkeit bei schwankenden Kosten beim Auftragnehmer und beeinflusst dessen Gesamtprofit oder -verlust. Da die Holzpreisschwankungen fortbestehen, überdenken einige Fachleute bereits ihre Geschäftsmodelle, um so den sinkenden Profiten entgegenzuwirken“, sagt Sagsyan.
Es ist aufschlussreich zu sehen, wie Länder auf der ganzen Welt auf verschiedene Holzquellen angewiesen sind und wie sich die Verknappung auf die Bauindustrie und damit auch auf die Hausbesitzer auswirkt.
Holz ist nicht das einzige Material, was nur eingeschränkt lieferbar ist. Betroffen sind auch andere Baumaterialien wie Stahl und Kupfer. Für Fachkräfte und Eigentümer:innen schlug sich dies in anhaltenden Preissteigerungen nieder. Die amerikanische National Association of Home Builders hat errechnet, dass allein durch den Holzmangel die Preise eines durchschnittlichen Neubaus um fast 36.000 US-Dollar (rund 30.000 Euro) angestiegen sind.
Leider machen die langen Zeitspannen von Bauprojekten diese besonders anfällig für Unbeständigkeiten. „Die meisten Bauunternehmen arbeiten mit Festpreisverträgen. So liegt die Verantwortlichkeit bei schwankenden Kosten beim Auftragnehmer und beeinflusst dessen Gesamtprofit oder -verlust. Da die Holzpreisschwankungen fortbestehen, überdenken einige Fachleute bereits ihre Geschäftsmodelle, um so den sinkenden Profiten entgegenzuwirken“, sagt Sagsyan.
Es ist aufschlussreich zu sehen, wie Länder auf der ganzen Welt auf verschiedene Holzquellen angewiesen sind und wie sich die Verknappung auf die Bauindustrie und damit auch auf die Hausbesitzer auswirkt.
In Australien
In Australien brannten von 2019 bis 2020 katastrophale Buschfeuer 18,6 Millionen Hektar Land nieder und zerstörten mehr als 2000 Wohnhäuser. Das, zusammen mit der Covid-gebundenen Home Builder Initiative der Bundesregierung, schuf eine noch nie dagewesene Nachfrage nach Renovierungen und Neubauten.
„Seit Beginn des Jahres werden in Australien 30 Prozent mehr Häuser gebaut als im letzten Jahr“, sagt Tim Reardon, leitender Ökonom bei der Housing Industry Association. „Australien importiert in einem normalen Jahr ungefähr 20 Prozent seines Holzbedarfes. Derzeit importieren wir zehn Prozent mehr Holz als im gleichen Zeitraum vor einem Jahr.“
„Die globale Nachfrage nach Bauholz ist hoch. Und genau wie im Rest der Welt dauert es seine Zeit bis die Holzlieferanten ihre Produktion steigern können.“
In Australien brannten von 2019 bis 2020 katastrophale Buschfeuer 18,6 Millionen Hektar Land nieder und zerstörten mehr als 2000 Wohnhäuser. Das, zusammen mit der Covid-gebundenen Home Builder Initiative der Bundesregierung, schuf eine noch nie dagewesene Nachfrage nach Renovierungen und Neubauten.
„Seit Beginn des Jahres werden in Australien 30 Prozent mehr Häuser gebaut als im letzten Jahr“, sagt Tim Reardon, leitender Ökonom bei der Housing Industry Association. „Australien importiert in einem normalen Jahr ungefähr 20 Prozent seines Holzbedarfes. Derzeit importieren wir zehn Prozent mehr Holz als im gleichen Zeitraum vor einem Jahr.“
„Die globale Nachfrage nach Bauholz ist hoch. Und genau wie im Rest der Welt dauert es seine Zeit bis die Holzlieferanten ihre Produktion steigern können.“
Menschen, die jetzt renovieren oder mit dem Bauen beginnen, müssen mit monatelangen Verspätungen rechnen. Der Preis von Bauholz ist um bis zu 30 Prozent gestiegen. Da jedoch die meisten Wohngebäude auf Basis von Festpreisverträgen gebaut werden, werden die gestiegenen Kosten größtenteils von den Bauwilligen getragen.
Aber es gibt gute Nachrichten. Die Produktion in den australischen Sägewerken wächst. Einige Werke arbeiten in doppelten Schichten. Neue Sägewerke öffnen. Reardon glaubt, dass es in der zweiten Hälfte von 2021 ein ausreichendes Angebot geben wird, um den enormen Materialbedarf für die geplanten Wohnhäuser zu decken.
Aber es gibt gute Nachrichten. Die Produktion in den australischen Sägewerken wächst. Einige Werke arbeiten in doppelten Schichten. Neue Sägewerke öffnen. Reardon glaubt, dass es in der zweiten Hälfte von 2021 ein ausreichendes Angebot geben wird, um den enormen Materialbedarf für die geplanten Wohnhäuser zu decken.
In Japan
In Japan bestehen etwa 80 Prozent der flacheren Wohngebäude aus Holz. Und obwohl 66 Prozent der Fläche Japans aus Wald besteht, setzt das Land auf günstige Holzimporte. Durch die weltweit steigende Nachfrage konnte Japan für geplante Bauvorhaben nicht genug importieren. Der Engpass ist so gravierend, dass er als „Holz-Schock“ bezeichnet wird.
Philip Law, Hausbesitzer aus dem Westen Japans, berichtet, dass sein Hausbau sich um drei Monate verzögert hat, während gleichzeitig die Kosten für Bauholz um 50 Prozent gestiegen sind. „Unser Darlehensplan verschiebt sich. Wenn unser Haus nicht bis Januar nächsten Jahres fertiggestellt werden kann, müssen wir uns um einen weiteren Kredit bemühen”, sagt er.
In Japan bestehen etwa 80 Prozent der flacheren Wohngebäude aus Holz. Und obwohl 66 Prozent der Fläche Japans aus Wald besteht, setzt das Land auf günstige Holzimporte. Durch die weltweit steigende Nachfrage konnte Japan für geplante Bauvorhaben nicht genug importieren. Der Engpass ist so gravierend, dass er als „Holz-Schock“ bezeichnet wird.
Philip Law, Hausbesitzer aus dem Westen Japans, berichtet, dass sein Hausbau sich um drei Monate verzögert hat, während gleichzeitig die Kosten für Bauholz um 50 Prozent gestiegen sind. „Unser Darlehensplan verschiebt sich. Wenn unser Haus nicht bis Januar nächsten Jahres fertiggestellt werden kann, müssen wir uns um einen weiteren Kredit bemühen”, sagt er.
Der Architekt Toshio Yasui erzählt, dass er seine Kunden bereits vor höheren Kosten und längeren Bauzeiten warnt: „Wenn die Kunden einen Bau planen, der gerade so in ihrem Budget liegt, rate ich ihnen das Vorhaben zu überdenken.“
Viele Fachleute hoffen jedoch, dass die Krise zu einer Chance für Japan wird, die heimische Holz-Versorgung wieder anzukurbeln. „Meiner Meinung nach müssen wir den Anteil an heimischem Holz im Vertrieb erhöhen und die Abhängigkeit von Importen reduzieren“, sagt der Architekt Noriaki Seki. „Die Nutzung lokaler Materialien würde auch die Transportkosten und den CO2-Ausstoß verringern.“
Viele Fachleute hoffen jedoch, dass die Krise zu einer Chance für Japan wird, die heimische Holz-Versorgung wieder anzukurbeln. „Meiner Meinung nach müssen wir den Anteil an heimischem Holz im Vertrieb erhöhen und die Abhängigkeit von Importen reduzieren“, sagt der Architekt Noriaki Seki. „Die Nutzung lokaler Materialien würde auch die Transportkosten und den CO2-Ausstoß verringern.“
Der Mangel richtet den Fokus auf diejenigen, die die lokale Versorgungskette erhalten wollen. Eine Initiative ist Tokyo Wood von der Kojima Koumuten Corporation. Ein Netzwerk von Interessenvertretern der Lieferkette – von der Forstwirtschaft bis zum Hausbau – die zusammen arbeiten, um Holz aus lokaler Produktion zu gewinnen und für den Hausbau zu nutzen.
„Das Material für die Konstruktion besteht noch immer aus importiertem Holz. Dahingegen stammt jedoch das Holz für Stützpfeiler, Fundamente, Böden, Decken und Paneele aus den Bergen rund um Tokyo“, sagt Makoto Kanakubo von Tokyo Wood.
Sie nehmen potenzielle Eigentümer auch mit auf Touren in die Wälder damit diese erfahren, wo und wie ihr Holz gewonnen wird. „Wenn der Kunde sagt, dass er mit lokalem Holz bauen möchte, wird es immer einfacher, heimisches Holz für den Hausbau in Japan zu nutzen.“
„Das Material für die Konstruktion besteht noch immer aus importiertem Holz. Dahingegen stammt jedoch das Holz für Stützpfeiler, Fundamente, Böden, Decken und Paneele aus den Bergen rund um Tokyo“, sagt Makoto Kanakubo von Tokyo Wood.
Sie nehmen potenzielle Eigentümer auch mit auf Touren in die Wälder damit diese erfahren, wo und wie ihr Holz gewonnen wird. „Wenn der Kunde sagt, dass er mit lokalem Holz bauen möchte, wird es immer einfacher, heimisches Holz für den Hausbau in Japan zu nutzen.“
In Frankreich
Der Engpass, welcher sowohl durch den Produktionsstopp während des Lockdowns, als auch durch die erhöhte Nachfrage entstanden ist, betrifft neben Bauholz auch Rohmaterialien wie Stahl, metallurgische Produkte, Polyurethan, Beton und Glas. Erschwerend kommt hinzu, dass die kommende französische Umweltverordnung (RE2020) Privatpersonen dazu ermutigt, mehr Holz bei Bau- oder Renovierungsprojekten zu verwenden. Dies entspräche den Anforderungen eines niedrigen CO2-Ausstoßes, so die französische Union des Industriels et Constructeurs Bois et Biosourcés. Sie vertritt die Bauindustrie für Holz und natürliche Materialien. Hinzu kommt derzeit eine große Begeisterung für den maßgefertigten Innenausbau in Holz, Sperrholz oder MDF.
Bernadette Krasikow, Generalunternehmerin bei Sweet Home Paris sagt, dass es in der Nähe von Paris keinen Lieferanten mehr gäbe, der MDF auf Lager hat. „Wir können die Möbel für unsere Projekten nicht herstellen“, sagt sie. „MDF ist schwer zu ersetzen. Man kann MDF zum Beispiel nicht durch Eichenfurnier ersetzen, weil das viel teurer wäre.“
„Es gibt auch einen Mangel an Scharnieren. Selbst wenn wir also die Paneele haben, können wir die Türen nicht montieren. Die Verknappung betrifft sogar Lack, da einige der Komponenten aus China kommen. Ich bemerke auch einen Mangel an Sanitärprodukten, wie zum Beispiel Kupfermanschetten, ein Element, ohne das ein Badezimmer nicht fertiggestellt werden kann und das nicht ersetzt werden kann.“
Sie berichtet von einer Preissteigerung von fünf bis zehn Prozent. „Zu den steigenden Preisen von Rohmaterial kommen die Preise für den Container-Transport, der sich vervierfacht hat.“
Der Engpass, welcher sowohl durch den Produktionsstopp während des Lockdowns, als auch durch die erhöhte Nachfrage entstanden ist, betrifft neben Bauholz auch Rohmaterialien wie Stahl, metallurgische Produkte, Polyurethan, Beton und Glas. Erschwerend kommt hinzu, dass die kommende französische Umweltverordnung (RE2020) Privatpersonen dazu ermutigt, mehr Holz bei Bau- oder Renovierungsprojekten zu verwenden. Dies entspräche den Anforderungen eines niedrigen CO2-Ausstoßes, so die französische Union des Industriels et Constructeurs Bois et Biosourcés. Sie vertritt die Bauindustrie für Holz und natürliche Materialien. Hinzu kommt derzeit eine große Begeisterung für den maßgefertigten Innenausbau in Holz, Sperrholz oder MDF.
Bernadette Krasikow, Generalunternehmerin bei Sweet Home Paris sagt, dass es in der Nähe von Paris keinen Lieferanten mehr gäbe, der MDF auf Lager hat. „Wir können die Möbel für unsere Projekten nicht herstellen“, sagt sie. „MDF ist schwer zu ersetzen. Man kann MDF zum Beispiel nicht durch Eichenfurnier ersetzen, weil das viel teurer wäre.“
„Es gibt auch einen Mangel an Scharnieren. Selbst wenn wir also die Paneele haben, können wir die Türen nicht montieren. Die Verknappung betrifft sogar Lack, da einige der Komponenten aus China kommen. Ich bemerke auch einen Mangel an Sanitärprodukten, wie zum Beispiel Kupfermanschetten, ein Element, ohne das ein Badezimmer nicht fertiggestellt werden kann und das nicht ersetzt werden kann.“
Sie berichtet von einer Preissteigerung von fünf bis zehn Prozent. „Zu den steigenden Preisen von Rohmaterial kommen die Preise für den Container-Transport, der sich vervierfacht hat.“
Die Situation ist so schlimm, dass die französische Regierung Maßnahmen zur Unterstützung der Unternehmen ankündigte, darunter das Einfrieren von Strafen bei Lieferverzug und die Einrichtung von Vermittlungsverfahren, um ausbeuterische Praktiken aufzudecken und die Versorgung sicherzustellen.
Die Architektin Tina Merkes sagt, dass sie aufgrund des Mangels wohl oder übel ihre Arbeitsabläufe anpassen musste. Auf Kundenseite sei es wichtig
Die Architektin Tina Merkes sagt, dass sie aufgrund des Mangels wohl oder übel ihre Arbeitsabläufe anpassen musste. Auf Kundenseite sei es wichtig
- „Bestellungen zu Beginn eines Projekts aufzugeben und nicht kontinuierlich, wie wir es vor der Krise getan haben.“
- „Entscheidungen mit den Kunden so bald wie möglich zu treffen, zum Beispiel die Wahl der Fliesen, der Armaturen, der Küchenfronten. Früher hatten wir eine gewisse Zeitspanne für die Installation der Produkte gegen Ende der Bauzeit, die wir jetzt nicht mehr haben.“
- „Eine gewisse Flexibilität beim Ersetzen von Werkstoffen durch andere, technisch gleichwertige Werkstoffe vorzusehen.“
- „Sich mit Architekten-Kollegen über Materialalternativen auszutauschen, mehr über die Wahl der Materialien zu lernen und Alternativen zu finden. Es lohnt sich!“
- „Französische Produkte zu bestellen, um bessere Möglichkeiten zur Warenverfolgung zu erhalten. Außerdem ist es viel umweltfreundlicher, lokal zu arbeiten.“
- „Recycelte/wiederverwendete Materialien zu finden. Das ist sowohl eine ökonomische als auch eine ökologische Lösung.“
- „Längere Fristen einzuplanen.“
- „In alternative Materialien zu investieren. Bei einem aktuellen Projekt sind wir auf der Suche nach Türen, die im Moment sehr schwer zu finden sind. Das Unternehmen schaute sich verschiedene Geschäfte im Großraum Paris an und kaufte schließlich mehrere Türen von demselben Lieferanten in verschiedenen Geschäften. Das bedeutet einen hohen Zeitaufwand für die Unternehmen, der dem Kunden nicht in Rechnung gestellt wird.“
In Deutschland
Schreiner Jörn Brenscheidt von Hokon bestätigt, dass Deutschland unter den Engpässen leidet. Gleichzeitig verweist er auf ein weiteres großes Problem: einen Mangel an Beschichtungen wie Lacke und Hartwachsöle der durch Produktionsausfälle in Europa und China entsteht.
„Ein Beispiel dafür sind Lackeimer, die aus mehreren Komponenten bestehen. Diese werden in verschiedenen Ländern hergestellt. Wenn dort Teile fehlen, können die Behältnisse für den Lack nicht hergestellt und der Lack in der Folge nicht geliefert werden.“
Schreiner Jörn Brenscheidt von Hokon bestätigt, dass Deutschland unter den Engpässen leidet. Gleichzeitig verweist er auf ein weiteres großes Problem: einen Mangel an Beschichtungen wie Lacke und Hartwachsöle der durch Produktionsausfälle in Europa und China entsteht.
„Ein Beispiel dafür sind Lackeimer, die aus mehreren Komponenten bestehen. Diese werden in verschiedenen Ländern hergestellt. Wenn dort Teile fehlen, können die Behältnisse für den Lack nicht hergestellt und der Lack in der Folge nicht geliefert werden.“
Adi Brandl, Planungsleiter und Projektmanager bei Lebensraum Holz in Bayern sagt, dass die Lieferzeiten von Dämmstoffen momentan genauso lang sind wie die von Holz: zehn Wochen. „Stahl ist lieferbar, aber teuer. Bei Kunststoffen werden wir bereits vor Engpässen und Verteuerungen gewarnt.“
Brenscheidt weist auf die Bedeutung von professionellen Netzwerken zur Sicherung der Versorgung hin. „Dort, wo wir wussten, dass Knappheit besteht, bei Lack, Leim, Öl, Schrauben, haben wir im Voraus bestellt. Glücklicherweise haben wir private Verbindungen zu einem Lacklieferanten. Der gibt uns Bescheid, wenn es gute Angebote gibt und bestellt dann für uns. Wir haben auch Kontakte zu einem großen Sägewerk. Netzwerke kommen uns also in diesen Zeiten zugute.“
Und während Brenscheidt auf die Globalisierung als Ursache für die Knappheit verweist, geht er auch davon aus, dass sich die Preise in Zukunft über den Markt regeln werden. „In diesem Sinne bedeutet das, dass die Materialknappheit wieder zurückgehen wird. Denn wenn die Preise steigen, sinkt auch der Bedarf wieder.“
Und während Brenscheidt auf die Globalisierung als Ursache für die Knappheit verweist, geht er auch davon aus, dass sich die Preise in Zukunft über den Markt regeln werden. „In diesem Sinne bedeutet das, dass die Materialknappheit wieder zurückgehen wird. Denn wenn die Preise steigen, sinkt auch der Bedarf wieder.“
In Italien
Paolo Fantoni, Vizepräsident von FederlegnoArredo, dem Verband, der Unternehmen der Holzmöbelbranche vertritt, sagt, dass die gesamte Holzproduktionskette in Italien erschüttert wurde. „Die Situation begann im letzten Jahr und hält immernoch an. Das ist der Grund für einen etwa 20- bis 30-prozentigen Anstieg der Holzpreise.“
Angelo Marchetti, Präsident von Assolegno, der etwa 500 italienische Unternehmen der Primärholzverarbeitung und des Bauwesens in der FederlegnoArredo vertritt, sagt, dass dies den Anstoß für dringend benötigte Veränderungen geben könnte. „In den letzten 70 Jahren hat die bewaldete Fläche in Italien um 60 bis 70 Prozent zugenommen. Heute sind es 38 Prozent des nationalen Territoriums. Aber Holz macht nur 0,08 Prozent der nationalen Wirtschaft aus.“
Paolo Fantoni, Vizepräsident von FederlegnoArredo, dem Verband, der Unternehmen der Holzmöbelbranche vertritt, sagt, dass die gesamte Holzproduktionskette in Italien erschüttert wurde. „Die Situation begann im letzten Jahr und hält immernoch an. Das ist der Grund für einen etwa 20- bis 30-prozentigen Anstieg der Holzpreise.“
Angelo Marchetti, Präsident von Assolegno, der etwa 500 italienische Unternehmen der Primärholzverarbeitung und des Bauwesens in der FederlegnoArredo vertritt, sagt, dass dies den Anstoß für dringend benötigte Veränderungen geben könnte. „In den letzten 70 Jahren hat die bewaldete Fläche in Italien um 60 bis 70 Prozent zugenommen. Heute sind es 38 Prozent des nationalen Territoriums. Aber Holz macht nur 0,08 Prozent der nationalen Wirtschaft aus.“
Italien importiert zur Zeit 80 Prozent des Holzes, welches für Möbel und den Bau genutzt wird. „Ein Vorschlag wäre es, mithilfe eines neuen Managementplans unseres Gebietes mit der Verwendung von günstigerem, lokalem Holz zu beginnen“, sagt er. „Wir müssen zu unserem Holz zurückkehren und es als Ausgangspunkt für eine neue Wirtschaft betrachten und den Import von so viel Holz aus anderen Ländern vermeiden.“
In den USA
Bauen und Renovieren boomt, während gleichzeitig die Kosten für Produkte und Materialien in die Höhe geschossen sind und sich die Lieferungen verzögern. Arbeitskräftemangel und längere Wartezeiten für Subunternehmer stellen die Menschen mitten im Bau vor eine Herausforderung.
Um ihre Projekte auf Kurs zu halten, haben einige Hausbesitzer vielversprechende Alternativen gefunden. „Wir wollten in diesem Frühjahr eine Terrasse zwischen unserem Wintergarten und der überdachten Veranda bauen. Aber als die Holzpreise in die Höhe schossen, entschieden wir uns dafür, den Bereich notdürftig mit Kies aufzuschütten“, sagt Hausbesitzer Jo Adang aus Hazelton, Pennsylvania.
Lance Granger erzählt, dass er im Begriff war, ein neues Haus auf einem Grundstück nördlich von Battle Ground, Washington, zu bauen. Wegen der Holzpreise entschied er sich, Bäume von seinem Land zu Bauholz für sein Projekt zu fräsen. „[Es ist] bedauerlich, dass unsere Versorgungsketten in letzter Zeit so stark beeinträchtigt wurden, aber es sieht so aus, als ob dies eine großartige Erfahrung für uns werden könnte“, sagt er.
Bauen und Renovieren boomt, während gleichzeitig die Kosten für Produkte und Materialien in die Höhe geschossen sind und sich die Lieferungen verzögern. Arbeitskräftemangel und längere Wartezeiten für Subunternehmer stellen die Menschen mitten im Bau vor eine Herausforderung.
Um ihre Projekte auf Kurs zu halten, haben einige Hausbesitzer vielversprechende Alternativen gefunden. „Wir wollten in diesem Frühjahr eine Terrasse zwischen unserem Wintergarten und der überdachten Veranda bauen. Aber als die Holzpreise in die Höhe schossen, entschieden wir uns dafür, den Bereich notdürftig mit Kies aufzuschütten“, sagt Hausbesitzer Jo Adang aus Hazelton, Pennsylvania.
Lance Granger erzählt, dass er im Begriff war, ein neues Haus auf einem Grundstück nördlich von Battle Ground, Washington, zu bauen. Wegen der Holzpreise entschied er sich, Bäume von seinem Land zu Bauholz für sein Projekt zu fräsen. „[Es ist] bedauerlich, dass unsere Versorgungsketten in letzter Zeit so stark beeinträchtigt wurden, aber es sieht so aus, als ob dies eine großartige Erfahrung für uns werden könnte“, sagt er.
Joseph Graves, der Eigentümer von Graves Construction, sagt, dass seine Firma Verträge und Arbeitspläne neu gestalten musste, um den schwankenden Materialkosten Rechnung zu tragen. Auch, dass sie zusätzliche Zeit für die Verwaltung der Auftragsausschreibungen aufwenden mussten. „Manchmal bieten wir Kunden alternative Optionen mit Preisvergleichen an, wenn es eine erschwingliche Lösung für hochpreisiges Material gibt. Wir haben definitiv in jedem dieser Prozesse Druck ausgeübt, um Verluste zu minimieren und das Bewusstsein der Hauseigentümer zu schärfen“, sagt er.
Hat die aktuelle Holzknappheit auch bei Ihnen Bau- oder Renovierungsprojekte beeinträchtigt? Erzählen Sie uns von Ihren Erfahrungen und Lösungen mit der Holzknappheit in den Kommentaren.
Hat die aktuelle Holzknappheit auch bei Ihnen Bau- oder Renovierungsprojekte beeinträchtigt? Erzählen Sie uns von Ihren Erfahrungen und Lösungen mit der Holzknappheit in den Kommentaren.
Entgegen aller Erwartungen brachte die Corona-Pandemie einen Boom beim Hausbau mit sich. Viele Eigentümer:innen auf der ganzen Welt verändern derzeit Ihr Zuhause. „[In den USA] bestätigt der Houzz Renovation Barometer, dass Bau-Profis Anfragen in Rekordhöhe bekommen“, sagt Marine Sargsyan, leitende Ökonomin bei Houzz. Darüber hinaus tragen in einigen Ländern coronabedingte Rettungspakete zum Bauboom bei. Das Resultat ist weltweit eine stark ansteigende Nachfrage nach Baumaterialien.
Gleichzeitig wurden Lieferungen für Bauholz weltweit durch eine Reihe von Problemen beeinträchtigt. Ein Käfer, der die Rinde von Bergkiefern schädigt und mehrere schwere Waldbrände haben Nadelholz-Lieferungen aus British Columbia in Kanada dezimiert. Dieser macht normalerweise ein Drittel des in die USA gelieferten Bauholzes aus.
Weiter tragen pandemiebedingte Einschränkungen im Betrieb dazu bei, dass in den Sägewerken weniger Bauholz verarbeitet werden kann. Laut dem britischen Holzhandelsverband hat Europa zwar einen Überschuss an bereits geschlagenem Holz, welches für die Weiterverarbeitung zu Bauholz zur Verfügung steht. Verantwortlich für die derzeitige Bauholz-Knappheit seien jedoch coronabedingte Verzögerungen in den europäischen Sägewerken.
All dies kommt in Ländern wie Neuseeland oder den USA zu einer ohnehin verlangsamten Produktion der Sägewerke nach mehreren schlechten Geschäftsjahren. Zudem kam die Angst vor einer pandemiebedingten Rezession hinzu. Letzteres hat sich aber bisher nicht bewahrheitet.